Beiträge von DC7GB

    Hallo Stefan


    Zitat

    Original von DO7SKE
    ... aber ich würde eher was selber bauen, preiswerter und ich weiß hinterher wie der Kram funktioniert ;)


    Na hoffentlich weißt du dann auch, wie es der MAX1044/ICL7660 intern macht. Wenn du gleich gesagt hättest, dass du ein IC und keine Billigschaltung suchst, dann wären wir noch schneller am Ziel gewesen ;)

    Hallo Stefan,


    du brauchst dazu immer einen Oszillator, den man vorzugsweise im NF-Bereich (100Hz bis 1kHz), schwingen lassen sollte, weil bei höheren Frequenzen sonst die Verluste der Gleichrichterschaltung mit Standardbauelementen zu hoch werden. Den Oszillator kannst du diskret mit zwei Transistoren oder besser mit zwei CMOS-Invertern (liefert etwas höhere Ausgangsstöme bei geringem Ruhestrom) aufbauen.


    An den Ausgang koppelst du mit einem 10u Elko (kein Tantal-Elko verwenden, Kapazität ist eigentlich unkritisch) das Rechtecksignal aus (Plus-Pol an den Ausgang des Oszillators) und dahinter schaltest du eine 1N4148 mit der Anode und legst das andere Ende gegen Masse. Nun noch eine weitere 1N4148 Diode mit der Kathode an die Verbindung zwischen Auskoppel-C und erster Diode legen. Hinter dieser zweiten Diode einen weiteren ca. 10u Elko (kein Tantal) gegen Masse legen (Pluspol an Masse). Das ergibt dann etwa -12V bei +12V Betriebsspannung des Oszillators und man kann einige mA ziehen. Die erzeugte Spannung bricht dabei natürlich zusammen, doch mit einem nachgeschalteten Negativ-Spannungsregler 79L05 dürfte das ganz gut funktionieren und etwa 10mA dürften auch möglich sein.

    Hallo Leiterplatten-Selbstbauer,


    es ist zwar schon ein halbes Jahr her, aber ich wollte noch meine Erfahrungen mit der ELV-Folie ergänzen. Hier nun die Ergebnisse:


    Ich habe alle Scans mit 600DPI gemacht. Die dünnste Leiterbahn hat eine Breite von 0,2mm. Die Auflicht-Scans der Transparent-Folie zeigen die rauhe Struktur des Papiers. In der Praxis macht sich das aber nicht bemerkbar, denn die Durchlicht-Scans beider Trägermaterialien sind etwa gleichwertig. Als Vorteil der Folie möchte ich aber festhalten, dass sie nicht so schnell zerreisst, sie sich auch weniger durch Feuchtigkeit verzieht und vor allem keine Welligkeit aufweist. Sie liegt daher dichter auf der Leiterplatte, was sich beim Belichten ganz feinere Strukturen deutlich als Vorteil bemerkbar macht.


    Wie auch schon bisher habe ich beide Trägermaterialien spiegelverkehrt bedruckt, damit die bedruckte Seite unmittelbar auf der Beschichtung der Leiterplatte liegt und dadurch Unterstrahlungen minimiert werden. Beide Folien habe ich mit dem Tonerverdichter von Conrad bearbeitet. Bei der ELV-Folie ist dazu deutlich weniger nötig, weil die Folie selbst nichts davon aufnimmt. Im Ergebnis sind aber beide Layouts schliesslich etwa gleich lichtdicht. Ohne diesen Tonerverdichter ist der Kontrast deutlich geringer! Ich kann ihn nur bestens empfehlen.


    Das erzielte Ergebnis - die Leiterplatte - habe ich als drittes Bild angefügt. Es war eine doppelseitige Fotopositiv beschichtete Leiterpatte 0,5mm dick von Bungard. Geätzt habe ich mit Ammoniumpersulfat. Das Ergebnis kann sich für eine Küchenarbeit sehen lassen. Mit etwas Aufwand und Rumprobieren könnte man vielleicht sogar noch 0,1mm dicke Strukturen realisieren.


