Beiträge von DL6MBI

    Hallo Sven.



    Hast Du Dir schon mal überlegt, statt mit Dioden besser mit HF/VHF-Leistungs-FETs gleichzurichten? So ähnlich wie das mit Synchrongleichrichtern gemacht wird? Dann kannst Du sogar noch steuern und die Verluste sind niedriger als mit Dioden. Bei Einsatz eines Mittelpunktgleichrichters reichen Dir zwei FET aus. Wenn die richtig angesteuert werden, solltest Du auch nur noch ein relativ einfaches Filter (z.B. wegen EMV) benötigen.



    Bin gespannt, wie Du das Problem löst.



    Viele Grüße


    Rolf, DL6MBI

    Hallo.


    In Zeiten von Internet und High-Tech Kaufprodukten brachte gestern die Tageszeitung Die Welt einen Beitrag zum Selbstbau eines Mittelwellenradios. Das finde ich schon bemerkenswert. Der Autor des Beitrags schreibt vom Zusammenlöten des Geradeausempfängers und was er damit alles empfangen kann.


    Naja, von der Leistungsfähigkeit ist der Autor nicht besonders begeistert. Er meinte, zum Radiohören wäre ihm neuere Technologie doch lieber. Ich werde ihm also schreiben und ein paar Links für bessere Selbstbau-Geräte nennen... :) Vielleicht schaut er ja auch mal hier in dieses Forum, was mit Selbstbau alles möglich ist.


    http://www.welt.de/lifestyle/a…aus-einem-Pappkarton.html


    73 + 55
    Rolf

    Hallo.


    Meiner Ansicht nach geht es jetzt darum, das schmale 500 KHz Segment vor kommerziellem Zugriff zu sichern. Die Begehrlichkeiten sind schon da. Neue Modulationsverfahren und digitale Übertragungstechniken machen den Bereich für kommerzielle Nutzer interessant. Das dürfen wir nicht übersehen.


    Eine Museumsfrequenz kann man da fordern. Es macht aber keinen Sinn. Denn letztlich wird sich für diesen Vorschlag unter allen potentiellen Interessenten keine Mehrheit finden.


    Wenn man diesen schmalen Bereich, insbesondere die Frequenz 500 KHz, vor kommerziellem Zugriff sichern will, dann müssen Funkamateure schnell und einig handeln. Eine Diskussion um eine Museumsfrequenz ist da wenig hilfreich. Besser wäre es, die Frequenz mit dem Hinweis auf experimentelle Untersuchungen durch Funkamateure für unseren Amateurfunkdienst zu sichern. Die Chancen stehen dann gar nicht so schlecht.


    Unsere Freunde aus den USA sind da dankenswerterweise sehr rührig. Die ARRL hat eine 600m Gruppe gebildet, deren Ergebnisse auf der Webseite von WD2XSH eingesehen werden können. Das ist schon beeindruckend, was da geleistet wird.


    http://www.500kc.com/


    Ich bin also dafür, daß der 500 KHz Bereich für Funkamateure durch die Behörde zur Anwendung von klassischen und digitalen Modulationsverfahren freigegeben wird. Ich halte es zudem für ziemlich sinnlos, eine Museumsfrequenz einzurichten, auf der man dann Rauschen hört. Das wäre so, als würde man das Deutsche Museum in München ausräumen, damit man sich weiße Wände ansehen kann. Welche Bereicherung wäre eine rauschende Museumsfrequenz?


    Bakenprojekt? Das beste Bakenprojekt wäre ein funktionierender, zeitlich unbefristeter Amateurfunkverkehr. Dann kann man mit Modulationsverfahren, Geräten und Antennen experimentieren. Baken sind zu statisch. Einmal errichtet, werden sie kaum mehr verändert. Die kosten nur Geld für die Betreiber und bringen schon von Anfang an wenig Nutzen.


    Ich würde mir in der Diskussion etwas mehr Pragmatismus und etwas weniger Romantik wünschen. Wir Funkamateure sind Techniker aus Leidenschaft und keine Museumswärter. Das ist meine Meinung.


    73 + 55
    Rolf

    Hallo.


    Diejenigen, welche heute mit Mühe und Not in Zeiten einer "Volksangst gegen jegliche Strahlung" die mühsam gehaltene 750 Watt Leistungsregelung verteidigen, haben da durchaus ein besorgtes Auge auf QRP-Leute geworfen, die den Kleinleistungsfunk schon fast zum Fetisch erheben.


    Argumentation: "Es geht doch auch mit kleiner Leistung. Wozu brauchen wir 750 Watt?"


