Beiträge von DL4RAJ

    Hi Stefan,


    ich habe das komplette HP141 System (außer GHz Einschub) neben meinem "VNA" HP8407 seit etwa 13 Jahren in Betrieb.
    Angesichts des Preisverfalls allemal eine Kauf wert,am besten von einem
    vertrauenswürdigen OM oder seriösen Händler,
    am besten auch mit Vorführung.
    Vorsicht,es wird auf den Flohmärkten heutzutage
    fast nur noch Schrott diesbezüglich angeboten!
    Wenn Du Dir dazu eine Reflexionsmeßbrücke,aka Hybridcombiner
    (s. ARRL Handbuch) baust,hast Du (fast) schon einen skalaren NW Analyzer.
    Man kann auch mit einer "gestrippten" Rauschbrücke (ohne Rauschgenerator)
    mit dem Trackingenerator als Quelle und dem Analyzer als Detektor sehr
    schön arbeiten,es geht viel schöner als mit der akustischen
    "Minimumsuchmethode".


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    Clemens

    Hallo Wolfgang,


    Ich habe noch eine Beschreibungen von einer professionellen
    Brücke aus den 50er-60er Jahren gefunden.
    Auch ganz interessannt,wie die das gemacht haben,man beachte die spezifizierte Genauigkeit!
    Sie waren in den USA die Standardausrüstung jeder MW-BC Station,da von
    der FCC vorgeschrieben.
    Es gibt einen US Händler im Internet,der Einzelexemplare,
    die wohl vergoldet sein müssen :-),für etwa 1300$ verkauft.


    73
    Clemens

    Hallo Wolfgang,


    ich würde auch dem NWA letztendlich den Vorzug geben,
    auch wenn es durchaus interessant ist,sich mal mit der RB mal auseinandergesetzt zu haben.
    Ich habe damals,das Glück gehabt,auf dem Flohmakt(!) einen professionellen
    wenn auch alten VNA von HP (100kHz bis 110MHz) zu finden.
    Die Kalibrierung ist nicht soo schwierig.
    Wenn man in Ohm und +pF und "-pF" kalibriert,geht das z.B.bei der
    Admittanzbrücke mit einem DMM und einem Kapazitätsmeßgerät direkt.
    Beim Einsatz ist dann allerdings vermehrt Rechnen angesagt.
    Man kann auch in Ohm und +/-jOhm bei 10MHz kalibrieren
    (s. ARRL Antennenhandbuch),dann kann man im Kopf für andere
    Frequenzen umrechnen.


    73
    Clemens

    Hallo Wolfgang,


    mit dem Thema Rauschbrücke habe ich mich vor etwa 10-15 Jahren
    intensiv auseinandergesetzt.
    Die Serien- und Parallelvariante haben beide ihre spezifischen Vor- und
    Nachteile.
    Der Hauptnachteil der Admittanzbrücke ist,daß Du auf 80m und noch mehr
    auf 160m fast keine Blindanteile mehr messen kannst,
    (Außer Du schaltest zum Drehko kräftig Fest-C's zu,
    doch dann leidet schon wieder die Genauigkeit.)
    Warum das so ist,siehst Du,wenn Du eine Impedanz in
    Serienschaltung,z.B. 100 +/-j100 Ohm auf 1,8MHz in das Parallel-
    äquivalent umrechnest und guckst welche Werte Du dafür
    in der Brücke für Gleichgewicht benötigst.
    Ich habe mir damals eine umschaltbare Brücke (parallel/seriell)
    gebaut,die Kalibrierung bzw.die Skalenzeichnung ist dann allerdings
    schon sehr schwierig.
    Vom praktischen Nutzen her scheint mir über alles die Serienvariante
    günstiger,man muß auch weniger rechnen.
    Die vom Autor genannte Genauigkeit von 1% gehört ins Reich der Fabel.


