Beiträge von DH8WN

    Hallo Thorsten,


    über die vergangenen 6 Wochen, von Deiner ersten Frage hier bis zum jetzigen Stand, hat sich einiges entwickelt, Gratulation :thumbup:.

    In den letzten 24 h warst Du an vielen Stellen aufzunehmen (habe nach 15 m geschaut).


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg. Bleibe beharrlich und gehe den Dingen auf den Grund.


    73, Ludwig

    Hallo Alex,

    laut Schaltplan gehen die Tastenkontakte direkt zum Controller. Es werden vermutlich sehr kleine Ströme geschaltet. Vom DIT und vom DAH gehen jeweils 1nF gegen GND.

    Ich sehe folgende Möglichkeiten für den Effekt:

    - ein C hat eine Macke; wenn das Problem bei Punkt und Strich gleich ist, wohl eher nicht

    - die Buchse oder irgendein Kontakt im Tastenkreis hat ein Problem (temporär höherer Übergangswiderstand oder temporärer Nebenschluss)

    - Problem beim Programmierstecker; die Pins am Controller sind mehrfach verwendet, die hier relevanten gehen auch zum Programmierstecker;

    laut Beschriftung sollte noch eine dritte Verwendung vorliegen, ich kann nur die Signalnamen PPS und RXD nirgend sonst im Schaltbild finden.


    Verbinde doch mal DIT bzw. DAH direkt auf der Platine mit GND. Wenn das Problem weg ist, liegt der Fehler außerhalb des QCX oder in der Klinkenbuchse. Bei Fehler im QCX würde ich mir die Platine in den relevanten Regionen genau ansehen und irgendwelche Verschmutzungen suchen.

    Eine prinzipielle Möglichkeit wäre noch ein Kontaktproblem IC2 - Sockel (IC leicht "anlüften" und wieder festdrücken).


    73, Ludwig

    Hallo Reiner,


    das ist prima. Ja, ohne Signal ist das S-Meter fast nicht zu sehen.

    Deine Ausgangsleistungen passen zu meinen Erfahrungen.

    Meinst Du bei der Empfindlichkeit mit "-100dB" -100 dBm? Welches Kriterium hast Du empfangsseitig verwendet, 10 dB S/N?

    Wenn ja, dann deckt sich das mit meinen Messungen. Auf 15 m war es auch nicht viel anders. Höher habe ich noch nicht gemessen.


    73, Ludwig

    Hallo Reiner,


    die bewussten Anzeigen funktionieren bei mir. Als noch keine AGC implementiert war, ging auch das S-Meter nicht. Inzwischen ist das aber in Ordnung. Bei mir funktioniert das S-Meter unabhängig von AGC ein oder aus.


    Beim Empfang befindet sich rechts vom "c" (für cw) der S-Meterbalken und darunter, rechts vom "w", ein Balken für die AGC-Funktion.

    Beim Senden zeigt der obere Balken die Ausgangsleistung und der untere das SWR an.


    Ich kenne Fälle, wo die Ausgangsleistung und das SWR nicht bzw. nicht richtig angezeigt werden bzw. wurden. Das liegt wohl in der Regel an Fehlern in den Trafos des Stockton-Kopplers. Wenn wenigstens die eine Wicklung von den TP-Filtern zur BNC-Buchse in Ordnung ist, kommt Leistung raus. Kontaktfehler bei den anderen Wicklungen bringen dann das Problem.


    Bei den üblichen Stockton-Kopplern wird für die Wicklungen mit einer Windung Koaxkabel verwendet. Der Außenleiter wird nur an einer Seite auf Masse gelegt und wirkt als Abschirmung. Beim QMX wird aus Platz- und Machbarkeitsgründen nur ein Draht verwendet. Liegen dieser Draht und der der anderen Wicklung (sehr) dicht beieinander, beeinträchtigt die Streukapazität die Genauigkeit der Messung. Das macht sich bei höheren Frequenzen mehr bemerkbar als bei niedrigen. (Ich habe übrigens bei meinem hi-band-QMX zwei dünne Koaxkabelstücke reingefummelt und bekomme eine recht genaue Anzeige.)


    Wenn Du unter Hardwaretest einen vernünftigen Wert für das SWR angezeigt bekommst, sollte der Koppler eigentlich funktionieren.