    Das ist dann auch schon eine relativ "gefährliche" Argumentation, denn es gibt durchaus Leute, die den Amateurfunk kritisch betrachten. Und sei es nur der weniger verständnisvolle Nachbar, der sich in einem Gerichtsverfahren gegen einen Amateur solche Argumentation zu Eigen macht. Ein Richter könnte dann, um des lieben Friedens Willen, zu der Einsicht gelangen, daß es ja mit 10 Watt auch geht.


    Tatsächlich aber geht es mit QRP eben nur unter günstigen Umständen weit und gut. Da fehlen einfach 20 dB Leistung, die beim Empfänger in Australien dann den Unterschied zwischen lesbarem Signal und Rauschen ausmachen. Natürlich kann man mit QRP auch Australien mal arbeiten. Nur - wann? Das sind, seien wir mal ehrlich, eher Ausnahmefälle. Die machen dann zwar rundum glücklich. Andere haben halt andere Vorstellungen vom Glück.


    QRO hat also seine Berechtigung. Und QRO muß man auch, mit guten Argumenten, verteidigen. In Zeiten zunehmender Regulierung und immer mehr Einschränkungen droht uns sonst nämlich der Entzug von Leistung. Immerhin liefern manche Leute dafür die (falschen) Argumente.


    73 + 55
    Rolf

    Hallo.


    Die Fa. Hilberling hat klipp und klar erklärt, warum der Transceiver nicht kommen wird. Alles andere sind Spekulationen, die man so nicht in die Welt setzen sollte.


    Zudem haben sich die Rahmenbedingungen und Vorgaben der EU innerhalb der letzten 5 Jahre beträchtlich geändert. Die Entwicklungszeit eines solchen Projekts ist sicher mit so einem Zeitraum vergleichbar. Als Hersteller kann man sich auf fast nichts mehr verlassen. Im nächsten Jahr kann alles anders sein. Gerade kleine Unternehmen mit Kleinserien können da nicht mithalten.


    Alleine die Elektro-Altgeräteverordnung dürfte für Hersteller wie Hilberling ein großes Problem darstellen. Schrott-Container werden einfach verlost. Da kann ein "Kleiner" auf einmal einen Container von Siemens zugelost bekommen. Zudem müssen umfangreiche Statistiken geführt werden und am Jahresanfang die Zahl der Geräte angegeben werden, die verkauft werden sollen. Für jedes Gerät muß dann eine Gebühr entrichtet werden, obwohl man vielleicht gar keins verkauft. Aber wehe, man gibt zu wenig an!


    Es gibt eine Menge Verordnungen, die man in Kleinserien einfach nicht einhalten kann. Das Schlimme: wann wird erst im Laufe der Entwicklung schlauer. Und selbst dann kann sich von heute auf morgen etwas ändern. Wer also superschlau von "selbst schuld" faselt, der sollte sich vorher mal erkunden. Und dann wird er auch erkennen, warum es aus Deutschland keinen einzigen Amateurfunk-Gerätehersteller gibt. Das hat schon seine Gründe!


    73
    Rolf

    Hallo Roland.


    Sehr interessante Diskussion!


    Klasse E Verstärker benötigen einen Serienschwingkreis zwischen Drain und Last. Anschließend folgt dann das PA-Filter. Der Wirkungsgrad des Klasse E Verstärkers hängt jetzt davon ab, daß eben dieser Serienkreis "kritisch" gedämpft ist. Wenn er das nämlich nicht ist, dann sinkt der Wirkungsgrad schnell ab.


    Somit ist der Klasse E Verstärker wegen dieses Serienkreises eine klassische Einband-Lösung, dessen Verhalten auch noch von der Last stark bestimmt wird. Weicht die nämlich von der Nominalimpedanz ab (Antenne hat bspw. keine 50 Ohm), dann wirkt das auf die Dämpfung des Serienkreises (welche dann idealerweise nicht mehr "kritisch" ist) und auf seine Resonanzfrequenz. Gerade für Portabelbetrieb ist das dann nicht ganz einfach zu machen, denn irgendwo auf der Wiese hat die Antenne kaum 50 Ohm.


    Hinzu kommt noch, daß die notwendig kritische Dämpfung des Serienresonanzkreises eines Klasse E Verstärkers dummerweise auch noch von der Versorgungsspannung abhängt, weil diese die Impedanz der Quelle (also des PA Transistors) verändert. So kann ein Klasse E Verstärker bei 12 Volt funktionieren, bei 15 Volt dann nicht mehr so optimal. Ok, alles etwas kompliziert, da muß man dann tiefer einsteigen.


