VHF/UHF-Transceiver mit DRA818V und DRA808M und U

  • Hallo Reinhard,


    ja, das kann ich so auch bestätigen. Sendeantenne weiter weg vom 230V-Netz bzw. entsprechenden Geräten und es wird besser. Ich hatte erst die Befürchtung, dass die HF trotz Alugehäuse direkt in meinen Aufbau einstrahlt. Aber bei Batteriebetrieb ist alles perfekt sauber. Es sei denn, man geht mit der Antenne wieder zu nah ans Stromnetz ...


    Ich bin nur verwundert, weil ich das so noch nicht kannte. Und ich davon so richtig auch noch nie etwas gehört habe. Technisch lässt sich das natürlich erklären. Ist mir aber selbst in der Form noch nie so richtig aufgefallen. Oder ich habe die Probleme auf andere Ursachen geschoben bzw. einfach verdrängt, hi.


    Schönen Gruß
    Frank, DL3DCW

  • Hallo Allerseits,
    mit viel Interesse verfolge ich die Diskussionen in diesem Thread. Was den Einsatz der Transceiverbausteine betrifft, so sollte man sich zuerst einmal klarmachen, welche Einsatzmöglichkeiten sich mit ihrer Hife ergeben und wo auch ihre Grenzen liegen. Mit Sicherheit genügen sie nicht den höchstmöglichen technischen Ansprüchen. Dagegen stehen ihre einfache Einsetzbarkeit und die geringen Anschaffungskosten. Somit sehe ich ihre Verwendung vorzugsweise bei Einsteigerprojekten oder in Verbindung mit z.B. (APRS-) Funkbaken u.ä.


    Einig sind wir uns sicher in dem Punkt, dass die abgestrahlten Sendesignale den für uns geltenden technischen Bestimmungen entsprechen müssen. Wenn das in diesem Fall offenbar nur mit Hilfe von Zusatzfiltern möglich ist, dann sollten diese m.E. möglichst einfach aufbaubar sein. Somit halte ich es für sinnvoll, dabei von der Verwendung solcher Konzepte abzusehen, die eine zusätzliche Abstimmung erfordern. Nur sehr wenige Nachbauinteressenten dürften einen Messgerätepark besitzen, der dieses fachgerecht erlaubt. Wie dagegen ein einfach und mit wenig Aufwand aufzubauendes Tiefpassfilter aussehen könnte, hat uns z.B. Hans, OZ4HZ aufgezeigt.


    Ein weiterer Punkt, der auch schon Teil der bisherigen Diskussionen war, ist die Anzahl der ggf. mithilfe einer zusätzlichen Steuereinheit zu realisierenden Spechfunkkanäle. Dabei geht es vom Einkanalbetrieb ( z.B. für Funkbaken ) bis zu Versionen, die möglichst ALLE Kanäle abdecken, die innerhalb des jeweils benutzten Bandes zur Verfügung stehen. Hier denke ich, dass Einheiten, die allein schon aufgrund ihrer eingeschränkten technischen Parameter ( wie z.B.: relativ geringer Sendeleistung ) vorzugsweise für den Einsatz im regionalen Bereich infrage kommen, auch mit einer begrenzten Anzahl von Arbeitskanälen auskommen sollten. Ein Wert von 16 Kanälen ist hier m.E. eine praktikable Größe. Bei Verwendung externer Steuereinheiten ergibt sich allerdings zwangsläufig, dass es für die Nutzer dabei auch eine Möglichkeit zur vorherigen Festlegung der für sie relevanten Kanalparameter geben muss.


    Bei den von mir bereits realisierten Projekten erfolgt die Steuerung der Transceiverbausteine mithilfe eines Arduino-Programmes, was den Vorteil hat, dass passende Hardware sehr günstig erhältlich und die entsprechende Entwicklungsumgebung ( ARDUINO-IDE ) frei aus dem Internet herunterladbar ist. Nutzern wird somit die Möglichkeit geboten, ein bereitgestelltes Musterprogramm auf relativ einfache Weise an eigene Bedürfnisse anzupassen ( durch Austausch der im Programmcode abgelegten Daten z.B. gegen regional benutzte Funkfrequenzen eigener Wahl ). Nach Abschluss der Eingaben ist der veränderte Quellcode erneut zu kompilieren und das Ergebnis zum Arduino-Prozessor hochzuladen. Diese Aktionen erfordern allerdings auch ein wenig vorher gesammelte Erfahrungen mit der benutzten Materie, wobei sich die Beschäftigung mit Mikrocontrollern und ihrer Peripherie als durchaus reizvolle Aufgabe erweisen sollte.