    Na dann, viel Erfolg beim Nachmachen.

    Hallo Paul,


    jede Verkürzung einer Antenne (egal ob Langdraht oder Dipol) verändert ihren Speisewiderstand. Bei Langdrähten und Dipolästen kleiner Lambda/4 reduziert sich immer ihr Strahlungswiderstand. Um wieder Anpassung zu erhalten, muss man nicht nur den Blindanteil kompensieren, sondern auch die Widerstandstransformation auf die 50 Ohm des TX etwas erhöhen. Hier kommt es dann zu (etwas) höheren Verlusten; d.h. der Antennenwirkungsgrad sinkt. Eine quantitative Aussage ist nicht leicht zu machen, da du keine Angaben über die Längen gemacht hast. Mit einer S-Stufe Verlust kannst du vielleicht rechnen und i.d.R. auch noch ganz gut "leben". Mindestens ebenso wichtig ist auch die Höhe der Antenne, bezogen auf die Wellenlänge.


    Die Abstrahlung einer solchen Antenne ändert sich selbstverständlich auch. Allerdings dreht sich die Hauptstrahlungsrichtung nicht gerade um 90 Grad! Auf KW sollte das für den Normalamateur i.d.R. eigentlich nicht so sehr kritisch sein. Bei einer Kompromissantenne kommt es ja eher darauf an überhaupt qrv werden zu können.


    Was problematisch sein wird, das ist die erhöhte Störeinstrahlung in elektrische Geräte im Haus. Du wirst sicher auch deutlich mehr QRM aufnehmen, als wenn die Antenne völlig frei hängt. Es bleibt also ein Kompromiss, aber völlig unbrauchbar wird er nicht sein.

    Hallo Clemens und Mitleser,


    ich habe leider kein Amidion-Handbuch, daher vielen Dank für die Kurven. Aus den Verlustkurven für -43er Material kann man sehr schön bei 7MHz ein tan(delta)/µi von etwa 1,4*10^-3 und ein µi von etwa 650 entnehmen. Multipliziert man das aus, so kommt man auf ein tan(delta) von 0,91 bzw. einer Güte von etwa 1,1. Das bestätigt deine Messung sehr gut.


    Ob man eine vollständige magnetische Sättigung schon bei endlicher Feldstärke H erreichen kann und woher man weiß, ob tatsächlich wirklich alle Elementarmagnete je ausgerichtet werden können, ist für die hier aufgeworfene Frage nicht so wichtig. Die Frage kam allerdings bei der zunächst etwas verwirrenden Randbedingung H=10 Oe für alle Materialien von Amidon auf. Was dort angegeben wird ist - wie sich gezeigt hat - ein praktischer und kein physikalisch exakter Sättigungswert, denn µr ist dort noch nicht 1.


    Für alle die noch etwas mehr nachlesen wollen habe ich bei Thyssen-Krupp eine Darstellung u.a. auch der physikalischen Grundlagen am Beispiel weichmagnetischer Werkstoffe auf Ni-Fe-Basis gefunden. Ich finde das als Hintergrundinformation sehr lesenswert und gut gemacht! Der Artikel geht allerdings nicht auf die hier ursprünglich diskutierte Frage der Materialwahl für einen Balun ein.

    Hallo,


    mir ist schon klar, dass Amidon nicht die Sättigungsflussdichte angibt. Das hatte ich ja ohnehin gerade versucht darzulegen und darüber hatten wir ja schon diskutiert. Doch das kann man eben ganz leicht miteinander verwechseln.


    Ob µr tatsächlich nicht asymptotisch gegen 1 läuft, sondern bereits bei einer materialspezifischen endlichen Feldstärke den Wert 1 erreicht, weiß ich nicht. Es kommt mir allerdings wahrscheinlicher vor. Habt ihr eine Quelle für diese Aussage?


    Könnt ihr vielleicht einen Scan des Verlaufs von tan(delta)/µi für das -43er Material hier anfügen?

