Hallo,
nachdem hier Details gefordert werden, werde ich aktiv. Der FT-817 hat folgende Probleme: Der Treiber ist mit 2 parallel geschalteten 17 V MOSFET bestückt, für den Arbeitspunkt gibt es jedoch nur einen Regler, während die Endstufe mit 2 MOSFET für 30 V ausgerüstet ist, die je einen Einstellregler für den Arbeitspunkt haben. Im Treiber sind daher gepaarte MOSFET erforderlich, wer hat die schon.
Der Treiber schwingt bei Spannungen um 7,2 V, also nachdem das Gerät abgeschaltet hat, da die Spannung an Treiber und PA ständig anliegen. Dieser Zustand kann beim Einsatz von Alkalibatterien lange dauern, da bei diesen der kritische Spannungsbereich nur langsam durchlaufen wird.
Dieses Schwingen habe ich selber gemessen, Stromanstieg bei defekter PA um etwa 100 mA. Anschließend hat es dann auch den Treiber zerlegt. Auf Grund der niedrigen zulässigen Betriebsspannung reagiert das Gerät sehr giftig auf Überspannungen, ein normales Verhalten bei MOSFETS, die für Sender bis max 9,6 V vorgesehen sind.
Die Leistung steigt bei Spannungen über 10V kaum noch an, wohl aber die Verlustleistung. Hier gilt die Regel, 7 Grad höhere Sperrschichttemperatur verringert die Lebensdauer um 50 %.
Die erste Charge des Gerätes wurde in Japan gefertigt, ab zweiter Charge läuft die Fertigung in China. Durch schlechte Lötstellen speziell der Massefahnen auf der Hauptplatine gab es dann noch zusätzliche Probleme, wie z.B. Schwingen bei UHF. Dazu gibt es ein Entstörungsdokument von Yaesu.
Beim FT-817ND sind in Treiber und PA neue MOSFETS eingesetzt, die jetzt beide 30 V aushalten. An der PA treten bis zu 22 Vss HF auf, d.h. die FETS werden ausgereizt. Auf Grund der besseren HF-Eigenschaften ist das Schwingen weitgehend unterdrückt. Dies kann man sich auch an den Vierpolparametern ansehen.
Die Idee vom Umpolen des Treibertrafos stammt aus den USA und dort vom 817-Yahoo-Server. Bei http://www.817-onair.de gibt es den Originaltext und eine deutsche Übersetzung. Hier stimme ich Uli zu, die Ursache wird damit nicht beseitigt.
Eine Hauptursache neben den eigenverschuldeten Problemen durch
Leistungserhöhung sehe ich in erster Linie im Abstimmverhalten. Wer sich mal angesehen hat, wie ein ATU abstimmt und dabei das SWR-Meter beobachtet, braucht sich eigentlich nicht wundern. Endstufen sind grundsätzlich mit verminderter Leistung (1W oder kleiner) abzustimmen, um die Belastung der PA zu verringern. Aber wer macht das schon (Originalton, die 5 W stören doch niemanden).
Wer natürlich wie Peter einen ZM2 verwendet, kann auch im Leerlauf oder Kurzschluss kein schlechteres SWR wie 1:2 erzeugen, die PA freut sich und dankt mit einem langem Leben.
vy 72 es 73 de Gerd, DM2CDB