    Eine noch umzusetzende Idee ist die Schaffung einer Arduino-Programmvariante, welche Nutzern dann auch ohne Kenntnisse der verwendeten Programmiersprache und mit geringstem Aufwand eine dauerhafte Ablage ihrer Wunschparamter innerhalb des EEPROM-Bereiches der benutzten Prozessoren erlauben soll.


    73 de Klaus, DJ7OO

  • Hallo Klaus, DJ7OO,


    ich verfolge komplett konträre Ziele und das ist auch gut so!
    Warum sollte ich mich durch deine Festlegung der Rahmenbedingung einschränken lassen ?


    Ich werde nie dieses Ungetüm ARDUINO-IDE nutzen, da geht der Blick auf die eigentliche Atmel AVR Hardware fast komplett verloren.
    Wer meint durch die Nutzung einer ARDUINO-IDE einen Atmel AVR zu verstehen und alles aus ihm erhausholen, der irrt.


    Auch werde ich meine 70cm TP-Filter abgleiche müssen, bei 2m TP-Filter mag das anders sein.


    Dein Konzept hat für Dich sicherlich seine Berechtigung und andere OM machen es halt etwas anders - so ist das mit dem Hobby, jeder wie er will und kann.


    So freue ich mich hier weiter über die verschiedenen Konzepte und deren Realisierung zu lesen. :P

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Uwe,
    erst einmal finde ich es auch überhaupt nicht schlimm, wenn wir unterschiedliche Ziele verfolgen. Es geht auch nur um ein Hobby und so sollten wir es behandeln.


    Ich betreibe dieses Hobby seit mehr als 50 Jahren und wenn ich Lust verspüre, z.B. im VHF/UHF-Bereich tätig zu werden, dann habe ich dafür Geräte, die mir einen höheren Betriebskomfort bieten, als es Lösungen, die mit China-Moduln aufgebaut wurden, üblicherweise können. Dennoch haben mich diese Bausteine von Anfang an interessiert. Die wesentlichen Gründe habe ich im vorherigen Statement schon dargelegt, aber mit ihrer Hilfe sah ich weiterhin Möglichkeiten zur Realisierung einfacher Projekte vorzugsweise auch in Verbindung mit der Jugend- und Nachwuchsarbeit.


    In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Nutzung der ARDUINO-IDE. Sicher gibt es leistungsfähigere Systeme. Wenn das genannte und weit verbreitete System aber den einfachen Einstieg erlaubt und sich die erforderlichen Steueraufgaben damit wunschgemäß erfüllen lassen, dann spricht m.E. absolut nichts gegen seine Nutzung. Man sollte dabei auch nie vergessen, dass unsere Gemeinschaft nicht nur aus Voll-Profis besteht und wenn die Hürden bereits in der Anfangsphase zu hoch gelegt werden, dann darf man sich nicht wundern, wenn kaum eine Neigung besteht, sie überwinden zu wollen.


    .... aber so wie es viele Wege nach Rom gibt, so gibt es auch viele Möglichkeiten für den Einsatz unserer Transceivermoduln. Somit sollte jeder von uns SEINEN Weg finden.


    In diesem Sinne noch ein schönes Wochenende de
    Klaus, DJ7OO

  • Hallo zusammen,


    ich habe nun LFCN-120, PLP-150 und PLP-550 hier. Nächste Woche schaue ich mir diese einmal genauer an und werde dann berichten.


    Wobei das Filter von OZ4HZ auch sehr gut aussieht. Gibt's das auch für UHF? ;)


    Schönen Gruß
    Frank, DL3DCW


    P.S. Ein paar RBP-400+ zum Testen sind ebenfalls unterwegs ...

  • Hallo Zusammen,
    die Anzahl der Zugriffe auf unser Thema lässt darauf schließen das es viele interessiert.
    Die Anzahl der Antworten dazu verhält sich ungefähr 100:1.
    Würde mir wünschen das noch mehr ihre Erkenntnisse und Ergebnisse hier darstellen.
    73 de Reinhard DL5ZA

  • Hallo zusammen,


    da ich mich auch mit dem DRA818 beschäftige habe ich auch den Weg in dieses Forum gefunden.