    Hallo Karl,


    danke für die Zusammenstellung. Dazu habe ich zwei Anmerkungen und eine Frage:


    Die Ummagnetisierungsverluste sind proportional zur Fläche der Hysteresiskurve. Die BH-Kurve erscheint mir bei Eisenpulver -2 bei H=500 G (Amidon-Grenzwert für 100 kHz) breiter (bei mir schwer abzulesen) als bei Ferrit -43 zu sein. Trotzdem schreibt Amidon, dass man beide Materialien bei den empfohlenden Grenzflussdichten ("...to avoid excessive heating...") gleich behandeln ("...can be used for BOTH...") sollte. Man muss dabei unbedingt beachten, dass die nicht besonders gekennzeichneten BH-Kurven bei langsamen Änderungen von H aufgenommen wurden und sich bei höheren Frequenzen (schnelleren Kurvendurchläufen) verbreitern! Leider habe ich bisher nirgendwo entsprechende Kurven gefunden. Man kann sich das nur indirekt aus anderen Kurven (z.B. Core Loss vs B) ableiten. Hier fangen viele Missverständnisse schon an.


    Die Sättigungsflussdichte ist zwar theoretisch für µ=1 anzusetzen, jedoch erreicht man diesen Wert nur bei H -> unendlich. Diese Definition wäre für die Praxis nicht sehr sinnvoll. Offenbar macht Amidon daher für sich eine Definition, dass die Sättigungsflussdichte bei H=10 Oe gemessen wird (Amidon hätte ebenso gut auch z.B. 2xPi Oe oder einen anderen Wert nehmen können). Da ist streng genommen aber noch keine Sättigung. Aus den BH-Kurven für 43-Material von Fair-Rite kann man zwischen H=4...12 Oe eine Änderung von B=400 G ablesen. Die Tangente an diese Kurve ist µ. Es errechnet sich damit ungefähr ein µr=50 in diesem Bereich. Das ist zwar schon deutlich weniger als µi=800, aber eben noch lange nicht 1, was eigentlich erst die Sättigung wäre. Die BH-Kurve steigt auch in der Sättigung weiter an, weil µ=µ0*µr nie 0 werden kann. Den Begriff "Sättigung" sollte man also mit Bedacht benutzen und wissen was damit in der Praxis gemeint ist!


    Es wäre wesentlich sinnvoller eine "praktische oder technische Sättigung" Z.B. als die Flussdichtenänderung, bei der µr auf 10% (oder irgend einen anderen Wert) von µi abgefallen ist zu definieren. Das wäre völlig unmissverständlich, wird aber leider so nicht gemacht. Damit ist auch klar, dass die Worte "geht so langsam in die Sättigung über" durchaus sinnvoll sind, denn die physikalisch begründete Sättigungsgrenze kann in der Praxis gar nicht erreicht werden. Würde man sich sprachlich daran halten, so würde man kein übliches Kernmaterial je in Sättigung bringen können. Will man dies trotzdem erreichen, so bräuchte man ein Material, bei dem die Permeabilität µr bei endlicher magnetischer Feldstärke H von einem µr>1 zu einem µr<1 wechseln müsste. Nur dann gäbe es auch einen charakteristischen Wert für H, bei dem µr=1 ist. Ich weiß nicht, ob es so ein exotisches Material tatsächlich gibt.


    Man braucht also eine praktische Sättigungsgrenze, doch die ist zwangsläufig willkürlich vom Hersteller gewählt, was man unabhängig von den vorangegangenen Begründungen schon wegen des verdächtig glatten dezimalen Amidon-Werts von 10 Oe - der darüber hinaus auch noch bei allen Materialien gilt - annehmen konnte.


