Wer hat das Nostalgieradio von dg0kw gebastelt?

  • Liebe Funkfreunde,


    ich habe mir beim "Funkamateur" den Platinensatz für das in mehreren Ausbaustufen zu bastelnde "Nostalgieradio" von dg0kw bestellt. Die Beiträge dazu waren vor einem reichlichen Jahr in der Zeitschrift abgedruckt und ich fand die Idee, beim Basteln die Entwicklungsgeschichte der Rundfunktechnik nachzuvollziehen, super.
    Bevor ich damit anfange (Bauteile zusammen suche und was ich nicht in der Bastelkiste habe, bestelle) wolle ich mal in die Runde fragen, wer das Radio schon gebaut hat und welche Erfahrungen gemacht wurden. Vielleicht habe ich ja mal eine Frage oder kann mit Eurer Hilfe einige Klippen umschiffen. ;)


    Ein Forum darüber habe ich im ganzen Netz und auch hier leider nicht gefunden.

    72, de Andreas

  • Hallo Andreas,


    schön, dass du das Bastelprojekt angehen willst. In der Tat findet man bis jetzt nichts weiter im Web darüber.
    Ich habe bis jetzt die erste Ausbaustufe, also den 3-Band-Detektorempfänger aufgebaut und es hat mir großen Spaß gemacht. Bei mir hat fast auf Anhieb alles funktioniert und ich war positiv über die Empfangsleistung überrascht. Die mechanische Lösung für die einstellbare Vorkreiskopplung finde ich schön. Da hat sich wirklich jemand Gedanken gemacht.
    Die Bestückung der einen Platine von der Leiterseite her fand ich nicht ganz einfach, hier muss man schon sauber arbeiten. Etwas Löterfahrung ist hier wirklich erforderlich. Ich würde deshalb sagen, nicht unbedingt ein Anfängerprojekt. Auch sollte man immer wieder in die Bauanleitung schauen, Schaltung und Bestückungspläne vergleichen, damit sich keine Fehler einschleichen.
    Ich habe schon alle Bauteile für die weiteren Ausbaustufen hier liegen. Die Quellenangaben im Artikel sind wirklich vorbildlich und ich habe alles bekommen.
    Leider hat es bei mir an Zeit gefehlt, weiter zu basteln, aber die Rückkopplungsvariante werde ich wohl in Kürze angehen.
    Schade, dass DL und andere europäische Länder langsam zu einer Wüste in Sachen AM-Rundfunksender verkommen. Selbst die LW wird immer mehr ausgedünnt. Nicht gerade ein Anreiz für solche Radiobasteleien. Dabei kann man sich doch hier die besten Grundlagen der Funkempfangstechnik erarbeiten und einen Anreiz für Einsteiger schaffen.
    Es wäre schön, wenn du hier deine eigenen Erfahrungen beim Aufbau schildern könntest.


    73 Frank

  • Moin Frank,
    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich liebe das Forum - man erhält immer Kontak zu Leuten die einem weiter helfen! :thumbup:


    Ich werde mal einplanen, aus diesem Beitrag hier ein Basteltagebuch zu machen, so wie ich es schon bei meinem K2 getan habe. Erfahrungsaustausch ist eine tolle Sache.
    Mein Plan ist es, zusammen mit meiner 8 jährigen Tochter daran zu werkeln. Das haben wir bei den ganz einfachen Bausätzen von Franzis schon zusammen erprobt, als sie erst 4 war. Sie hat dmals die Beinchen der eingelöteten Bauteile abgeknipst. :rolleyes:
    Bei der Bauteilebeschaffung habe ich eine erste Frage: Kann man nicht diese beiden ZF Filter aus einem alten Radio ausschlachten?


    Tja, was die Abschaltung der Kurz- Mittel- und Langwelle betrifft, hast Du natürlich recht. Das ist schade. Es gibt aber trotzdem noch Einiges zu hören. Und ich möchte in erster Linie den RX basteln. Sehe mich nachher nicht meine Abende am Radio verbringen. (Besser als vorm Fernseher wär es zwar, aber das mache ich ja auch nicht.)

    72, de Andreas

  • Bei der Bauteilebeschaffung habe ich eine erste Frage: Kann man nicht diese beiden ZF Filter aus einem alten Radio ausschlachten?


    Schwer zu beantworten, wenn hier weder ein Schaltbildauszug noch sonstige verwertbare Informationen über das Bauteil gepostet werden. :S


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Andreas,


    danke für deine Antwort. Also ich habe mir lieber die angegebenen Original-Filter beschafft. Grundsätzlich kannst du natürlich Filter aus alten Radios verwenden. Aber wenn ich mich jetzt recht erinnere lag bei diesen älteren Spulen-Bandfiltern die Frequenz etwas höher. Ich glaube, damals wurde so mit 470 kHz ZF gearbeitet - bin mir da aber nicht mehr ganz sicher. Sicher gibt es aber auch neuere mit 455 kHz. Es könnte sein, dass hier etwas "Anpassarbeit" erforderlich wird, was evtl. Unsicherheiten in dein Projekt bringt. Aber die Filter kommen ja erst in einer späteren Ausbaustufe zum Einsatz. Ich finde übrigens, dass das Gerätchen mit dem hintergrundbeleuchteten Indikatorinstrument auch optisch recht nett aussieht. Und das Instrument zeigt sogar etwas an- selbst beim Detektor :-).
    Viel Erfolg und berichte bitte mal!


