Latching Relais Tuner

  • Hallo zusammen,


    Ich bin grade für diverse Setups einen remote Tuner suchen. Folgende Spezifikation:


    Remotetuner
    100 Watt Leistung, auch in CW auch wenn ter Tuner mal im Grenzbereich anpassen muss.
    Bistabile Relais
    Steuerbar über seperate Leitung (Falls ich trau den Koax Feeds nicht übern weg)
    4 Antennenausgänge
    Geringer Außenwiederstand


    Täuscht mich das oder ist das nicht zu finden? Der Sache am nächsten kommt der AT-200
    oder AT-600 von LDG. Mit dem Nachteil das ich mich erstmal hinsetzen muss um ein Gehäuse
    dafür zu basteln. Dafür könnte ich dann aber noch einen Antennenumschalter mit Bistabilen
    Relais dazubauen, ich kann irgendwie auch keine remote Antennenschalter mit Bistabilen Relais
    finden.


    Kommt das nur mir so vor oder sieht die Realität wirklich so aus?


    gruß
    Hans

    Einmal editiert, zuletzt von OE1SRC ()

  • Moin,


    sowas suche ich auch als echten symmetrischen Tuner. Und genau der Punkt "symmetrisch" scheint noch schwieriger zu sein. Ich will keinen 1kW Tuner für einen Außenwiderstand von mehr als 1€ pro Watt. 100W sind mehr als ausreichend. Das ist aber ganz schlecht zu finden. Das einzige mir bekannte Projekt ist dieses hier: http://www.dj4uf.de/projekt/DK3HA/DK3HA.htm Wobei die Abstimmung evtl. nicht fein genug ist.


    Mir würde schon die Außeneinheit genügen, eine Fernbedienung über W-LAN oder ZigBee würde ich mir selbst dazu bauen. Es müsste nicht einmal ein Automatiktuner sein, denn die einmal eingestellten Werte könnte ein Controller in der Steuerung simpelst speichern.


    73, Tom

  • Hallo Hans,



    wenn Du nicht auf bistabile Relais bestehen würdest, wäre die Auswahl groß, z. B. bei SGC. Oder Dir reichen 20 W, dann könntest Du Dir den SG-211 ansehen.


    73 Daniel DM3DA

  • Hey Tom,


    Naja, wenn du nicht grade für jedes der doch immerhin 14 Relais 2 Steuerleitungen legen willst, musst du irgendwas bauen. Da bietet sich ein Microcontroller an, der nach dem abstimmvorgang Stromlos geschaltet wird. Automatisches Tuning ist dann sozusagen ein Abfallprodukt.


    Die Probleme die ich sowohl beim Bau von Tunern als auch bei deren Kauf bisher hatte waren:


    - Randbereiche, bzw niedrige Frequenzen (160 Meter Band und 80 Meter Band) Die brauchen mitunter hohe Kapazitive und induktive anteile.
    - Leistung, mit dem Z100Plus muss ich ab 20 Wtts schon aufpassen auf welchem Band ich sende, und mit was, sonst produziert er hässlichste knackgeräusche.
    - Abstimmfehler, die Krönung war hier eine Eigenbaubox die ihre Characteristik lastabhängig und
    sendedauerabhängig verändert hat, sehr lästig das.


    Wenn du ein Design hast was funktioniert, stellt sich schnell das problem der nachbaubarkeit, grade wenn alte Gehäuse und alte Relais
    verwendet wurden. Außerdem soll ein Outdoortuner auch noch klein sein, um am Mast einer Antenne platz zu finden.


    Insgesamt ist das aber alles garnicht sooo dramatisch schweer. Du brauchst 5 Komponenten:
    - C-Board,
    - L-Board,
    - Digitales SWR Meter Board,
    - muC Board (Arduino Teensy)
    - Antennenschalter-Board


    Das siehst du zum Beispiel auch bei der LDG Produktpalette das die da immer das gleiche
    Zeug wiederverwenden, halt alles auf einem Board, da Massenproduktion.


    Oh und eben fällt mir noch ein, eine kuenstliche Erde die
    automatisch geht fänd ich auch mal spannend. :rolleyes: Bleibt halt die Frage wieviel Zeit man
    dann in so ein Projekt stecken will.


