Beiträge von dl5cn

    Hallo,
    die Idee mit dem Stromwandler als Auskopplung ist gut und funktioniert auch bei mir schon länger.
    Wie immer, ist aber die notwendige Unterbrechung des Koax-Außenleiters eine erhebliche Stoßstelle.
    Deshalb stellt sich genau wie bei dem Preselektor die Frage, wie gut ist denn der Reflexionskoeffizient bei
    Abschluß mit 50 Ohm. Da scheiden sich die Geister, weil im Gehäuse alles andere als 50 Ohm vorherrschen.
    Die Frage lautet also, wie kann der Strompfad auf dem Außenleiter unterbrochen und dennoch eine einigermaßen
    funktionierende 50 Ohm Umgebung eingehalten werden ? Der Auskoppel-Kern müsste also eigentlich in den
    dielektrischen Raum zwischen Innen- und Außenleiter gebracht werden.
    Dazu muss die koaxiale Struktur erweitert und nach dem Kern wieder verjüngt werden.
    Wer stellt sich an die Drehbank ?
    73, Andreas
    DL5CN

    Hallo,
    man lese die Datei "Breitbandtrafo von 50 zu 5,55 Ohm" auf der Webseite von DG0SA.
    Dort ist ein Trafoprinzip beschrieben. Mir kommen die SWR-Werte zwar recht optimistisch vor aber immerhin.
    Die Leitungsimpedanzen sollten dem geometrischen Mittel der beiden
    Abschlußwerte entsprechen.


    Wichtiger ist aber eine ausreichende Verkopplung der Wicklungen.
    Für den Preselektor braucht es zwei solcher Trafos. Zum Testen der Übertrager werden die beiden einfach
    zusammengeschaltet, d.h. der Serienkreis ist kurzgeschlossen. Damit lassen sich die Durchlassdämpfung und
    viel wichtiger, der return loss am Eingang messen, wenn hinten 50 Ohm angeschlossen werden.
    Dabei kann auch die Kompensation der Streuung erfolgen. Sinnvoll geht das experimentell. Ein kleiner Drehko, der auf beste
    Anpassung gedreht und durch Festwerte ersetzt wird. Das muss vor und hinter jedem Trafo passieren.


    Einfach Ringkerne und trifilare Wicklungen nehmen, wird nicht zu befriedigenden Resultaten führen.


    Wenn das alles passiert ist, arbeitet der Serienkreis so wie gedacht.
    Sinnvoll ist, die Kreisspule so zu wählen, dass nach dem Umschalten auf die Bänder der Drehko möglichst weit eingedreht ist.
    Dann ist die Durchlassdämpfung am kleinsten.
    73, Andreas

    Hallo,
    das Thema, eine Selektion zu brauchen, trifft für viele SDR-Projekte zu.
    Ohmsche Widerstände haben in derartigen Schaltungen überhaupt nichts zu suchen.
    Sie verbrauchen Wirkleistung und verschlechtern das Verhalten grundsätzlich.
    Ein Vorschlag des Bayrischen Contestklubs besteht aus einem einfachen Serienkreis.
    Den Bauvorschlag findet man mit einer Suchmaschine.
    Damit dieser Kreis besser wirkt, wird er zwischen zwei Trafos 9:1 in einer 5 Ohm-Umgebung betrieben.
    Zunächst empfiehlt es sich, die Trafos im direkten Kurzschluß zu testen. Dabei ist - wie immer - nicht
    nur die Durchlaßdämpfung wichtig sondern auch die Anpassung. Möglicherweise ist es notwendig,
    die Streuung der Übertrager zu kompensieren. 9:1 ist nicht trivial.
    Wenn man darauf achtet, das LC-Verhältnis nicht zu groß werden zu lassen, ergibt sich eine sehr
    geringe Durchlassdämpfung bei dennoch guter Selektion, siehe Anhang.
    Für die Trafos werden Ferrite verwendet, für den Kreis ein Pulvereisenkern.
    73, Andreas
    DL5CN

