Hallo Clemans,
irgendwo ist da ein Rechenfehler: Z=sqrt(46,76^2 + 13,31^2)=48,35 Ohm. Das SWR ist dann: 50/48,35=1,03. Aber alles unter SWR 2 ist sowieso für den Praktiker gut genug.
Oersted ist eine Einheit der magn. Feldstärke H und nicht des mag. Flusses B. Der ist über die Permeabilität u mit B verknüpft. 10 Oe erscheint mir als Grenze etwas willkürlich, denn dann müsste der Verlauf B=f(H) bei allen Materialien gleich sein. Das ist er ganz sicher nicht. Es sieht eher danach aus, dass Amidon bei 10 Oe z.B. u oder die dort auftretenden Kernverluste misst und den Wert in ihren Datenblättern angibt. Eine für den Praktiker wenig brauchbare Definition habe ich bei der Firma Kschke & Co gefunden:
"Durch die Erhöhung des Magnetfeldes werden zunächst die Blochwände der Weißschen Bereiche verschoben, ehe ein inelastischer Umklappprozess zu einer Drehung der Magnetisierung in Richtung von H führt. Wenn alle magnetischen Momente ausgerichtet sind, ist sie maximale Flussdichte ( = Sättigungsflussdichte Bs ) erreicht."
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Das erklärt zwar was passiert und leitet auch eine Grenze ab, hilft uns aber kein bischen weiter, denn wo ist dieser Punkt in der Magnetisierungskennlinie? Die interessiert uns ja viel mehr, denn aus ihr kann man viel besser etwas über die Verluste aussagen, die bereits bis zu diesem Punkt aufgetreten sind. Die Verluste kommen ja nicht schlagartig ab einem bestimmten mag. Fluss. Sie wachsen vielmehr stetig an.
Die Schlussfolgerung "hohe Permeabilität" -> "hohe Verluste" kann so nicht ganz nachvollziehen. Es ist in jedem Fall erst mal eine Frage des Materials. Bei Ferritmaterialien mit meistens höherem u bedeutet das, dass man die gleiche Induktivität mit weniger Windungen (also einer geringeren magnetischen Feldstärke) erzeugen kann. Da sollte die magnetische Flussdichte beim gleichen Anwendungsfall (sagen wir mal eine Drossel mit gegebenen L) aber mit unterschiedlichen Materialien doch gleich sein.
Es dürfte eine Frage sein, "wie krumm" die Magnetisierungskennlinie B=f(H) des Materials im Arbeitspunkt - also bei der zugeführten Leistung - ist. Da erscheint mir Ferrit bei kleineren H meistens linearer als Eisenpulver zu sein. Je linearer die Kennlinie (also die Änderung von u), um so geringer sind auch die Magnetisierungsverluste (Hysteresiseffekte mal vernachlässigt). Möglicherweise kann man Eisenpulver bei gleichen Verlusten aber deutlich weiter aussteuern, weil die Ferritmaterialien bei hohen H einen schärferen Knick in der Magnetisierungskennline aufweisen.
Man wird wohl nicht pauschal sagen können, Ferrit sei für höhere Leistungen schlecht. Es ist dann eine Frage der Kerngrösse (eigentlich des Querschnitts) und damit der magnetischen Flussdichte. Denkbar ist aber, dass Ferrit bei gleichem Kernquerschnitt eher an seine Aussteuerungsgrenze kommt (um den schwammigen Begriff Sättigungsgrenze mal zu vermeiden).
Bei Amidon habe ich leider keine Hysteresis-Kurven gefunden. Man findet aber Ableitungen wie u=f(H). Je geringer diese Abhängigkeit ist, um so geringer dürften auch die Kernverluste sein. Kernmaterial -2 sieht recht linear aus. Leider fehlt hier aber ein Vergleich mit Ferrit. Bei der Firma Kaschke habe BH-Kurven für Ferritmaterialien jedoch leider keine für Eisenpulver gefunden. Es fehlt leider noch der direkte Vergleich. Vielleicht kann da jemand aushelfen?