    Was siehst Du im Terminalfenster unter Hardware tests - Diagnostics für Werte für Power und SWR (Taste T zum Senden)?


    Könntest Du eventuell ein Foto des Kopplers hier einstellen?


    73, Ludwig

    Das hattest Du kurz zuvor geschrieben und natürlich ist es schwierig zu definieren, was "dicht" ist. Bei der Abstimmung der Antenne war es allerdings so, dass ich das "Rückfalten" ganz dicht vornehmen soll, um eine "Kürzung" zu bewirken. Nun hätte ich eigentlich gedacht, dass der "Rücklauf" einer Schlaufe nicht "dicht" genug am Draht ist, um eine verkürzende Wirkung zu haben.

    Oh Thorsten,

    da hatte ich wohl unklar formuliert.


    Beim Suchen der passenden Länge fängt man ja mit einem etwas längeren Draht an und kürzt schrittweise. Dazu immer gleich abzuschneiden, ist unpraktisch. Wenn man über die optimale Länge hinweg abgeschnitten hätte, müsste man einen Dranschneider haben (schwierig zu beschaffen).

    Also faltet man den "überschüssigen" Draht zurück. Damit dieses Stück elektromagnetisch möglichst unsichtbar ist, soll die Rückfaltung dicht anliegen.


    Nun ist es so, dass die theoretisch optimale Länge eines Drahtes nur im leeren Raum bei einem unendlich dünnen Draht gilt. Hat der Draht einen endlichen Durchmesser, wirkt das elektrisch gesehen verlängernd, je dicker um so mehr. Damit es wieder passt, wird geometrisch gesehen gekürzt. Das hast Du automatisch und vermutlich unbewusst bei Deiner Optimierung erledigt.


    Elektrische Länge und geometrische Länge sind nicht mehr identisch. Der reale Draht hat einen Verkürzungsfaktor k < 1, Lgeometrisch = Lelektrisch * k.

    Ist jetzt das zurücklaufende Drahtstück nicht eng angelegt, wirkt es dort stärker "verlängernd". Dazu hatte ich ja was zu Deinen Skizzen geschrieben. (Bei den hier zu sehenden Längen und Abständen erwarte ich einen nur geringen Einfluss.)


    Das bedeutet, dass die wirksame Länge meiner Antenne ebenfalls im Scheitelpunkt endet und nicht dort, wo der Kabelbinder sitzt und die Drähte maximal dicht zusammen führt?

    Ja, wobei des Ende der wirksamen Länge noch etwas weiter draußen liegt, wegen der verlängernden Wirkung der "Dicke". (Hoffentlich ist das jetzt nicht verwirrend.)


    Leider hält diese nicht in der "nachgemachten" Wago-Klemme (vermutlich, weil sie nicht tief genug reingeschoben werden kann).

    Ja, und das liegt vermutlich am Kunsstoffkragen der Hülse und weniger an der Klemme. Der Kragen ist wohl für die Öffnung der Klemme zu dick. Ich habe zu diesem Zweck die einfachen Adernendhülsen verwendet.


    Ich habe heute das erste mal die Antenne draußen gelassen und nicht abgebaut (ich hoffe das ist kein fehler).

    Solange der UnUn nicht nass wird, sehe ich bei dem kein Problem. Die elektrische Klemmstelle im Draht wird bei längerem Draußensein mit Regen und Staub sicher mittelfristig leiden.


    Deine gedruckte Endklemme ist ja richtig luxuriös.


    Na dann schau mal, was Du erreichen kannst. Das Problem mit dem QMX sah ja gelöst aus.


    73, Ludwig

    Wieso kann das Kabel nicht hinter der eigentlichen Antenne hängen bleiben (parallel habe ich verstanden), wenn es nicht angeschlossen ist?

    Thorsten, das nicht angesteckte Drahtstück kann hinter dem aktiven bleiben (nicht parallel dazu).


    Ich habe in einer Bodenhülse ein Alurohr und oben am Ende hängt eine Umlenkrolle - an der einen Seite hängt das Spannseil, auf der anderen Seite ist an dem Seil eine kleine Flasche mit Wasser als Gegengewicht.