    73


    Hans

  • und warum nehmt ihr dann nicht das Projekt von Norbert (FA 1kW Tuner) und speckt das in der Leistung ab?
    Ich würde Norbert mal anfragen, ob er das ok ist für ihn und ob er allenfalls sogar bereit wäre die Firm und Software dazu abzugeben.


    vy 73 de Mark, HB9DRN

  • Hallo in die Runde,


    erwähnt sei hier noch der Christian-Koppler, der auch mit L- und C-Board mit binärer Weiterschaltung arbeitet. Hierfür gibt es auch einige gute Baubeschreibungen. Bistabile (Latch-)Relais lassen sich dort auch einsetzen, muss nur die Steuerung geändert werden. Aber die ganzen ATU sind ja für unterschiedliche (universelle) Anwendungen gebaut. Wenn eine bestimmte Antenne zum Einsatz kommen soll, könnte doch auch eine ATU Box gehen, die nur die Bauteile für die erforderlichen Bänder dieser Antenne enthält und nicht für alles. Denn: m.E. verhält sich die selbe Antenne an anderen Orten unterschiedlich. Daher sind die ATU m.E. so riesig.

    Tschüss von Michael, DL6ABB


    DOK: H73


    DL-QRP-AG #: 420
    G-QRP #: 11472
    AGCW #: 2994
    RTC #: 264

  • Daniel (DM3DA):


    Bistabile Relais sind vor allem deshalb wichtig damit die Antennenanlage nicht letztenendes mehr verbraucht
    als der Tranceiver. Außerdem brauchst du so den Controller während des Empfangsbetriebes nicht mit Strom
    zu versorgen, das ist eine Quelle für böse HF weniger. Grade bei meinem Setup,
    Wohnmobil/Solaranlage/ganzjärig bewohnt, spielt jedes Milliwatt eine Rolle, also selbst wenn der muC gut
    entstört ist, dürfte so ein monostabiler Tuner deutlich mehr Leistung in Wärme umsetzen als mein Receiver.


    @Mark (HB9DRN) : Der FA Tuner ist eine gute Basis wenn du einen Symmetrischen Tuner brauchst, die Firm und
    Software spielt da aber den kleinsten Teil, die schreib ich dir an nem nachmittag runter. (naja, ok vielleicht nicht
    ganz so schnell), die Hauptarbeit beim FA Tuner dürfte die Ersetzung der Relais gegen billigere komponenten
    mit anderem Printlayout werden, sowie die Ersetzung der Kondensatoren gegen billigere nicht so Spannungsfeste.
    Das währe natürlich machbar, vorrausgesetzt du kommst einmal an die Platinenlayouts ran.


    Michael (DL6ABB): Die Autotuner arbeiten IMHO alle binär, oder nicht? (ok, rollspulen und screwdriver mal ausgenommen)


    Das mit der bestimmten antenne und deren Abstimmung hab ich früher auch gedacht, bis mir die Bandwechsel zu
    lästig geworden sind. Ich hab damals Tuner sogar ein wenig verteufelt und so. Grundsätzlich ist es natürlich
    effizienter je wenier ein Strahler angepasst werden muss. Praktisch gesehen ist der Vorteil, das du mit einem
    Tuner eine leider doch manchmal notwendige Anpassarbeit einmal für eine Vielzahl von Antennen und Bändern
    einmal generisch baust. Es sollte (wenn man einmal die Güte der
    Bauteile vernachlässigt) eh keinen Unterschied machen ob im Speisepunkt der Antenne ein generischer
    Tuner oder eine feste Anpassschaltung sitzt.


    Wenn du 9 Anpassschaltungen für 9 Bänder im Speisepunkt unterbringst ist der der Schaltungsaufwand sogar
    größer als bei einem Tuner. Wenn ich 9xC und 9xL mit je einem Relais schalten muss macht das
    18 Relais. Dem stehen 17 Relais in einem Typischen universellen 8 bit breiten L Netzwerk gegenüber.


    So weit meine überlegungen...


    73
    Hans

  • Hallo Hans,


    ...Wohnmobil/Solaranlage ist klar. Aber beschreibe bitte mal deine Antennenanlage. Ist sie am Womo befestigt oder steht sie daneben ?

  • Naja, das wechselt immer mal, ich suche immernoch den optimalen kompromiss zwischen Aufbau, Antennengewinn und bequemlichkeit.


    Im Augenblich habe ich folgendes aufgebaut:


    Das Fahrzeug hat eine höhe von 4 Metern (LKW Basis) und ein ausziehbares 2 Meter Stahlrohr zur Antennenmontage. Auf das dem Rohr steckt ein DX-Wire GFK Mast 10 Meter, und daran befestigt ist ein Strahler aus Lautsprecherkabel. Angematcht wird die Antenne am unteren ende des GFK Mastes derzeit mit einem LDG Z100Plus Autotuner auf Batteriebetrieb. Der Tuner ist über eine Erdleitung mit dem Fahrzeugdach verbunden.