    73 de Frank

  • Schwer zu beantworten, wenn hier weder ein Schaltbildauszug noch sonstige verwertbare Informationen über das Bauteil gepostet werden.


    Ich werde das Schaltbild demnächst in meinem Basteltagebuch posten. Muss aber erst den Urheber fragen!

    72, de Andreas

  • Auszüge von Schaltbildern und Textauszüge mit Quellenangabe dürfen zitiert werden, wenn dies einem besonderen Zweck dient - so wie hier - zur Erörterung deiner Frage (Zitatrecht).


    Abgesehen davon, dass es nicht schadet, den Urheber zu fragen, fallen im Gegensatz zu Texten, Schaltbilder und Schaltungs-Ideen per se nicht in den Regelungsbereich des Urheberrechts. Auch wenn sie noch so toll ausgeklügelt sind, fehlt es ihnen an individueller schöpferischer Leistung. Da sie aus standardisierten Elementen zusammengesetzt sind weisen sie nicht die für den Schutz erforderliche Schöpfungshöhe wie für ein Werk aus Kunst, Fotografie, Musik oder Literatur auf. Elektronische Schaltungen kann man allenfalls patentieren - wenn es eine Erfindung ist, oder sich als Produkt-Marke schützen lassen. Dieser Schutz schützt allerdings nur vor der gewerblichen Verwertung einer Schaltung.


    Leitfaden Urheberrecht: http://www.bis.uni-oldenburg.d…den_Urheberrecht_ELAN.pdf


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo lbr Funkfreunde



    Ich habe noch einen kompletten (unbelöteten) Platinensatz hier übrig. Falls jemand Interesse an, bitte PN.



    73 de Andreas DG3AAA

  • Moin liebe OMs,
    ich habe inzwischen von OM Klaus, Dg0kw, per Mail Antwort erhalten. Er kündigt an, in den kommenden Heften des FA die letzte Ausbaustufe des Projektes zu beschreiben. Man darf also gespannt sein.
    Meine Frage wegen der Filter kann er mir sicher am besten selbst beantworten. Allerdings hat Dl1jet recht: die werden eh erst viel später gebraucht. Das Thema hat also noch Zeit und ich kann getrost inzwischen die Augen offen halten.
    Was die Schaltpläne betrifft weist er mich darauf hin, daß die Rechte (für das Layout der Darstellung der Schaltung, nicht für die Schaltung an sich) beim FA liegen und er sie anfragen wird. Das ist auch für mein künftiges Basteltagebuch eher unwichtig, da jeder Nachbauer dann ohnehin selbst im FA nachsehen würde.

    72, de Andreas

  • Nachdem es zu diesem Thema lange keine Wortmeldung gab, meine Frage, ob jemand das Projekt fortgeführt hat und mit welchen Erfahrungen.
    Nach einer längeren Pause habe ich begonnen, den bereits von mir aufgebauten Detektorempfänger weiter auszubauen.


    Bin jetzt mit der Ausbaustufe "Geradeausempfänger" nach H 7/14 fertig und er spielt, wie erwartet. Als nächstes kommt die Rückkopplung dran und ich bin schon gespannt, ob man mit dieser mechanischen Variante auch AFU empfangen kann.


    Allerdings will es mir einfach nicht gelingen, das S- Meter zu einem Ausschlag bei Senderempfang zu bewegen. Der Nullpunkt läßt sich, wie beschrieben, einstellen, aber sonst keine Anzeige, auch bei lautem Signal. Nachregeln von R24 bringt keine Änderung. Habe schon T3 erneuert aber ohne Erfolg. Er war auch nicht defekt.
    Hat hier jemand positive Ergebnisse?


    Möglicherweise hat sich ja bei mir doch irgendwo eine Zinnbrücke eingeschlichen. Ich muss sagen, dass ich die HF-Platine mit der vorgesehenen Bestückung auf der Leiterseite nicht optimal finde. Ich habe mit meinen doch ganz guten Lötfertigkeiten hier immer wieder Probleme. Im Nu entstehen Lötbrücken und wenn es dann langsam voller wird es noch schwieriger. Muss man dann doch ein Bauelement nochmal auslöten entsteht schnell Murks. Aber ich will hier mal den Mangel beim Bastler suchen . Trotzdem meine ich - nichts für Anfänger.


    Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen.


    73 de Frank -DL1JET-