    Ja, so was wird immer mal beschrieben. Um an den Steckkontakt zu kommen, musst Du den Draht herunterlassen, also am Alurohr hantieren und dazu erst einmal zum Rohr laufen. Ich dachte, Du kannst Dir diesen Weg sparen, wenn Du das entfernte Ende Deines Strahlers zu Dir heranholen kannst. Deshalb der Gedanke mit der umlaufenden Leine, muss aber nicht sein.


    (ich glaube die Theorie dahinter nannte sich Skin-Effekt).

    Nein.


    a) "Wirksame Länge" ist von Anfang bis Ende des Drahtes
    b) wie a)
    c) hier habe ich 3 Punkte markiert. Ich vermute, dass die "wirksame Länge" von Punkt 2 markiert wird und dass die Punkte 1 und 3 keine Auswirkung haben
    d) hier vermute ich, dass die "wirksame Länge" von Punkt 3 markiert wird
    e) ich habe keine Ahnung

    a) ja

    b) nein, das zurücklaufende Stück wirkt nicht mit der gesamten Länge, hängt sehr vom Abstand ab

    c) ja, Punkt 2, wobei das zurückgefaltete Stück den hinlaufenden Draht elektromagnetisch etwas dicker macht und dadurch den hinlaufenden Draht elektrisch gesehen geringfügig verlängert. Hätte man so die optimale Länge ermittelt und würde den Draht bei P 2 abschneiden, wäre der verbleibende Draht geringfügig zu kurz.

    d) wie c) wobei die Schlaufe den Strahler am Ende noch "dicker" erscheinen lässt.

    e) wie d) wobei das freie Ende, je nachdem wie es absteht, auch eine "verdickende" Wirkung hat.


    Nachtrag: e) ist praktisch dieses Setup, wobei die Frage bleibt, wie der erste Draht hierbei abgestimmt wird: LINK

    Ich würde so vorgehen:

    Der erste Draht wird durch eng anliegendes Zurückfalten in der Länge optimiert. Hat man diese, bleibt beim Abschneiden genug für die Steckermontage dran und der Steckkontakt wird montiert. P 2 von c) ist die Stelle im Kunststoffverbinder im Bild.

    Jetzt wird die Verlängerung angebaut und angeschlossen. Am Ende der Verlängerung kann für das tiefere Band die Gesamtlänge optimiert werden (siehe oben).

    Bei der größeren Länge wurde die "Verdickung" des Strahlers an der Steckerstelle bei der zweiten Optimierung mit berücksichtigt.

    Bei der kleineren Länge, bei geöffnetem Steckkontakt, kann man das abstehende Ende des ersten Drahtes an diesen anlegen (wie zurückfalten) und mit einem kleinen Stück dünnem Schaltdraht festlegen (umwickeln). Man kann aber auch messen, wie sich dieses kleine Drahtende auswirkt, wenn es frei absteht. Bei den im Bild zu sehenden Abmessungen vermute ich nur einen geringen Einfluss der Lage dieses Drahtendes.


    73, Ludwig

    Den zweiten Punkt (bedeutet, dass er wirklich sendet), vielleicht eine viertel Sekunde, also kaum zu erkennen.

    Hallo Thorsten,


    nehmen wir an, der Sender ist per CAT aktiviert (erster Punkt). Wenn dann der Ton rausgeht, kommt der zweite Punkt. Erst dann zieht der QMX meines Wissens ordentlich Strom. Könnte dieser Stromanstieg ein Problem bei der Spannungsversorgung bringen, vielleicht einen Spannungseinbruch? Bei den Schutzparametern kann eine untere Spannungsgrenze eingestellt sein, bei deren Unterschreitung das Senden unterbrochen wird. Eventuell wird diese Grenze zwar unterschritten, die Betriebsspannung reicht für den Rest des QMX aber aus. Der Controller arbeitet korrekt weiter.


    Bei einem Bekannten wurde zeitweise kein Ton gesendet, weil die NF in WSJTX nicht auf 100% stand (Schieber am rechten Rand).


    73, Ludwig

    Anbei ein Screenshot, wenn ich erfolglos über die serielle Konsole senden möchte (Power 0W, kein SWR)

    Hallo Thorsten,


    ich kenne zwei Zustände, die hier passen (könnten). Im Menü unter CW Keyer kann Practice mode aktiviert sein oder der SWR-Schutz (Protection) hat zugeschlagen. In beiden Fällen gibt es auf dem Display einen Hinweis. Rechts von der Frequenzanzeige in der ersten Zeile erscheint der Buchstabe "P" bzw. "S".


