Hallo Thorsten,
kann leider erst jetzt wieder einsteigen und habe mich auf den aktuellen Stand gebracht. Es ist ja Erfreuliches geschehen.
Durch Expansion der ersten Spule und Komprimierung der zweiten Spule konnte ich nun für die gewünschte Frequenz ein besseres Ergebnis erzielen. Allerdings schaut es so aus, als wenn ich damit den Blindanteil ein wenig erhöht hätte. Was wiegt nun mehr?
Prima Idee. Das verändert die Nebeneffekte (Streuinduktivität und Streukapazität) und hat richtig zum Erfolg geführt. Gratulation.
Für das Ziel der Anpassung ist der Abstand zum Mittelpunkt im Smithdiagramm wichtig, ob links, rechts, oben oder unten vom Mittelpunkt ist nicht so wichtig. Die letztgenannten Werte sind wichtig um zu wissen, was man ändern sollte. Für die Anpassung ist dann das SWR interessant. Den Abstand zum Mittelpunkt kann man direkt in das SWR umrechnen. Ich denke, die Formeln hatte ich schon mal geschrieben. Wenn nicht, gib mir eine Nachricht.
Hattest Du mit offenem Gehäuse gemessen oder mit Deckel drauf? Der Vergleich der Kurven für beide Fälle wäre interessant. Mit Deckel steigt der dielektrische Einfluss auf die Streukapazitäten. Bei keiner merklichen Änderung müssen wir uns um dieses Gehäuse vorerst keine Gedanken machen.
dass mein Kabel eine Dämpfung von 6,6dB/100m bei 20MHz hat
Bei 30 MHz sind es 7,9 dB/100 m. 12 m Kabel ergeben dann 0,95 dB. Das verschluckt von 5 W Sendeleistung 1 W. Am Empfangsort ist 1 dB weniger 1/6 einer S-Stufe, also kein hörbarer Unterschied.
Die Kabeldämpfung "verbessert" das SWR. Wenn das Kabel beim VNA nicht mit einkalibriert wird oder Du misst das SWR mit einem klassischen Messgerät "im Shack", dann misst Du ein (geringfügig) kleineres SWR.
Ich habe grade schon am neuen Standort alles aufgebaut und die Antenne abgestimmt - für die ungünstigen äußeren Bedingungen gar nicht mal so schlecht denke ich ...
"gar nicht mal so schlecht" ist aber sehr bescheiden ausgedrückt. Es könnte auch die perfekte Anpassung sein und der VNA liegt ein wenig daneben. Der hat ja, wie jedes Messgerät, auch seine Messunsicherheit.
Die Frage war eigentlich anders gemeint ...bisher haben wir ja ein bestehendes System optimiert und meine Frage ging eigentlich in die Richtung, ob ich bei einbem neuen System irgend etwas ganz anders machen soll. Deiner Antwort habe ich aber entnommen, dass dem nicht so ist
Oh, da habe ich mich wohl nicht gut ausgedrückt. Bei den höheren Frequenzen könnte man vielleicht mit 1 Wdg. zu 7 Windungen arbeiten. Ob die eine Windung ausreicht, müsste berechnet werden. Die dazu nötigen Formeln hatte ich schon früher geschickt. Aber Dein Neubau zeigt prima Werte und sollte so bleiben.
Übrigens scheint die Antenne relativ breitbandig zu sein, was positiv ist. Innerhalb von ca. 1,5 MHz liegt das SWR unter 1,5. Wenn Du das Minimum des SWR auf ca. 28,3 MHz trimmst, dann hast Du den SSB-Bereich noch etwas besser abgedeckt.
Die 1,6 nF Anteil kommen daher, dass Du bei einer Frequenz ganz knapp unter der Resonanzfrequenz gemessen hast (Marker). Bei einer geringfügigen Erhöhung der Frequenz verschwindet der Blindanteil oder er wird induktiv.
Ob Du zuerst auf 10 m oder auf 15 m aktiv wirst, ist Deine Entscheidung. Bei Bandöffnung ist das 10 m-Band spektakulärer und das 15 m-Band ist öfter geöffnet.
Nutze die derzeitige Sonnenaktivität. Darauf hat gefühlt die halbe AFU-Welt seit Jahren gewartet.
73, Ludwig