Beiträge von DK2ZA

    Es ist doch sehr praktisch, wenn man bei Empfang ein wenig die Frequenz ändern kann, um vielleicht einen Störer auszublenden oder einfach nur um eine angenehme Tonhöhe einzustellen. Damit dabei nicht auch die Sendefrequenz verstellt wird, gibt es einen eigenen Drehknopf für die Empfängerfeinverstimmung (Receiver Incremental Tuning = RIT). Beim Senden wird dann wieder auf die ursprüngliche Frequenz umgeschaltet.


    Bei unserer Miss lässt sich eine RIT leicht nachrüsten, ohne dass auf der Platine Änderungen notwendig werden. Man braucht dazu nur ein Potentiometer, fünf Widerstände und zwei Transistoren. Zum Aufbau genügt ein Stück Lochrasterplatine.


    Das beigefügte Schaltbild zeigt im unteren Teil die kleine Baugruppe, welche den ursprünglich zwischen Punkt 2 des Abstimmpotentiometers und Masse liegenden Widerstand R 13 (18 kOhm) ersetzt. Die Schaltung wird durch die Spannung Utast gesteuert, welche auf der Mosquitaplatine an R 24 bequem abgenommen werden kann.


    Beim Senden beträgt Utast etwa 8V und T1 wird voll durchgesteuert, so dass seine Kollektorspannung nur noch ungefähr 12 mV beträgt. Wegen des 39 kOhm Widerstandes erhält auch die Basis von T2 diese Spannung und T2 lässt keinen Kollektorstrom fließen. So liegt - wie in der Originalschaltung - zwischen Punkt 2 des Abstimmpotis und Masse ein Widerstand von 18 kOhm.


    Bei Empfang ist Utast etwa 0V, wodurch T1 gesperrt wird. Nun ist die Basis von T2 über 39 kOhm + 18 kOhm mit Punkt 2 verbunden, dessen Spannung etwa 5 V beträgt. Damit wird T2 voll durchgesteuert und der Kollektor von T2 liegt auf etwa 12 mV. Nun liegt zwischen Punkt 2 und Masse ein mit dem RIT Potentiometer zwischen 22,5 kOhm und 27,5 kOhm einstellbarer Widerstand (parallel dazu fließt auch noch ein kleiner Strom durch den Widerstand 18 kOhm + 39 kOhm und die Basis-Emitter Strecke von T2). Dadurch kann die Empfangsfrequenz um +- 1,5 kHz geändert werden.


    Das RIT Potentiometer erhält einen Zeigerknopf, die Mittelstellung wird am Gehäuse markiert. Hier sollten Sende- und Empfangsfrequenz gleich sein.


    Das kann man z.B. so überprüfen:


    Man misst mit einem Digitalvoltmeter die Spannung zwischen Punkt 2 und Masse. Sie darf sich beim Umschalten zwischen Sendung und Empfang nicht ändern, wenn das RIT Potentiometer in Mittelstellung ist. Eine Abweichung lässt sich durch Ändern des Widerstandes R korrigieren.


    Ein Ausschalter für die RIT ist nicht vorgesehen. Wenn man einer rufenden Station antwortet, muss der RIT Knopf in der Mitte stehen und wenn man selbst CQ ruft, dreht man sowieso immer ein wenig an der RIT, um die antwortende Station bestmöglich aufzunehmen.

    ... und funktioniert einwandfrei.


    Ich habe allerdings die Zwischenfrequenz geändert von 4,9152 MHz auf 4,433619 MHz. Bei dieser ZF treten keine Pfeifstellen im Bereich von 7,000 MHz bis 7,040 MHz auf. Quarze dieser Frequenz sind billig und mit einer einfachen Oszillatorschaltung hat man vier Stück für das Filter schnell ausgemessen.


    Der VFO mit T2 muss nun den Bereich 2,566381 MHz bis 2,606381 MHz überstreichen. Dazu habe ich einfach L4 einige Windungen weniger gegeben. Sonst ist nichts zu ändern.


    Was mir beim Bauen aufgefallen ist: Ich werde älter. Dieser dicht gedrängte Aufbau ist nichts mehr für mich. Man erhält auf diese Weise zwar schnuckelige kleine Gerätchen, aber die Arbeit geht viel langsamer voran, schon weil die Lupenlampe ständig gebraucht wird, um alles ganz genau zu kontrollieren.


    Der Hauptnachteil dieser Art von Platinen besteht aber darin, dass Testpunkte nur schwer oder garnicht zu finden sind und dass für Modifikationen einfach kein Platz mehr vorhanden ist. Dabei machen die doch einen großen Teil des Spaßes aus, gerade für uns Bastler.


    Alles in allem bin ich mit der Miss aber sehr zufrieden. Der Empfänger ist empfindlich und trennscharf, der VFO stabil und die Sende- Empfangsumschaltung funktioniert nervenschonend.


    vy 73 de Helmut, DK2ZA

    Wenn die Empfangsfrequenz fe eingestellt ist, dann schwingt der Mischeroszillator auf der Frequenz fe-fz und der BFO auf der Frequenz fz.


