Beiträge von HB9PJT

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    Original von DJ9XG
    Was ich noch nicht schlüssig herausgefunden habe ist die richtige Länge des Koaxkabels.. ich kann eigentlich nicht erkennen warum hier immer mit dem Verkürzungsfaktor von 0,66 gerechnet wird.. da hier ja nur der Aussenmantel als Leiter ein Rolle spielt, müssten es eigentlich ca 19m für das 80m Band sein...


    Uwe, das ist ein sehr interessanter Bericht. Betreffend der Koax-Länge bin ich Deiner Meinung, ich gehe auch davon aus, dass der normale Verkürzungsfaktor nicht anzuwenden ist. Da jeder isolierte Leiter jedoch einen Verkürzungsfaktor hat, wird das beim Koaxkabel auch anzuwenden sein wegen der Isolation der Abschirmung. Mit EZNec lässt sich das rechnen und man erhält einen Verkürzungsfaktor für isolierte Leiter von etwa 0.9 bis 0.98 je nach Isolationsmaterial.


    73, Peter - HB9PJT

    Peter, wenn eine Antenne nicht in Resonanz ist, dann ist die Gesamtimpedanz (nicht die Wirkimpedanz) hochohmig. Und mit dem 1:9 UNUN verbessert sich dann das SWR im Bezug zu den 50 Ohm des TRX. Bei Resonanz der Vertikalantenne wird das SWR natürlich schlechter mit dem 1:9. Es könnte sogar sein, dass der geräteinterne Tuner bei Resonanz über den UNUN nicht mehr abstimmen könnte. Hier geht es auf dem 30 m Band, aber wenn es nicht gehen würde, dann würde ich die Strahlerlänge etwas verändern, damit sie nicht mehr in Resonanz ist. Ich habe 6.7 m Strahlerlänge gewählt, damit das Strahlungsdiagramm für das 10 m Band noch ok ist. Ist die Antenne zu lang, fächert sich das Diagramm auf und der Gewinn sinkt für den interessanten Abstrahlwinkel.


    73, Peter – HB9PJT

    Tom, natürlich kann man mit der Bierfassantenne auch funken. Aber es gibt kurze Antennen, welche weniger Verlust machen, da das Koaxkabel nicht gleichzeitig als Radial und als Zuleitung dient. Und besonders klein ist die Bierdosenantenne ja auch nicht, denn der Lambda Viertel Koaxteil ist Bestandteil der Antenne und immerhin 6.6 m bzw. 10 m lang für das 40 m Band (ohne diesem Koaxteil läuft die Antenne nicht). Eine Drahtantenne aus dünnem Draht ist meiner Meinung nach auch viel weniger ersichtlich als ein Bierfass bzw. ein dickes Koaxkabel, also bei entsprechender Konzeption die bessere Lösung auf dem Balkon. Der Draht kann dann auch für mehrere Bänder eingerichtet werden, was bei der Bierfassantenne nicht geht.


    Zum 1:9 UNUN: Der 1:9 macht das SWR breitbandig tiefer, damit der geräteinterne Tuner die Antenne zwischen 10 und 40 m anpassen kann. Ohne 1:9 wäre dies nicht möglich. Die Transformationsverluste sind natürlich vorhanden, aber recht gering. Und trotz diesen Transformationsverlusten ist diese Variante ganz deutlich besser als eine Bierdosenantenne.


    73, Peter - HB9PJT

    Hier noch ein paar Details zu meinem Test. Die Antenne ist aus einer grossen Konservendose gemacht, also keine richtige Bierfass-Antenne:


    Nun haben wir ein paar Tests gemacht mit einer 40 m Spraycan Antenne. Wir haben zwischen 3 Antennen per Umschalten verglichen:


    A) Spraycan Antenne an einer Fischerrute. Dose in 8 m Höhe, freies Koaxkabel Lambda/4 vertikal an der Fischerrute und unten eine Mantelwellensperre.
    B) Vertikale Draht-GP an 8 m langer Fischerrute mit Strahler 6.8 m und 3 Radials à 3 m Länge auf Boden liegend. An der Einspeisung ein 1:9 UNUN (FT-140-61 mit 3x8 Windungen).
    C) G5RV 2x15 m lang als inverted V. Spitze etwa 12 m hoch, Enden etwa 3 m hoch, durchschnittliche Höhe etwa 7.5m.


