Aber wie wäre nun das beste weitere Vorgehen? Komme ich mit der Sniffer-Lösung zum Ziel bzw. kann ich mit dem Sniffer ein Problem bei den Kabeln, Tuner und Transceiver ausschließen?
Der Sniffer hilft festzustellen, ob Nahfeld-Störungen in der Luft sind. Er macht keine Aussagen über die Ursache. Die gilt es mit detektivischem Instinkt zu finden. In jedem EMV Lehrbuch findet man auf den ersten Seiten diese Grafik:
Sie zeigt die Mechanismen, über die ein Störer in den Stromkreis des "Gestörten" gelangt. Magnetische und kapazitive Kopplung direkt ins Gerät sind in dem Falle nach meiner Ansicht weniger wahrscheinlich, das spielt mehr für den Schaltungsentwickler eine Rolle. Die Haupt-Verdächtigen sind gestrahlte und leitungsgeführte Kopplungen. Wobei leitungsgeführte Störungen früher oder später auch zu gestrahlten Störungen werden, weil die Zuleitungen oder die Netzverkabelung der Hausinstallation als Sende/Empfangs-Antenne wirken.
Es hilft also sich zu überlegen, wie bei der spezifischen örtlichen Situation die möglichen Störwege ausgestaltet sein könnten. Nach wie vor ist das testweise Einfügen von Ferrit-Sperrinduktivitäten (= durch Ferritringe führen) in die Leitungen oft zielführend. Insbesondere die galvanische Kopplung, z.B. über Erdungspunkte mit unterschiedlichem Erdwiderstand und dadurch entstehenden Potentialunterschied mit Ausgleichsströmen als Folge, wird als Störungsweg meist unterschätzt.
Hoffentlich sind wir jetzt mit dieser EMV Diskussion nicht zu weit vom Ursprungsthema der Antenne weg. Sonst wäre ein eigener Thread dafür ganz sinnvoll.
73, de Günter