    Aber soviel kann man sagen: mit einer Klasse C PA für QRP CW ist man für unsere Verhältnisse auch sehr gut bedient. 80-90% Wirkungsgrad sind da auch drin, was mehr ist als mit einem schlechten Klasse E Verstärker, welcher halt nicht optimal arbeiten kann (was für unsere Verhältnisse als Amateure eher die Regel als die Ausnahme sein dürfte).


    Jetzt bin ich mal gespannt, was andere "PA-Leute" dazu sagen.


    73,
    Rolf

    Hallo Ha-Jo,


    die Ausgangsleistung ist ca. 36 dBm (4 Watt) bei einem Input von 21 dBm (125 mW). Verstärkung ist also ca. 15 dB (ist ein wenig frequenzabhängig, so ca. +/- 0.8 dB von 1.8 bis 30 MHz). Auf Kosten der Verstärkung könnte man natürlich noch die Gegenkopplung anziehen. Aber ich finde, das brauchts wirklich nicht. Puristen werden da aber sicher noch mal etwas mehr gegenkoppeln oder eine kleine Spule in den Gegenkopplungszweig einfügen, um die Verstärkung oben wieder anzuheben. Wer's braucht...


    23 dBm Eingangsleistung gehen auch noch ganz gut, dann macht die PA ca. 6 Watt. Ist dann aber schon ein bisserl in der Kompression und nach QRP-Regeln halt mehr als 5 Watt... 2 dB mehr bringen ja sowieso nix, das weiß der kluge Amateur... hi. Lieber schön sauberes Signal senden. Ohne Oberwellenfilter geht man als braver Amateur aber trotzdem nicht on Air.


    Den Ruhestrom kann man übrigens auch auf z.B. 200 mA einstellen. Dann sinkt die Verstärkung etwas und die Harmonischen steigen um ca. 5 dB. Aber das ist ja wirklich verantwortbar und für Portabelbetrieb stromsparend. Jetzt muß ich halt mal so einen Combiner bauen um mit Zweitonverfahren die Intermodulation zu messen. Aber man hat ja auch noch QRL und Familie...


    73,
    Rolf

    Hallo Ha-Jo,


    die Ausgangsleistung ist ca. 36 dBm... je nach Ansteuerleistung. Zum Schutz der Analysatoren habe ich ein 40 dB Dämpfungsglied im Ausgang eingeschleift. Den Offset muß man natürlich addieren. Bitte bloß nicht die Marker-Messwerte für bare Münze nehmen, ohne das Dämpfungsglied zu berücksichtigen! Da das Leistungs-Dämpfungsglied ordentlich warm wird, sollte also Leistung rauskommen, hi...


    Gruß,
    Rolf

    Hab hier mal eine Schaltung mit dem RD06HHF1 als Versuchsaufbau.


    Leistung: ca. 4 Watt SSB/CW
    Verstärkung: ca. 14 dB
    Strom: 750 mA bei Vollaussteuerung
    Frequenzgang: < 1,5 dB (1.8 - 30 MHz, siehe Bild)
    Eingangsleistung: ca. 21-22 dBm für 4 Watt


    Den Ruhestrom stellt man so ein: zunächst das Poti für den ersten FET auf ca. 300 mA einstellen, dann das zweite Poti auf gesamt 600 mA. Im Ausgang habe ich zwei Schweinenasen verwendet, weil es mit einer im Dauerbetrieb zu warm wurde (Drahtstärke). Auf richtige Polung der Trafos achten!


    Für 40m habe ich noch ein Spektrum mit 21 dBm Eingangsleistung beigefügt (ca. 4 Watt Ausgangsleistung). Sieht eigentlich ganz ordentlich aus. Alle Messungen mit 40 dB Leistungsdämpfungsglied. Muß man also hinzurechnen.


    Bremswiderstände im Gate habe ich nicht eingefügt. Kann man aber zur Vorsicht natürlich machen. Die PA ist trotzdem im Leerlauf und Kurzschluß stabil. VHF-Schwingungen sind keine da. Mit der Gegenkopplung kann man nach Bedarf etwas spielen. Bei 50 MHz gehen noch ca. 3 Watt raus. Zweitonmessung fehlt noch, bin noch nicht dazugekommen (muß erst einen Hybrid bauen).


    Wegen Platinen: Eagle-Layout kann bei mir per e-Mail angefragt werden. Sende ich dann zu. Die Platine passt in ein Schubert-Weißblechgehäuse Typ 5 (74x55x30 mm).


