Werner-Loop

  • Hallo Antennen-Selbstbauer,
    ich plane gerade den Bau einer Schleifenantenne bzw.
    Magnetic-Loop-Antenne. Ich möchte Installationsmaterial verwenden, was ich beim
    Umbau einer Heizung noch übrig habe: 22 mm Cu-Rohr, 45°-Winkel, 22 mm Verschraubungen.


    Beim Verlöten der ersten Fittings kam ich mir ungefähr so
    vor wie der Installateurlehrling Werner aus den gleichnamigen Comics- nur meine
    Fähigkeiten liegen wohl noch unter denen von Werner. Wenn ich etwas besser
    wäre, dann könnten man die Antenne auch Eckat-Antenne oder in Vollendung Röhrich-Antenne
    nennen :)


    Die Antenne soll aus einer unten liegenden Abstimmbox
    bestehen, an die ggf. Schleifen für unterschiedliche Bänder per Verschraubung
    mit einem Hochspannungsdrehko verbunden werden. Das ermöglicht auch bessere
    Transportmöglichkeiten im Auto zu einem Portabel-Standort. Zum Abstimmen soll
    der Drehko mit einem Getriebemotor gekoppelt werden. Zum Motor soll eine
    separate Steuerleitung führen.


    Könntet ihr bitte mal eine Blick auf den
    Schaltungsentwurf werfen und eine Rückmeldung geben, was ich vergessen habe
    bzw. was ich nicht machen sollte?



    Mir geht es vor allem um die Erdung von TRX und Steuerbox.
    Muss ich etwas tun, um HF vom Funkraum fern zu halten, die über die
    Steuerleitung eingefangen wird?


    73, Roland, DF8IW

  • Könntet ihr bitte mal eine Blick auf den Schaltungsentwurf werfen und eine Rückmeldung geben, was ich vergessen habe


    Ich empfehle am Übergang zwischen Koaxleitung und Koppelschleife zur Symmetrierung einen 1:1 Strombalun einzuschleifen.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Roland,


    Du wolltest ja wissen was Du nicht machen sollst. Du sollst nicht Weichlöten. Du sollst Hartlöten. In der Loop spielen die Übergangswiderstände die elementare Rolle, deshalb.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Schönes Projekt. Wünsche viel Erfolg!


    D1 kann übrigens weggelassen werden, hat keine Funktion. Oder Verpolschutz?


    73, Peter - HB9PJT

  • Moin zusammen,


    D1 sichert den Verpolungsschutz!!!!!!!!!!!!!!!


    Ich hab eine solche fehlende Diode mal teuer bezahlt!

    vy 72 de DH8DAP, Frank aus Schwelm nr Wuppertal, JO31PG


    Ich bin Westfale von Geburt und Europäer aus Überzeugung!


    http://www.golf19.de

  • Könntet ihr bitte mal eine Blick auf den Schaltungsentwurf werfen und eine Rückmeldung geben

    Moin Roland,
    hier meine Meinung dazu. Ich gehe davon aus, dass Du die Loop auch wie gezeichnet aufbauen möchtest. Ich habe im neuen Loop-Buch von Nussbaum gelesen, dass es besser ist, den Punkt mit der maximalen Spannung (= Kondensator) nach oben zu bringen. Was mir nicht nur aus Abstrahlungsgründen und Bodenfreiheit (Kapazitäten) sinnvoll erscheint. Der heisse Punkt befindet sich weiter ausserhalb der Zugriffsreichweite. An den offenen Enden liegen selbst bei QRP schon recht ordentliche Spannungen an.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Hallo Roland,
    und lege die Verbindung zum Drehko nicht zu schwach aus..je grösser die Oberflache desto besser.
    73 de Addi / DC0DW

  • Danke für die ersten Antworten.


    >Günther: "...zur Symmetrierung einen 1:1 Strombalun..."
    Hättest Du hierzu einen Link/ eine Quelle zum Nachlesen?