    73
    Clemens

    Hallo an alle Beteiligten,


    man kann sich den Dipol auch zusammengesetzt aus zwei L/4 Strahlern
    vorstellen.
    Bei resonanter Länge und Mittenspeisung habe ich auch zwei resonante
    L/4 Hälften ohne Blindanteile mit je 1/2 des reellen Strahlungswiderstands.
    Gehe ich jetzt z.B. L/8 nach rechts mit der Einspeisung,ist der
    rechte Ast ein L/8 Element mit entsprechendem kapazitiven Blindanteil,
    der linke Ast ist ein 3L/8 langes Element mit gleich großem induktivem
    Blindanteil.
    Ergo heben sich die Blindanteile theoretisch wieder auf.
    Bei der separaten Simulation für beide Äste mit EZNEC zeigte sich ein "Restfehler" von etwa 2% des Blindantelis bei 1,8MHz.
    Dieser Restfehler variierte deutlich mit der Drahtdicke und dürfte daher
    auf den unterschiedlichen VK Faktor (bestimmt durch L/D) für die
    unterschiedlich langen Teilstücke zurückzuführen sein.
    Bei unendlich dünnem Draht (kann man mit EZNEC nicht simulieren)
    dürfte es wohl genau stimmen.


    73
    Clemens

    Hallo Hajo,


    schau Dir einfach mal die Querinduktivität an,die über dem 50Ohm-Eingang liegt.
    Da die beiden Teilwicklungen auf separaten Kernen sind,"wissen sie von einander
    nichts",also bilden sie die Gesamt-Querinduktivität,über die von der
    Quelle gegen Masse Strom fließen MUSS,egal ob der 200Ohm-Ausgang
    offen oder belastet ist.
    Und das ist Magnetisierungsstrom.


    Bist die Tage und
    73
    Clemens

    Hallo Hajo,


    Zitat

    Ich kann mich noch daran, mal
    meinen alten Sony ausgeliehen zu haben, aber leider, an das Gesicht
    dazu erinnere ich mich nicht mehr, sri.


    Das kommt daher,weil Du auf unseren OV Abenden nicht mehr auftauchst,hi.
    (OK,ich bin auch nicht so oft dort...)
    Bist Du eigentlich noch in U12?



    Das trifft nur für den 1:1 Guanella zu und da auch nur bei floatender Last.
    Beim Extremfall der mittelpunktgeerdeten symmetrischen Last hat der 1:1Guanella
    - ohne Mantelwellen! - (fast) denselben magnetischen Kernfluß wie ein trifilarer
    1:1 Spartrafo.




    Da der 1:4 auf zwei Kerne gewickelt ist,kompensieren sich die beiden Teilwicklungen
    (primär) für den *Magnetisierungsstrom* nicht.
    Siehe z.B. http://www.w8ji.com/balun_single_core_41_analysis.htm
    Man sieht,daß der Magnetisierungsstrom der Quelle über die beiden Wicklungen
    e-f und c-d fließen muß.
    Würden sich diese beiden Wicklungen in ihrem Fluß perfekt aufheben,wäre ihr XL=0und man hätte einen Kurzschluß am Baluneingang.
    Für den *Arbeitsstrom* heben sich die Magnetfelder wie bei normalen Trafo dann auf
    :c-d gegen a-b und e-f gegen e-h.


    Zitat

    Wolfgang Wíppermann sagte mir mal, ob bei einem
    Balun das Magnetfeld beteiligt ist, könne man daran feststellen. ob
    man über eine (3.) Koppelwicklung aus dem Balun HF auskoppeln kann
    oder nicht.


    Das geht in der Tat sehr schön,am besten mit einem erdfreihen
    HF-Millivoltmeter,z.B. URV.
    Mit OM Wippermann habe ich sehr ausführlich zum Thema 1:4 Guanella,und warum
    er auf *einem* Kern nicht wirklich gut (Wippermann-Design) bzw. gar nicht
    (Sevick-Design) funktioniert diskutiert,als er seinen ersten Balunartikel in der CQ-DL veröffentlicht hat.
    Wir waren am Schluß einer Meinung.
    Dazu später vielleicht mehr.