    Es trifft hier wohl nicht zu, kann aber gelegentlich hilreich sein: Auf dem Display gibt es bei digi mode eine Anzeige für das Aktivieren des Tx und das tatsächliche Senden des Tons. Genauers steht im Operating manual unter "Transmit status indication during QMX digital transmissions".


    auf einem Rechner mit Ubuntu


    Zum Betrieb unter Linux gibt es im Operating manual den Abschnitt "Linux special note". (RTFM ;) )


    Wenn das nicht hilft könnte eine Frage hier helfen. Da gab es schon gelegentlich solche Themen.


    Ein weiteres Probem ist, dass ich ausschließlich auf dem 10m Band einen zu geringen Eingangspegel habe

    Im QMX gibt es für jedes Band einen Parameter "Audio Gain". (RTFM Abschnitt "8.5 Band configuration")


    73, Ludwig

    Hallo Thorsten,

    Das ist eine gute Idee, die ich so auch schon mal gesehen habe. Zange habe ich sogar und eine Zugentlasung hat mein System bereits. Hat diese Steckverbindung keine negativen Auswirkungen (Übergangswiderstände oder so) ? Und kann ich dann den anderen (abgesteckten) Draht einfach parallel hängen lassen oder muss ich ihn dennoch beim Wechsel abbauen?

    hierzu ein klares jein ;)

    Drähte dicht beieinander beeinflussen sich mehr oder weniger. Was "dicht" und wie stark die Beeinflussung ist, hängt von diversen Parametern ab, z. Bspl. Längen / Abstände im Bezug auf die jeweilige Frequenz (Wellenlängen).

    Die von DK4FD erwähnte Antenne für 15 m, 12 m und 10 m lebt gerade von solchen Kopplungen.

    Wo man relativ sicher vor ungewollten Kopplungen sein kann ist, wenn die Drähte etwa 90° zueinander verlaufen.


    Bei den genannten Steckverbindungen musst Du Dir keine Sorgen um die Übergangswiderstände machen.


    Eine Idee wäre eine steckbare Verlängerung. Ich glaube, das wurde auch schon mal erwähnt. Im englischsprachigen Raum nennt sich das linked EFHW. Du optimierst einen Draht für 10 m. Dann befestigst Du über einen kleinen Isolator (Kunsstofflasche, wurde auch schon beschrieben) am Ende einen weiteren Draht. Dieser ist steckbar oder klemmbar mit dem ersten Draht verbunden. Nun optimierst Du am zweiten Draht die Gesamtlänge passend für 15 m. Bei Bandwechsel wird die Verbindung geöffnet bzw. geschlossen. (Ich verwende an den Drähten Adernendhülsen und zum Verbinden VAGO-Klemmen mit dem Klapphebel. Zum Einsatz kommt das bei mir nur temporär.)


    Vielleicht kannst Du am entfernten Ende eine Umlenkrolle anbringen und eine umlaufende "Wäscheleine" installieren (siehe alte italienische Filme mit den Wäscheleinen über die Gasse hinweg.) Mit Dieser "Wäscheleine" könntest Du das entfernte Antennenende bedarfsweise einholen oder abspannen.

    Schwer zu sagen. Das hängt von der Spannung am Drehko ab und die hängt von den Impedanzverhältnissen ab.


    Ich kann mich erinnern, dass für den ZM-4 (kein L-Match aber ähnliche Problematik) in einer Diskussion mal 10 W genannt wurden. Wie belastbar das ist, kann ich nicht sagen.


    Ich hab hier zwar noch einen Luftdrehko, aber mit dem bekomm ich die selbe Antenne nicht so gut angepasst.

    Entweder ist der Luftdrehko defekt (Kontaktfeder?), hat nicht die passende Kapazität, hat wegen der Größe eine zu hohe Streukapazität zum Rest der Schaltung oder eine "zu" hohe Güte. Im letzten Fall würde die bessere Anpassung von Verlusten im Folienkondensator leben.


    73, Ludwig

    Hallo Thorsten,


    kann leider erst jetzt wieder einsteigen und habe mich auf den aktuellen Stand gebracht. Es ist ja Erfreuliches geschehen.