    Die PA ist übrigens für einen neuen, einfach aufzubauenden und preiswerten Allband (160-10m) SSB/CW-QRP ganz ohne SMD- und Digital-Bauteile (zwecks Linearität auf 3 Watt PEP ausgelegt).


    Fragen gerne an dl6mbi@yahoo.de


    73,
    Rolf

    So, jetzt muß ich mal meinem Ärger Luft machen!


    Leider habe ich diesen Thread zu spät gelesen... Nach dem Kauf von wirklich "billigen" 2SC2166 HF-Leistungstransistoren bei einem rennomierten und bei Funkamateuren beliebten Distributor mußte ich am letzten Wochenende feststellen: die gekauften 2SC2166 gehen nur bis 1 MHz. Eigentlich selbst schuld. Denn solche Transistoren für unter 1 € sollte man eigentlich sehr sehr skeptisch beurteilen. Das Ausmaß der Fakerei ist jedoch schon - wie soll ich schreiben - "erstaunlich". Denn man sieht den Halbleitern ja nicht an, was drin steckt. Liest man dann so im Internet, dann ist das Aumaß der Fakerei nicht mehr feierlich! Da kann man nur sagen: da hilft vermutlich nur noch der Kauf bei sehr zuverlässigen Distributoren.


    Der Ärger? Na, ganz einfach...


    SSB-Endstufe aufgebaut, gemessen... kann doch nicht sein! Neue Übertrager gewickelt, gemessen... gibt's doch nicht! Bis 1 MHz Leistung, oberhalb nix mehr. Also...nochmal alles aufgebaut, Transistoren geprüft, Ferrite ausgemessen... Irgendwie, nach 2 Tagen, dann skeptisch geworden. Nach (dummerweise zu später) Recherche im Internet steht fest: die Transistoren sind Fakes. Und was für welche! Sogar das Mitsubishi-Logo ist aufgedruckt (wie man im Foto sieht, was wohl den Eindruck von "Original-Transistoren" erwecken soll). Kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, daß diese Transistoren wirklich von Mitsubishi sind.


    Ich habe Bilder des Fakes eingestellt. Die von Originalen kann man im Vergleich dazu im Internet ansehen. Einfach bei Google nach 2SC2166 suchen und die Bilder-Option bei der Suche verwenden. Da sind dann auch Beiträge über gefakte Transistoren mit Bildern. Nur mal so zur Info: der Messpark, über den ich verfüge, ist meiner Ansicht nach schon ganz beachtlich. Z.B.: Vektorieller Netzwerkanalysator von HP, Anritsu-Spektrumanalysator, Rohde&Schwarz Meßsender etc... Meine Aussagen sind also nicht etwa aus der Luft gegriffen. Und als Dipl.-Ing., der ich seit vielen Jahren in der Entwicklung von HF-Baugruppen beschäftigt bin, schließe ich Fehler meinerseits jetzt einfach mal aus. Noch vorhandene, alte 2SC2029 funktionieren in (angepasster) Schaltung übrigens einwandfrei...


    Die von Mitsubishi Original-Transistoren angegebenen, und üblicherweise sehr zuverlässigen Daten des Datenblatts, werden im HF-Bereich von diesem gefakten 2SC2166 also nicht annähernd erreicht. Im Gegenteil. Bereits auf 80m bekommt man faktisch weder Verstärkung noch Leistung. Geld ist zwar nicht viel kaputt, weil die Dinger fast nichts kosten. Aber der Zeitaufwand bei der Fehlersuche ist doch ziemlich hoch, wenn man da "unbedarft" drangeht. Bevor man also Halbleiter bestellt, immer die Quelle überprüfen. Man ist heute vor nichts mehr sicher! Erst wolle ich noch die Parameter dieses gefakten 2SC2166 ausmessen - aber das lohnt nicht. Lieber gleich ordentliche Transistoren bei einem zuverlässigen Distri bestellen.


    Ich werde mir den Distributor aber trotzdem mal vorknöpfen.


    Das Schlimme daran: wem kann man überhaupt noch trauen? Wenn z.B. auf einem Netzteilkondensator eine Spannung aufgedruckt ist, die nicht passt, oder ein Spannungsregler durchgeht, was ist dann? Die Schäden können sich da ganz ordentlich summieren. Ich für meinen Teil habe also beschlossen: kein Bauteil mehr von diesem Distributor - ab heute Einkaufssperre!


    Rolf,
    DL6MBI

    Hallo allerseits.