    Die von den beiden Oszillatoren gelieferten Spannungen enthalten nicht nur die Grundfrequenz, sondern mit kleinerer Amplitude auch alle Vielfachen davon, also n*(fe-fz) bzw. m*fz. Dabei durchlaufen n und m unabhängig voneinander die Zahlen 2, 3, 4, 5, ...


    Wenn nun ein Teil der BFO-Spannung in die Eingangsmischstufe gelangt, dann werden diese Frequenzen dort gemischt, d.h. es bilden sich alle Summenfrequenzen n*(fe-fz)+m*fz und alle Differenzfrequenzen |n*(fe-fz)-m*fz| (Die Betragstriche sind notwendig, weil immer die kleinere von der größeren Frequenz zu subtrahieren ist). Das gleiche geschieht, wenn Spannungsanteile des Mischeroszillators in den Produktdetektor gelangen.


    Der Empfänger "hört" gleichzeitig auf der Empfangsfrequenz fe, auf der zugehörigen Spiegelfrequenz 2*fz-fe und auf der Zwischenfrequenz fz.


    Falls nun eine der Summen- bzw. Differenzfrequenzen mit der Empfangsfrequenz, der Spiegelfrequenz oder der Zwischenfrequenz übereinstimmt, dann befindet sich bei der Empfangsfrequenz fe eine Pfeifstelle. Diese Aussage kann man mit Hilfe von sechs Gleichungen schreiben, aus denen die Frequenz fe der Pfeifstelle berechnet werden kann:


    Für die Summenfrequenzen:


    n*(fe-fz)+m*fz = fe
    n*(fe-fz)+m*fz = 2*fz-fe
    n*(fe-fz)+m*fz = fz


    Für die Differenzfrequenzen:


    |n*(fe-fz)-m*fz| = fe
    |n*(fe-fz)-m*fz| = 2*fz-fe
    |n*(fe-fz)-m*fz| = fz


    Die ersten drei Gleichungen sind einfach zu lösen:


    fe = fz*(n-m)/(n-1)


    fe = fz*(n-m+2)/(n+1)


    fe = fz*(1+n-m)/n


    Die nächsten drei Gleichungen verlangen Fallunterscheidungen:


    fe = fz*(n+m)/(n-1) falls n*(fe-fz) >= m*fz
    fe = fz*(n+m)/(n+1) falls n*(fe-fz) < m*fz


    fe = fz*(n+m+2)/(n+1) falls n*(fe-fz) >= m*fz
    fe = fz*(n+m-2)/(n-1) falls n*(fe-fz) < m*fz


    fe = fz*(n+m+1)/n falls n*(fe-fz) >= m*fz
    fe = fz*(n+m-1)/n falls n*(fe-fz) < m*fz


    Diese Formeln bestimmen die Frequenzen aller möglichen Pfeifstellen und man sieht, dass sie nur von der gewählten Zwischenfrequenz fz abhängig sind.


    Ein Programm, welches für eine gegebene Zwischenfrequenz fz die Frequenzen aller Pfeifstellen berechnet, indem n und m etwa von 2 bis 9 variiert werden, ist schnell geschrieben und liefert die Frequenzen vieler Pfeifstellen. Uns interessieren nur solche, die im Bereich 6,999 MHz bis 7,041 MHz liegen.


    Bei der gewählten Zwischenfrequenz fz = 4,9152 MHz ergibt sich eine Pfeifstelle bei fe = 7,0217 MHz.


    Hier ist die Differenz aus dem Vierfachen der BFO Frequenz und dem Sechsfachen der Mischoszillatorfrequenz gleich der Empfangsfrequenz. Zusätzlich ist auch noch die Differenz aus dem Sechsfachen der Mischoszillatorfrequenz und dem Doppelten der BFO Frequenz gleich der Spiegelfrequenz.


    Um Pfeifstellen zu vermeiden kann man entweder die Baugruppen geeignet anordnen (evtl. mit Abschirmungen) oder man wählt eine Zwischenfrequenz, bei der keine Pfeifstelle in den Empfangsbereich fällt.


    Bei den folgenden Zwischenfrequenzen, für die es preiswerte Quarze gibt, existieren im Bereich 6,999 MHz bis 7,041 MHz für n und m bis 9 keine Pfeifstellen:


    3,579545 MHz
    3,932160 MHz
    4,194304 MHz
    4,433619 MHz
    5,068800 MHz
    5,200000 MHz


    Für die folgenden Zwischenfrequenzen ist in Klammern die Frequenz der Pfeifstelle angegeben:


    3,6864 MHz (7,0040 MHz)
    4,0000 MHz (7,0000 MHz)
    4,0960 MHz (7,0217 MHz)
    4,9152 MHz (7,0217 MHz)
    5,0000 MHz (7,0000 MHz)
    5,1200 MHz (7,0400 MHz)


    Nun stellt sich die Frage, welche Schaltungsänderungen erforderlich sind, wenn man anstelle der Zwischenfrequenz 4,9152 MHz etwa 4,433619 MHz verwendet.