    So, und nochmal kürzer und in verständlich:


    - GFK Mast 10 Meter mit Draht
    - Tuner im Speisepunkt
    - Erdung über Fahrzeugmasse


    Das ganze geht gut von 3,5-11 MHz solange ich NICHTS funkrelevantes aus der Solaranlage speise und auch kein Aggregat rennt, oder sowas.
    Ab 14 MHz muss ich halt den Strahler kürzer machen. Den Tuner statt in den Wagen in den Feedpoint zu setzen bzw den Feedpoint über das
    Dach zu legen hat nochmal ordentlich was gebracht.


    -----------------------------------------------------------------


    Mechanisch ist der Feedpoint aus Abflussrohr und einer Lunchbox zusammengetaped die beiden DXwire masten die 50mm außendurchmesser haben, kann man mit hilfe von zwei 50 mm abflusrohr muffen bequem und stabil in einen 70 mm abflussrohr stellen ohne das das zu dolle wackelt. Ein weiteres 70 mm Rohr dient als Auffangbehälter für den Drahtsalat bei der Demontage.


    Der nächste Feedpoint soll: etwas mehr Leistung vertragen, insbesondere wenn Transformiert wird. Der Z100 verträgt eben doch nur 30-50 wtts dauerträger. wenn man die Anleitung mal genau liest. Und er soll in der Lage sein, bis zu 4 Antennendrähte bzw zusatzspulen zu schalten. Es wird wohl darauf rauslaufen das ich eine der nächstgroßeren LDG Tuner Versionen in ein selbstgebautes Gehäuse setze, den Antennenumschalter und die Anschlüsse wetterfest ausbaue und die Abflussrohrhalter daran fest montiere.
    Das ganze mit einer kleinen controllereinheit im Wagen, wo ich bequem aus dem Trockenen heraus Bandwechseln kann. ;)


    73


    Hans

  • Hallo Hans,


    es weicht vom eigentlichen Thema ab..


    Wenn Du vom Feedpoint aus einen Draht, mit gleicher Länge wie beim Strahler, als Radial schräg nach unten wegspannst und die Masse vom Fahrzeug entfernst, wirst Du keine HF-Beeinträchtigung mehr haben.
    Du kannst dann vom Feedpoint aus auch mit einem Stück Hühnerleiter zum Anpassgerät gehen oder den Tuner in den Speisepunkt bauen.
    Ich verwende am WOMO 2 mal 6,3m mit einem 10m GFK Mast. Abgestimmt wird mit einem Autotuner über 5m Wireman und einem 1:4 Balun.
    Ich funke damit auf allen Bändern. Ab 40m abwärts läßt allerdings der Wirkunggrad nach.


    73 Herbert, DF7DJ

    73, Bert DF7DJ

  • Hallo in die Runde,


    Ok, ich muss mich korrigieren, da mir nicht bewusst war, dass der Antennenaufbau für's Womo war. Im Womo habe ich den Aufbau, ähnlich wie Herbert, nur wegen QRP mit einem Z-Match, ZM4. Einfach Hühnerleiter durch's Fenster, angeschlossen und los. Mir wäre, ausser zum Spass am Bauen, der Aufwand mit Automatik und so, für's Womo etwas zu groß. Aber -- OK.


    Mit "binär" war hier BCD kodiert für's C- und L-Board gemeint, was ja nicht zwingend ist, es wäre ja auch dezimal codiert möglich.


    Ich schliesse mich der Meinung an, dass für Mobilbetrieb ein echter ATU nötig ist, weil man nicht nach jedem erneuten Aufziehen des Antennendrahtes die selben Bedingungen hat wie vorher und die jeweiligen Einstellungen varirieren.


    M.E. geht es nicht völlig ohne Eigenbau -- aber das ist doch das Interessante an unserem Hobby.

    Tschüss von Michael, DL6ABB


    DOK: H73


    DL-QRP-AG #: 420
    G-QRP #: 11472
    AGCW #: 2994
    RTC #: 264

  • Hallo Herbert,


    Wenn Du vom Feedpoint aus einen Draht, mit gleicher Länge wie beim Strahler, als Radial schräg nach unten wegspannst und die Masse vom Fahrzeug entfernst, wirst Du keine HF-Beeinträchtigung mehr haben.


    So abwegig ist dein Beitrag jetzt nicht. Das eine radial funktioniert schon, mal abgesehen von der unlust eines zu verwenden.


    Es wär mal spannend zu wissen unter welchen umständen, und warum, weil eigentlich wird hier Lambda 1/4 angegeben,
    und pro Wellenlänge ein Radial. Dann gibt es die Folklore das dafür auf jeden Fall Symetriert werden muss. Da gibts dann
    Strom und Spannungssymetrierer. Wobei der Stromsymetrierer aus zwei parrallelen Spulen gewickelt ist, was übrigens
    dem effekt einer Paralleldrahtleitung gleichkommen dürfte. Es gibt aber auch
    leute die haben das komplett ohne Symetrierglied versucht, hat auch funktioniert.


