Laborsteckbrett - die Qual der Wahl ?

  • Vielen von uns wird es ähnlich ergehen: Eben ´mal schnell eine Schaltung aufbauen um zu testen, wie sich eine Idee umsetzen läßt. Oft ist die Anzahl der Bauelemente mit 15 - 20 überschaubar, man möchte aber nicht gleich eine Leiterplatte entwickeln.


    Bei den bekannten Elektronik-Lieferanten sowie bei Ebay und Co. finden sich unter der Bezeichnung Steckbrett, Breadboard oder Experimentierbrett eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die sich in sich ihrer Ausführung zum Teil deutlich unterscheiden, deren Qualität und Funktionalität aber nur bedingt beurteilt werden kann.


    Die Steckbretter unterscheiden nicht nur durch ihre Größe und das lieferbare Zubehör, sondern auch durch die Ausstattung mit Buchsen für Stromversorgung und NF-Verbindungen.


    Manche Steckbretter sind so aufgebaut, dass eine dauerhafte Realisierung der Schaltung auf baugleiche Lochrasterplatinen möglich wird.


    Der Verwendungszweck spielt zum Beispiel bei der Firma AK-Modul-Bus eine Rolle, dort werden unter anderem Steckbretter für Versuche mit Röhren angeboten.


    Worauf sollte man bei der Auswahl achten ?


    73,
    Klaus-Peter
    DJ4DI

    Power is no substitute for skill

  • Hallo Klaus-Peter,


    kommt ganz darauf an... - wer mit Röhrenschaltungen experimentieren will, ist sicher mit dem zitierten AK-Modul
    gut bedient.
    Standard-Steckbretter mit einigen Buchsen sind dagegen universell einsetzbar und deutlich günstiger,
    da kann man notfalls auch eine Schaltung für einige Zeit aufgebaut lassen und ein zweites für weitere
    Experimente vorhalten.
    Für minimalistische Transceiver empfiehlt sich ein Gehäuse mit eingebautem einfachst Steckbrett,
    eingebauten Drehkos und allen erforderlichen Buchsen/Schaltern etc. -
    Deckel drauf und es sieht ordentlich aus.
    Vorsicht bei HF-Schaltungen: Die Kapazität zwischen zwei benachbarten Reihen liegt schnell bei 5pF und mehr,
    das reicht locker als Rückkopplungskapazität für einen ( unbeabsichtigten ) Oszillator -
    notfalls eine Reihe freilassen bzw. auf GND legen.


    Viel Spass


    Peter/DL3PB

  • Wenn ich mal eben eine Schaltung mit 15 ... 20 Bauteilen aufbauen möchte, dann löte ich mir die auf einer Lochrasterplatte zsuammen. Nur wenn es eine mehrstufige HF-Schaltung werden soll, ist eine Unterteilung in Teko-Kästchen zur Abschirmung angesagt.


    Ob und wann die fertige Schaltung dann "richtig" auf einer Leiterplatte aufgebaut wird, hängt ganz davon ab, was mir an neuen Ideen in de Sinn kommt. So sieht z. B. mein SAQ-Empfänger immer noch so aus wie in CQ-DL 5/2013 abgebildet. Von DJ9EO,der ihn nachgebaut hat, weiß ich aber inzwischen, daß er auf eine Leiterplatte und in ein Gehäuse Teko 4/B hineinpaßt. Wichtig ist für mich vor allem, daß er transportiert werden kann.


    Steckbretter sind meines Erachtens vor allem für Niederfrequenz- und Logik-Schaltungen geeignet, bei denen die Signale im Pegel praktisch gleich bleiben und Rückkopplungen und ähnliches kaum zu erwarten sind. Aber mit ihnen habe ich noch nie gearbeitet.

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo,


    vielleicht hilft diese Seite auch weiter http://www.mikrocontroller.net/articles/Steckbrett . Ich habe mir irgendwann mal eins bei Reichelt geholt, Nachdem ich die Packung oeffnete, dauerte es allerdings ca. 2 Wochen bis das Teil benutzbar war. Es hat so unertraeglich chemisch gestunken, das es 2 Wochen an der frischen Luft war. Ich nutze es hauptsaechlich fuer Schaltungen mit Arduinoboards.


    73 Sven

  • Hallo Peter, Ha-Jo und Sven,


    vielen Dank für eure Tipps - ich hatte das Thema ein paar Tage unkommentiert gelassen, weil ich nicht wußte welche Hinweise noch kommen.


    Aus euren Beiträgen nehme ich das folgende Ergebnis mit:


    Für Experimente mit modernen Bauteilen reicht ein einfaches und preiswertes Steckbrett mit Buchsen aus. Das AK-Modul ist für Röhrenexperimente zwar eine sinnvolle Alternative, wird aber für alle anderen Experimente nicht benötigt.


    Der Einsatzschwerpunkt der Steckbretter liegt bei NF- und Logik-Schaltungen, bei HF-Schaltungen ist auf kapazitive Kopplungen zu achten. Je nach HF-Schaltung sind Montagen auf einer Lochplatte oder ein Aufbau im Manhattan-Stil auf kupferkaschiertem Untergrund die bessere Lösung.


    Der Einbau einer HF-Schaltung in ein vorgefertigtes Gehäuse mit den gebräuchlichen Anschlüssen für Spannungsversorgung, Antenne, Taste, Kopfhörer etc. kann den Versuchsaufbau erleichtern. Größe von Gehäuse und Steckbrett bzw. Platine sind dann aufeinander abzustimmen.


    Ich habe mich deshalb entschieden: Die nächste Bestellung bei Reichelt enthält ein einfaches Steckbrett und die Bauteile für ein Gehäuse samt Anschlüsse.


    73,
    Klaus-Peter
    DJ4DI

    Power is no substitute for skill