Beiträge von Ken, DL8LBK

    Da oft danach gefragt wird wie man auf 160m QRV werden kann, möchte ich hier meine Erfahrung weitergeben.


    Angeregt von einigen Diskussionen in diesem und anderen Foren habe ich zum letzten Kontest eine InvL für 160m umgesetzt. Dazu wurden 53m Litze erst ca. 13m vertikal an einer hohen Birke nach oben befördert und anschließend 40m horizontal mittels zweier Angelruten abgespannt. Die erste Angelrute hat den Durchhang verringert und diente zudem als Zugentlastung für die hintere Angelrute. Der horizontale Teil war damit im Mittel 11-12m hoch.


    Die Einspeisung erfolgte über ein Serien-Drehko, mit dem der etwas zu lange Draht gut an die 50Ohm vom Sender/Koax angepaßt (elektr. verkürzt) werden konnte. Ein Antennenanalyzer leistet hier gute Dienste. Außerdem wurden 10m RG58 zu einer Mantelwellensperre aufgewickelt und noch einige Klappferrite auf das RG213 aufgebracht (letztere, weil sie gerade nutzlos herumlagen :) ).


    Das Erdnetz bestand aus 26 Radials von ca.14m bis 40m Länge, welche so gut wie mögl. über das Grundstück verteilt wurden.


    Ein Bild dazu habe ich in meiner Galerie abgelegt!


    Mit dieser Konstruktion gelangen neben vielen EU-QSOs auch einige DX QSOs (USA, Karibik, ...), mit nur 100W Sendeleistung. Wobei man gerade bei DX auf einmal merkt, warum einige Antennenpäpste mit jeden 0,1dB Verlust geizen; findet doch beinahe jedes QSOs an der Grasnarbe statt ;)

    Verluste an verkürzten Vertikalantennen am Beispiel einer 10m langen
    Antenne für 160m.


    Wie oft finden wir sie, die Wunderantenne? Kurz, klein, unsichtbar für
    "Antennengeschädigte" mit enormen Gewinn ..., nur für wen? Dieser Artikel will
    möglichst unwissenschaftlich aber anschaulich ein paar Zusammenhänge
    aufzeigen, die durch die Physik vorgegeben sind.


    Ein moderner Transceiver hat einen Ausgangswiderstand, der per Definition auf
    50Ohm genormt wurde. Passend dazu bietet die Kabelindustrie freundlicherweise
    Koaxkabel mit einem Wellenwiderstand von 50Ohm an. Der simple Grund ist, daß
    man an der Stoßstelle zwischen Sender und Kabel keine Reflexionen haben möchte.
    Sprich, man möchte die Energie möglichst verlustfrei in das Kabel loswerden.


    Die Antenne und die elektromagnetischen Wellen, die von der Antenne
    abgestrahlt werden sollen, schert es erst einmal herzlich wenig was der Mensch
    definiert hat. Durch die Strom-/Spannungsverhältnisse auf der Antenne ergeben
    sich an jeder Stelle der Antenne gem. Ohmschen Gesetz andere Widerstände.
    Der Mensch versucht nun sein auf 50Ohm definiertes Koax irgendwo anzuschließen,
    wo die Antenne auch 50Ohm hat. Strenggenommen gilt das nur für eine Frequenz,
    bzw. vielfache davon, wo die Strom-/Spannungsverhältnisse wieder 'zufällig' 50Ohm
    ergeben (z.B. Lambda 3/4). Das ist beim Lambda-halbe Dipol nun etwa der Fall.


    Das Problem in unserem Fall (verkürzte Antenne) ist nun, daß wir keine 50Ohm finden,
    weil sich der Widerstand aus zwei Komponenten (der Real- und der Blindkomponente)
    zusammensetzt. Diese Komponenten sind um 90Grad phasenverschoben. Tatsächlich
    finden wir bei unserer 10m langen Vertikal für 160m ca. 2 Ohm - j1000 Ohm. 2 Ohm
    real, 1000 Ohm kapazitiv. Also keine 50 Ohm ohne Blindanteil.


