Beiträge von DL4ZAO

    Aber wie wäre nun das beste weitere Vorgehen? Komme ich mit der Sniffer-Lösung zum Ziel bzw. kann ich mit dem Sniffer ein Problem bei den Kabeln, Tuner und Transceiver ausschließen?

    Der Sniffer hilft festzustellen, ob Nahfeld-Störungen in der Luft sind. Er macht keine Aussagen über die Ursache. Die gilt es mit detektivischem Instinkt zu finden. In jedem EMV Lehrbuch findet man auf den ersten Seiten diese Grafik:


    Sie zeigt die Mechanismen, über die ein Störer in den Stromkreis des "Gestörten" gelangt. Magnetische und kapazitive Kopplung direkt ins Gerät sind in dem Falle nach meiner Ansicht weniger wahrscheinlich, das spielt mehr für den Schaltungsentwickler eine Rolle. Die Haupt-Verdächtigen sind gestrahlte und leitungsgeführte Kopplungen. Wobei leitungsgeführte Störungen früher oder später auch zu gestrahlten Störungen werden, weil die Zuleitungen oder die Netzverkabelung der Hausinstallation als Sende/Empfangs-Antenne wirken.

    Es hilft also sich zu überlegen, wie bei der spezifischen örtlichen Situation die möglichen Störwege ausgestaltet sein könnten. Nach wie vor ist das testweise Einfügen von Ferrit-Sperrinduktivitäten (= durch Ferritringe führen) in die Leitungen oft zielführend. Insbesondere die galvanische Kopplung, z.B. über Erdungspunkte mit unterschiedlichem Erdwiderstand und dadurch entstehenden Potentialunterschied mit Ausgleichsströmen als Folge, wird als Störungsweg meist unterschätzt.

    Hoffentlich sind wir jetzt mit dieser EMV Diskussion nicht zu weit vom Ursprungsthema der Antenne weg. Sonst wäre ein eigener Thread dafür ganz sinnvoll.


    73, de Günter

    Der eine oder andere hat einen günstigen TinySA in der Schublade und verdrängt, daß man auch damit auf "Beeinflussungsjagd" gehen kann. Mit einem Drahtring am Stecker als Antenne und Dämpfungsgliedern (mitbestellt) kann man auch qualitativ / im Frequenzbereich gucken.

    Ein Tiny-SA eignet sich ausgesprochen gut zur Störungssuche. Sofern vorhanden, ist er das Mittel der Wahl.

    73, de Günter

    Ich habe jetzt noch einige Beiträge zu Thema durchgelesen und ich weiß, dass HF eigene Wege gehen kann aber ich verstehe dennoch nicht, warum ich noch nirgendwo eine Anleitung zur Fehleranlayse gefunden habe

    Eben weil HF-eigene Wege geht, die oft schwer vorhersehbar sind, gibt es zur Fehleranalyse keine allgemeingültigen Kochrezepte mit Gelingarantie. Die örtlichen Gegebenheiten, die Erdung, die Speiseleitung, die Antenne zusammen ergeben ein sehr individuelles interagierendes Gebilde mit komplexen Parametern und Stellschrauben, die nicht auf den ersten Blick offensichtlich sind. Dennoch führt, wie von dir angedeutet, strukturiertes Vorgehen bei der Usachensuche meist zum Erfolg. Die Summe aller Reinfälle nennt man Erfahrung, und Erfahrung hilft bei HF-Problemen ungemein. Also, bitte nicht entmutigen lassen.

    73, de Günter

    Genau so. Das Filter mit 2200 Ohm gegen Masse abschließen, dann kannst du deinen sehr hochohmigen Messkopf anschließen. Der spielt dann als Belastung keine Rolle mehr.

    Allerdings hat ein FET-Sourcefolger eine negative Verstärkung (Dämpfung), die von der Steilheit des FET und vom Sourcewiderstand (47 Ohm parallel 50 Ohm) bestimmt wird. Die wird nach meiner Schätzung mehr als -6 dB betragen. Die Durchgangsdämpfung deines Messaufbaus kannst du aber einfach ermitteln, in dem du das Filter durch einen 2200 Widerstand ersetzt und durchwobbelst. Das ist dann deine Referenzlinie.

