Hallo Hajo,
hier Clemens aus Postmünster.
Wir haben uns schon mal persönlich kennengelernt,als Du mir (lange her)
Deinen Sony KW RX ("Captain"?) für Peilzwecke geliehen hast.
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Stimme ich mit DB3IQ voll überein, daß für den 1:9-Unun das Material 61 oder das 4C65 sehr verlustarm und am besten geeignet ist. Das habe ich auch gemessen im Vergleich mit anderen Ferriten, auch dem 43 und dem 77, weil auch mit diesen Materialien solche Ununs gebaut wurden.
Genau aus diesem Grund sind z.B. auch die Fritzel Baluns Serie 83 mit Amidon Nr.61
bestückt.
Auch die großen "Russenkerne",die es auf den Flohmärkten für 3 Euro gibt,
sind aus dem gleichen Material (µrel 125).
Sie stammen aus 1:9 Baluns mit 3 Kernen,die an Breitabanddipolen mit 450 Ohm
Abschlußwiderstand betrieben wurden.
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Nebenbei arbeiten bei mir aber auch Baluns mit Eisenpulverkernen aus den Materialien 2 und 6 im Zusammenspiel mit Antennenanpaßgeräten durchaus zufriedenstellend. Man braucht zwar erheblich mehr Windungen, aber die Baluns erfüllen ihren Zweck. Aber lassen wir die Eisenpulvermaterialien in dieser Auseinandersetzung mal beiseite.
Für Balune an undefinierten Impedanzen ist Eisenpulver klar die
beste Wahl.
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Bei dem von DL2FI propagierten Sevick-Übertrager, ein Guanella-Übertrager mit der Widerstandstransformation von 1:4, wird das Magnetfeld nicht gefordert, weil die HF-Ströme beider Wicklungen sich kompensieren. Das kann man natürlich als großen Vorteil sehen. Das ist meiner Meinung nach streng aber nur dann der Fall, wenn die Transformation wirklich von 50 Ohm auf 200 Ohm geht. So wird dieser Übertrager ja auch vermessen. Und die Meßergebnisse sollen auch gar nicht angezweifeilt werden.
Durch den Magnetisierungsstrom entsteht beim 1:4 Guanella ein Fluß im Kern,
der vom XL der beiden Teilwicklungen, die über dem 50Ohm-Eingang liegen,
und der anliegenden Spannung (und damit Leistung) bestimmt wird.
Die beiden Primär-Teilwicklungen kompensieren sich beim original Guanella
Design *mit zwei Kernen* NICHT( er würde sonst auch nicht funktionieren).
Ein 1:9 Spartrafo mit einem Kern hat die gleiche Flußdichte wie ein 2-Kern-1:4 Guanella pro Kern, wenn die Gesamtwindungszahl der beiden Teilwicklungen des 1:4 identisch ist zur Windungszahl der Primärwicklung des 1:9 Unun,gleiche Frequenz,gleiche Kerne und gleiche Leistung natürlich vorausgesetzt.
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Das erste sollte sein, den Sevick-Übertrager mal in einer Meß-Schaltung am Ausgang mit 75, 500, 1000 und 2000 Ohm zu belasten, so wie es ja in der Praxis vielfach vorkommt und sehen, welche Last dann auf der niederohmigen Seite abgeliefert wird. Das muß bei verschiedenen Frequenzen gemessen oder auch gewobbelt werden. Sollte das immer noch 1/4 der Ausgangslast sein, könnte man noch zufrieden sein. Wenn nicht, ist Nachdenken gefragt.
Da das Übertragungsverhalten beim Leitungsübertrager wie beim 1:4 Guanella
hauptsächlich vom Z° der aufgewickelten Leitung bestimmt wird
[Z° =sqrt(Zin * Zout)],werden sich SWR und Bandbreite zunehmend bis hin zu
unbrauchbar verschlechtern,je weiter man vom Ursprungsdesign,hier 200Ohm,
abweicht.
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Clemens
DL4RAJ