    Blindwiderstände sind unerwünscht und müssen kompensiert werden. Also bauen wir
    das Gegenteil von dem ein, was als Blindkomponente (-j1000 Ohm) steht -> eine
    Spule, die ebenfalls für die Frequenz einen Blindwiderstand von +j1000 Ohm
    hat.


    Wenn das nun optimal funktioniert, wird die Blindkomponente kompensiert. Die
    Antenne hat jetzt einen Widerstand von 2 Ohm ± j 0 Ohm. Mist! Immer noch keine
    50Ohm. Wenn wir jetzt aber ein SWR von 1:1 messen sollten, haben sich still und
    leise Verluste eingeschlichen, die sich zu den 2 Ohm addieren. Erst einmal ca. 5Ohm
    durch die Spule (+j1000 Ohm / Güte). Wenn wir die Güte mit 200 annehmen, ergeben
    1000Ohm/200=5Ohm. Also sind wir schon bei 2+5=7Ohm.


    Jetzt kommt noch ein unsichtbarer Feind daher, der ganz gierig Sendeenergie
    vernichten möchte. Die Erdverluste! Der Gegenpol zu unserem Strahler ist, da wir
    keinen Dipol betreiben, die Erde. Die Erde leitet leider fast gar nicht. Also suchen
    wir uns Komponenten, die die Leitfähigkeit am Fußpunkt der Antenne (da wo unser
    Kabel angeschlossen wird) verbessert. Dafür nehmen wir Radials, Heizungen,
    Wasserrohre, Dachrinnen, etc.. Aber wie gut leitet das, was wir angeschlossen
    haben wirklich? Der HF-Widerstand hat leider nichts mit dem Gleichstromwiderstand
    zu tun. In Erdnähe sind kapazitive Kopplungen für diese Verluste verantwortlich. Je
    höher der Speisepunkt ist, desto weniger Radials braucht man, weil diese Kopplung
    abnimmt. Deshalb braucht man nicht so viele "elevated" Radials. Eine 160m Antenne
    wird man aber kaum in 10m Höhe aufbauen können. Also bleibt die Kopplung zum
    Erdboden hoch. Was macht man dagegen? Mehr Radials auslegen, Wasserrohre
    anschließen, etc.! Dennoch bleiben ein paar Verluste.


    Wenn das SWR also 1:1 ist, kann man davon ausgehen, daß wir 43Ohm Erdverluste
    haben (die 7 Ohm (Realteil + Spule) plus 43Ohm Erdverluste = 50Ohm) Voila,
    SWR 1:1 und wir meinen: "Hey klasse, meine Antenne funktioniert!!" Aber nix da!
    Die Verluste verheizen die Energie!


    Die Effizienz (also die abgestrahlte Leistung) ergibt sich aus den 2 Ohm
    Strahlungswiderstand zum Gesamtwiderstand. 2Ohm zu 50Ohm ergeben 4%.
    Von 5Watt QRP werden nur noch 200mW abgestrahlt!


    Was nun?


    Je länger die Antenne zur Wellenlänge ist, desto höher ist der Strahlungswiderstand
    (bis Lambda/2; wir betrachten bei der verkürzten Antenne nur bis Lambda/4).
    Gleichzeitig benötigen wir weniger Induktivität, um den geringer werdenden
    kapazitiven Blindwiderstand zu kompensieren. Bei z.B. 18m Länge statt 10m ergeben
    sich rund 5Ohm -j600 Ohm. Wenn die Spule gleichzeitig mit einer besseren Güte
    hergestellt wird (Q=300) ergeben sich 600Ohm/300=2Ohm für die Spule. In Summe
    wieder 7Ohm, aber 5Ohm sinnvoller Strahlungswiderstand und nur 2Ohm Verluste.
    Effizienz?
    5Ohm/50Ohm=10% => von 5Watt werden 500mW abgestrahlt. Immerhin 4dB mehr!