    >Uwe: "...Du sollst nicht Weichlöten. Du sollst Hartlöten..."
    Schon klar, Werner würde Weichlöten, Eckat würde Hartlöten und Röhrich würde gar nicht Löten- er würde aus einem Stück Umformen/ Kreis biegen.
    Gut zu wissen wäre, wie sich die Verfahren im Ergebnis unterscheiden. Angenommen die Röhrich-Antenne strahlt mit 100% ab. Wie viel % weniger Leistung wäre bei der Eckat-Antenne und der Werner-Antenne zu erwarten? Wir sind ja hier in der Rubrik "Behelfsantennen" (quick-and-dirty). Die Frage nach dem Leistungsabfall kann ja später noch geklärt werden...
    Ich bin auch gespannt, ob die Rotguss-Konus-Verschraubungen niederohmig genug sind.


    >Michael: "...den Punkt mit der maximalen Spannung (= Kondensator) nach oben zu bringen..."
    Das geht gut mit einem Vakuum-Drehko. Ich habe einen schweren Schmetterlingsdrehko von der ehemal. Sowjetarmee bei ebay gekauft. Eingehaust in ein Acrylgehäuse mit 10mm Wänden ist mir die Abstimmbox zu schwer, um sie oben anzuordnen. Die Antenne muss ich auch nicht vor Berührung schützen, weil hier nur außer Nachbars Katze und ggf. meine Frau niemand anderes vorbeikommt.


    Die Verpolschutzdiode soll den Pulsweitensteller sichern. Sollte ich HF-Drosseln in der Steuerleitung zum Motor vorsehen?


    73, Roland, DF8IW

    ***Ich baue selbst, also bin ich.***

  • Ich empfehle am Übergang zwischen Koaxleitung und Koppelschleife zur Symmetrierung einen 1:1 Strombalun einzuschleifen.


    Warum soll hier ein 1:1 Balun notwendig sein ?

  • Warum soll hier ein 1:1 Balun notwendig sein ?


    Notwendig nicht, aber sinnvoll. Weil es sich um einen Übergang eines unsymmetrischens Systems (Koax) zu einem symmetrischen System handelt (Koppelschleife). Je nachdem wie das Kabel zur Loop führt können Asymmetrien auftreten, die zu Einkoppelungen auf den Kabelmantel führen. Ein Choke-Balun nach Reisert aus ein paar Windungen Koax auf einen RK1 Ferritkern vom DARC Verlag/Würth gewickelt macht nicht viel Mühe und hilft of viel (Bild)
    73
    Günter

  • Hallo Günter,


    ich habe im Internet viele Magloop Konzepte gesehen die aber allesamt keinen Balun verwenden. Mir ist auch ehrlich gesagt kein Konzept bekannt das einen hat. Was soll der bringen ?? Eine Antenne die sowieso schon einen schlechten Wirkungsgrad hat noch schlechter zu machen weil es u.U. noch Durchgangsverluste gibt ???


    Gut, ich bin kein HF Techniker aber für mich macht ein Balun bei einer keinen Sinn .... Mantelwellen ??? Ich denke eher nicht und wenn dann reicht es ein paar m mehr Koax zu nehmen und das vor der Einspeisung als Luftspule zu wickeln .... ;);)

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team

  • Hallo Miteinander,


    vielleicht ist eine weitere Betrachtungsweise für einen Strom BalUn angebracht.


    Der Strom BalUn "trennt" das Koaxialkabel vom der Speise-Loop ab.
    D.h. es beeinflusst sie nicht durch kapazitive Kopplung über den Außenleiter nach Masse (Erde).

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.