    Woher stammt deine Angabe: Ferrit-Material #43 hat bei 7 MHz einen nominalen tan(phi) von ca. 1.... Ich finde lediglich bei Fair-Rite eine Angabe für Material 43. Da steht: Loss Factor tan(delta)/µi = 250*10^-6 @ 1 MHz. Für höhere Frequenzen habe ich leider nirgendwo etwas gefunden. Meist wird der Wert sogar nur bei 100 kHz angegeben und ist dann natürlich noch kleiner. Aus einer Veröffentlichung der Firma Kaschke vom Feb. 2004 zum Verlustfaktor tan(delta)/µi möchte ich noch zitieren: Es gibt bis heute jedoch kein standardisiertes Messverfahren, so dass ein Vergleich verschiedener Materialien von verschiedenen Herstellern anhand der Katalogwerte so gut wie unmöglich ist.

    &mlHallo Clemens,


    das mit dem Programmupdate war nur so angedacht, weil die Berechnung der Kernverluste für Ferrit dort offenbar vorgesehen ist, aber mit xxx-Werten bei mir nichts angezeigt wird. Vielleicht kam der Hinweis von Amidon: "...can be used for BOTH Iron Powder an Ferrite type cores..." Wilfried Burmeister, DL5SWB, etwas merkwürdig vor, weil ein anderes Material sich ja eigentlich anders verhalten sollte. Amidon schreibt ja selbst: "These figures may vary slightly according to the type of the material used". Tatsächlich gibt es also schon einen Unterschied und die Berechnung der Kernverluste im Programm sind wohl eher doch nur Schätzwerte ("...guideline to avoid excessive heating").


    Deine Einschränkung "an undefinierten Impedanzen" ist ja eigentlich der Normalfall für den an Antennen bastelnden Amateur. Es ist aber eigentlich eine Frage der Permeabilität. Das 61er-Material geht von 10-200 MHz, was bei dem für Ferrit relativ kleinen µ schon ein ziemlicher Spezialfall ist. Bei 10 MHz entspricht der FT240-61 mit 100 µH (24 Wdg) etwa dem etwas kleineren T200-2 mit 10 µH (29 Wdg). An 50 Ohm könnten beide über 2,6 kW bei halben Maximalfluss übertragen. So knallhart kann man glaube ich keine Grenzen angeben. Man sollte immer mal nachrechnen und sich genügend Sicherheitsreserve lassen.

    &mlHallo miteinander,


    im Scan "Power Considerations" steht eigentlich alles was man nun wissen muss. Ich fasse mal zusammen, was wir herausgefunden haben, denn die Ausgangsfrage war ja nach dem Kernmaterial für einen 1:4 Balun":