    Nun zum echten Feind: Die Erdverluste! Was bleibt? Radials! So viele und so
    lang wie irgend möglich. Diese möglichst gleichmäßig im Garten verteilen. Vielleicht
    bekommen wir die Erdverluste auf 7 Ohm gedrückt!? Was wenn?
    Dann haben wir 5+2+7=14Ohm. Effizienz: 5Ohm/14Ohm=36% Wow! Von 5W gehen
    knapp 1,8W in die Luft! Ein Antennenanalyzer wäre hier sinnvoll, um die tatsächliche
    Fußpunktimpedanz zu messen!


    Aber -oh Schreck- 14Ohm : 50Ohm => Das SWR ist im roten Bereich! Die Antenne
    kann ja nicht funktionieren!!! Kann sie nicht? Doch! Wir müssen nun die 14Ohm an
    die 50Ohm anpassen. Wir machen es uns jetzt mal einfach, und behaupten, daß das
    ein autom. ATU am Fußpunkt am besten kann, womit man dann auch die Antenne
    etwas breitbandiger (im Sinne von remote nachstimmbar) betreiben kann. Denn
    wenn auf eine hohe Güte geachtet wurde, wird eine Antenne auf 160m schmalbandig
    arbeiten. Dafür aber effektiv, und darauf kommt es gerade bei QRP an!


    Der ATU hat jetzt nicht mehr viel Arbeit zu leisten und sollte kaum Verluste beitragen.
    Wenn man die Spule für 80m per Relais überbrückt, hat man zusätzlich eine super
    Antenne für 80m. Auf 80m ergeben sich mit dem 18m Strahler etwa 50-60%
    Wirkungsgrad, je nach Erdverlusten.


    Fazit: Wenn man also weiß wie lang die Antenne im Verhältnis zur Wellenlänge
    ist, kann man schon grob abschätzen welchen Wirkungsgrad sie hat und wie
    beworbene "Gewinne" einzuschätzen sind. Ist dann das Erdnetz unzureichend
    und/oder sind noch verlustbehaftete Bauteile im Spiel (z.B. kleine, eng gewickelte
    Spulen) wird der Wirkungsgrad noch (viel) schlechter.


    Damit erübrigt sich in aller Regel die Frage nach Erfahrungsberichten zu Antennen,
    sofern die Frage Richtung Performance zielt. Die Bandbreite der (ehrlichen) Antworten
    ist so groß, wie die Bandbreite der Qualität vom verwendeten Erdnetz. Der
    Erfahrungsbericht bezieht sich also selten auf die Antenne selbst. Davon unabhängig
    sind natürlich Erfahrungswerte zur mechanischen Stabilität, Wertigkeit und
    Handhabung interessant.

    Vorschlag für weitere FAQ Punkte:


    [*][ Q: ]Was versteht man unter einem sehr guten Erdnetz?
    [ A: ] Die Übergänge sind fließend. Verwendet man sog. elevated Radials (erhöhte Radials) sind drei bis vier Lambda/4 lange Radials bereits eine gute HF-Erde. Werden die Radials auf dem Boden verlegt, gelten 120 Radials als optimal. Für den Funkamateur können 12-16 mögl. lange Radials als akzeptabel angesehen werden. Je kürzer die Antenne, desto mehr werden benötigt.


    [*][ Q: ]Wann spricht man von elevated Radials?
    [ A: ]Elevated Radials sollten mind. 0,05 Lambda über Grund angebracht werden. Dabei ist zu beachten, daß sie aufgrund der kapazitiven Beeinflussung durch den Erdboden mechanisch etwas kürzer ausfallen.


    [*][ Q: ]Müssen am Boden liegende Radials Lambda/4 lang sein?
    [ A: ]Nein.


    [*][ Q: ]Meine kurze Vertikalantenne hat ohne Anpaßnetzwerk bereits ein SWR von 1,3:1. Bedeutet das nicht, daß sie gut funktioniert?
    [ A: ]Nein. Das bedeutet, daß das Erdnetz schlecht ist und sich dessen Verlustwiderstand zum (gewünschten) Stahlungswiderstand der Antenne addiert. Die Effizienz (Wirkungsgrad n) der Antenne errechnet sich aus dem Quotienten vom Strahlungswiderstand zum Gesamtwiderstand: n=Rr/(Rr+Rv).