    Basierend auf dem von Horst eingestellten Link:


    http://www.giangrandi.ch/elect…stalfilters/xtaltest.html


    wollte ich mal sehen, wie gut die Online-Berechnung, die Simulation mit PSPICE und ein reales Filter in ihren Parametern übereinstimmen. Dazu habe ich für 10.24 MHz ein 4-poliges Ladder-Quarzfilter mit einer Bandbreite B=1.5 kHz entworfen, online berechnet, mit PSPICE simuliert und real aufgebaut und vermessen.


    Zunächst habe ich mit dem o.a. Link einen der 4 Quarze des Filters vermessen. Die Online-Berechnung nach der im Link vorgeschlagenen Messung der Quarzparameter ergab:


    fs = 10.237025 MHz
    fp = 10.257285 Hz
    Cs = 19.491 fF
    BP ripple = 0.5 dB (Tchebycheff)
    Poles = 4
    Target bandwidth = 1.5 kHz


    Maximum bandwidth: Bmax = 10.993 kHz (Bem.: nur informativ!)


    Center frequency: f0 = 10.237932 MHz
    Ultimate attenuation: UAtt = 125 dB
    Filter impedance: Z0 = 70.3 Ohm
    CP1 = 187 pF
    CP2 = 222.5 pF
    CS1 = 222.5 pF


    Die so errechnete Filterkurve sah dann so aus:


    Atten. A B C BW
    dB kHz kHz kHz kHz


    3 -0.75 0.75 1.5
    6 -0.8 0.8 1.6
    10 -0.88 0.86 1.74
    13 -0.94 0.91 1.85
    16 -1 0.96 1.96
    20 -1.1 1.04 2.14
    23 -1.18 1.11 2.29
    26 -1.28 1.18 2.46
    30 -1.42 1.29 2.71
    33 -1.54 1.38 2.92
    36 -1.68 1.48 3.16
    40 -1.89 1.63 3.52
    43 -2.07 1.75 3.82
    46 -2.26 1.88 4.14
    50 -2.56 2.07 4.63
    53 -2.82 2.23 5.05
    56 -3.11 2.4 5.51
    60 -3.55 2.64 6.19
    63 -3.93 2.84 6.77
    66 -4.36 3.05 7.41
    70 -5.02 3.35 8.37
    73 -5.6 3.59 9.19
    76 -6.26 3.84 10.1
    80 -7.31 4.2 11.51
    83 -8.25 4.49 12.74
    86 -9.35 4.79 14.14
    90 -11.15 5.21 16.36
    93 -12.82 5.54 18.36
    96 -14.87 5.89 20.76
    100 -18.41 6.37 24.78


    Center frequency: f0 = 10.237932 MHz


    Nachdem die Berechnung abgeschlossen war, habe ich das Filter mit PSPICE simuliert. Das geht recht gut mit dem kostenlosen und wirklich empfehlenswerten PSPICE Programm SwitcherCAD von Linear Technology. Mit dem Programm wird ein Beispiel für ein einpoliges Quarzfilter geliefert, das man recht einfach zu einem 4-poligen Ladder-Quarzfilter erweitern kann. Das entsprechende Schaltbild ist unten angehängt. Die Online-Berechnung berücksichtigt nicht den Rs der Quarze, der jedoch für die Dämpfung wichtig ist. Je kleiner die Bandbreite, desto stärker wirken sich die Rs der Quarze aus. PSPICE kann das berücksichtigen. Üblicherweise liegen diese Rs in der Größenordnung von einigen zehn Ohm.


    Den mit PSPICE simulierten Dämpfungsverlauf habe ich ebenfalls als Bilder unten angehängt. Vom PSPICE-simulierten Dämpfungsverlauf müssen nun noch 6 dB abgezogen werden, weil die Spannung am Abschlusswiderstand (70.3 Ohm ) natürlich nur halb so hoch ist, wie sie bei direkter Messung mit einem 70 Ohm Messgerät (hier: NWA) wäre.


    Dann ging es an den Aufbau des Filters und zur Vermessung. Gemessen wurde mit einem vektoriellen HP Netzwerkanalysator. Die Meßergebnisse sind ebenfalls angehängt.


    Um die 70 Ohm Impedanz abschlussrichtig zu messen, habe ich auf beiden Seiten des Filters noch 20 Ohm Widerstände in Serie geschaltet und dann die beiden Ports des NWA angeschlossen. Dadurch ergibt sich eine ca. 1.5 dB zu hohe Dämpfung, die man berücksichtigen muß.