    Ich habe gemeinsam mit einem anderen Mitglied aus unserem OV ein Arduino-Shield für den Arduino Uno oder vergleichbar mit dem Modul gebaut. Bild und Schaltplan sind angehängt. Daten können weitergegeben bzw. ausgetauscht werden.
    Als Filter habe ich einen LC-Tiefpass gebaut mit fertigen Spulen von der Firma Würth. Der sollte funktionieren, hab ich aber noch nicht nachgemessen.
    Den 1750 Hz-Ton möchten wir per Software im Arduino erzeugen. Generell ist die Schaltung relativ flexibel und man sollte einiges in Software machen können.


    zum aktuellen Stand:
    Empfangen funktioniert. Die Lautstärke ist noch etwas gering. Da muss ich die Verstärkung bei Audio-Verstärker noch anpassen.
    Senden tut es auch. Ich muss aber noch ein Mikrofon anschließen.
    In der Software ist noch sehr wenig passiert. Der Drehencoder funktioniert schon mal.


    Somit habe ich unser Projekt vorgestellt. Fragen dazu will ich gerne beantworten.


    73 de Bernhard
    DL1MAB

  • Hallo Frank, DL3DCW


    gibt es schon Neuigkeit von Deinen Untersuchungen zu:


    VHF-Modul:
    Tiefpass LFCN-120 -45dB@290MHz Pmax: 8.5W Preis: 7?
    Tiefpass PLP-150 -57dB@290MHz Pmax: 0.5W Preis: 16?
    Bandpass RBP-135+ -50dB@290MHz Pmax: 0.5W Preis: 22?


    UHF-Modul:
    Tiefpass LCFN-400 -45dB@870MHz Pmax: 8.5W Preis: 7?
    Tiefpass PLP-550 -50dB@870MHz Pmax: 0.5W Preis: 16?
    Bandpass RBP-400+ -45dB@870MHz Pmax: 0.5W Preis: 22?


    Die Dämpfungswerte sind aus den Datenblättern interpoliert; die Preise ungefähre Stückpreise bei Einzelabnahme (zu beziehen teilweise beim Funkamateur). Nachteilig ist, dass manche Filter nur bis max. 0.5W belastbar sind. Die höher belastbaren Filter verfügen dann leider über weniger Dämpfung ...

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Uwe,


    ich habe leider noch keine "belastbaren" Messergebnisse, komme aber mit meinen bescheidenen Messmitteln beim PLP-150 und PLP-550 auf etwa 40dB Dämpfung bei der ersten Oberwelle. Die Einfügedämpfung ist nicht höher als etwa 1dB. Den Wert von insgesamt -60dBc erreiche ich leider nicht. Vielleicht liegt das aber auch am derzeitigen Platinenlayout (oder an der Messung selbst).


    Im Vergleich zu meinem Baofeng UV-5R und auch Yaesu FT-60 sieht das Spektrum der SR_FRS-Module mit nachgeschaltetem PLP-Filter aber auf jeden Fall auf beiden Bändern deutlich besser aus. Die anderen Filter habe ich noch nicht getestet. Hier möchte ich erst noch etwas warten, bis ich bessere Messmittel zur Verfügung habe.


    Schönen Gruß
    Frank, DL3DCW

  • Danke Frank,


    ich kann jetzt auch weiter machen, da mein NWT4000 renewed ist und er auch die 70cm abdeckt.
    Sein Messbereich erstreckt sich von 138MHz bis 4,4GHz.
    Also werde ich mich an den Aufbau der oben dargestellten 70cm Filter machen.


    Beste Grüße.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo zusammen,


    ich habe nun einmal das LFCN-120 am HP8713C-Analyzer nachgemessen. Um möglichst unverfälschte Ergebnisse zu bekommen, wurde das Filter auf ein LFCN/HFCN-Demobord gelötet und das Ganze in ein passendes Gehäuse eingebaut.


    145 MHz = -1dB
    290 MHZ = -33dB
    435 MHz = -44dB
    580 MHz = -42dB
    725 MHz = -45dB
    870 Mhz = -52dB


    Das Demoboard erlaubt die Reihenschaltung von zwei Filtern:


    145 MHz = -2dB
    290 MHZ = -65dB
    435 MHz = -80dB
    580 MHz = -66dB
    725 MHz = -74dB
    870 Mhz = -80dB


    Die 2dB Durchgangsdämpfung schmerzen zwar ein wenig, allerdings ist die Oberwellendämpfung mit zwei Filtern in Reihe dann mehr als ausreichend. Dort, wo es nicht auf jedes dB ankommt ist das als Fertiglösung - zumindest für meine Zwecke - ganz gut brauchbar. Zudem günstiger, bessere Oberwellendämpfung sowie deutlich kleiner als ein PLP-150. Und mit 8.5W auch sehr viel höher belastbar.