    Hallo,
    ich möchte die Euphorie mal ein wenig dämpfen.
    Leider fehlt in der Betrachtung ein wichtiger Punkt, den auch der DG0SA beschreibt.
    Neben der möglichst kapazitätsarmen, möglichst hohen Induktivität der Drossel spielt die Impedanz der Drähte zueinander eine Rolle.
    Es reicht also nicht, die Durchlassdämpfung in einer 50 Ohm-Umgebung zu erfassen, sondern die Anpassung am Eingang der
    Drossel, wenn der Ausgang mit 50 Ohm reell abgeschlossen wird. Da sieht alles meist etwas realistischer aus.
    Was mit einer Brücke und dem NWT natürlich gut machbar ist.
    Daher ist es sehr sinnvoll für eine solche Drossel in einer 50 Ohm-Landschaft Koaxialkabel auf Ferrite zu wickeln und es brauchen nur
    noch die Wicklungskapazitäten minimiert werden. Besser als nach der Methode "Kellermann" kann man es wahrscheinlich nicht machen.
    In den vorausgegangenen Beiträgen ist immer von einer Gleichstromunterdrückung die Rede. Ich denke, damit ist die
    Gleichtaktunterdrückuung gemeint ?
    Für den Aufbau eines 1:1 Baluns ist es also wichtig, geeignete Ferrite zu finden, die in Verbindung mit einem Koaxialkabel den Aufbau einer
    möglichst kapazitätsarmen Wicklung maximaler Induktivität gestatten. Das geht m.E. nur mit mehreren Kernen und sich daraus ergebenden
    Teilinduktivitäten, die alle addiert werden.
    Spektakuläre Lösungen scheint es also nicht zu geben aber das Verständnis für die Problematik symmetrischer Antennen und deren Speisung scheint
    zu wachsen.
    vy 73
    Andreas
    DL5CN

    Hallo,
    es freut mich, wenn das Thema PAs auf Interesse stößt.
    Leistung zu machen ist kein Problem, Leistung mit guter Linearität dagegen schon.
    Hier hilft nur viel Gegenkopplung und Ruhestrom und ausreichend Aussteuerreserve.
    Der Trafo für die Spannungsgegenkopplung auf die Gates kann auch separat ausgeführt werden. Auf der Seite OpenHPSDR.org gibt es ein Beispiel für eine 20 W Endstufe, die nennt sich Pennywhistle. Warum auch immer.
    Ich habe davon einen Testaufbau als Treiber erstellt.
    Dort sind ein Schaltplan und auch eine Platine zu finden. Mit den RD16HHF1 wird man bei guter Linearität einige Watt machen können.
    In diesem Leistungsbereich würde ich auch eine Stromgegenkopplung mit Sourcewiderständen versuchen, ob das bei 100 W auch noch geht, werde ich demnächst mal testen.
    Ein IM-armer HF-Zweitongenerator mit einfachen Mitteln ist grad im Entstehen.
    73, Andreas
    DL5CN

    Hallo Jörg,
    das Thema lineare Verstärker und Leistungen bis 100W ist recht aktuell.
    Viele "Software-Radios", auch mein HPSDR, brauchen gute Endstufen.
    Die Transistoren von Mitsubisi sind preisgünstig und beim Leserservice des FA gut verfügbar.
    Daher würde mich interessieren, welche Ergebnisse bezüglich Leistungsverstärkung
    und Intermodulation erreicht wurden ?
    Auch die Leistungsverstärkung über der Frequenz ist interessant.
    Als Vergleich füge ich mal eine Applikationsschrift des Herstellers an.
    vy 73,
    Andreas

    Hallo Rainer,
    aha, sehr interessant.
    Dämpfungsglieder im Signalweg halte ich für ungünstig. Ein breitbandiger, reflexionsfreier Mischerabschluß ist ja ein arg strapaziertes Thema in jedem KW-RX. FETs in Gateschaltung mit passender Steilheit bzw. Diplexer sind hier eher angebracht.
    Dazu gibt es Unmengen von Literatur.
    Welcher Mischer der beste sein wird, bleibt zu testen, das Ergebnis ist ja sofort sichtbar.
    Um den Dynamikbereich des Detektors richtig auszunutzen, sollte die ganze Anordnung möglichst keine Verstärkung aber auch keine Dämpfung haben. Hier scheint mir die Weitabselektion des ersten, hochfrequenten Filters zusätzlich ein Thema zu sein.
    Vielleicht muss man auch zwei Filter plus Verstärker kaskadieren ?
    Die nachfolgende Umsetzung auf eine niedrige ZF mit schmalen Filtern ist natürlich sinnvoll, zu beachten wäre die Schrittweite der DDS-Verstimmung und das Einschwingverhalten.
    Als nächstes muss ich das Filter mal so einbauen, dass die Weitabselektion nutzbar wird.
    Da ich für mein Software-Radio eine PA brauche, bin ich an der Darstellung von Zweiton-Spektren auch sehr interessiert. Zum Glück reicht dafür auch ein kleinerer Dynamikbereich.
    Alles sehr spannend.
    73, Andreas

