Zitat
Original von Ken, DL8LBK
- Ich würde nie wieder 250Hz Filter kaufen (sondern 400/500Hz).
- Mich hat bis jetzt noch keine DSP überzeugt (ist aus dem K2 wieder
rausgeflogen). Weshalb ich sehr skeptisch in Bezug auf den K3 bin!
- Extrem schwache Signale höre ich auch lieber/besser mit etwas breiteren
Filtern.
- SSB Bandbreite muß es in CW aber auch nicht sein
Auf der inzwischen leider nicht mehr vorhandenen Webseite von DK5KE gab es von
Uli eine kleine Abhandlung zu CW und Psychoakustik, die (wenn ich mich recht
erinnere) besonders darauf einging, dass die Faehigkeit schwache Signale
aufzunehmen auch sehr frequenzselektiv ist. Viele erfahrene CW OPs koennen das
bestaetigen; bei niedriger BFO-Ablage klappt es mit schwachen Signalen meist
besser.
Ich habe gerade mal aus Langeweile ein paar Hoerproben erstellt, die zeigen wie
wirksam (bzw. unwirksam) verschiedene Filterbandbreiten sein koennen, wenn
ausser dem Signal an sich nur Rauschen vorliegt. Die folgenden Dateien sind
alle je ca. 25 Sekunden lang und bestehen aus 4 Mal "TEST DE DJ1YFK" bei 800Hz,
ueberlagert mit weiszem Rauschen. Das ganze wurde anschliessend gefiltert, mit
100, 500, 1000 und 2100Hz Bandbreite. In jeder Datei (die sich durch die
Signalstaerke des CW-Signals unterscheiden) gibt es also diese 4
Filterbandbreiten hintereinander:
http://fkurz.net/ham/noise/sweep009.wav Sehr schwaches Signal
http://fkurz.net/ham/noise/sweep011.wav Schwaches Signal
http://fkurz.net/ham/noise/sweep020.wav Moderates Signal
http://fkurz.net/ham/noise/sweep060.wav Lautes Signal
Und dann noch: Vergleich zwischen 400Hz und 800Hz, bei 2.1kHz Filterbandbreite,
bei recht schwachem Signal:
http://fkurz.net/ham/noise/400-800-400.wav
(generiert mit http://fkurz.net/ham/noise/noise.tar.gz)
Fuer mein Ohr gibt es bei den ersten 4 Beispielen keine Verbesserung oder
Verschlechtetung der Lesbarkeit des Signals durch die unterschiedlichen
Filterbreiten; die schmaleren Filter klingen jedoch angenehmer. Bei einer
Berechnung des SNR nur nach der ZF-Filterbandbreite wird vergessen, dass die
leistungsfaehigste Signalverarbeitung noch bevorsteht...
Bei realen Filtern muss man natuerlich noch zusaetzlich die von der Bandbreite
abhaengige Einfuegedaempfung beruecksichtigen.
Sehr schmale Filter sind meiner Meinung nach nur sehr selten von Nutzen, z.B.
in Contesten, wenn sich Stationen wirklich im Abstand von wenigen hundert Hertz
befinden.