    Günter

    Wenn ich hochohmige Messungen mit Impedanzwandlung auf 50 Ohm vornehme, greife ich meist auf diesen sehr nütztliche Selbstbautool zurück. Leiste zuverlässig gute Dienste:

    Poor Mans active FET Probe mit OPA 659

    Wenn man, so wie ich, keine >1 MOhm Eingangswiderstand und keine 500 MHz Messbandbreite braucht und sich 100 kOhm zufrieden gibt, kann man sich die Eingangsbeschaltung mit der 1:10 Teilung sparen und statt R4 + R5 einen 100 kOhm Widerstand vom nichtinvertierenden Eingang des OP nach Masse schalten. Dann wird die Schaltung noch einfacher. Und wenn man keine DC-Kopplung braucht, sondern nur Wechselspannungen messen möchte kann man auf die plus-minus Betriebsspannung verzichten und den nichtinvertierenden Eingang des Opamp auf halbe Betriebsspannung von 10 V legen. An den Eingang und an den Ausgang muss dann noch ein Trennkondensator.

    73, de Günter

    Gimmicks waren hier nicht gefragt, die werden gerne den Profi-Anateuren hinterlassen. . Schülergemässe Realisierung mit beschränkter Zeit im Rahmen des Unterrichts und beschränktem Budget war das Ziel. Und den Spaßfaktor durch Erfolgserlebnis nicht zu vergessen. Die jungen Menschen hatten vorher keine Beziehung zu Funk und Elektronik. Das ist jetzt anders, und damit " Mission accomplished".


    73, de Günter

    Die Nutzlast ist in Neustadt/Aisch in einem Wohngebiet gelandet. Der Fallschirm hängt noch auf dem Dach. Hilfsbereite Anwohner und der Hausmeister helfen beim bergen. So eine Art Bergungsparty. Ein Glücksfall, dass die das entspannt sehen und auch niemand erschreckt wurde oder gar getroffen. Die Aktion ist ja gut und teuer versichert.

    73, de Günter

    Habe aber das Signal mit bis zu 50 dB über S9 hören können. Interessant war auch das sehr kräftige Fading, das bis zum Sekundenlangen auslöschen des Signals reichte.

    Ja das hat uns auch gewundert. Zumal das kein professioneller Aufbau ist, sondern Schülertechnik Manhattan Style. Als Antenne ein mittengespeister Bandkabel-Dipol/J-Antenne (Bild). Sendeleistung ca 500 mW, also QRP in Reinkultur.

    Das Fading rührt wahrscheinlich daher, wenn das Teil im Wind baumelt und die Polarisationsebene ändert. Dennoch ein Beweis, dass 14 bis 16 Jährige auch mit Teamwork und einfachen Mitteln uns simpler Technik, ein gestecktes Ziel erreichen konnten. Daneben war noch ein LoRaWan Sender an Bord, der Wetterdaten an ein Gateway und dann ins Internet gesendet hat. Auch das hat gut geklappt.

    Mehr Info folgt die Tage, bis dahin tnx an alle, die mitgemacht haben.

    73, de

    Günter

    Der Ausgang sieht etwas anders aus, am 50 Ohm-System wird nur der 45-te Teil der Spannung des Filterausgangspegels gemessen , 2250 zu 50 gleich 45 gleich etwa 33,06dB . Man kann also auch mit 50 Ohm Technik solche Messungen machen.

    Das sehe ich etwas kritischer. Der Generatorausgang des VNA oder NA hat 50 Ohm Innenwiderstand und wird durch die Serienschaltung von 2200 Ohm in Serie zum Filter gedämpft. Dazu 33 dB nochmal am Filterausgang durch die Spannungsteilung 2200 Ohm/ 50 Ohm. Durch die Zwangsanpassung mit Widerständen gehen also ca 39 dB an Messdynamik zusätzlich zur Durchgangsdämpfung des Filters verloren. Da kommt selbst beim empfindlichsten VNA keine rechte Freude auf.

    73, de Günter

    wäre die Lösung dann am Ausgang ein 2K2 R in Serie mit dem Eingang des VNA zu legen?

    Damit wäre die Anpassung des Filters zwar gemäß der Spezifikation, was für die Filterkurve wichtig ist, aber das Problem der Spannungsteilung 2000 Ohm / 50 Ohm (ca -32 dB) und der damit verbundenen Einschränkung der Messdynamik bestünde weiter. Um mit einem 50 Ohm-Input VNA oder NA sinnvoll messen zu können, wäre ein breitbandiger aktiver Impedanzwandler, hochohmig auf 50 Ohm, idealerweise mit der Verstärkung 1, nützlich.

    73, Günter

    Der Kondensator dient zur Kompensation der Streuinduktivität des Trafos, was sich allerdings nur hin zu hohen Frequenzen auswirkt . Das wurde kürzlich in aller Breite hier diskutiert und messtechnisch belegt. Das C ist auf der hochohmigen Seit vollkommen deplatziert, da sein Xc dann parallel zur hochohmigen Sekundärwicklung liegt. Und ich glaube auch nicht, dass "woanders", das C auf der hochohmigen Seite irgendwas Positives bewirkt hat.

    73, de Günter