    Durch Expansion der ersten Spule und Komprimierung der zweiten Spule konnte ich nun für die gewünschte Frequenz ein besseres Ergebnis erzielen. Allerdings schaut es so aus, als wenn ich damit den Blindanteil ein wenig erhöht hätte. Was wiegt nun mehr?

    Prima Idee. Das verändert die Nebeneffekte (Streuinduktivität und Streukapazität) und hat richtig zum Erfolg geführt. Gratulation.


    Für das Ziel der Anpassung ist der Abstand zum Mittelpunkt im Smithdiagramm wichtig, ob links, rechts, oben oder unten vom Mittelpunkt ist nicht so wichtig. Die letztgenannten Werte sind wichtig um zu wissen, was man ändern sollte. Für die Anpassung ist dann das SWR interessant. Den Abstand zum Mittelpunkt kann man direkt in das SWR umrechnen. Ich denke, die Formeln hatte ich schon mal geschrieben. Wenn nicht, gib mir eine Nachricht.


    Hattest Du mit offenem Gehäuse gemessen oder mit Deckel drauf? Der Vergleich der Kurven für beide Fälle wäre interessant. Mit Deckel steigt der dielektrische Einfluss auf die Streukapazitäten. Bei keiner merklichen Änderung müssen wir uns um dieses Gehäuse vorerst keine Gedanken machen.


    dass mein Kabel eine Dämpfung von 6,6dB/100m bei 20MHz hat

    Bei 30 MHz sind es 7,9 dB/100 m. 12 m Kabel ergeben dann 0,95 dB. Das verschluckt von 5 W Sendeleistung 1 W. Am Empfangsort ist 1 dB weniger 1/6 einer S-Stufe, also kein hörbarer Unterschied.

    Die Kabeldämpfung "verbessert" das SWR. Wenn das Kabel beim VNA nicht mit einkalibriert wird oder Du misst das SWR mit einem klassischen Messgerät "im Shack", dann misst Du ein (geringfügig) kleineres SWR.


    Ich habe grade schon am neuen Standort alles aufgebaut und die Antenne abgestimmt - für die ungünstigen äußeren Bedingungen gar nicht mal so schlecht denke ich ...

    "gar nicht mal so schlecht" ist aber sehr bescheiden ausgedrückt. Es könnte auch die perfekte Anpassung sein und der VNA liegt ein wenig daneben. Der hat ja, wie jedes Messgerät, auch seine Messunsicherheit.


    Die Frage war eigentlich anders gemeint ...bisher haben wir ja ein bestehendes System optimiert und meine Frage ging eigentlich in die Richtung, ob ich bei einbem neuen System irgend etwas ganz anders machen soll. Deiner Antwort habe ich aber entnommen, dass dem nicht so ist

    Oh, da habe ich mich wohl nicht gut ausgedrückt. Bei den höheren Frequenzen könnte man vielleicht mit 1 Wdg. zu 7 Windungen arbeiten. Ob die eine Windung ausreicht, müsste berechnet werden. Die dazu nötigen Formeln hatte ich schon früher geschickt. Aber Dein Neubau zeigt prima Werte und sollte so bleiben.


    Übrigens scheint die Antenne relativ breitbandig zu sein, was positiv ist. Innerhalb von ca. 1,5 MHz liegt das SWR unter 1,5. Wenn Du das Minimum des SWR auf ca. 28,3 MHz trimmst, dann hast Du den SSB-Bereich noch etwas besser abgedeckt.


    Die 1,6 nF Anteil kommen daher, dass Du bei einer Frequenz ganz knapp unter der Resonanzfrequenz gemessen hast (Marker). Bei einer geringfügigen Erhöhung der Frequenz verschwindet der Blindanteil oder er wird induktiv.


    Ob Du zuerst auf 10 m oder auf 15 m aktiv wirst, ist Deine Entscheidung. Bei Bandöffnung ist das 10 m-Band spektakulärer und das 15 m-Band ist öfter geöffnet.


    Nutze die derzeitige Sonnenaktivität. Darauf hat gefühlt die halbe AFU-Welt seit Jahren gewartet.


    73, Ludwig

    Was, war das jetzt 1 Monat und Du hast noch nichts gebastelt?

