Wellenwiderstand einer BNC-Buchse bestimmen?

  • Hallo,
    wie kann ich den Wellenwiderstand einer BNC-Buchse bestimmen? Ich habe hier einige BNC-Buchsen, von denen ich nicht weiß, ob sie 50 Ohm der 75 Ohm Typen sind. Wie bekomme ich das raus? An Meßtechnik ist der FA-NWT und der FA-VA3 vorhanden.



    mfG Alexander

  • Hallo Alexander,
    die 50 und 75 Ohm-Varianten unterscheiden sich optisch.
    Die 50-Ohm-Stecker haben von vorn gesehen noch weißen Teflon als Innenring.
    Hab leider kein Foto im QRL zur Hand.

    72! Frank, DH0JAE
    QRV auch mit QRP, G-QRP-C 6807

  • Das lässt sich durch Draufschauen erkennen.
    Der Wellenwiderstand eines Koaxelements ist durch das Verhältnis der Durchmesser des Innenleiters zum Außenleiter und dem Dielektrikum bestimmt. Bei 75Ohm ist dieses Verhältnis größer, ein BNC Stecker/Buchse weist in der Regel dünneren Innenleiterstift auf und verzichtet auf das Teflon Dielektrikum um Innenleiter (Buchse) bzw. um den inneren Außenleiter (Stecker).


    Hier auf diesem Bild ist das gut gezeigt: http://upload.wikimedia.org/wi…ns/d/d6/BNC_50_75_Ohm.jpg


    Achtung: Man kann 75 Ohm BNC-Stecker in 50 Ohm Buchsen stecken, hat dann aber meist keinen Kontakt oder nur Wackelkontakt. Umgekehrt zerstört ein 50Ohm BNC Stecker bei einer 75Ohm BNC-Buchse deren Innenleiter durch Aufdehnen.



    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Vielen Dank für Eure schnellen Antworten! OK, wenn man weiß, worauf man achten muss, ist das ja ganz deutlich zu sehen. Die Bilder aus dem Wiki-Artikel zeigen das ja auch sehr schön.


    Ich habe habe also sowohl 75 Ohm als auch 50 Ohm Buchsen. Die, die ich in der fraglichen Schaltung verbaut hatte, waren zufällig (aber richtigerweise) 50 Ohm Typen.


    Es fällt mir aber immer noch schwer zu glauben, dass diese paar Millimeter einen wesentlichen Einfluss haben sollen, zumindest bei Kurzwellenfrequenzen ;)


    mfG Alexander

  • Hallo Leute,


    danke für die Hinweise. Ich werde meine Funkbude nach 75 Ohm-Steckern und Adapter durchforsten. Die Wackelkontakte, die sie verursachen können, können wirklich üble Probleme machen.


    73 Daniel DM3DA

  • Es fällt mir aber immer noch schwer zu glauben, dass diese paar Millimeter einen wesentlichen Einfluss haben sollen, zumindest bei Kurzwellenfrequenzen ;)


    Stelle dir die 75 Ohm BNC-Steckverbindung als ein Stück 75Ohm Koax-Leitung vor. Im Falle einer BNC Steckverbindung wären das ca 4cm (Stecker und Buchse). In der Tat ist eine 75 Ohm BNC Steckverbindung an einem 50Ohm Koaxkabel bei Kurzwelle in ihren Auswirkungen vernachlässigbar, da die Wellenlängen der Kurzwellenfrequenzen sehr lang sind im Verhältnis zu den 4cm Länge der "fehlangepassten Leitung" dazwischen. Bei UHF wird sich das aber schon auswirken.


    Ungeachtet dessen macht es keinen Sinn, Steckverbindungen unterschiedlicher Impedanz zu mischen. Man handelt sich nur Ärger und Kontaktprobleme ein. 75 Ohm BNC wird hauptsächlich für Videokabel verwendet. In der Funktechnik ist es unüblich.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Für diese Behauptung habe ich keine Beweise gefunden:
    Achtung: Man kann 75 Ohm BNC-Stecker in 50 Ohm Buchsen stecken, hat dann aber meist keinen Kontakt oder nur Wackelkontakt. Umgekehrt zerstört ein 50Ohm BNC Stecker bei einer 75Ohm BNC-Buchse deren Innenleiter durch Aufdehnen.


    Wikipedia sagt: "Die 50- und die 75-Ohm-Typen sind untereinander steckbar"


    Bei mir hat mechanisch immer alles zerstörungsfrei und ohne Wackler gepaßt.


    Problematisch sind allerdings N-Steckverbinder mit unterschiedlichem Wellenwiderstand. Da kann tatsächlich der falsche Stecker die Kupplung zerstören, oder wie man auf Englisch sagt: "been there, done it"
    DL7AOT

  • Hallo,


    "Bei mir hat mechanisch immer alles zerstörungsfrei und ohne Wackler gepaßt.
    Problematisch sind allerdings N-Steckverbinder mit unterschiedlichem Wellenwiderstand. Da kann tatsächlich der falsche Stecker die Kupplung zerstören, oder wie man auf Englisch sagt: "been there, done it"


    Kann ich nur bestätigen!


    vy73 Bodo

  • Wikipedia sagt: "Die 50- und die 75-Ohm-Typen sind untereinander steckbar"


    Danke für den Hinweis, das stimmt natürlich. BNC50 und BNC75 Steckverbinder sind mechanisch koppelbar.


    Ich lag falsch, hatte das aus der Erinnerung mit den 75Ohm N-Typen verwechselt, wo Verwechslungen fatale Folgen haben.


    BNC hat identische Abmessungen und erreicht annähernd 75Ohm Impedanz allein durch Weglassen des Dielektrikums.
    HUBER+SUHNER 50: "BNC 50 is still a popular connector series which is particulary useful for frequently coupled and uncoupled RF connections with frequencies up to 4 GHz. Within the internationally standardized BNC mating face dimensions a perfect 75 Ohm characteristic impedance cannot be realized. However, at frequencies up to 1 GHz the small impedance deviation is negligible for practical applications"


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)