SMD-Mikrofonverstärker mit Limiter SMV 5

  • Hallo Freunde,


    habt ihr Erfahrungen mit dem oben genannten SMD-Vorverstärker von ELV?
    Ich möchte diesen gerne für mein Sennheiser PC-151 Headset einsetzen und das ganze mit einer kleinen Lithiumbatterie in einer Blackbox unterbringen.
    Muss hier noch was angepasst werden?


    Beste Grüße !


    Henning

  • Guten Morgen Henning,


    ja hier im Forum sind einige Beiträge zusammengetragen worden, suche mal nach "SMV5":


    Vielleicht ist auch etwas für Dich dabei.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • http://www.qrpforum.de/index.p…&highlight=elv+kompressor


    Ohne externe Anpassung am Ausgang geht's leider nicht, weil der ELV-Kompressor eher auf LINE-Pegel (für Audio-Anwendungen) getrimmt ist und den NF-Ausgang fast "ungebremst" ausgibt.


    Ebenso sind bei Elektretkapseln eine Reduzierung der Eingangsempfindlichkeit notwendig, damit das Noisegate durch Umgebungsgeräusche nicht ständig aufmacht oder offen bleibt. Sonst hat es ja seinen Sinn und Zweck verfehlt....hi.
    Entgegen meinen früheren Postings lasse ich nun den linken Jumper offen, verwende ich aktuell am Eingang vom Pin1 (Elektret-BIAS) auf Pin2 (Mic-In) einen 100nF SMD-Kondensator und von Pin2 (Mic-In) auf Pin3 (Masse) einen 2k2 SMD-Widerstand. Der 2k2 drosselt den Eingangspegel, der 100nF zw. Kapsel und Mic-In verhilft in Kombination mit dem 2k2 zu einem 700Hz Hochpass. Das bringt eine bessere Sprachprägnanz bei höheren Kompressionsgraden, aber vor allem dämpft das die tiefen Frequenzen (Shack-Netzteile, Fahrgeräusche).


    Dadurch funktioniert das Noisegate in allen Umgebungen hervorragend. Sprechabstand danach rd. 15cm bis null cm ohne zu übersteuern, bei größerem Sprechabstand sollte das Noisegate bereits schon zumachen (und die Hintergrundgeräusche bleiben da wo sie hingehören - im Hintergrund...hi).


    Danach den 1k Kompressionswiderstand auf 22k-47k erhöhen, damit aus dem 1:1-Verhältnis (also nur mit Maximallimiter-Funktion) eine ca. 4:1-Kompression wird. Spätestens hier sind die vorgenannten Eingangsdämpfungsmaßnahmen notwendig !


    Am Ausgang einen seriellen 10k-22k sowie einen anschließenden Trimmer von 1k-5k nach Masse (geräteabhängig). Damit wird das Ausgangssignal von LINE-Pegel auf funkgeräteverträgliche Pegel herabgesetzt. Und durch den Trimmer mit kleinem Widerstandswert hat man bei richtigem Verhältnis (serieller Widerstand zu Trimmer) auch einen vernünftigen Einstellbereich ohne dass es zu filligran bei den Drehbewegungen wird.


    Solltest Du den SMV5 an einem ICOM betreiben wollen, abschließend nach dem Trimmerschleifer nochmals einen seriellen 1µF Kondensator in Serie, denn ICOM's haben auf der Mic-Leitung eine überlagerte BIAS-Spannung für Elektretkapseln. Ich habe schon erlebt, dass wenn man hier mit einem Widerstand nach Masse geht (also in unserem Beispiel der schlussendlich eingestellte Widerstand zw. Trimmerschleifer und Trimmermasse), dann überlagern die ICOM's plötzlich ein NF-Rauschen in der Modulation. Schlägt irgendwie auf die überlagerte BIAS-Spannungsversorgung zurück. Mit einem seriellen Kondensator am Ausgang umgeht man das Problem, ohne nach den Ursachen forschen zu müssen. Der serielle Kondensator stört ja auch bei anderen Gerätetypen nicht, kann also grundsätzlich verwendet werden - selbst wenn der SMV5 an wechselnden Geräten zum Einsatz kommen soll.


    Mir persönlich gefällt noch eine abschließende Änderung am besten. Den AGC-Haltekondensator von 10µF SMD in einen ungepolten 4,7µF SMD Kondensator ändern (Quelle: z.B. Reichelt). Danach "klebt" das Noisegate sehr schnell an der Sprache und macht bereits beim Luftholen zu, ohne aber so schnell zu sein dass bereits die Sprachfetzen darunter leiden. Eine bessere Hintergrundunterdrückung kann man gar nicht bekommen. Auch super für Fielddays (das Vogelgezwitscher bleibt nun draußen oder ist nur noch während der Modulation zu vernehmen...hi).