    Zitat

    Original von alfred_mateja
    Mich trifft das extrem beim Tanzen und Telefonieren: Ich kann z.B. auch nach Jahren am unterschiedlichen Läuten des Telefons nicht erkennen, ob ein Anruf "intern" oder "extern" kommt...


    Hallo Alfred,


    das kann ich gut nachempfinden, denn es geht mir ganz genauso (besonders beim Tanzen). Beim CW lernen hat mich dieses Problem jedoch nicht behindert.


    @all: Ich finde den Ansatz per PC zu kodieren/dekodieren grundsätzlich ok. Jede Aktivität in CW ist zunächst einmal zu begrüßen. Und wenn es Newcomer an die Materie heranführt, wäre man mit dem Klammerbeutel gepudert den PC gestützten Betrieb zu verpönen. Wenn später daraus das Verlangen erwächst CW auch per Bio-PC zu dekodieren, um so besser!


    In Sachen CW kann der PC leider nicht mit Ohr/Hirn konkurrieren, aber meine Versuche High-Speed CW mit CWGet mitzulesen waren überraschend gut; sofern das Signal stark genug ist und sich der 'Sender' keine 'Handschrift' genehmigt. Diesbzgl. ist das Ohr deutlich toleranter als jeder Schwellwertentscheider ;) Gerade dieser Punkt dürfte für Lutz ein wichtiger Hinweis und Herausforderung sein.

    Zitat

    Original von DL2FI
    Dann mach ich es nochmal ganz deutlich. ...


    Hallo Peter,


    wurde nicht dieser Bereich im Forum extra dafür geschaffen etwas "abgehoben" zu diskutieren?


    Ansonsten bin ich der Ansicht, daß es dem Moderator egal sein könnte wie im Forum diskutiert wird, solange die Diskussion sachlich bleibt. Vielleicht können uns Uli und Tom, wenn sie sich weitgehend einig geworden sind, eine Zusammenfassung als Grundlagenartikel (wie es Tom ja schon einmal gemacht hat) schreiben. Dann wäre es am Ende für alle dienlich.


    Ich fände es aber schade wenn wieder jemand vom Fach aus dem Forum vertrieben wird! Zumal ich der Ansicht bin, daß dieses Forum (eben weil es keine Liste mehr ist) auch solche Diskussionen gut vertragen kann. Wer diese Threads nicht verfolgen will, kann sie einfach im Portal ignorieren.

    Zitat

    Original von DF7XO
    ich suche einen flexibel Alu-Kupfer Litze die nicht mehr wie 0,7 Gram pro Meter auf die
    Wage bringt.


    Hallo Jörg,


    vielleicht hilft dieser Link weiter?


    Hier kannst Du beliebig Litzen berechnen und ggf. kaufen.

    Zitat

    Original von DL2GN
    Kunststoffummantelte Stahllitze (Wäscheleine) ist auch mein Favorit.


    Hallo Jakob,


    ON4UN schreibt dazu in 'ON4UN's Low Band DX-ing': Kapitel 1.3.2:
    "Never use steel wire if you want good antenna performance."


    Zitat


    Allerdings sind mir doch Zweifel wegen der "Leitfähigkeit" gekommen. Zwar ist der skin-effekt bei diesen Frequenzen wohl vernachlässigbar, aber ich bin mir nicht sicher,


    Wie kommst Du darauf? Wegen des Skin-Effekts kann Copperclad-Steel genauso gut eingesetzt werden, wie reines Kupfer.


    Zitat


    ob die bessere Leitfähigkeit eines Drahtes oder einer Litze mit Kupferummantelung ein meßbar besseres Ergebnis bringen würde. Die Idee, den "Draht" im Speisepunkt nicht


    Den spez. Widerstand von Kupfer und Stahl findest Du hier:
    spez. Widerstand


    3mm Stahllitze ist etwa vergleichbar mit 1mm Kupferlitze.


    Zusätzliche Probleme können entstehen, wenn die Kunstoffummantelung spröde wird und Wasser eindringt.


    Zitat


    Wenn Stahllitze keine messbaren Nachteile im elektrischen Verhalten der Antenne bringt, werde ich mich für 3mm Kunststoffummantelte Stahllitze entscheiden.