    Wie man sieht, stimmen die online berechnete, die mit PSPICE simulierte und die am realen Filter gemessene Mittenfrequenz recht gut überein. Was nicht ganz übereinstimmt, ist die Dämpfung im Duchlass- und im Sperrbereich. Das liegt halt am realen Filter, sprich: die realen Quarze lassen sich nicht zu 100% richtig ausmessen und die 4 Quarze sind auch in ihren Daten unterschiedlich. Hinzu kommt, daß die ziemlich optimistische hohe Sperrdämpfung der PSPICE Simulation in der realen Welt natürlich nicht zu erreichen ist, weil bei über 80 dB Sperrdämpfung einfach das Übersprechen schon zu stark wird. Hinzu kommt, daß ich die Kondensatoren nicht ausgemessen habe, sondern kurzerhand 180pF und 220pF C's aus der Junk-Box verwendete.


    Trotzdem: man kann mit dem Online-Tool meiner Ansicht nach ein Filter ganz ausgezeichnet berechnen. Wenn man dann noch mit PSICE diese wirklich einfache und wenig zeitaufwendige Simulation nutzt, weiß man fast punktgenau, was für ein Filter man da erhält. Es ist also möglich, ein Ladderfilter online zu berechnen und zu simulieren. Trotzdem ist die Sache nicht unaufwendig, weil man ja die Resonanzfrequenzen zur Bestimmung der Quarzparameter messen muß. Ohne Netzwerkanalysator ist das nicht einfach.


    Ich habe dann, um das zu überprüfen, die vier Quarze des ersten Filters gegen vier andere Quarze ausgetauscht. Die Ergebnisse ähnelten sich verblüffend. Der Unterschied im Dämpfungsverlauf ist kleiner als 0,5 dB und die Mittenfrequenz war exakt gleich.


    Die Impedanzmessung des Filters ist ohne Anpassnetzwerk schwierig. Denn die 50 Ohm Impedanz des Netzwerkanalysators verbiegt die Filtercharakteristik und liefert dann falsche Ergebnisse.


    Das Filter könnte man nun noch verbessern, indem man an den Kondensatoren spielt und die Anpassung verbessert. Mit der Anpassung steht und fällt v.a. das Verhalten im Durchlassbereich. Wenn man hier nicht genau arbeitet, dann erhöht sich der Ripple. Doch auf das kam es mir in diesem Fall nicht an. Ich wollte wissen, ob die Online-Berechnung, die PSPICE Simulation und das reale Filter gleiche Ergebnisse liefern. Ich denke, das ist so und es funktioniert.


    Die Bilder im Anhang zeigen das Schaltbild mit den PSPICE Parametern und die realen Messergebnisse. Ein 4-poliges 10.24 MHz Ladderfilter mit einer Bandbreite von 1,2 kHz (für einen CW-QRP-RX meiner Ansicht nach sehr gut geeignet) hätte übrigens eine Impedanz von ziemlich genau 50 Ohm.


    55 es 73
    Rolf
    DL6MBI

    Sie dürfen essen soviel und was Sie wollen! Nehmen Sie einfach täglich eine unserer Schlankheitspillen und Sie nehmen bis zu 210 kg innerhalb von nur einer Woche ab. Der 20 Pillen Vorratspack kostet nur 1.500 Euro.


    Dazu Herr S. aus W.:


    "Ich bin begeistert! Jahrelang schleppte ich 300 kg Fett mit mir rum und nichts hat geholfen. Seit ich Ihre Schlankheitspillen einnehme, habe ich tatsächlich in nur einer Woche 210 kg abgenommen. Dabei mußte ich nicht einmal meine Essgewohnheiten umstellen. Ich bin Ihnen ja soooo dankbar!"


    Oder Frau K. aus U.:


    "Nie hätte ich geglaubt, daß mir noch etwas helfen würde. Jede Diät hat versagt und nun endlich habe ich mein Wunschgewicht von 26 kg. In nur 5 Stunden habe ich 60 kg abgenommen. Vielen Dank für Ihre tollen Schlankheitspillen!"

    Hallo Wolfgang.