    Ergebnisse aus diversen Europa-QSO’s (geeichte dB)
    > Die G5RV ist mit Abstand die beste Antenne und zwischen 12 und 18 dB besser als die Spraycan Antenne. > Die GP ist 4-7 dB besser als die Spraycan Antenne.
    > Das bedeutet, für ein gleich lautes Signal wie G5RV und 100 Watt braucht man etwa 800 Watt mit der GP und 3’000 Watt mit der Spraycan Antenne.
    > Oder anders ausgedrückt, ein 100 Watt sender an der Spraycan Antenne ist etwa gleich lait wie ein 3 Watt Sender an der G5RV.
    > Die Spraycan Antenne ist am auffälligsten und deshalb am schlechtesten geeignet bei Antennenverbot. Die Dose und das dicke Koaxialkabel stechen ins Auge, die dünnen Drähte der anderen Antennen sieht man kaum.
    > Die Spraycan Antenne und die GP benötigen gleich viel Platz für die Installation.
    > Die Spraycan Antenne ist am unflexibelsten, da sie nur auf 40 m läuft. Die G5RV auf 80-10 m und die GP auf 40-10 m mit dem internen Tuner vom TS-480.
    > Die Spraycan Antenne bringt das schlechteste Signal und der Verlust entspricht der Berechnung mit EZNEC, also kein Voodoo-Gewinn.


    73, Peter – HB9PJT

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    Original von DL2FI
    Du hast völlig recht!!
    Ich habe etliche Bierkannen für 40m gebaut. Verglichen mit einem gut aufgehängtem Lambda/2 Dipol ist die Bierkanne etwa 5-10 dB schlechter, das sind weniger als 2 und mehr als 1 S-Stufe. Aber wann hängt ein Dipol schon gut ?? Für jemanden der keinen Platz hat oder Antennenverbot ist das Partyfass eine super Lösung. Grün angestrichen und als Blumenständer getarnt funkt es sich damit prima. Die schärfste Ablehnung kommt von Leuten, die es nie probiert haben.


    So gute Resultate hatte ich nie als ich die Vergleichstests auf 40 m gemacht habe. Eine 7 m lange Vertikalantenne mit 1:9 UNUN war bereits 5 dB besser als die Bierdosenantenne in ebenfalls 7 m Höhe. Da ziehe ich die UNUN Antenne bei weitem vor. Ist weniger auffällig als die Bierdose und viel universeller einsetzbar, da sie mit dem internen Gerätetuner von 40-10 m läuft. Und 5 dB mehr. Die horizontale Dipolantenne war dann etwa 12-15 dB über der Bierdose. Andere Antennenkonzepte für kurze Antenne sind besser als die Bierdosenantenne, da sie weniger Verluste machen im Koaxkabel, wenn es als Zweitfunktion den Radial ersetzen muss.


    73, Peter - HB9PJT

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    Original von Bruno
    ...hat es mich fast vom Hocker gerissen was damit alles an Stationen zu hören war....


    Bruno, hören ist auch mit einer kleinen Antenne kein Problem. Wenn die Stationen 15 dB schwächer ankommen wird auch die empfangene Rauschspannung um 15 dB abgeschwächt und der Signal/Rausch-Abstand ist mit der kleinen Antenne wieder dasselbe wie mit einer grossen Antenne. Beim Senden sieht es dann aber deutlich anderst aus, dann wird eine 100 Watt Station zur QRP-Station.


    73, Peter - HB9PJT

    Niemand hier hat eine Geheimhaltepflicht verletzt. Kein Patent und keine Urheberrechte wurde missachtet. Im Board sind keine ungesetzlichen Inhalte. Was soll der Tatbestand sein? Was soll die Staatsanwaltschaft denn damit anfangen? Welches Gesetzt anwenden?


    (Bezieht sich darauf, dass der Artikel noch da ist - jetzt scheint er aber gelöscht zu sein...dann ist es eh erledigt)


    73, Peter - HB9PJT

    Ich habe den Antennenvergleich mal etwas analysiert und durchgerechnet. Am Montagabend habe ich mit HB9BNK telefoniert. Er ist der Testpartner mit der Titanex Vertikalantenne, welcher Felix zitiert.