    Sicherheitshalber schalte ich noch einen fetten 470µF-1000µF Elko von +5V nach Masse. Das nimmt etwaige Spannungsschwankungen weg, denn das mögen solche SSM21xx Kompressoren gar nicht. Hört sich dann an als würde HF einstrahlen, ist es aber in den meisten Fällen gar nicht. Speziell wenn man die Spannung über die Mic-Buchse ziehen will. Hier sind z.B. die YAESU FT-8x7 Baureihe lt. Handbuch auf ca. 10mA Stromentnahme angegeben. Bedingt durch die kleinen SMD-HF-Drosseln im Gerät. Mit einem 220µF Elko im Handmikrofon ist bereits problemloser Betrieb möglich.


    ....und wie ich nach dem ganzen Posting gerade bemerke, hätte ich mir nun auch den o.g. Link sparen können. Ist ja eh alles nochmals gesagt - sogar mit meinen Änderungen à la Revision 2014.... :thumbup:


    vy 73,
    Jochen, DG2IAQ

  • Danke Jochen,


    für die Zusammenfassung.


    Ich habe noch einen SSM-2167 hier, denn kann ich nun nach deinen Erfahrungen beschalten.


    Fein !

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Jochen,


    (nun ist es mir doch gelungen, mich hier registrieren zu können... :P )


    ich habe einige Fragen:


    - Ich bin gerade dabei, für meinen im Auto verbauten Yaesu FT-857D
    eine Freisprecheinrichtung zu basteln. Aus meiner
    Freisprecheinrichtung anderer Funkgeräte habe ich noch ein Peiker
    ME3
    (http://www.peitel.de/produkte/…isprechmikrofone/me3.html),
    welches ich wieder verwenden möchte.


    -> Der Sprechabstand soll nun etwas größer sein als die von
    Dir beschriebenen 25cm (glaube ich waren das), da ich das Mikro auf
    der Lenksäule platzieren will.


    -> muß ich dazu die Schaltung noch anders anpassen, als Du in
    deiner Mod?


    - Hast Du die nicht direkt auf der Platine zu ersetzenden oder
    zuzufügenden Bauteile ebenfalls als SMD verwendet und/oder auf eine
    separate Platine gesetzt? Mich würde der mechanische Aufbau
    interessieren, da ich in meinem Freisprechschaltungskästchen nicht mehr so
    viel Platz habe...


    - Den großen Elko (470-1000 uF) zur Spannungsunterstützung gibt es
    wohl nicht als SMD-Version, oder?


    - meintest Du mit dem Trimmer 1k-5k einen, der die Widerstandswerte
    von 1k-5k hat oder einen, der entweder von 0-1k bzw. von 0-5k geht?


    - Ich versuche, kein "Steckdosenamateur" zu sein, kann aber keine
    Schaltungen selbst auslegen (allenfalls nur sehr einfache...) und
    kenne auch nicht alle SMD-Bauteilmöglichkeiten...


    Herzlichen Dank für Deine Hilfe und liebe Grüße,


    73


    Markus,
    DH1MP

  • - Den großen Elko (470-1000 uF) zur Spannungsunterstützung gibt es
    wohl nicht als SMD-Version, oder?


    - meintest Du mit dem Trimmer 1k-5k einen, der die Widerstandswerte
    von 1k-5k hat oder einen, der entweder von 0-1k bzw. von 0-5k geht?

    Moin


    und herzlich Willkommen im Forum.


    Ich kann zumindest zu einigen Fragen Antworten geben.
    Elkos: Diese gibt es natürlich in SMD-Form. Einfach mal bei den üblichen Anbietern schauen. Oder generell Google befragen.


    Trimmer: "der von 0-1k bzw. von 0-5k geht" ist richtig.
    Verstellbare Widerstände werden in der Regel mit dem maximal erreichbaren Widerstandswert angegeben.
    Meistens beginnen sie in etwa bei 0 Ohm.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Hallo liebe OM's


    werde mal den Beitrag hier mit meiner aktuellen Frage wiederbeleben.

    Hat jemand von Euch den Nachfolger, den SMV5-2 in Verwendung ?

    73 de OE9SAU, Martin

  • SMV5-2 in Verwendung? Nee, noch nicht aber danke für den Hinweis. Ich war nämlich auf der Suche nach genau sowas.

    73 de Eike KY4PZ / ZP5CGE

    Wat de een sien Uhl is de anner sien Nachtigal
    Auf Englisch: Live and let live
    Und wenn's garnicht anders geht: "Einfach gaanich injuriern!" sagt der Hamburger

  • SMV5-2 in Verwendung? Nee, noch nicht aber danke für den Hinweis. Ich war nämlich auf der Suche nach genau sowas.

    Hi Eike,

    ich hab einen hier für meine FT-817.