    Einfach ein Band aussuchen und loslegen. Vlt. 40m, da gehen dann 20m und 10m auch, und wenn zuviel abgeschnitten wurde, dann hast du einen guten Anfang für 20m :P

    Das Optimale wirst Du höchstwahrscheinlich eh nicht beim ersten mal hinbekommen, dafür lernst Du aber.

    Draht zurechtschneiden, Trafo dran (oder Tuner/L-Match) und los.


    PS: Machen ist wie wollen, nur krasser.

    Hallo Jens,


    manchmal ist Aufmuntern, einen Schubs geben, richtig, jedenfalls wenn es zur Situation passt.

    Sich durch gut 240 Beiträge zu arbeiten, ist ein ziemlicher Aufwand. Eventuell helfen diese Fragen:


    - Wie relevant sind 40 m und 20 m für Thorsten mit seinem DO-Rufzeichen?

    - Warum bevorzugt Thorsten eine endgespeiste Antenne?

    - Zählen Bau und "zum-Laufen-Bringen" eines UnUn schon zum "Machen".

    - Kann man dabei was lernen, zum Beispiel für die Arbeit mit einem VNA oder den Einfluss der Speiseleitung?

    - Wie sinnvoll ist es, bei einem System mit mehreren Stellschrauben gleichzeitig an allen drehen zu müssen, speziell beim Einstieg?

    - Warum soll bzw. muss die Antenne hier an sich ein passables SWV haben?


    73, Ludwig

    Hallo Thorsten,


    bin erst mal wieder im Forum "QRV", kann aber vielleicht nicht immer gleich / zeitnah antworten.

    In diesem Zusammenhang frage ich mich erneut, wo der Nachteil besteht, wenn ich die Antenne mit den beiden je Band abgestimmte Länge prallelen Draht umsetze ...

    Mit etwas Unterstützung kannst Du Dir das selber erklären ;) .


    Bei mittig gespeisten Lambda/2-Dipolen gibt es soetwas. Wenn die Länge eines der Drähte zur Frequenz passt, ist die Speiseimpedanz niederohmig. Bei höheren oder tieferen Frequenzen steigt die Speiseimpedanz erst einmal. Bei einer solchen anderen Frequenz passt dann halt eine der anderen Drahtlängen. Die Dipole sind an der Einspeisung parallel geschaltet. Welcher Widerstand dominiert bei einer Parallelschaltung? ...........


    Richtig, der niedrigste, und das ist hier gut so. Der zur jeweilige Frequenz passende Draht ist dominant.


    Wie sieht es bei endgespeisten Lambda/2-Dipolen aus?

    Wenn die Länge eines der Drähte zur Frequenz passt, ist die Speiseimpedanz hoch. Bei höheren oder tieferen Frequenzen sinkt die Speiseimpedanz erst einmal. Bei Parallelschaltung dominiert auch wieder die niedrige Impedanz. Die hat aber nicht der zur Frequenz passende Draht und das ist hier schlecht.


    Die Rolle der Blindanteile habe ich hier erst einmal ignoriert. Das ändert aber nichts am Grundsatz der Betrachtung.


    Kleine Sperrkreise für 10 m aus Ringkernspule und C sind diffiziel. Das soll erst mal ohne nähere Begründung so stehen bleiben. Sperrkreise aus Koaxkabel scheinen mir erfolgversprechender, wären aber auch eine neu Baustelle.


    Ich würde erst mal mit einem Strahlerdraht anfangen und diesen für 15 m oder 10 m optimieren. Mein Vorschlag für das Vorgehen hatte ich ja schon geschrieben. Damit bekommst Du einige Vorstellung über die Abhängigkeit der Parameter.


    Es gäbe noch einen Ansatz für eine endgespeiste Kompromissantenne für zwei Bänder. Endgespeiste Drähte sind auch dann hochohmig, wenn ihre elektrische Länge ein ganzzahliges Vielfaches von Lamda/2 hat (l = n * Lamda / 2). Je größer n, um so ungünstiger, das Strahlungsdiagramm zerfranst und die Impedanz ändert sich auch etwas. Wenn Du also eine reale Länge findest, die zu beiden Bändern passt, der Faktor n nicht zu groß ist und Du diese Länge unterbekommst, dann wäre es einen Versuch wert.