    • Beide Kernmaterialien (Eisenpulver und Ferrit) haben bereits lange vor der magnetischen Sättigung Kernverluste, die zu einer Erhitzung und damit zur Begrenzung der maximal zugeführten Leistung zwingen.
    • Die thermischen Verluste beider Kernmaterialien werden von Amidon gleich behandelt (im mini-Ringkernrechner V1.2 werden die Kernverluste von Ferrit nicht berechnet! Das sieht momentan nach einem Update aus.).
    • Je höher die Arbeitsfrequenz, um so höher sind auch die Kernverluste. Die Wirbelstromverluste (Eddy-Current) im Kernmaterial wachsen sogar quadratisch mit der Frequenz. Das höchste genutzte Band ist daher bei den Verlusten immer am kritischsten.
    • Dennoch eignet sich Eisenpulver eher für niedrigere Frequenzen, während Ferrit auch für hohe Frequenzen eingesetzt werden kann. Die Grenze liegt etwa bei einigen 100 MHz.
    • Je breitbandiger und/oder hochfrequenter ein Material eingesetzt werden kann, um so geringer ist seine Permeabilität µ.
    • Die Sättingungsflussdichte von Eisenpulver ist 2,5 mal so hoch wie von Ferrit. Daher verhält sich Eisenpulver im Grenzbereich etwas günstiger.
    • Bei gleicher Wicklungsinduktivität und gleicher eingespeister Leistung (angelegter HF-Spannung) erzeugen Materialien mit hoher Permeabilität µ (und damit geringerer erforderlicher Windungsanzahl) einen höheren magnetischen Fluß, so dass sie eher an die thermische Kern-Verlustgrenze geraten.
    • Materialien mit höherer Permeabilität µ (meist Ferrit) brauchen weniger Windungen oder ermöglichen höhere Induktivitäten, was zu einer festeren magnetischen Kopplung führt.
    • Materialien mit geringerem µ (meist Eisenpulver) brauchen mehr Windungen für die gleiche Induktivität. Die Kopplung zwischen verschiedenen Wicklungen ist daher geringer.
    • Für Leistungsanwendungen eignen sich Eisenpulverkerne aus den vorangegangenen Gründen besser als Ferritkerne. Im QRP-Bereich bis 10W dürfte das bei ausreichenden Kernquerschnitten aber noch keine große Rolle spielen. (Grenzbeispiel: T50-43, 34µH = 10Wdg, Grenze bei 7MHz 10W@50Ohm U=22V - Nach: mini-Ringkernrechner V1.2 von DL5SWB).
    • Ein Eisenpulver-Balun eignet sich gut für die Speisung stromgespeister Antennen mit Z<200 Ohm (Dipole) mit einer Guanella-Bewicklung (Strombalun) (vergl. A better Antenna Tuner Balun, Andrew Roos - ZS1AN, QEX, Sept./Oct. 2006, Page 26pp). Betreibt man den Kern als Spannungs-Balun, so sollte seine magnetische Kopplung möglichst fest sein, damit keine weiteren Verluste entstehen. Dies ist bei kleinen Induktivitäten jedoch schwerer erreichbar.
    • Für Kleinsignalanwendungen (Übertrager oder Schwingkreise im RX) sind Ferritmaterialien günstiger, da die Minimierung von Koppelverlusten und Intermodulationen durch Nichtlinearitäten des Kernmaterials hier weitaus wichtiger sind.

    Ich würde die Ausgangsfrage nun also so beantworten: Für KW und QRP-Betrieb würde ich einen Kern ab FT50-43 (1-50MHz) empfehlen und für den leistungsbewußten OM einen Kern ab T130-2 (1-30MHz). Dieser Kern eignet sich natürlich auch für den QRP-Betrieb. Wenn der Balun nicht alle KW-Bänder abdecken muss, ist man mit einer speziell für 1-3 Bänder gewickelten Lösung noch etwas günstiger dran.


    Ich hoffe ihr stimmt mir inhaltlich zu.

    Hallo Clemens,


    danke für die Magnetisierungskurven. Man sieht ja sehr schön, dass bei 10 Oe alle Materialien weit in der Sättigung sind. Wenn man µr=1 als Sättigungsgrenze nähme, dann bräuchte man dazu aber ein materialspzezifisches H und nicht gerade 10 Oe. Für Eisenpulverkerne habe ich bei Amidon mittlerweile auch eine BH-Kurve gefunden. Sie ist nicht besonders deutlich, zeigt aber den erwartet längerern und etwas krummeren Verlauf (siehe Anlage).


    Zu den Verlusten hatte ich geschrieben, dass sie von der Änderung von µ (also der Krümmung der BH-Kurve) abhängen. So einfach ist es offenbar nicht, wie ich nachlesen musste. Die Verluste können auch im linearen Anfangsbereich der BH-Kurve schon sehr hoch sein. Damit erklärt sich dann auch, dass man die Kerne weit unterhalb der Sättigungsgrenze betreibt und dann kommt der im mini-Ringkernrechner verwendete Grenzwert von 57 G @ 7 MHz für -43 Material einen Sinn.


    Wie diese Grenze allerdings definiert ist, bleibt mir zunächst noch unklar. Bei 100 kHz zeigt der Ringkernrechner als Grenzwert 500 G. Diesen Wert sehe ich auch bei deiner letzten Anlage ganz unten ("Operating frequency is one of the most..."). Leider ist der Rest abgeschnitten. Vielleicht kommen daher ja die Grenzwerte im Ringkernrechner her. Kannst du bitte mal den Rest scannen?


