Eine endgespeiste Halbwellenantenne wird klassischerweise über einen Fuchskreis gespeist, einen angezapften Parallelschwingkreis, der als Resonanztransformator wirkt und die extrem hohe Speisepunktimpedanz am Ende der Halbwellenantenne (bei Resonanz des Schwingkreises) auf 50 Ohm herunter transformiert. Ein paar Abweichungen der Antennenlänge oder Beeinflussungen durch Reif oder Tautropfen an der Antenne oder durch die Umgebung lassen sich mit dem Fuchskreis einfach "wegstimmen".
Diese Antenne braucht KEIN Gegengewicht (oder nur ein ganz winziges, wie man in der englischen Antennenliteratur nachlesen kann).
Was heutzutage als endfed halfwave (EFHW) bezeichnet wird, ist auch eine endgespeiste Halbwellenantenne, die aber über einen Transformator gespeist wird, der ein Impedanztransformationsverhältnis (tolles Wort, finde ich) von 1:49 oder gar 1:64 aufweist. Dieser Transformator soll die extrem hohe Speisepunktimpedanz am Ende der Halbwellenantenne soweit herunter transformieren, dass sie auch (in etwa) 50 Ohm beträgt. Dieser Transformator soll das für mehrere Bänder tun und die harmonischen Vielfachen passen auch relativ gut "auf den zu langen Strahler". Man muss den Transformator nicht abstimmen, wie den Fuchskreis - aber man kann ihn auch nicht abstimmen, wie den Fuchskreis. Er spielt auf allen Bändern mehr oder weniger gut - und bleibt damit ein Kompromiss. Kann sein, dass das VSWR auf einigen harmonischen Bändern trotzdem so schlecht ist, dass man einen Koppler zwischen Transceiver und Transformator benutzen möchte.
Auch diese Antenne braucht eigentlich KEIN Gegengewicht.
Eine Langdrahtantenne ist eigentlich eine Antenne, die relativ zur Wellenlänge LANG ist. Aktuell wird dieser Begriff aber für eine quasi beliebig lange Drahtantenne benutzt, also eine Drahtantenne mit "zufälliger" Länge - vom Fenster bis zum Baum am Ende des Gartens, weil der Garten eben ist, wie er ist und der Baum nun mal dort steht.
Solch eine Antenne wird in den meisten Fällen, also wenn sie nicht deutlich kürzer als eine Viertelwellenlänge ist, eine mittlere Impedanz und auch kapazitive oder induktive Anteile haben - oder durch Zufall auch mal resonant sein, also um die 50Ohm herum liegen - oder gar mal als Halbwellestrahler bei 2kOhm liegen...
In den seltensten Fällen (also quasi IMMER!) braucht sie ein gutes Gegengewicht - "trotz" Antennenkoppler. Nur dass der Koppler es trotzdem nicht immer schafft, diese Antenne anzupassen. Und wenn das Gegengewicht nicht wirklich niederohmig ist, wenn das erforderlich ist, hat man überraschende Effekte in der Station...
Zu Deiner Frage: Nein, ich halte das NICHT alles für Dasselbe.
73 Andy