Selbstbau "Kurz geratener Dipol"?

  • Moin,


    ich will mich mal am "Kurz Geratenen Dipol" versuchen. Wenn ich das richtig verstehe gibt es keine Bausätze mehr, sodass ich die Einzelteile selbst zusammen stellen muss. Auf den Seiten [1] und [2] fand ich schonmal Hinweise. Mir schwebt ein KGD für 40m vor. Laut Anleitung müsste für die Anpassung einfach einen 470pf C parallel zur RG58 löten, richtig?


    Die grösste Hürde sehe ich im hochspannungsfesten Kondensator. Und was ist das Basismaterieal besser geeignet? Das Polyamid oder PVC-Rohr? Hat jemand Hinweise für Bezugsquellen, vor allem für das C?


    73 de dd0ul, Micha



    [1] http://www.nonstopsystems.com/radio/antenna-KGD.pdf
    [2] http://www.nonstopsystems.com/…ank_radio_antenna_KGD.htm

  • wenn man die seiten richtig liest, die du im anhang aufgefuehrt hast, dann bedarf es keines C's das unbedingt hochspannungsfest fest.


    73 de addi / dc0dw

  • Hallo Micha,

    ich will mich mal am "Kurz Geratenen Dipol" versuchen. Wenn ich das richtig verstehe gibt es keine Bausätze mehr, sodass ich die Einzelteile selbst zusammen stellen muss. Auf den Seiten [1] und [2] fand ich schonmal Hinweise. Mir schwebt ein KGD für 40m vor. Laut Anleitung müsste für die Anpassung einfach einen 470pf C parallel zur RG58 löten, richtig?
    Die grösste Hürde sehe ich im hochspannungsfesten Kondensator. Und was ist das Basismaterieal besser geeignet? Das Polyamid oder PVC-Rohr? Hat jemand Hinweise für Bezugsquellen, vor allem für das C?

    es gibt immer noch die Anleitung beim QRPproject.


    Für Informationen zum KGD und seinem Nachbau lese bitte in Ruhe einmal die Themen


    www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=6051


    http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=2359


    http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=354


    hier im Forum durch. Da findest Du mehr als nur die Antwort auf diese Fragen.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Micha,
    eine solche Antenne kann man auch ohne Bausatz problemlos selbst bauen.
    Es handelt sich um zwei verkürzte Strahler, zu einem Dipol kombiniert.
    Das ist auf jeden Fall sehr viel sinnvoller als nur einen Monopol zu verwenden.
    Der Wirkungsgrad der Anordnung wird entscheidend von der Güte der beiden Verlängerungsspulen bestimmt.
    Möglichst dicker Draht und großer Durchmesser lohnen also. Die Strahlerhälften sind aus Alu-Rohr.
    Aus rein mechanischer Sicht sollte zwischen die Alu-Rohre ein stabiles Stück Isoliermaterial, vielleicht GFK ?
    Für die Spulen würde ich dann dicke Rohrstücken verwenden, die keine "mechanischen Aufgaben" haben.
    Falls es möglich ist, an den äußeren Enden der Strahler zusätzliche Drähte als "Dachkapazitäten" anzubringen, vermindert das
    die notwendige Windungszahl der Spulen und erhöht den Wirkungsgrad weiter.
    Gelingt es, die Verluste gering zu halten, ist der Fußpunktwiderstand der beiden Strahlerhälften kleiner als die Kabelimpedanz.
    Daraus folgt, für eine Anpassung muss nach "oben" zu 50 Ohm hin transformiert werden.
    Faustregel: Gute, verkürzte Strahler sind am Fußpunkt niederohmig und benötigen eine Transformation.
    (Verkürzte Antennen mit 50 Ohm Fußpunkt sind sehr verdächtig)
    Die beiden Spulen werden etwas größer, als für die eigentliche Resonanz benötigt, ausgeführt und bilden mit dem
    Kondensator zwei LC-Glieder. Ein spannungsfestes C ist nicht erforderlich, dort gibt es vorzugsweise Strom.
    Ohne Netzwerkanalyse bleibt nur probieren auf bestes SWR bei der gewünschten Frequenz.
    Ob man an den Enden die Länge ändert oder an den Spulen manipuliert ist fast egal.
    Die beiden Spulen sollten magnetisch nicht gekoppelt sein, also nicht unmittelbar am Speisepunkt in Reihe sitzen.
    Für eine grobe Orientierung kann man die Spulen zunächst mit weniger teurem Draht wickeln und die "Frequenz testen".
    Ganz perfekt ist zum Schluß ein wenig um Ferrite gewickeltes Speisekabel als Symmetrierung.
    Viel Spass beim Experimentieren.
    73,
    Andreas
    DL5CN

    dl5cn

  • Moin zusammen,

    Ein spannungsfestes C ist nicht erforderlich, dort gibt es vorzugsweise Strom.


    das ist richtig, jedoch fliesst von dem Strom auch "so Einiges" als Blindstrom durch den Kondensator. Daher ist an dieser Stelle ein Kondensator notwendig, der (insbesondere bei "Non-QRP") das verkraftet... Also wird "etwas keramisches" oder "etwas sehr impulsfestes" (z.B. "FKP1") benötigt. Und diese Bauformen sind m.E. nur mit hoher Spannungsfestigkeit erhältlich. Daraus ergibt sich der oft gehörte Hinweis "Hochspannungskondensator verwenden".