    Verständlich ist, dass die Grenze bei höheren Frequenzen sinkt. Die Kernverluste sind proportional zu den Ummagnetisierungen pro Sekunde, was ja auch einleuchtet. Aus der Hilfe des Ringkernrechners habe ich mal die Formel zur Berechnung der Kernverluste in die Anlage gelegt. An den gebrochenen Exponenten im Nenner sieht man, dass die Formel allerdings auch nur eine Näherungslösung ist. Es ist also nicht ganz so einfach, wie es zunächst erschien.


    Nachtrag: Ich habe noch eine BH-Kurve bei Micrometal für -2 Material gefunden.

    Hallo Clemens,


    stimmt, die Überlegung am Anfang war falsch. Es ist - neben dem Material - eine Frage der mag. Feldstärke, die von U, N und µ abhängt.


    Die Angabe von 10 Oe habe ich mittlerweile auch in einer Amidon-Tabelle gefunden. Allerdings nur bei Ferrit. Dabei stellt sich aber nicht die Sättigungsflussdichte ein, sondern - wie vermutet - ein spezifischer Fluss. Da jedes Material Streuungen unterliegt, geben sie aus einer Reihe von Messungen den größten gemessenen Fluss @ 10 Oe an, den man bei diesem Material erwarten kann. Das hätte man auch bei anderen Feldstärken machen können und da käme dann natürlich etwas anderes heraus. "Max Flux density" bedeutet also nicht "Sättigung", sondern den größten Wert in einer Reihe von Messungen am gleichen Material. - Auch eine Falle!


    Du hattest erwähnt, dass du Magnetisierungskennlinien aus einem Amidon-Datenbuch hast. Kannst du die für Eisenpulver -2 und Ferrit -43 mal hier als Anlage beifügen (oder alternativ mir per Email schicken)? Ich kann sonst leider nichts vergleichbares im Netz finden.

    Hallo Uwe und Clemens,


    ich habe zwar noch keine Magnetisierungskurven für -2 und -43 Material vorzuliegen (ich suche noch), aber die Erklärung erscheint mir schlüssig zu sein. Der Eisenpulverkern wird bei geringer Aussteuerung (gleicher magn. Flussdichte) wahrscheinlich zwar höhere Verluste als ein Ferritkern haben. Dafür nehmen sie aber beim Eisenpulverkern nicht so heftig wie beim Ferritkern zu. Das Ferritmaterial reagiert wesentlich kritischer auf Übersteuerung. Ich glaube das muss man als Erkenntnis festhalten.


    Daher kann man eben auch nicht so ganz einfach sagen, das Eine sei besser als das Andere. Es kommt auf die Anwendung an. Besser ist wohl die Aussage, Ferrit kann linearere Kennlinienbereiche haben. Man kann es durchaus auch im Sendezweig einsetzen, muss aber seine Leistungsgrenze genau kennen. Bei Eisenpulver hat man immer noch etwas Reserve.

    Hallo Clemens,


    richtig, man darf nicht |Z| verwenden, sondern man muss |r| verwenden. Es ist einfach eine Frage der Definition. s=Z1/Z2 verleitet dazu durchgängig komplex zu rechnen, gilt aber nur für reelle Widerstände. Richtig ist s=(1+|r|)/(1-|r|). Böse Falle!


    Zu den Kernmaterialien sind wir glaube ich auf der gleichen Linie.

    Hallo Clemans,


    irgendwo ist da ein Rechenfehler: Z=sqrt(46,76^2 + 13,31^2)=48,35 Ohm. Das SWR ist dann: 50/48,35=1,03. Aber alles unter SWR 2 ist sowieso für den Praktiker gut genug.