    Denke aber der SMV muss noch etwas angepasst werden. Vermute mal mit ähnlichen Anpassungen, wie schon hier beschrieben.

    Drum die Frage ins Forum.

    73 de OE9SAU, Martin

  • Hallo

    hab den SMV5-2 mal in Betrieb genommen, mit dem 2-polige Elektret was mitgeliefert wurde.

    Lässt sich fürs erste alles gut einstellen. Sollte der Ausgangspegel, wie in meinem Fall für die FT-817 zu hoch sein, gibt es auf der PCB ja den R9 und den Pegel-Poti in Serie.

    R9 ist aktuell ein 10kOhm in extra grösser Bauform, mit dem der Pegel zusätzlich noch mehr angepasst weden kann.

    Hab noch einen 470µF Elko von +5V nach Masse geschaltet, wie Jochen, DG2IAQ oben beschrieben hat, für eine stabile 5V Versorgung.




    Denke somit benötigte ich aktuell keine externe Bauelemente mehr.

    73 de OE9SAU, Martin

  • Hab noch einen 470µF Elko von +5V nach Masse geschaltet, wie Jochen, DG2IAQ oben beschrieben hat, für eine stabile 5V Versorgung.

    Das sollte eigentlich nicht mehr notwendig sein, da der SMV5-2 mit einem 3V-Spannungsregler bestückt ist. Der alte SMV5 hatte keinerlei Spannungsregelung und war deshalb auch nur bis maximal 5,5V einsetzbar (laut Datenblatt des SSM2167).


    73

    Uli DF7SC

  • Das sollte eigentlich nicht mehr notwendig sein, da der SMV5-2 mit einem 3V-Spannungsregler bestückt ist. Der alte SMV5 hatte keinerlei Spannungsregelung und war deshalb auch nur bis maximal 5,5V einsetzbar (laut Datenblatt des SSM2167).


    73

    Uli DF7SC

    Hallo Uli,

    da hast Du sicher recht. Ich hatte das irgendwie so verstanden, dass die 5V von der FT-817 nur ca. 10mA liefern kann. Und mit dem Kondi etwaige Spannungseinbrüche bei Mehrstrom abgefangen werden können.

    Wenns nicht hilft, schadet es hoffentlich auch nicht. Grüsse

    73 de OE9SAU, Martin

  • Hallo zusammen,


    hab nun aktuell ein MH-67A8J für die FT-817, kostet rund 20.-€, mit einem SMV5-2 ausgestattet. Man muss dazu sagen, das MH-67 hat generell keinen schlechten Klang aber halt zu wenig Wums auf SSB.

    - R9 10kOhm ersetzt mit 182kOhm für die Pegelreduzierung an der FT-817

    - Lötbrücke geschlossen für 3.5kHz Sprach-Tiefpass

    - Lötbrücke offen (35dB Verstärkung)

    - Original Mic-Kapsel ausgelötet und die Leiterbahnen getrennt

    - Mitgelieferte Mic-Kapsel an die Platine gelötet für den Halt im Gehäuse und mit verdrillten Drähten zum SMV5-2 geführt

    - Gewichte entfernt

    - Noch drei Löcher für die Potis -> FERTIG ist das Compressor Mic


    73 de OE9SAU, Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Martin ()

  • Das Signal scheint mit Kompressor deutlich breiter. Könnte es sein, dass die Pegel zu hoch eingestellt sind und ALC übersteuert ist?


    73, Peter - HB9PJT

  • Das Signal scheint mit Kompressor deutlich breiter. Könnte es sein, dass die Pegel zu hoch eingestellt sind und ALC übersteuert ist?


    73, Peter - HB9PJT

    So sieht das Signal aus . . . die Frequenznachbarn werden sich freuen.

    Vy 73, Roger

  • Danke Peter - HB9PJT, Danke Roger -DL2YDP für den Hinweis. Muss mir die Einstellungen noch genauer ansehen, kann gut sein das es etwas zu viel des Guten ist.

    73 de OE9SAU, Martin

  • Martin, schau dir mal das Spektrum an, nicht nur den Wasserfall, das gibt dir zusätzlich eine quantitative Sicht auf dein Sendesignal. Ich bin sicher, du wirst beträchtliche Nebenaussendungen auf den Nachbarfrequenzen feststellen.


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Martin, schau dir mal das Spektrum an, nicht nur den Wasserfall, das gibt dir zusätzlich eine quantitative Sicht auf dein Sendesignal. Ich bin sicher, du wirst beträchtliche Nebenaussendungen auf den Nachbarfrequenzen feststellen.


    73

    Günter

    Danke Günter, werde ich mir ansehen.

    73 de OE9SAU, Martin

  • So, hab mir das ganze nochmals angesehen. Wasserfall und Spektrum.

    Was meint Ihr dazu ? Ist das OK oder nicht ?


     

    73 de OE9SAU, Martin