    Hallo Ömer,
    folgendes Bild entsteht, wenn man einen Mischer und ein Filter mit dem NWT verbindet.
    Mit einem MQF 70.2 ist der Bereich bis 70 MHz spiegelfrequenzfrei nutzbar.
    Die Abbildung zeigt einen 7 MHz-Zweitongenerator. Es wird die Durchlasskurve des Filters abgebildet. Interessant ist, dass bereits mit dieser simplen Anordnung die Intermodulation des Mischers sichtbar wird. Konkret ist der Einganspegel ca. -12 dBm im Beispiel.
    Die nicht optimierte Anordnung hat noch Mischverluste und die Filterdämpfung bzw. die nicht ganz optimale Anpassung an das Filter.
    Folgen werden als nächstes eine Pegelanhebung des LO, ein Anpassverstärker zwischen Mischer und Filter und ggf. eine zweite ZF mit Filtern geringerer Bandbreite.
    Das Foto zeigt einen "quick and dirty" Versuch, um den Ansatz zu testen.
    Leider funktionierte mein eigenes Filter nicht, das sichtbare Filter ist eine Leihgabe (tnx an DL3JPN!).
    Übrigens: Das Terminal für den NWT erlaubt bereits die Eingabe der ZF als Verschiebung der Anzeige (dickes TNX an DL4JAL!).
    73, Andreas, DL5CN

    Hallo,
    hier mal ein Beispiel eines zweikreisigen Bandfilters, wobei mit Hilfe des NWT die Durchlasskurve und die Rückflussdämpfung angezeigt werden können.
    Der 2m-Bandpass war grad griffbereit, das gilt für Kurzwelle aber genau so.
    Die grüne Kurve ist der Durchlass, die rote Kurve zeigt die Anpassung, welche bei Verstimmung der beiden Kreise sehr sensibel reagiert. Damit läßt sich das Filter viel genauer abgleichen.
    Die Kurven sind bezüglich der Skalierung des NWT verschoben, weil die Dämpfung des Richtkopplers im Signalpfad auftritt.
    73, Andreas
    DL5CN

    Hallo zusammen,


    Der Preselektor des Bayrischen Contestclubs ist ein Serienresonanzkreis. Zur besseren Wirkung wird dieser Kreis in einer FünF-Ohm-Umgebung betrieben.
    Das heißt, vor und nach dem Kreis wird 1:9 transformiert.
    Die Durchlassdämpfung ist bei großem C klein und steigt nach höheren Frequenzen hin an. Die beiden Trafos sind Ferrite, das Kreis-L ist ein Pulvereisenkern.