    73 de Roland / DK1RM

  • Moin zusammen,


    das ist richtig, jedoch fliesst von dem Strom auch "so Einiges" als Blindstrom durch den Kondensator. Daher ist an dieser Stelle ein Kondensator notwendig, der (insbesondere bei "Non-QRP") das verkraftet... Also wird "etwas keramisches" oder "etwas sehr impulsfestes" (z.B. "FKP1") benötigt. Und diese Bauformen sind m.E. nur mit hoher Spannungsfestigkeit erhältlich. Daraus ergibt sich der oft gehörte Hinweis "Hochspannungskondensator verwenden".


    73 de Roland / DK1RM


    Genau aus diesem Grund haben wir damals für den Bausatz 5kV Kondensatoren benutzt. Die haben genug Fläche um den Strom zu verkraften. Der KGD wird von vielen OM mit 100W betrieben. Wir haben diese von Bürklin bezogen.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)


  • vielen Dank für alle ausführlichen Antworten. So langsam nimmt die Antenne Formen an. Als Träger kaufte ich 20mm Polyamid, die Dipolhälften werden Alurohr werden. Mit Hilfe von "mini Ringkern-Rechner" ermittelte ich genau 100 Windungen für dieses Setup.
    Wie ich die kurzen Stäbe für das Finetuning mechanisch realisiere weiss ich noch nicht. M5 Gewindestanden liegen in der Bastelecke, ich überlege nur noch wie man die stabil dort rein bringt.


    Gerade bereue ich es, seit über 1 Jahr den Bau eines Dip-Meters zu planen, den Plan aber noch nicht umgesetzt zu haben. Aber solche Pläne kommen ihrer Umsetzung ja näher wenn man eine konkrete Anwendung hat. Die Bauteile liegen auf jeden Fall schon lange rum.


    Nach dem ersten QSO gebe ich hier nochmal einen Bericht ;)


    73 de Micha

  • Hallo Micha,
    schraube doch einfach kleine Teleskopantennen (haben meistens eine ca. 3mm Schraube mit dem die Antenne befestigt wird) zur Feinabstimmung an die Enden der Alurohre. Mache ich bei meinen Kleinstantennen seit langer Zeit. Damit kannst du sehr fein abstimmen. Diese kleinen Antennen bietet u.a. auch Pollin an.
    73 Uwe DJ9XG

  • das ist jetzt vielleicht etwas OT, die Frage geistert mir aber schon einige Zeit im Kopf herum:
    Sind der Kurz Geratene Dipol und die Dosen-Antenne http://dl7ahw.bplaced.net/Superantenne00.htm
    nicht sehr aehnlich? Oder anders gefragt: Ergeben zwei Dosen-Antennen zusammengeschaltet
    dann einen KGD???

    Ciao,
    Uwe / DO8UL.

  • Ja Uwe
    technisch sind das 2 Microvert oder Dosenantennen... die Urheber der genannten sehen das allerdings anders... phasenververschobene Speisung durch das Koaxkabel ist ein Argument, welches ich aber nie nachweisen konnte... das Koaxkabel bei den Microvert und Co hat ausschließlich eine Anpassungsfunktion auf den Fußpunktwiderstand der Antenne. Es kann dadurch auch sehr kurz sein. DL7PE hat das ja auch richtig bei seinen letzten Versionen erkannt und verwendet nur noch ein Anpassungskabel von ca. 4,7m Länge für alle Bänder 160-30m, auf den höheren nur ca. 2m. Der KGD ist eindeutig die bessere Lösung, da dieser als Dipol eindeutige Anpassungs (-und Abstrahl-)verhältnisse hat. Allerdings bei doppelter Größe gegenüber den Monopolantennen.
    73 Uwe DJ9XG

  • Übrigens, zum KGD habe ich schon seit fast 2 Jahren ne Idee.. aber immer kommt mir was interessanteres dazwischen.
    Aber vielleicht realisiert das mal einer von Euch.. eventuell sogar als Bausatz als KGD 2.0.


    Hintergrund : Der Spulenkörper ist nicht mehr verfügbar..


    Als ich mal so nachdachte, viel mir ein, das die Güte der Spule sowieso verbesserungswürdig wäre.
    Also wenn man stattdessen eine "echte" Luftspule nehmen würde, so mit ein wenig abstand zwischen den Windungen,
    und nur ein paar Stüzten, dürfte die Güte schnell nach oben schnellen, und damit den Wirkungsgrad ernorm verbessern.