    73
    Clemens

    Hallo Hajo,


    hier Clemens aus Postmünster.
    Wir haben uns schon mal persönlich kennengelernt,als Du mir (lange her)
    Deinen Sony KW RX ("Captain"?) für Peilzwecke geliehen hast.


    Zitat

    Stimme ich mit DB3IQ voll überein, daß für den 1:9-Unun das Material 61 oder das 4C65 sehr verlustarm und am besten geeignet ist. Das habe ich auch gemessen im Vergleich mit anderen Ferriten, auch dem 43 und dem 77, weil auch mit diesen Materialien solche Ununs gebaut wurden.


    Genau aus diesem Grund sind z.B. auch die Fritzel Baluns Serie 83 mit Amidon Nr.61
    bestückt.
    Auch die großen "Russenkerne",die es auf den Flohmärkten für 3 Euro gibt,
    sind aus dem gleichen Material (µrel 125).
    Sie stammen aus 1:9 Baluns mit 3 Kernen,die an Breitabanddipolen mit 450 Ohm
    Abschlußwiderstand betrieben wurden.


    Zitat

    Nebenbei arbeiten bei mir aber auch Baluns mit Eisenpulverkernen aus den Materialien 2 und 6 im Zusammenspiel mit Antennenanpaßgeräten durchaus zufriedenstellend. Man braucht zwar erheblich mehr Windungen, aber die Baluns erfüllen ihren Zweck. Aber lassen wir die Eisenpulvermaterialien in dieser Auseinandersetzung mal beiseite.


    Für Balune an undefinierten Impedanzen ist Eisenpulver klar die
    beste Wahl.


    Zitat

    Bei dem von DL2FI propagierten Sevick-Übertrager, ein Guanella-Übertrager mit der Widerstandstransformation von 1:4, wird das Magnetfeld nicht gefordert, weil die HF-Ströme beider Wicklungen sich kompensieren. Das kann man natürlich als großen Vorteil sehen. Das ist meiner Meinung nach streng aber nur dann der Fall, wenn die Transformation wirklich von 50 Ohm auf 200 Ohm geht. So wird dieser Übertrager ja auch vermessen. Und die Meßergebnisse sollen auch gar nicht angezweifeilt werden.


    Durch den Magnetisierungsstrom entsteht beim 1:4 Guanella ein Fluß im Kern,
    der vom XL der beiden Teilwicklungen, die über dem 50Ohm-Eingang liegen,
    und der anliegenden Spannung (und damit Leistung) bestimmt wird.
    Die beiden Primär-Teilwicklungen kompensieren sich beim original Guanella
    Design *mit zwei Kernen* NICHT( er würde sonst auch nicht funktionieren).
    Ein 1:9 Spartrafo mit einem Kern hat die gleiche Flußdichte wie ein 2-Kern-1:4 Guanella pro Kern, wenn die Gesamtwindungszahl der beiden Teilwicklungen des 1:4 identisch ist zur Windungszahl der Primärwicklung des 1:9 Unun,gleiche Frequenz,gleiche Kerne und gleiche Leistung natürlich vorausgesetzt.


    Zitat

    Das erste sollte sein, den Sevick-Übertrager mal in einer Meß-Schaltung am Ausgang mit 75, 500, 1000 und 2000 Ohm zu belasten, so wie es ja in der Praxis vielfach vorkommt und sehen, welche Last dann auf der niederohmigen Seite abgeliefert wird. Das muß bei verschiedenen Frequenzen gemessen oder auch gewobbelt werden. Sollte das immer noch 1/4 der Ausgangslast sein, könnte man noch zufrieden sein. Wenn nicht, ist Nachdenken gefragt.


    Da das Übertragungsverhalten beim Leitungsübertrager wie beim 1:4 Guanella
    hauptsächlich vom Z° der aufgewickelten Leitung bestimmt wird
    [Z° =sqrt(Zin * Zout)],werden sich SWR und Bandbreite zunehmend bis hin zu
    unbrauchbar verschlechtern,je weiter man vom Ursprungsdesign,hier 200Ohm,
    abweicht.


    73
    Clemens
    DL4RAJ