    Mit dem Programm VOAprop von G4ILO kann man meiner Erfahrung nach schon ganz brauchbare Aussagen treffen. Besser scheint da noch ITS HF Propagation zu sein, allerdings ist es auch viel umfangreicher. Die Sonne "spinnt" ja leider und der 24. Zyklus könnte sogar ausbleiben, der letztes Jahr hätte beginnen sollen. Für QRP sind das leider keine so sehr guten Nachrichten. Es gibt noch einige Vorhersageprogramme mehr, aber letztlich hängt auch viel von der "Tagesform" der Sonne ab.


    http://www.g4ilo.com/voaprop.html


    http://www.its.bldrdoc.gov/elbert/hf.html


    73+55
    Rolf, DL6MBI

    Hallo Günter,


    klar, mein Standpunkt war ja auch prononciert formuliert. Natürlich geht es darum, die gute Kinderstube nicht zu vergessen. Aber: jeder blamiert sich halt, so gut er kann. Man sollte ihn daran nicht hindern. Man muß als erwachsener, gebildeter und selbstbewußter Mensch anderen Leuten die Modulationstiefe ihrer Ansichten und Meinungen nicht vorschreiben. Man kann es vielleicht im Rahmen eines Forums mit selbstgesteckt hohem Anspruch, aber man muß es nicht. Wer meint, er müsse Modulationstiefen vorschreiben, der hat halt vielleicht eine niedrige Beleidigtkeitsschwelle und der wird im Leben vielleicht auch sonst ganz gerne mal Nachbarschaftsstreitigkeiten führen.


    Wenn wir also von unserem Nachbarn im Sinne der Toleranz verlangen wollen, daß wir eine Antenne bauen dürfen, dann müssen wir auch unserem HAM-Kollegen erlauben zu sagen, was er zu sagen hat. Und zwar auch dann, wenn er eine nicht so adelig-hochtrabende Kinderstube genoß (was der eine oder andere vielleicht fälschlicherweise als "gute Erziehung" tituliert), sondern halt auch dann, wenn er in Deutsch eine "5" hatte. Laßt ihn halt reden, mir tut's nicht weh - denn, wie gesagt, jeder blamiert sich, so gut er eben kann.


    Amateurfunk hat in erster Linie was mit Lötkolben zu tun und weniger mit Diplomatie. Was nicht heißt, daß man den gesunden Menschenverstand ausschaltet, wenn man auf's Band geht oder im Forum schreibt. Aber, es bleibt dabei: jeder blamiert sich, so gut er eben kann. Diejenigen, die da Vorschriften machen wollen, müssen sich nicht wundern, wenn ihnen als Funkamateure dann von anderen vorgeschrieben wird, wie sie ihr Hobby zu betreiben haben. Und da gibt es genügend Leute - und wenn's nur der Nachbar ist - der dem Funkamateurtreiben nur zu gerne ein Ende setzen würde.


    Ansonsten finde ich die Diskussion wichtig, und zwar nicht nur auf den Amateurfunk bezogen, sondern überall, weil diejenigen, die meinen, sie müßten eine Deutungshoheit über Meinungen erzeugen, immer mehr zunehmen und wir alle darunter leiden. Besonders der Amateurfunk kann das noch ganz bitter zu spüren bekommen, wenn man da nicht langsam wieder umdenkt. Denn so selbstverständlich ist das nicht, daß wir funken dürfen. Wenn sich die gesamtgesellschaftliche Hysterie bezüglich Technik, Fortschritt etc. erstmal auf den Amateurfunk ausweitet, dann betreiben wir nämlich Amateurfunk nicht mehr auf den Bändern, sondern nur noch im Forum.


    Also, fangen wir erstmal bei uns an und lernen wir wieder, tolerant zu sein. Auch denjenigen gegenüber, die in Deutsch und Diplomatie halt nur die Schulnote "5" erhalten. Denn Intoleranz schadet dem Amateurfunk mehr, als es ihm nützt.


    Ok, das ist meine Ansicht dazu. Aber das heißt nicht, daß ich Deine nicht voll und ganz akzeptiere. Denn das gehört halt dazu, zur Toleranz.


    55+73
    Rolf, DL6MBI

    Meine unmaßgebliche Meinung dazu?


    Eine nette Diskussion, anhand derer mal wieder deutlich wird: Funkamateure sind, waren und werden wohl nie Diplomaten und Politiker. Herrlich ist das und erfrischend, und das gehört gefördert. Hart in der Sache, hart in der Wortwahl, kompromißlos und ganz und gar undiplomatisch - so wie Isaac Newton: "Im tiefsten Sinne unpolitisch und undiplomatisch, findet er sich nur selten zu Zugeständnissen bereit und ist wenig geneigt, sich in die Gedankengänge eines andern hineinzuversetzen oder fremdes Verdienst gerecht zu würdigen...", schreibt die Wochenzeitung "Die Zeit" in einem lesenswerten Beitrag über "Kraft und Streitigkeit".