    Oersted ist eine Einheit der magn. Feldstärke H und nicht des mag. Flusses B. Der ist über die Permeabilität u mit B verknüpft. 10 Oe erscheint mir als Grenze etwas willkürlich, denn dann müsste der Verlauf B=f(H) bei allen Materialien gleich sein. Das ist er ganz sicher nicht. Es sieht eher danach aus, dass Amidon bei 10 Oe z.B. u oder die dort auftretenden Kernverluste misst und den Wert in ihren Datenblättern angibt. Eine für den Praktiker wenig brauchbare Definition habe ich bei der Firma Kschke & Co gefunden:


      "Durch die Erhöhung des Magnetfeldes werden zunächst die Blochwände der Weißschen Bereiche verschoben, ehe ein inelastischer Umklappprozess zu einer Drehung der Magnetisierung in Richtung von H führt. Wenn alle magnetischen Momente ausgerichtet sind, ist sie maximale Flussdichte ( = Sättigungsflussdichte Bs ) erreicht."


    Das erklärt zwar was passiert und leitet auch eine Grenze ab, hilft uns aber kein bischen weiter, denn wo ist dieser Punkt in der Magnetisierungskennlinie? Die interessiert uns ja viel mehr, denn aus ihr kann man viel besser etwas über die Verluste aussagen, die bereits bis zu diesem Punkt aufgetreten sind. Die Verluste kommen ja nicht schlagartig ab einem bestimmten mag. Fluss. Sie wachsen vielmehr stetig an.


    Die Schlussfolgerung "hohe Permeabilität" -> "hohe Verluste" kann so nicht ganz nachvollziehen. Es ist in jedem Fall erst mal eine Frage des Materials. Bei Ferritmaterialien mit meistens höherem u bedeutet das, dass man die gleiche Induktivität mit weniger Windungen (also einer geringeren magnetischen Feldstärke) erzeugen kann. Da sollte die magnetische Flussdichte beim gleichen Anwendungsfall (sagen wir mal eine Drossel mit gegebenen L) aber mit unterschiedlichen Materialien doch gleich sein.


    Es dürfte eine Frage sein, "wie krumm" die Magnetisierungskennlinie B=f(H) des Materials im Arbeitspunkt - also bei der zugeführten Leistung - ist. Da erscheint mir Ferrit bei kleineren H meistens linearer als Eisenpulver zu sein. Je linearer die Kennlinie (also die Änderung von u), um so geringer sind auch die Magnetisierungsverluste (Hysteresiseffekte mal vernachlässigt). Möglicherweise kann man Eisenpulver bei gleichen Verlusten aber deutlich weiter aussteuern, weil die Ferritmaterialien bei hohen H einen schärferen Knick in der Magnetisierungskennline aufweisen.


    Man wird wohl nicht pauschal sagen können, Ferrit sei für höhere Leistungen schlecht. Es ist dann eine Frage der Kerngrösse (eigentlich des Querschnitts) und damit der magnetischen Flussdichte. Denkbar ist aber, dass Ferrit bei gleichem Kernquerschnitt eher an seine Aussteuerungsgrenze kommt (um den schwammigen Begriff Sättigungsgrenze mal zu vermeiden).


    Bei Amidon habe ich leider keine Hysteresis-Kurven gefunden. Man findet aber Ableitungen wie u=f(H). Je geringer diese Abhängigkeit ist, um so geringer dürften auch die Kernverluste sein. Kernmaterial -2 sieht recht linear aus. Leider fehlt hier aber ein Vergleich mit Ferrit. Bei der Firma Kaschke habe BH-Kurven für Ferritmaterialien jedoch leider keine für Eisenpulver gefunden. Es fehlt leider noch der direkte Vergleich. Vielleicht kann da jemand aushelfen?

    Na starte das Programm, wähle Eisenpulver-T..., dann T200 und -2, gebe 4,3uH und 7MHz ein. Jetzt kannst du nur noch einen grünen Bereich (die Spannung) verändern. Den Rest macht das Programm. Wo ist da der Bedien(er)fehler?

    Halo Clemens,


    nun das ist ja doch ein gewaltiger Unterschied, den man klären sollte.