    Die Durchlassdämpfung eines Bandpasses ist immer vom Verhältnis der Leerlaufgüten der Kreise sowie deren Betriebsgüten abhängig. Die Art der Kopplung spielt dabei keine
    Rolle wohl aber der Grad derselben.
    Außerdem müssen die außen an das Filter angeschalteten Impedanzen, sprich die Antenne und der Eingangswiderstand des Empfängers betrachtet werden, denn diese werden durch induktive oder kapazitive Ankopplung in die Kreise hineintransformiert.
    Dadurch ergibt sich eine Verminderung der Leerlaufgüte, die Betriebsgüte.
    Eine geringe Betriebsgüte erlaubt sehr geringe Durchlassdämpfungen, ergibt aber auch eine verminderte Weitabselektion. Die Dimensionierung eines Filters vor einem Rx ist also immer ein Kompromiß aus Durchlassdämpfung und Weitabselektion.
    Verwendet man zwei oder mehr Kreise, sollte die Kopplung immer kritisch gewählt werden. Kritische Kopplung heißt, die Ausgangsspannung erreicht ein Maximum, lose Kopplung bedeutet Verluste, überkritisch ergibt Höcker in der Kurve.
    (Der Netzwerktester bietet die unschlagbare Chance, das selbst zu erproben).
    Die Art der Kopplung ist unerheblich, manche Varianten lassen sich besser handhaben als andere. Kapazitive Fußpunktkopplung erlaubt recht große Kondensatoren und ist für Experimente zu empfehlen.
    Zu erwähnen ist noch, dass natürlich der Kopplungsgrad auch von der gewählten Betriebsgüte abhängt. Anders ausgedrückt, je mehr die Kreise durch Antenne und Eingang "belastet" werden, umso stärker muss die Kopplung sein.
    Im Kurzwellenbereich sind die machbaren Spulen die Gütebremsen, Kondensatoren sind immer wesentlich besser, daher spielt deren Leerlaufgüte keine praktische Rolle.
    Ich habe bewußt keine Berechnungen angestellt, eine verbale Beschreibung der Zusammenhänge erleichtert möglicherweise die Durchdringung.


    Hinweis:
    Bei Verwendung des Netzwerktesters ist es sehr sinnvoll, nicht nur die Durchlasskurve
    sondern mit dem zweiten Detektor und einem Richtkoppler die Anpassung an ein Filter zu betrachten, diese reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen.


    73, Andreas
    DL5CN

    Hallo Tom,
    volle Zustimmung in allen Punkten.
    Der NTZ-Artikel von 1973 ist leider schon sehr oft "missbraucht" aber nicht verstanden worden.
    Danke für die viele Mühe der Darstellung.
    Ich finde, es war höchste Zeit, den Esotherikern entgegen zu treten.
    Und ich bin froh, dass es mal getan wird.


    73, DL5CN

    Hallo Jürgen,
    danke für das Angebot.
    Einen Transverter zu verwenden, scheint mir wirkungsgradmäßig nicht angezeigt zu sein, die Endstufe selber ist schon nicht so toll, dann noch ein Wandler ?
    Neee, also da bin ich auch skeptisch.
    Das braucht ein sauberes 12V-Design. Das ist aber nicht so ohne und an gescheite SSB-Transistoren gebunden. Die RD06HHF1 und RD100HHF1 von Mitsubishi sind da erste Wahl, aber eben nicht preiswert. Der FA bietet diese Typen an.
    Ich werde erst mal mit einer 10W PA "rumspielen" und dann die nächsten Schritte tun. Entkopplung vom Rechner, DDS-Steuerung per USB, Kühlung und Stromversorgung sind auch noch zu machen...
    Aber ich schau mir die Lösung gern mal an.


    73, Andreas

    Hallo Jürgen,
    danke für die Infos.
    Na, ich werde wohl an einem zweistufigen Ansatz nicht vorbei kommen.
    12V wäre schick, in der ersten Runde will ich aber mal die ganze Kiste überhaupt in einen betriebsfähigen Zustand versetzen.
    Wenn es schon Netzbetrieb sein muss, dann würde ich eine möglichst hohe Spannung wählen. Das fördert die Leistungsverstärkung und verbessert die Linearität.
    Nun gut, wir werden sehen. Beim FA gibt es ja recht preiswert die Mitsubishi-Fets.


    73, Andreas

    Hallo Peter,
    nachdem sich vermutlich gezeigt hat, dass es mit 12V nicht geht, welche Spannung wird jetzt verwendet und welche Leistungsverstärkung kriegt man damit auf die Beine. Ich frage, weil ich für meine SDR-Platine auch eine PA konzipieren muss/will.
    Aus der Platte kommen ca. 26 dBm also irgendwas um die 400-500mW.

    Hallo Ömer,
    irgendwie habe ich den Eindruck, es ist recht ruhig geworden zum Thema PA.
    Vermutlich weil der Ansatz neu überdacht wird ?


    Ich habe auch ein aktuelles Thema zu bearbeiten (PA für SDR1000) und daher würde mich dieses Variante natürlich interessieren...


    73, Andreas