    Elektronen sind halt ganz und gar undiplomatisch, elektromagnetische Wellen mindestens genauso auch - und da darf es die Modulation drauf auch sein. Erinnert Ihr Euch noch an die heißen Diskussionen während des internet-freien Zeitalters, besonders auf dem 80m-Band? Und - hat's dem Amateurfunk geschadet? Wieso soll im Internet verboten sein, was auf den Bändern nicht zu verbieten ist? Nur weil jemand meint, er müsse die Modulationstiefe bestimmen?


    Sorry, aber meine Auffassung von Amateurfunk ist eindeutig: Es braucht keine Diplomatie und Diplomatisches ist ganz und gar unnötig - was nicht heißt, daß man beleidigen muß. Zum Beleidigen gehört aber auch ein Beleidigter und da haben einige Leute scheinbar ziemlich sensible Demodulatoren.


    73 es 55
    Rolf, DL6MBI

    Hallo.


    Dem Aufruf folgend, entwickle ich gerade einen Wobbler für den Kurzwellenbereich. Der Entwicklungsstand ist heute folgender:


    - DC bis 70 MHz
    - A/D Wandlung und Log-Verstärker bis 80 dB Dynamik
    - Wobblung und Festfrequenz
    - SWR-Messung mit Ferrit-Brücke bis ca. 30 dB
    - Software in BASCOM, kann jeder an seinen Geschmack anpassen/erweitern
    - Geeignet als Messender, Oberwellenabstand ca. 50 dB, Pout bis 10 dBm
    - Anzeige auf 2x16 LCD-Display
    - Eingabe über 4x4 Tastenfeld
    - habe Wert auf preisgünstiges und nachbausicheres Design gelegt
    - ein PC ist nicht nötig, kann aber über RS232 angeschlossen werden (auslesen und steuern auch mit PC möglich)


    Was noch fehlt:


    - regelbare Ausgangsleistung
    - Modulation AM/FM etc
    - Platinenentwurf für Steuerplatine (derzeit gefädelt)


    Antennenmessung, Filterabgleich etc. ist damit bereits recht brauchbar möglich. Eine RS-232 Ausgabe der Messdaten ermöglicht die Weiterverarbeitung im PC. Die Baugruppen sind in 50 Ohm-Technik in Weißblechschachteln eingebaut. Man könnte das aber als 1-Platinenlösung auch machen. Da sehe ich grundsätzlich kein Problem. Der Stromverbrauch liegt bei ca. 300 mA bei 12 Volt.


    73
    Rolf, DL6MBI
    dl6mbi@yahoo.de

    Lieber Peter,


    vielen Dank für diesen Hinweis. Günter Schwarzbeck, DL1BU, war für mich als Ingenieur, Unternehmer und Funkamateur menschlich und fachlich ein großes - ja, ich sage - sehr bedeutendes Vorbild.


    73,
    Rolf

    Meiner Ansicht nach sollte der Frequenzbereich 490 bis 518 kHz dem Amateurfunk zugewiesen werden. Man kann ja das eine tun, ohne das andere zu unterlassen. Der Amateurfunk ist jedenfalls besser in der Lage, an die Zeit der 500 kHz Notruffrequenz anzuknüpfen, als vielleicht irgendwann ein Kommerzieller das könnte - er wird es sicher nicht tun.


    Einmal im Jahr könnte dazu ein großer "Museumskontest" veranstaltet werden, zu dem von den nationalen Genehmigungsbörden bspw. Sonderrufzeichen in Form der alten Rufzeichen von Küstenfunkstellen an Radioclubs ausgegeben werden - wenn diese dann (portabel) von den ehemaligen Standorten aus aktiv sind und ausschließlich historische Funkanlagen benutzen.


    Damit wäre meiner Ansicht nach allen gedient. Denn das 500 kHz Band ist ein äußerst interessantes Band eben auch für Experimente im Amateurfunk. Die Antennen sind, anders als im 137 kHz Bereich, auch mit einfacheren Mitteln durchaus leistungsfähig hinzubekommen und wir hätten erstmals "echte" Mittelwellen zum experimentieren. Dieser Bereich fehlt uns einfach noch.


    Eine Museumsfrequenz als tote Frequenz, so wie das von den Museumsfrequenz-Befürwortern gefordert wird, ist zwar sehr pietätvoll, aber letztlich wird sich das nicht durchsetzen lassen. Besser wäre es, man würde bei der neuen Nutzung des Bandes eben auch die historischen Dinge nicht vergessen. Wie mit einem ganz speziellen Konstest, zum Beispiel.


    Rolf, DL6MBI