Hallo allerseits,
also, ich bin etwas weitergekommen und wollte die Ergebnisse nicht für mich behalten:
1. Zunächst habe ich versucht, den gesamten Widerstand der Loopschleife zu messen und zu checken, ob der berührspannungssichere Anschluss nur über den Innenleiter des UHF-Steckers taugt.
Verwendet habe ich ein Rohde & Schwarz HMC8012 Tisch-Multimeter, das laut Datenblatt eine Genauigkeit von 1 mOhm hat, sowie 1m lange Messkabel mit Hirschmann Kleps-Klemmen (dazu gleich mehr).
Ein Problem bei der Messung so kleiner Widerstände ist natürlich, dass der Übergang vom Messgerät zum Messobjekt kritisch ist. Ich habe das so gelöst, dass ich die Klemmprüfspitzen zuerst möglichst nahe an einen der beiden Messpunkte nebeneinander geklemmt und dann das Gerät kalibriert habe. Der Korrekturwert betrug meist ca. 100 mOhm, was bei 2 x 1 m Labormesskabel nicht wundert. Wenn man mal annimmt, dass sich dieser Wert über die Messung nicht oder kaum verändert, sollte der Fehler hiermit aber klein zu halten sein.
Dann habe ich verschiedene Übergänge gemessen:
a) Nur Loopschleife (von Mittelleiter zu Mittelleiter des UHF-Steckers): 12 mOhm
b) Jeweils am massiven Anschlussdraht kurz vorm Drehko, also zuzüglich Widerstände durch Lötverbindung, Draht und Steckverbindung
17 mOhm
c) Direkt an je einer Kondensatorplatte der beiden Plattenpakete
29 mOhm
Bei c) muss man anmerken, dass das Stück Blech zum abgreifen schon etwas korrodiert ist und hier sicher noch etwas Kontaktwiderstand zur Klemmprüfspitze hinzukommt.
Die Ergebnisse sind schon mal ganz gut und liegen deutlich unter dem, was der Rechner unter
http://www.66pacific.com/calcu…p-antenna-calculator.aspx
für Loops mit 1 cm Durchmesser (vermutlich Rohr- oder Massivmaterial, zumindest kein Koax) angibt (74 mOhm).
Die Kapazität des Drehkos liegt übrigens zwischen 57 und 317 pF. Warum der untere Wert so hoch ist, verstehe ich nicht ganz und das ist auch der Grund, warum das 17 m-Band leider nicht mehr geht. Vermutlicht hat der Drehko 100-500 pF Nennkapazität pro Plattenpaar. Oder irgendwo ist noch eine versteckte Trimmmöglichkeit, die ich nicht erkenne.
2. Weil ich den jahrzehntealten Verbindungen zwischen Platten und Anschlüssen am Drehko nicht ganz traue, habe ich noch zwei dicke Kupferdrähte direkt an die Platten gelötet und mit den UHF-Buchsen verbunden (ein 150W-Lötkolben half ;-).
Wenn man jetzt an diesen Drähten direkt am Drehko misst, kommt man auf 8 mOhm. Der gute Wert kommt sicher auch daher, dass ein blanker Kupferdraht einen geringeren Übergangswiderstand zur Prüfspitze hat als eine verzinnte Verbindung mit Lötzinn. Außerdem sind darin sicher noch Messfehler enthalten, aber insgesamt schaut das recht gut aus. Selbst wenn man den Kalibrierwert des Messgerätes (ca 100 mOhm) addiert, wäre es noch ganz okay, aber das wäre wirklich sehr konservativ gemessen.
3. Dann habe ich das SWR gemessen. Dabei ist mir zuerst aufgefallen, dass mein VNA leider im Eimer ist (vielleicht mal neben der Loop liegengelassen :-((().,
Wenn ich das andere Messgerät (Rigol DSA815-TG mit VSWR-Zusatz) richtig verstehe, komme ich auf ein SWR von 1:1.1 auf 40 und 20m (30m habe ich nicht getestet).
Dabei hat sich bestätigt, dass besonders Metallrahmen an Fenstern ganz furchtbar sind - der gute Wert gelingt nur, wenn die Antenna einigermaßen Frei auf dem Fußboden (!) steht. In der Nähe der Fensterrahmen (Alu?) oder der Monitore auf den Tischen bekommt man nichts Gescheites hin.
Ich werde jetzt trotzdem noch einmal eine Koppelschleife aus RG62 versuchen und evtl. gleich eine Mantelwellensperre an den Anschluss legen, wie das DL0HST auch empfiehlt.
73 de Martin, DK3IT