Wenn der Übertrager in die Sättigung geht, müsste sich doch die Ausgangsleistung vermindern.
z.B.:
Eingangsleistung: 1W => Ausgangsspannung an 50 Ohm 2V
Eingangsleistung: 2W => Ausgangsspannung an 50 Ohm 4V
Eingangsleistung: 3W => Ausgangsspannung an 50 Ohm 5V => Sättigung
Oder habe ich hier einen Denkfehler?
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Steffen
DJ5AM
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Hallo Steffen,
danke - im Prinzip ja, aber: Die beiden Trafos im Stockton-Koppler erzeugen ja Kleinspannungen, die dem Strom und der Spannung an der / zu der Last entsprechen. Man kann also nicht einfach so messen, wie z.B. bei einem 1:9 Übertrager für eine endgespeiste Antenna (also zwei hintereinander schalten und Einfügedämpung messen).
Wenn der Kern bei einem Stockton-Richtkoppler in die Sättigung geht, passiert meinem Verständnis nach folgendes:
- Die Induktivität aller Wicklungen nimmt ab. Beim Stromtransformator spielt das im Primärkreis zunächst keine Rolle, die Einfügedämpfung würde hier vielleicht noch etwas kleiner.
- Das Transformationsverhältnis entspricht nicht mehr dem Wicklungsverhältnis, die Messung der Spannungen für FWD und REF wird also fehlerhaft und damit auch die VSWR.
- Die Primärwicklung des Spannungstransformators wird wegen der geringeren Induktivität durch die Sättigung erheblich niederohmiger (verhält sich also in Richtung einer baugleichen Luftspule). Da diese parallel zur Last liegt, wird das ein Problem, sobald die Impedanz dieser Spule deutlich kleiner wird als sagen wir mal 300 - 500 Ohm.
Der letzte Punkt ist das eigentliche Problem, weil dann plötzlich die Antennenleitung niederohmig gegen Masse kurzgeschlossen wird. Dann kommt nichts mehr an der Antenne an und der dünne Kupferdraht des Spannungstransformators wird durchbrennen, weil er für diese Stromstärken zu dünn ist. Wenn das passiert ist und die Endstufe das überlebt hat, ist wieder Ruhe 
Für meine Schaltung bzw. die Grundfrage, bis zu welcher Leistung man einen BN43-2402-Kern für einen Stockton-Koppler mit 1:9 verwenden kann, gibt es damit folgende Probleme:
1. Der Punkt der Sättigung kommt bei Ferriten ziemlich plötzlich. Für ein zuverlässiges Design müsste man den Abstand zu dieser kritischen Kondition kennen.
2. Der Flux im Spannungstransformator hängt von der angeschlossenen Last ab. Bei einer Fehlanpassung größer als 50 Ohm steigt der Strom, der durch den Spannungstransformator fließt, an. Korrektur: Nein, der Strom hier hängt nur von RF-Spannung und Z ab.
3. Wegen der Streuungen beim Kernmaterial und bei der Wicklungstechnik kann es beim Nachbau Probleme geben, weil die Induktivtität geringer als berechnet ist.
Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden.
Ob ich den Bn43-2402 verwenden kann, hängt also von folgenden Aspekten ab:
1. Welche Induktivität hat die Primärwicklung des Spannungstransformators mit 9 Wicklungen tatsächlich und wie streut dies?
2. Wird der Kern bei 5 W mit 50 Ohm Last merklich warm?
Eigentlich würde ich das ganze gerne aber immer noch rechnerisch lösen.
Ich kenne habe folgende Daten:
a) Querschnittsfläche des Kerns
- BN-XX.2402 21.494822 mm**2
- BN-XX-202 64.246348 mm**2
b) Länge des Kerns:
- BN-XX.2402 6.2 mm
- BN-XX.202 14.35 mm
c) Permeabilität: 800
d) Al-Wert (wobei noch nicht ganz klar, ob eine Windung durch beide oder nur durch ein Loch zählt): 1275
e) Wicklungsanzahl: 9
f) Induktivität rechnerisch und gemessen: gemessen ca. 80 uH
g) Leistung_max und daraus Vrms - 5 W -> 15 Vrms
h) Impedanz der Last 50 Ohm, anzunehmen zwischen 25 und 100 Ohm (*)
i) Strom, der durch die Primärwicklung des Spannungstransformators fließt
Ergibt sich aus dem Widerstandsverhältnis von Last und Impedanz der Induktivität und der Frequenz der Reaktanz der Wicklung und der RF-Spannung, siehe spätere Posts.
Max bei minimaler Frequenz (7 MHz) und hochohmiger Last bei SWR 1:2 -> 100 Ohm Impedanz der Last..
Der Ringkernrechner gibt als maximalen Fluß 5.7 mT für das Material 43 an, dazu habe ich aber keine Datenblattangaben gefunden.
(*) Zur Analogie mit dem T1-Tuner von Elecraft: Mein SWR-Indikator soll direkt an QRP-Transceivern angeschlossen werden, die i.d.R. keinen Schutz vor zu hohem SWR haben; deshalb kann man davon ausgehen, dass das SWR bei 5 W maximal 1:2 betragen wird. Das ist beim T1 natürlich anders: Wenn er eine ideale Kombination sucht, sind auch sehr hohe SWRs möglich, und je nach Transceiver wird man dazu 2.5 W oder mehr verwenden müssen, weil man gar nicht weiter herunterregeln kann.
Über jede Korrektur und vor allem Hinweise zu einem rechnerischen oder sauberen experimentellen Ansatz für meine Designentscheidung wäre ich sehr dankbar.
Eine Notlösung wäre es, einen Bruene-Koppler einzusetzen, der das Problem des Spannungstransformators nicht hat, so wie das beim MicroSWR gelöst wurde:
http://www.qrpproject.de/Media/pdf/MicroSWR.pdf
Aus Gründen der Genaugkeit wollte ich aber eher einen Stockton-Koppler versuchen.
mni tnx fer info es support!
73 de Martin, DK3IT