    Wenn Du Zugfestigkeit brauchst kommt kupferummantelter Stahl oder Bronzelitze in Frage.

    Hallo Peter,


    Zitat

    Original von HB9PJT
    Gemäss dem Excel Tool müsstest Du also maximal 4 dB unterschied gemessen haben.


    Wie erklärst Du Dir Deine Abweichung von 3-4 dB? Hast Du gleichzeitig gemessen, also beide Antennen gleichzeitig im Einsatz gehabt im freien Feld und sofort umschalten können? Ich mache das jeweils so und tausche dann nach einer Weile die beiden Antennenstandorte aus, dass jede Antenne mal auf jedem Standort platziert war, um auch Umgebungseinflüsse zu erkennen.


    gute Frage. Ansonsten habe ich den Vergleich entsprechend Deiner Beschreibung durchgeführt. Diese Frage beschäftigt mich also noch und ich werde den Vergleich noch einmal wiederholen und die Reproduzierbarkeit prüfen. Allerdings ist mir das Wetter derzeit dazu zu ungemütlich ;)

    Zitat

    Original von HB9PJT
    Aufgrund von Messungen von HB9BXE, welche im im schweizer Heft „Old Man“ 04/2006 veröffentlicht sind, weiss ich, dass eine solche Koax-Stichleitung etwa 1.6 dB Verlust hat.


    Wie sieht Deine L-Antenne aus? Hat sie vertikale oder horizontale Polarisation oder beides?


    Hallo Peter,


    nicht L-Antenne, sondern L-Glied zur Anpassung (also ein LC-Kreis mit Serien-L ca. 4,8uH und Parallel-C ca. 27pF ). Beide Strahler waren identische 10m lange Vertikals. Die Messung erfolgte mit einer anderen Station in Bodenwellenreichweite aber weit außerhalb des Nahfelds. Mit dem Koax-Trafo mußte ich etwa 7-8dB mehr Leistung einspeisen, um die gleiche Feldstärke zu erzeugen. Empfangsseitig war es etwa reziprok.


    Mit dem Excel-Tool XLZIZL (AC6LA) errechnet man den Verlust auf 20m mit RG58 zu ca. 4dB. HB9ABO hat einen Praxistest mit einer 80m L/4-Koaxtrafo ( RG58 ) Antenne veröffentlicht, der ziemlich vernichtend ausgefallen ist. Wobei die Verluste mit niedrigerer Frequenz steigen. Auf 20m mit RG213 sieht es also noch recht gut aus. Man kann die Messung von HB9BXE also nicht verallgemeinern.


    Ich werde mal ein Bild vom L-Glied in meine Galerie laden ...

    Hallo Stefan,


    ich habe mein erstes Posting noch ergänzt (s.o.).


    Bist Du sicher, daß die Matchbox korrekt arbeitet? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, kannst Du weder mit noch ohne 1:9 UNUN die 20m Draht auf irgendeinem Band mit der Matchbox anpassen?!

    Hallo Stefan,


    was für eine HF-Erde verwendest Du?


    Den UNUN kannst Du testen, indem Du einen 450Ohm Widerstand anstelle der Antenne anschließt und das SWR bestimmst. Dies sollte zumindest nahe 1:1 sein sofern der UNUN korrekt transformiert (450Ohm/9=50Ohm).

    Zitat

    Original von HB9PJT
    Die Lambda Halben habe ich mit RG-213 Lambda viertel Leitung angepasst.


    Hallo Peter,


    diesen A/B-Vergleich habe ich erst kürzlich zwischen L-Glied und RG-58 L/4 Leitung an einer L/2 für 20m gemacht. Das L-Glied war dabei ca. 7-8dB 'besser'.


    RG-213 wird natürlich etwas verlustärmer als RG-58 sein, aber vor diesem Hintergrund wäre vielleicht noch einmal der Vergleich Deines UNUN mit einem L-Glied aufschlußreich!?