    Ich habe mich bei HB9BNK über seine Antenne erkundigt und folgende Punkte erfahren:
    • 1 Radial schräg nach unten gespannt, nach Süden ausgerichtet
    • Test- Gegenstationen waren im Norden
    • 20 m Twincom von Titanex, 4:1 Balun, 10 m RG-213, Tuner
    • 80-100 Watt Sendeleistung, FT-1000D Sender ist nie auf 200 Watt eingestellt, somit beide Stationen identische Sendeleistung!


    Danach habe ich mit den vorhandenen Daten die Verluste durchgerechnet. Ich habe den „Antennengewinn“ mit EZNEC 4 sowie die Zuleitungsverluste und die Tunerverluste mit TLW 2.01 gerechnet. Dabei bin ich für eine Distanz von 400-700 km zur Gegenstation von einem Abstrahlwinkel von 45 Grad ausgegangen.


    Erkenntnisse:
    • Für solch kurze Distanzen ist eine Vertikalantenne nicht sehr geeignet. Je länger die vertikale Antenne ist, desto flacher der Abstrahlwinkel und desto schlechter ist sie für solch kurze Distanzen geeignet. Dieser Nachteil ist kleiner für kurze Antennen.
    • Da die Titanex Referenzantenne den Radial nach Süden hatte, war das Abstrahlverhalten nach Norden nochmals deutlich verschlechtert.
    • Sowohl HB9ABX als auch HB9BNK haben eine identische Sendeleistung von etwa 100 Watt gehabt. HB9BNK sagte mir an Telefon, er habe immer etwa 80-90 Watt eingestellt und nie mehr.
    • Die Antenne von HB9ABX habe ich in der Simulation mit einer Dachkapazität versehen. Als ich die Antenne in Zofingen gesehen habe, war keine Dachkapazität vorhanden. Ohne Dachkapazität sind die Ergebnisse der Antenne deutlich schlechter! (Ich weiss nicht, wieviele OM’s sich getrauen würden, mit einer Dachkapazität von 1 m durch die Lande zu fahren.)
    • Auch eine kleine Mobilantenne ist kein Monopol sondern ein Antennensystem, welches aus der Fahrzeugkarosserie und dem Antennenelement besteht, somit ist die Antenne also nicht so klein und wirkungsvoll, wie dies andere Darstellungen suggerieren könnten.


    In der Beilage habe ich eine Zusammenstellung hinterlegt, welche aufzeigt, dass die Antenne von HB9ABX 2 dB schlechter ist als ein einwandfreier vertikaler Dipol (Dipol strahlt zu flach für kurze Distanzen!). Andererseits ist die Antenne von HB9ABX 14 dB schlechter als ein horizontaler Dipol!


    Leider konnte ich kein grösseres Dokument hochladen. Ich habe ein PDF verfügbar mit Bildschirmmasken der Berechnungen und weiteren Details.


    73, Peter – HB9PJT

    Zitat

    Original von DF7BL
    Am einfachsten baut man das aus einem PL-T Stück mit resonanter Koaxkabellänge. 1/4 Lambda * Verkürzungsfaktor Kabel am Ende offen lassen. Das ist ein Parallelkreis und dämpft bestimmt 25 dB eher etwas mehr.


    Frank könnte ja auch seinen Z-Match mal am Yaesu anschliessen. Ich denke der Z-Match sorgt für eine gute Selektivität.


    73, Peter - HB9PJT


    PS: Müsste der Lambda/4 Stub am Ende nicht kurzgeschlossen sein?

    Mich würde mal interessieren mit welchen Antennen Lutz und DL2FI-peter den Test gemacht haben und um welche Tageszeit. Diese beiden Parameter können das Ergebnis extrem beeinflussen. Frank's Antenne ist sehr breitbandig und bringt natürlich schon dicke Signale rein, welche ein Lambda 1/2 Dipol natürlich nur selektiv macht. Und eine Vertikalantenne ist deutlich leiser, da wird der Effekt kaum auftreten.


    73, Peter - HB9PJT

    Ich kann Frank's Beobachtungen nur bestätigen. Ich hatte hier auch schon TS-480 und TS-50 mit FT-857 und FT-897 an der Full Size G5RV verglichen. Es sind wirklich ganz deutliche Unterschiede. Die beiden Kenwood Geräte machen sich viel besser auf 40 und 80.