    Zitat


    Du kannst dann vom Feedpoint aus auch mit einem Stück Hühnerleiter zum Anpassgerät gehen oder den Tuner in den Speisepunkt bauen.


    Koax ist halt doch bequemer, da muss ich nur drauf achten das ichs nicht knicke beim verlegen. Außerdem Transformiert auch die
    Hünerleiter selbst ganz ordentlich.



    Zitat


    Ich verwende am WOMO 2 mal 6,3m mit einem 10m GFK Mast. Abgestimmt wird mit einem Autotuner über 5m Wireman und einem 1:4 Balun.
    Ich funke damit auf allen Bändern. Ab 40m abwärts läßt allerdings der Wirkunggrad nach.


    Genau ab 40m abwärts lässt der Wirkungsgrad nach, da bräuchtest du mehr draht. Grundsätzlich wird in deinem Aufbau
    3 Mal transformiert.

    - In der Hünerleiter
    - Im Balun
    - Im Tuner


    Nehmen wir einfach mal 95 % Wirkungsgrad bei einer Transformation an, nur um das zu überschlagen. Dann verliest du 5% deiner
    Signalstärke im Tuner. Das ist ein Faktor von 0,95 was dann ungefähr -0,0223 Bel macht. Die Addieren sich dann zu -0,0669 Bel.
    Das ist immernoch ein gesamter verlustfaktor von nur 10^-0.0669=0,86 ungefähr gerundet.


    Dein Tuner stimmt auch ohne Probleme den 6,3 Meter Draht bis 40 Meter völlig ohne Balun ab, wenn er im Einspeispeunkt
    sitzt, das ist garkein problem. Den Balun brauchts erst auf den niderfrequenteren Bändern als Tuninghilfe sozusagen.


    grüße


    Hans

  • Hallo Michael,


    Naja, Hünerleitung durch fenster geht halt nur im Sommer. :)
    Jetzt im Winter ist ein offenes fenster einfach nur kalt, aber ich bin auch ein sonderfall, geb ich ja zu.



    Mit "binär" war hier BCD kodiert für's C- und L-Board gemeint, was ja nicht zwingend ist, es wäre ja auch dezimal codiert möglich.


    Das hat jetzt sprichwörtlich alle Klarheiten restlos beseitigt. BCD Steht für binary coded Decimal. Das heist du nimmst 4 Bit und stellst damit eine
    Dezimalziffer dar, dabei werden die restlichen 6 möglichen Kombinationen nicht genutzt. Wenn ich mit eine dezimale kodierung in dem zusammenhang
    vorstellen kann dann währe die eben Binär codiert, also im prinzip das selbe. Verwenden kann man das in einem Taschenrechner. Oder für die
    Berechnung großer Flieskommazahlen. Für einen Tuner währe sowas einfach nur verschwenderisch.


    Die meisten automatischen Tuner machen sich eher die 2er Potenzreihe zu nutze die man braucht um von BCD aufs Dezimalsystem umzurechnen. Nehmen wir als
    kleinste abstufung 1nF an.


    1nF * 2^0 =1 nF 1nF*2^1 = 2nF ....


    Wir können durch Kombination zweier C, einer mit 1nF und einer mit 2nF bereits in Stufen von 1nF alle von 0 -3 nF alles erzeugen, also 0,1,2 und 3 nF
    das verhältnis (anzahl der Stufen zur gesamtkapazutät) wird besser je mehr stufen oder binäre stellen dazukommen. In der Praxis finden sich in den
    meisten Tunern 7-8 Relais pro Dekade, was nicht ganz so zufällig der aktuellen Byte breite moderner Microcontroller entspricht und immerhin 256
    Kombinationen zulässt.


    Die einzige andere Variante die ich bisher gesehen habe verwendet einen Drehschalter der einzelne Windungen schaltet (12 Kombinationen) oder
    aus einer Rollpule bzw Drehkondensator.


    grüße


    Hans

  • Hallo Hans,

    Naja, Hünerleitung durch fenster geht halt nur im Sommer. :)
    Jetzt im Winter ist ein offenes fenster einfach nur kalt, aber ich bin auch ein sonderfall, geb ich ja zu.

    ne ne, Hühnerleiter durchs Fenster geht auch im Winter, ohne das Fenster offen lassen und frieren zu müssen. Die relativ flexible 300-Ohm- oder 240-Ohm-Leitung (Fernsehkabel) kann man getrost in einem Holzfensterrahmen einklemmen. Bei der dickem Wireman_Leitung habe ich es noch nicht probiert.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!