Sperrspannung von Dioden

  • Hallo,


    wer kann mir weiterhelfen?
    Mein Problem: Da ich eine Kiste voller ungekennzeichneten Silizium Dioden geschenkt bekommen habe möchte ich mir ein Messgerät aufbauen, mit dem ich die Sperrspannung bei einem Strom von 200 nA bis 250 V ausmessen.
    Mein Ansatz war an einer festen Stromquelle die zu prüfende Diode anzuklemmen und parallel dazu ein hochohmiges DVM zum Messen der Spannung. Leider sind die Eingänge aller bisher probierten DVMs zu niederohmig,so dass ich nur dem Spannungsabfall über das DVM messen kann. Angeblich bestes DVM ist PM435 mit 10 Mohm laut Datenblatt. Instrumentation Amplifier sind mir nur bis zu einer Eingangs Differenz Spannung von max 32 V bekannt. Auch der Eingang meines Oszilloskops ist mit 1:10 Tastkopf nur 10 Mohm. Ich bin ratlos.


    vy 73, Hans

    Mit einem Draht klappt es nicht -- und ab zwei kann man verwechseln!:D

  • Hallo Hans,


    ich bin ratlos - und frage mich wofür?


    Alle div. universal Diode sind im Handel alle kostengünstig zu erhalten.


    Und sind wie mal ehrlich, wenn ich mir von den gängigsten Typen 200 Stück kaufe, dann reiche die zumindest für mein Leben aus.


    Wenn Du nun solch ein Spezialmessgerät baust und dafür 150€ anlegen möchtest, ok aber was hast du davon ?


    Kosten, Spaß, neue Erkenntnisse und viel wichtiger eine Kiste voller standard Dioden.


    Hier ist eine Auflistung von hochspannungs Operationsverstärkern von Linear Technology, damit könnte man precision instrumentation amplifier aufbauen.


    Links:
    http://cds.linear.com/docs/en/…lector-card/2PB_6015f.pdf
    http://www.intersil.com/conten…documents/an12/an1298.pdf
    http://www.analog.com/static/i…lication_notes/AN-244.pdf

    73 de Uwe
    DC5PI

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  • Hallo Uwe,


    hier ist mehr der Lerneffekt gefragt. Ebenfalls der Spass beim Aufbauen der Schaltung.


    73, Hans

    Mit einem Draht klappt es nicht -- und ab zwei kann man verwechseln!:D

  • Klasse Hans!


    meine ersten Ideen findest Du in den Links des obigen Beitrags.


    Speziell der OPV LTC6090 scheint interessant zu sein.
    In Kombination mit einem sehr hochohmigen Eingangsspannungsteiler könnte man damit vielleicht einen precision instrumentation amplifier für deinen Anwendungsbereich aufbauen.


    Hier werden sicherlich auch Leckströme im im fA oder pA Bereich und die sehr hohe Spannung (250V) - ich vergleiche sie kindlich Betrachtet mit einem sehr hohen Druck - zu beachten sein.


    Hinter dem precision instrumentation amplifier würde ich dann ein hochgenaues DMM, wie ein PeakTech 3360, nehmen.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Danke Uwe,


    jetzt habe ich erstmal genug Lesestoff.


    73, Hans

    Mit einem Draht klappt es nicht -- und ab zwei kann man verwechseln!:D

  • Hallo,
    vielleicht habe ich auch was mißverstanden aber die Durchbruchspannung eines
    PN-Übergangs kann man messen, indem das Bauteil in Sperrichtung über einen
    hochohmigen Widerstand an eine regelbare Spannungsquelle gelegt wird.
    (Berührungsschutz beachten !!!)
    Auf einem, dem Bauteil parallel geschalteten, Multimeter kann man erkennen, wann
    die Spannung nicht mehr ansteigt. Das ist die Durchbruchspannung.
    Der hochohmige Widerstand (vielleicht 1 MegOhm) verhindert die Zerstörung durch
    Strombegrenzung, liefert aber genug für das Multimeter.
    Das funktioniert für Dioden wie für Transistoren (UCE, UCB, etc)
    Die Notwendigkeit spezieller, hochohmiger Meßanordnungen sehe ich nicht...?
    Wie schon erwähnt, bei hohen Spannungen - Vorsicht.
    Ein Drahtverhau auf dem Basteltisch ist gefährlich.


    73
    Andreas
    DL5CN

    dl5cn

  • Hallo Andreas,


    meine Messmethode beruht auf einem anderem Grundgedanken. Feste Messspannung von 250 V und mit einer festen Stromquelle von 200 nA (Innenwiderstand 15 Mohm) plus direkter Messung parallel DUT. Auf diese Weise kann ich es im zweiten Schritt leichter automatisieren. Die gesamte Meßanordnung soll in ein altes PC Netzteil eingebaut werden.


    73, Hans

    Mit einem Draht klappt es nicht -- und ab zwei kann man verwechseln!:D

  • meine Messmethode beruht auf einem anderem Grundgedanken. Feste Messspannung von 250 V und mit einer festen Stromquelle von 200 nA


    Warum das Rad neu erfinden?
    Die Testmethoden für die statischen Kenn-Werte von Halbleiter-Dioden, darunter auch die Durchbruchspannung (Reverse Breakdown Voltage) sind von der JEDEC seit 1965 standardisiert:


    http://www.jedec.org/sites/default/files/docs/jesd282b01.pdf[/url]
    http://snebulos.mit.edu/projec…MIL-STD/MIL-STD-750-4.pdf
    http://www.keithley.com/data?asset=3586</a>


    Ich denke, dass der Aufwand dies zu automatisieren nicht lohnt, da reicht eine Stichprobe, die Dioden werden sich wenig voneinander unterscheiden. Die Reverse Breakdown Voltage ist m.E. auch einer der weniger wichtigen Dioden Parameter, wenn man nicht gerade Netzgleichrichter bauen will.


    73

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)