    Ich werde mir nun auch noch einmal ein LFCN-400 besorgen und die gleichen Messungen für 70cm durchführen. Ich erwarte dort eigentlich ähnliche Ergebnisse.


    Schönen Gruß
    Frank, DL3DCW

  • Hallo zusammen,


    auf gleiche Weise habe ich nun auch mal das LFCN-400 nachgemessen:


    435 MHz = -1dB
    870 MHz = -40dB
    1305 MHz = -56dB
    1740 MHz = -53dB
    2175 MHz = -51dB
    2610 MHz = -45dB


    Reihenschaltung von zwei Filtern:


    435 MHz = -2dB
    870 MHz = -70dB
    1305 MHz = -80dB
    1740 MHz = -67dB
    2175 MHz = -60dB
    2610 MHz = -52dB


    Schönen Gruß
    Frank, DL3DCW

  • Hallo,


    möchte die interessante Diskussion nicht unterbrechen:
    Ist das Problem mit Hub und Squelch bei den DRAxxxx gelöst oder gibt es Alternativen ?

  • Hallo Uli,


    ich benutze nur noch die SR_FRS_1W-Module (siehe weiter oben). Diese haben keine Verzögerung der Modulation nach dem Einschalten des Senders und auch der Hub ist ok. Ein Squelch-Problem konnte ich bei den SR_FRS_1W-Modulen bisher nicht feststellen. Kleiner Nachteil gegenüber den DRA-Modulen: Die Einstellungen gehen nach dem Verlust der Versorgungsspannung verloren und müssen beim Wiedereinschalten neu übertragen werden. Die Programmierung ist geringfügig abweichend.


    Schönen Gruß
    Frank, DL3DCW

  • Hallo Frank,
    kannst Du zur SR_FRS-Sender-Betriebsbereitschaft einen Zeitwert nennen? Für z.B. APRS- und ähnliche Anwendungen würde das interessant sein.


    TIPP: Auf dem Gebiet der DRA, SA und SR_FRS-Moduln tut sich auch ansonsten eine ganze Menge. Dazu gehören verschiedene Transceiverkonzepte, Platinenentwürfe usw. Eine schnelle und gute Übersicht erhält man z.B. durch eine Google-Bildersuche:
    https://www.google.de/search?q…Q_AUoAg#tbm=isch&q=dra818


    73 de Klaus, DJ7OO

  • Hallo Klaus,


    einen "belastbaren" Messwert habe ich leider nicht. Im Gegensatz zu den DRA-Modulen (>1000ms) ist das aber gefühlt um Längen besser. Denn richtig spürbar ist eine Verzögerung bei den SR_FRS-Modulen eigentlich nicht. Also für APRS auf jeden Fall deutlich besser geeignet. Ich war von den DRA-Modulen so erschrocken, das ich diese sofort mühsam von den bereits bestückten Platinen wieder heruntergelötet und durch die SR_FRS-Module ersetzt habe. Denn die erste Silbe bzw. das erste Wort geht selbst beim Sprechfunk häufig verloren, wenn man nicht erst ein oder besser zwei "Gedenksekunden" nach dem Drücken der PTT einlegt ;-).


    Nachtrag: Im APRS-Tracker AP510 sitzt wohl auch ein SR_FRS_1W-Modul ...


    Schönen Gruß
    Frank, DL3DCW

  • Hallo Frank
    und vielen Dank für die schnelle Antwort. OK, dann kann man auch für APRS-Anwendungen wieder die ansonsten üblichen TX-Delaywerte von maximal einigen 100mS verwenden.


    Schade eigentlich, dass man sich zur Zeit noch entscheiden muss zwischen Versionen mit akzetablen TX-Delay- und Modulations-Pegelwerten einerseits und Fähigkeit zur Flash-Speicherablage der Konfigurationseinstellungen anderseits. Ich denke aber, dass unsere fernöstlichen Freunde demnächst auch Nachfolgeprodukte anbieten werden, die diese Nachteile vermeiden.


    73 de Klaus, DJ7OO