    Zitat

    Original von DC7GB
    Leider doch, wegen des nicht zu vernachlässigenden Blindanteils. Wenn man hier nun aber einen Stub (z.B. die gleiche Hühnerleitung, aber am Ende kurzgeschlossen oder weniger sinnvoll auch offen) mit der richtigen Länge parallel schaltet, so kann man den noch störenden Blindanteil vollständig kompensieren.


    ...


    Da Hühnerleiter hochohmiger als Koaxkabel sind, sind bei gleichem Leiterquerschnitt auch die ohmschen Verluste geringer. Die dielektrischen Verluste der Hühnerleiter sind ebenfalls geringer, als beim Koaxkabel, weil Luft besser als Plastik ist.


    Erst kürzlich habe ich einen solchen Trafo (Leitung+Stub, allerdings aus RG58 ) mit einem L-Glied zur Anpassung eines Lambda/2-Strahlers (20m Band) in der Praxis verglichen. Schon rein rechnerisch (mittels Excel-Programm 'XLZIZL' von AC6LA) ergeben sich ca. 4dB Verluste auf dem Leitungsstück zwischen Antenne und Stub (Zusatzverluste durch hohes SWR, da der Speisepunkt hochohmig ist). Mit 'besserem' Koax könnte man diese Verluste natürlich reduzieren. In der Praxis (A/B-Test mit einer anderen Station in 3 km Entfernung (Bodenwelle)) war der Unterschied noch deutlicher. Etwa 7-8dB mehr Leistung war am Koax-Trafo erforderlich, um die gleiche Signalstärke wie mit dem L-Glied zu produzieren. Die Anpassung an die 50Ohm vom TRX war tadellos (SWR 1,1:1).


    Die Anpassung mit einer Hühnerleiter wird natürlich verlustärmer sein, aber in den meisten Fällen eher unpraktisch, da die Hühnerleiter natürlich am besten frei in der Luft 'schweben' sollte.

    Hallo Tom,


    hehe, natürlich merkt man die 3dB im normalen QSO kaum. Dennoch meine ich, daß man auch auf KW nicht so freigiebig mit den dBs um sich werfen sollte - erst recht wenn wir uns mit QRP auf die Bänder wagen. Bei QRO wäre es wegen Brandgefahr sowieso kaum möglich ;)


    Zitat

    Original von DC7GB
    Ansonsten geht meiner Meinung nach für den QRPler nichts über einen Dipol ohne viel Mätzchen dran.


    Ganz Deiner Meinung! Im letzten EA8-Urlaub habe ich mit einem vert. Dipol vom Hotelbalkon, K2 und 10W einige herrliche Japan Pile-Ups gemacht.


    Zitat

    Ich habe aber im letzten Urlaub ein QSO mit einem belgischen OM verfolgt, der hatte auf 40m 4x GP, die er über Phasenleitungen umschalten und damit elektrisch drehen konnte. Der Effekt war umwerfend! Die Antenne steht in seinem Garten und ist innerhalb von 10 Minuten komplett abbaubar. Sie hat keine bewegten Teile! Da kommt keine Quad mehr mit.


    Ja, eine 4-square - die habe ich schon mal live erlebt. Das macht schon Spaß. Leider braucht man dafür recht viel Fläche und einige km Draht ... . Nun werden wir aber langsam Off Topic.

    Zitat

    Original von alfred_mateja


    Ich fürchte, die Verengung auf Amateurfunk wird uns die Zukunft kosten - wenn wir sie nicht rechtzeitig überwinden! Passende Stichworte dazu: Frequenzhunger anderer Funkdienste, Verschmutzung der Frequenzen (PLC, Plasmafernseher, TV-Kanal 6...), Strahlenhysterie, eingeschränkte Antennenmöglichkeiten, ausbleibender Nachwuchs, zusammenbrechende Infrastruktur usw. usf.


    73, Alfred, OE5AKM


    Hallo Alfred,


    der Funk ist a priori der Maßstab dieses Dienstes (und nicht (!) irgendeiner neu zu definierenden Freizeitbeschäftigung) wie der zappelnde Fisch beim Angeln. Niemand würde auf die Idee kommen das virtuelle Angeln per Internet als die Zukunftslösung bei zunehmender Gewässerverschmutzung anzusehen, weil bald keine Fische mehr in den Teichen sind.