    Zu Deinem zweiten UnUn eine Frage: welchen Kern hast Du dafür?

    Zu der Wicklung hast Du auch schon diverse Informationen bekommen (siehe frühere Beiträge). Der Blindwiderstand der niederohmigen Wicklung sollte mindestens 4 * 50 V/A (Ohm) betragen. Mit dem Miniringkernrechner kannst Du zum gewählten Kern das L für ein bzw. zwei Windungen bestimmen. Mit der schon früher genannten Formel bestimmst Du XL für 15 m und 10 m und prüfst die Bedingung. Es sollten nicht mehr Windungen sein, als nötig. Die Anzahl der Windungen der hochohmigen Spule kannst Du über die Formel der Widerstandstransformation ermitteln.


    Dann viel Erfolg und vergiss bei der Optimierung des Strahlers nicht, jeweils ein Bild vom Smithdiagramm und vom SWR-Verlauf zu machen.


    73, Ludwig

    Hallo Thorsten,

    Ich messe 50,93 Ohm mit einem Multimeter.

    Ok, passt erst einmal.


    Tja, was könnte ich falsch gemach thaben?

    Da fällt mir im Moment nichts ein. Das Ideal bekommt man nach meiner Erfahrung mit einem UnUn kaum oder nicht hin (kann man mit realer Messtechnik auch nicht prüfen ;) ).


    Du könntest jetzt mit dem Strahlerdraht und dem Gegengewicht loslegen.

    Gegengewicht dimensionieren und dann so lassen.

    Strahler ein Stück länger beim Start und dann jeweils etwas kürzen (enganliegend zurückfalten).

    Bei jeder Länge mit dem VNA messen und Bild speichern.

    Optimiert wird nach SWR.

    Im Smithdiagramm kann man besser sehen, wie die Messwerte mit der Längenänderung wandern. Man sieht dort gut, wenn man über das Optimum hinausgekommen ist. Kleinstes SWR und geringster Abstand zum Mittelpunkt im Smithdiagramm hängen zusammen.


    In den nächsten Tagen komme ich eventuell nicht zum Schreiben. Bitte nicht wundern, wenn ich still bin.


    73, Ludwig

    Hallo Thorsten

    Dann könnte es doch eine Kompensation geben,

    so ungefähr hatte ich das schon mal geschrieben. Das sich zwei Schlechte zu einem Guten kompensieren, wäre schon ziemlicher Zufall. Es sei denn, man hilft beim Zufall nach. Das ist je genau das Vorgehen, wenn man denn Strahlerdraht auf günstige Länge trimmt (siehe weiter vorn). Damit die Chance steigt, sollte der UnUn selber nicht so mies sein, besser gut.


    wenn die Antenne gar nicht mehr im Bereich von Lamda / irgendwas liegt,

    Lambda / irgendwas umfasst alle möglichen Längen. Bei allen möglichen Längen gibt es welche mit besserem SWV und welche mit miesem und der Rest dazwischen.


    Wir haben jetzt einen relativ engen Kreis um die Mittellinie

    Der Kreis sollte aber um den Mittelpunkt gehen. Dann hätten alle Punkte einen ähnlichen Abstand zum Mittelpunkt und damit ein ähnliches SWV.


    eine reletaiv gute Anpassung mit dem UnUn hinbekommen könnten.

    Ja, das könnte klappen. SWV max. 1,8 ist zwar nicht toll aber für den großen Frequenzbereich auch nicht schlecht.

    Mich irritiert, dass die Werte immer wieder nach links neben den Mittelpunkt wandern. Dort ist das R < 50 Ohm, nach dem Displaywert 25 Ohm.

    Bei einem idealen Trafo und dem derzeitigen Verhältnis der Widerstandstransformation 64:1 = 3200 Ohm / 50 Ohm müssten mit 3,3 k ziemlich genau 50 Ohm erscheinen und nicht 25 Ohm. Eine solche Verschiebung käme durch Nebeneffekte (Verlustwiderstand) zustande. So heftig erwarte ich das aber nicht.


    Kannst Du bitte mal bei Deinem 50 Ohm-Kalibrierelement mit einem Multimeter den Widerstandswert ermitteln?


    73, Ludwig

    Hallo Thorsten,

    Und liegt dann noch der reale Widerstand bei 50 Ohm, gibt es keine Refektionen zurück zum Sender und wir haben ein SWR von 1.