    73, Peter - HB9PJT

    Zitat

    Original von DL8LRZ
    Am Sonnabend habe ich mal auf 40, 30 und 20m eine extrem tief hängende Antenne getestet (etwa 2m hoch) - Dipol 2x7,5m. Das Ergebnis war deutlich schlechter wie sonst als up and outer, das S-Meter des BCR reagierte meist nicht, richtig starke Stationen gab es praktisch nicht, obwohl der EA-Contest lief. Ich hatte auch zumindest auf 40m auf etwas mehr gehofft.
    Meine Meinung: man kann mit niedrigen Antennen sicher QSO's machen, aber man sollte schon etwas Geduld, Ausdauer und Leidensfähigkeit mitbringen, ganz besonders bei qrp.
    73 Reiner


    Hallo Reiner, auf 20 und 30 m und meist auch auf 40 m ist man auf flache Abstrahlung angewiesen, da die F2 Schicht das Sendesignal sonst nicht reflektiert. Eine Antenne 2 m über Boden hat aber ein Strahlungsdiagramm, welches stark senkrecht nach oben strahlt. Dies führt zu den schwachen Signalen.


    73, Peter - HB9PJT

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    Original von M0ERA
    Wenn der Draht niedriger haengt als 0.3 Wellenlaengen (27m bei 3.6 MHz) ueber typischem Gartenboden, dann hast Du recht grosse Verluste durch Absorption in der Erde. Du verwendest mehr Energie, um den Boden zu heizen, als die Antenne nach oben abstrahlt. Das sind schaetzungsweise 6dB Verlust, bei sehr schlechtem Gegengewicht kommt da nochmal 4dB dazu...
    73 Daniel M0ERA


    Hallo Daniel


    Habe das mal im EZNEC so eingegeben und bestätigt sich nicht. Jedoch wird durch die Höhe über Boden das Strahulngsdiagramm beeinflusst, da der Boden als Reflektor für den Strahler wirkt. Ein Dipol 10 m über durchschnittlichem Boden ergibt 5.69 dBi Gewinn senkrecht nach oben. Also ideal für lokale QSO's. Grössere Höhen bringen flachere Abstrahlwinkel, ideal für DX. Das ergibt sich aus der Geometrie zum Boden, aber nicht wegen Absorbation durch die Erde.


    73, Peter - HB9PJT

    Hallo Jens, ich hatte vor jahren auch einen solchen Transverter im Einsatz. Im Eingang ist ein Dämpfungsglied, welches die Eingangsleistung auf eine sehr kleine Leistung dmpft, welche auf jeden Fall unter 1 Watt liegt. Durch Umbau dieses Dämpfungsgliedes sollte der Transverter bestens funktionieren mit 1 Watt Eingangsleistung.


    73, Peter - HB9PJT

    Zitat

    Original von dj4az
    Nimm keine ohmschen Widerstände! Der uralte Trick mit Drossel ist dem weit überlegen (kein aufwärmender Strom!).


    Ich sehe für die Drossel keine Vorteile gegenüber dem Widerstand.


    73, Peter - HB9PJT

    Ich habe die Dosenantenne mit einer Draht-GP verglichen, welche mit 1:9 Unun gespeist wird. Beide Antennen sind gleich gross und an einem Fiberglasmast in 8 m Höhe montiert. Bei der Dosenantenne das Koaxkabel etwa 7 m bis zur Sperre und die GP mit einem Strahler 6.8 m und 3 Radial à 3 m. Also brauchen beide Antennen denselben Platz, welchen man problemlos auf jedem Campingplatz finden würde.


    Vorteil Draht-GP:
    > 40-10 m mit dem Geräteinternen Tuner ohne Spulenwechsel oder so
    > 6-8 dB stärkere Signale als Dosenantenne
    > weniger Platzbedarf beim Transport


    Vorteile Dosenantenne:
    > keine


    Das Problem der Dosenantenne ist halt auch, dass im koaxkabel eine Menge Leistung verbraten wird. Bei der Mantelwellensperre ist am Schirm aussen das Spannungsmaximum und zum Innenleiter eine bei diesen Impedanzen verlustbehaftete Isolation.


    Für mich ist der Fall klar.


    73, Peter - HB9PJT