    So wie der Angler seinen lebenden Fisch fangen möchte, so wollen wir unseren vielfältigen Interessen primär per Funk nachgehen. Im Gegensatz zu Dir vermissen wir also keine Definition, wie auch dieser Thread unmißverständlich zum Ausdruck bringt. Das was für Dich im Mittelpunkt steht, ist für uns allenfalls Beiwerk.


    Finde Dich bitte damit ab. Danke.

    Zitat

    Original von alfred_mateja


    Auch eine Philosophie und sicher eine berechtigte - aber nicht meine! - Ich gehe davon aus, dass der Amateurfunk so, wie er jetzt ist, nicht mehr allzu lang Bestand haben wird - schon deshalb nicht, weil sich auf Dauer nichts konstant halten lässt! Ich sehe aber eine "Überlebenschance" in der bewussten Weiterentwicklung des Funkamateurs hin zum ICT-Amateur.


    Das wäre keine Weiterentwicklung sondern eine massive Degeneration, bzw. der Tot des Funkdienstes Amateurfunk per se.


    Schade, daß eine kleine Minderheit in unseren Reihen offenbar Gefallen daran findet unseren Funkdienst den Interessen von Industrie und Politik zu opfern und dieser Lobby abstruse Argumente frei Haus liefert. Seltsamerweise(?) sind es häufig die gleichen Personen, die sich für einen immer einfacheren Zugang zu diesem Funkdienst lautstark einsetzen. Entwertung und Etablierung eigener Niedrigstandards ist das Ziel. Genau aus dieser Ecke hört man den Abgesang auf den (traditionellen) Amateurfunk am lautesten. Zufall oder Programm?


    Andersdenkende werden per Schubladendenke (z.B. HF-Puristen) ausgegrenzt, weil Kritik natürlich nicht an der alleinig allheilbringenden Zukunftsvision gewünscht ist. Sachliche Einwände/Fragen (siehe: emg9jh$avl$00$1@news.t-online.com) werden nicht beantwortet oder diskutiert sondern ignoriert. Es darf offenbar nur applaudiert werden.


    Insofern freut mich die breite Ablehnung von Alfreds Philosophie in diesem Forum.


    Ich möchte betonen, daß ich nichts gegen Echolink und seine Derivate habe. Aber eines sind sie mit Sicherheit nicht: Die Zukunft des AmateurFUNKdienstes, sondern allenfalls eine Spielart der Internetdienste und des Amateurfunks.

    Zitat

    Original von alfred_mateja
    [quote] Mit anderen Worten: Man kann ein Pferd zur Tränke führen, aber trinken muss es selbst (oder eben nicht)!


    Hallo Alfred,


    wenn das Pferd nicht trinken möchte, kann und will man es nicht daran hindern. Dann sollte das Pferd aber auch nicht neidisch neben der Tränke stehen und den anderen Pferden den Genuß (und die Artikulation dessen) verderben/verbieten.


    Ich jedenfalls finde den konkreten Text klasse und würde mir solch ein Button durchaus anstecken :P

    Zitat

    Original von alfred_mateja
    Angelegenheit ein wenig sensibel, weil ich mir in der Vergangenheit diesbezüglich viel anhören musste! Dennoch bin ich absolut kein CW-Gegner; ich wollte nur, dass der Text in seiner möglichen Wirkung nochmals überdacht wird...


    Hallo zusammen,


    ich bin der Ansicht, daß man seine Leidenschaft (welche auch immer) durchaus mit solch auch ironisch gemeinten Sprüchen darstellen können sollte, ohne sich dafür auch noch entschuldigen zu müssen.


    Man stelle sich vor von jeder Frau, die am Heck ihres Autos einen "Anti-Männer-Aufkleber" spazieren fährt, zu verlangen den Aufkleber zu entfernen und sich zu entschuldigen weil "Mann" sich unangenehm berührt fühlt.


    Also immer schön locker bleiben. Diese Vielfalt macht unsere Welt doch erst so schön bunt!


    In diesem Sinne: CW - what else?