    Und da vielen mir sofort 2 Links ein :
    http://www.roehrentechnik.de/html/luftspulen.html
    http://www.mydarc.de/dl3bcu/htm/z-match.htm


    Gerade letzteres... lädt zum nachdenken ein :
    Wenn man dieses Konzept noch etwas erweitert.. also 2 "Aufnahme-Stutzen" für die "Rohrkondensatoren" an beiden enden, dann hätte man schon gewonnen !
    Das tolle daran : das ganze lässt sich ganz einfach reproduzieren, in dem man eine CAD-Datei einfach zu einem Dienstleister mit einem Lasercutter schiebt :
    z.B. http://www.lazycut.de/


    Idee 1.01 : Versilberter Draht die sache wird dadurch wetterfest.. So teuer scheint dieser übrigens gar nicht zu sein... (oder habe ich ein Fakeangebote gesehen ? )
    Idee 1.02 : Das Material des Spulenkörpers ist variable... also Polyamid, statt Plexiglas... oder was auch immer... (was isoliert, und ein Laser bearbeitetn kann)


    Idee 1.1 Dadurch das der Spulenkörper jetzt grösser wird, kann man auch einfacher einen "Multiband-KGD" basteln, in dem man Spulenabschnitte kurzschliest.
    Idee 1.2 Wie bei der Z-Matchspule arbeitet man mit einer Primärwindung.. und ersspart sich den Kondensator. Ich vermute das diese Lösung ssogar besser ist, um "EMV-Mantelwellen" abzuhalten..
    Idee 1.3 Man klebt sich ein kleines röhrchen in die Spule und über eine Feder kann per Seil oder Servo ein Ferritkern durchgeschoben werden.
    Oder eine Spule gedreht werden. (Variometer). So könnte man den KGD abstimmen OHNE an den beiden Enden rumzufummeln.


    lg Jan


    PS : Noch ne Idee : Die belastbarkeit einer solchen Spule steigt...
    Es spricht also nichts dagegen gegen Weichnachten den KGD in einen Weichnachtsbaum zu hängen, statt Kerzen Energiesparlampen aufzuhängen, und dann bei Heiligabend mehrere hundert Watt HF draufzugeben ! ;)
    (Tolles experiment, das nicht Funker immer wieder beieindruckt)
    Andererseits .. bei so kurzen Antennen, ist QRP immer ein wenig "relativ".. wenn man bedenkt, wie hoch der Wirkungsgrad ist.

  • Hallo Micha,

    Wie ich die kurzen Stäbe für das Finetuning mechanisch realisiere weiss ich noch nicht. M5 Gewindestanden liegen in der Bastelecke, ich überlege nur noch wie man die stabil dort rein bringt.

    im Original sitzen an den Rohrenden simple Kabelverschraubungen, wie Du sie in jedem Baumarkt bekommst. Statt des Kabels sind glatte Alu-Stäbe durchgesteckt. Eine galvanische Verbindung zwischen den Stäben und den Rohren besteht nicht.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • im Original sitzen an den Rohrenden simple Kabelverschraubungen, wie Du sie in jedem Baumarkt bekommst. Statt des Kabels sind glatte Alu-Stäbe durchgesteckt. Eine galvanische Verbindung zwischen den Stäben und den Rohren besteht nicht.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

    ...eine galvanische Verbindung bestehet NICHT? Sehr eigenartig! Weil gerade über diese eine Abstimmung möglich wird - oder nicht?

    Erstaunlich, was 5 Bauteile "anrichten" können.

  • Hallo DL1EGR,


    Es stimmt: Es gibt keine Verbindung zwischen den Rohren und den Stäben. Und Du hast Recht: Über die Einstecktiefe der Stäbe wird die Antenne abgeglichen. Die Stäbe werden aber nur kapazitiv eingekoppelt.


    73 Daniel DM3DA

  • hallo,


    wenn man in die aufgefuehrten links [1] und [2] sich anschaut, sieht man, wie es der verfasser realisiert hat.


    73 de addi / dc0dw

  • Moin Frank,


    auch wenn ich noch nicht fertig bin zeichnet sich ab, dass der Selbstbau kein Prorblem darstellt. Wenn es dir hilft dokumentiere ich den Aufbau (und die Optionen) und poste es hier. Mit einer Bohrmaschine und einer Säge sollte ein einfacher mechanischer Aufbau möglich sein.


    73

  • Moin Uwe,


    danke füê den Vorschlag mit den Teleskopstäben. Das Gefällt mir gut, besser als mit den Gewindestangen. Dann werde ich noch einen Polyamid-Stab kaufen (und den anderen nicht zersägen zu müssen) und schraube den in die Rohre. Die Teleskopantennen werden dann drauf geschraubt. Das wird mechanisch sehr stabil.


    73 de Micha

  • Moin Micha,

    Wie ich die kurzen Stäbe für das Finetuning mechanisch realisiere weiss ich noch nicht. M5 Gewindestanden liegen in der Bastelecke, ich überlege nur noch wie man die stabil dort rein bringt.


    wenn dein Polyamidstab in der Mitte in das Alurohr passt, dann passt er auch an den Enden;) Wie wäre es, jeweils ein 2cm-Stück davon abzusägen, und mit einem 5mm Gewinde zu versehen?


    73 de Roland / DK1RM