    Ja

    Und wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann ist eine resonante Antenne wichtiger aus ein SWR von 1.

    Nein, eine Antenne mit einem SWR > 1 kann, je nach konkretem Wert, auch noch ordentlich Leistung vom Sender bekommen. Ist eine Antenne zwar resonant, ihr Widerstand liegt aber weit vom Sollwert für Anpassung weg, dann hat sie ein höheres SWR und bekommt weniger Leistung vom Sender.


    SWR = |ZA| / R0 oder SWR = R0 / |ZA| (Formel so, dass SWR immer >=1

    |ZA|: Betrag der Impedanz am Antennenanschluss

    R0: Sollwert für Anpassung

    ich dachte bei Reihenschaltung bewegt es sich auf einem der Kreise, die rechts zusammen laufen.

    Richtig; Wenn man nun etwas oberhalb des Mittelpunktes liegt und auf dem passenden Kreis ein Stück nach unten geht, dann macht man zwar einen leichten Bogen nach links (und zurück) geht aber hauptsächlich nach unten.

    Für die Parallelschaltung gibt es die spiegelbildlichen Kreise, die oft nicht extra dargestellt werden.

    Ich habe auch noch unterschiedliche Kekos und Elkos in der "Bastelkiste" liegen - sag mir einfach was ich mit welchem Widerstand machen soll!

    Die Messwertkurve muss sich ändern. Elkos gehen gar nicht, nur keramische Kondensatoren. Ein zweiter C so wie der erste wäre ein guter Start. Dann siehst Du ja, wie weit sich die Kurve nach unten bewegt und siehst, ob es zu viel/ zu wenig/ gerade richtig ist.


    Auch wenn es OT war, wäre es gut, wenn es eine alternative Möglichkeit geben würde das zu testen, wenn es notwendig ist. Ich kann hierfür prinzipiell alles drucken ...

    Verstehe ich; ich muss mal ein wenig rechnen, mal sehen, ob es praktisch mit einem selbstgebauten Plattenkondensator funktioniert. Drucken müsstest Du eine dünne Platte. Wie dünn kann Dein Drucker? Zwei Schichten sollten es schon sein.

    Da Dein Gehäuse aus PETG ist, habe ich nicht so große Bedenken und wir müssen das nicht übers Knie brechen.


    73 Ludwig

    (Fortsetzung)

    Aha, dann ist das vielleicht schon die Antwort auf meine Zuvor gestellte Frage, welchen Sinn die beiden zusätzlichen Wicklungen hatten.

    Nein. Da sich beim realen UnUn diverse Effekte überlagern und man die nach wenigen Messungen schlecht separieren kann, wollte ich einfach mal testen, wie sich diese Änderung auswirkt. Wäre es schlechter geworden, hätten wir mit ein oder zwei Windungen weniger probiert.


    Nach rechts sollte es mit einem parallelen C gehen oder?

    Nein, das hatte ich vielleicht schlecht formuliert. Mit mehr C geht es nach unten, hier nicht senkrecht sondern mit einem leichten Bogen rechts herum, aber hauptsächlich nach unten. Das kannst Du Dir sehr schön in Programmen zum Smith-Diagramm ansehen.


    Die Reihenschaltung eines C könnte auch funktionieren. Dabei kann die Spannungsbelastung dieses C aber größer werden als bei der Parallelschaltung, also lieber Parallelschaltung (in diesem Fall hier).


    Nein, ich habe PETG verwendet - ändert das die Vermutung oder soll ich dennoch einen Test durchführen?

    Ich würde auf alle Fälle testen. PET an sich ist für HF gut geeignet, bei dem konkreten PETG bin ich mir nicht sicher.


    Und muss der Spulendraht wirklich abgelötet werden oder reicht es, wenn ich den 3K3 von "Innen" anbringe

    Ablöten; Solange das Metall am Ende des Spulendrahtes durch den Kunststoff geht, hast Du einen Kondensator mit dem PETG als Dielektrikum. Es ist interessant, wie dieser Kondensator in das Verhalten des realen UnUn eingeht, einmal durch seine Kapazität und zum Anderen mit seine dielektrischen Verluste.


    Genug für heut. 73, Ludwig