  • Gut, ich bin kein HF Techniker aber für mich macht ein Balun bei einer keinen Sinn .... Mantelwellen ??? Ich denke eher nicht und wenn dann reicht es ein paar m mehr Koax zu nehmen und das vor der Einspeisung als Luftspule zu wickeln .... ;);)


    Da würde mich schon mal die Begründung interessieren, warum ein Stromdrossel-Balun in Form einer zur Luftspule aufgewickelter Koaxleitung anders oder vorteilhafter sein soll, als ein Stromdrossel-Balun in Form auf einem Ferrit-Ringkern aufgewickelter Koaxleitung? Beides sind elektrisch exakt das Gleiche. Beim Ferrit-Ringkern ist aber das aufgewickelte Koax kürzer hat also weniger Verluste.


    Eine Symmetrierung der Loop-Einspeisung ist insbesondere im Empfangsfall hilfreich, um Einkopplungen von Störungen durch elektrische Feldkomponenten zu reduzieren.


    Literaur:
    Rothammel, Kapitel "Magnetische Antennen - praktischer Aufbau"
    Leigh Turner VK5KLT "The underestimated magnetic loop antenna"


    73,
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    3 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • >UWE: "Einfach mal gerechnet: Wenn Deine Loop für 40m ist und 2m Durchmesser hat, dann hast Du ohne Übergangswiderstände einen Wirkungsgrad von 65% mit insgesamt 0,5 Ohm zusätzlichem Übergangswiderstand hast Du 20% Wirkungsgrad. Bei 16 Weichlötstellen (Lötzinn ist ein schlechter Leiter) kannst den Wirkungsgrad nicht mehr schönrechnen."


    Hallo Uwe,
    Danke für die Hinweise. Gerechnet habe ich bis jetzt noch nicht. Ich arbeite meist nach der Methode "Versuch und Irrtum":
    Bauen> Messen> Umbauen> Messen> Funken> Freuen, wenn es geht.
    Ein ambitionierter Amateur würde es vielleicht heute so machen:
    Rechnen> Simulieren> Bauen> Funken> Freuen, wenn es geht.
    Weil ich hier nur Werkzeug, Material und Erfahrung zum Weichlöten habe, werde ich mit Weichlöten fortfahren. Wenn ich auf die Schleife 20A= aufgebe und an den Enden um die 10V messe, dann werde ich fluchen und an Deine Warnung denken :) Ein Umbau würde ich dann mit Hartlöten versuchen....
    73, Roland, DF8IW

    ***Ich baue selbst, also bin ich.***

  • ... zu den Übergangswiderständen


    je Verbindungsstelle habe ich eine flächige Überlappung von einigen cm² mit einer Dicke (in diesem Falle Leitungslänge des Lotes) von maximal ca 1/10 mm
    Trotz dass Zinn ein schlechter Leiter ist so ist bei dieser Verbindungsfläche der Übergangs R zu vernachlässigen - rechnet es mal nach !


    Und dann rechnet mal nach wie groß der Unterschied zu Hartlot ist.


    Die Physik läßt sich nicht überlisten - auch nicht mit Vermutungen.


    73, Frank
    DL3AD

  • Hallo Frank,
    es scheint, das Du den Skin-Effekt übersiehst. Mit einem Ohmmeter ist der Unterschied gering, bei HF schon.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • es scheint, das Du den Skin-Effekt übersiehst. Mit einem Ohmmeter ist der Unterschied gering, bei HF schon.


    Bitte mal darüber meditieren:
    Der Skin Effekt wirkt genauso bei der Hartlot Verbindung wie bei der Weichlot Verbindung, die Flächen sind auch identisch. Insofern ist UNTERSCHIED zwischen Hartlot und Weichlot auch beim Skin Effekt klein.


    Die Physik läßt sich nicht überlisten - auch nicht mit dem Skin Effekt ;)


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Durch den Skin Effekt fliesst der Strom nur in der äussersten Schicht, weshalb die stromdurchflossenen Flächen mit Skin Effekt massiv kleiner sind als ohne und sich deshalb ein höherer Widerstand der Verlötung stärker auswirkt.


    73, Peter - HB9PJT