    Von einer harten Sättigungs-Grenze habe ich gar nichts gesagt. Bei einer so weich gekrümmten Magnetisierungskennlinie wie sie Eisenpulver hat, könnte man den Punkt fast an jede beliebige Stelle legen. Ich kenne die Definition für diesen Punkt nicht, aber es wird ihn geben, obwohl es kein offensichtlich aus dem Kennlinienverlauf ersichtlicher, markanter Punkt sein wird. Wahrscheinlich wird man eine bestimmte Abweichung von der Idealkennlinie definiert haben. Doch selbstverständlich kann der Kern darüber noch weiter magnetisiert werden. Das hängt auch von seinem Querschnitt ab.


    Ebenso könnte man ja auch fragen, wie definiert Amidon den Wert von 5000 Gauß als (harte) Grenze? Das ist sicher leichter rauszubekommen.

    Hallo Clemens,


    ich habe nicht selbst gerechnet, sondern den mini-Ringkern-Rechner Version 1.2 von DL5SWB befragt (siehe Anlage). Das von dir angegebene SWR 1,26 stimmt, denn Z wäre etwa 39,6 Ohm.


      Korrektur: Das allerdings nur dann, wenn beides reelle Widerstände wären. Man muss aber die Phasenverschiebung durch das L beachten. Die Parallelschaltung aus R und L ergibt dann im Idealfall ein Z=48,35 Ohm, was einem SWR von 1,03 entspräche. Also völlig vernachlässigbar. Sorry, das ist mir auch erst gerade aufgefallen.


    Ich weiß nicht mehr wie ich auf die 2dB gekommen bin. Es war vermutlich ein Schätzwert. Ich meinte damit auch die gesamten Einfügungsverluste und nicht nur die Anpassungsverluste am Eingang! Ich muss allerdings ergänzen: ...an der oberen Leistungsgrenze des Kernmaterials. Das kam aber nicht so deutlich heraus. Ich schrieb ja: "Es wäre interessant mal die Einfügungsdämpfung des T200-2 mit dieser Bewicklung zu messen."


    Etwas zurück im Thread hatte ich die Reflexionsdämpfung meines QRP FT50-43 Baluns als Anlage beigefügt. Seine Einfügungsdämpfung bei kleinen Signalen (-10dBm) liegt bei 0,5dB. Ferritmaterial ist etwas linearer als Eisen, aber an seiner Leistungsgrenze wird er sicher auch eine höhere Dämpfung haben (ich habe es noch nicht gemessen). Daher erscheinen mir dort die 2dB gar kein so unrealistischer Wert zu sein.


    Die Ummagnetisierungsverluste müssen von der zugeführten Energie getragen werden. Was da nun fehlt, wird nicht mehr in magnetische Energie, sondern in Wärme umgewandelt. Das äußert sich darin, dass die Magnetisierungskurve abflacht. Werden die Verluste noch höher, so wird die Kurve auch flacher. Die Erhitzung des Kernes verändert dann auch seine Parameter. Die Sättigung ist bei Eisen daher kein harter Übergang. Ab einem bestimmten Punkt spricht man einfach von Sättigung, obwohl der Kern durchaus noch weiter magnetisierbar wäre. Doch seine Linearität wird immer schlechter. Da sollte man ihn deshalb möglichst nicht mehr betreiben.


    Wie nun der Unterschied zwischen deinen Angaben und denen des Ringkernrechners zu Stande kommt, weiß ich nicht.

    Zitat

    Original von DK2WL (Peter)
    Hat irgendeiner von Euch "streitlustigen Fachleuten" eigentlich daran gedacht, das wir uns hier nicht auf der Profi(tablen)ebene befinden.


    Falls ich mich auch angesprochen fühlen sollte: Ja, habe ich sogar ganz besonders.
    Ansonsten diese Antwort - wenn es geht - bitte einfach ignorieren.


    Zitat

    Original von DK2WL (Peter)
    PS: Es ist und bleibt ein Hobby!!!!!!!!!!! oder ??


    Ja, natürlich.