Löten mit Heißluft???

  • Hallo Bastler,
    bisher bin ich immer noch mit meiner 'normalen' Lötstation klar gekommen.
    Vor einiger Zeit habe ich einige Änderungen in meinem BAOFENG vorgenommen. Bei dieser Bauteilgröße kam ich aber schon an meine Grenzen.


    Daher war die Überlegung eine Heißluftstation zusätzlich anzuschaffen. Recherchen im Internet brachten leider keine eindeutige Antwort nach dem Nutzen.
    Die Meinungen gingen von 'unbedingt notwendig um SMD's zu löten' bis zu 'nur zum Entlöten zu gebrauchen'.


    Daher meine Frage an die Bastler: Lohnt sich die Anschaffung oder lässt man es besser?

    72/73 de
    Karl-Heinz, DK5LP

  • Hallo,


    aus meiner beruflichen Praxis mit extrem kleinen SMD-Bauteilen kann ich nur sagen, dass sich ein Gas-Handlöter mit feiner Düse am besten zum Entlöten eignet, während Lötarbeiten nur mit Bleistift-Lötern (allerdings 80 W) bewerkstelligt wurden/werden.


    73, Uli, DK4SX

  • Hallo,


    aus meiner beruflichen Praxis mit extrem kleinen SMD-Bauteilen kann ich nur sagen, dass sich ein Gas-Handlöter mit feiner Düse am besten zum Entlöten eignet, während Lötarbeiten nur mit Bleistift-Lötern (allerdings 80 W) bewerkstelligt wurden/werden.


    73, Uli, DK4SX


    100% Zustimmung!!! wobei sich aber die Anschaffung nur zum entlöten kaum lohnt, dazu kommt das bei uns wohl zu selten vor.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • dem würd ich auch zustimmen, obschon ich solche Dinger verkaufe. Das zieht aber einen ganzen Rattenschwanz mit. Du müsstest ja dann mit Lotpaste löten und wenns wirklich gut sein soll Stickstoff anstelle von Luft.
    Aber eben zum entlöten geht das gut und ausserordentlich materialschonend. Aber für Amateure wirklich nicht sinnvoll.


    vy73 de Mark, HB9DRN


    PS erstaunlich, dass Peter und ich mal gleicher Meinung sind was löten anbelangt. 8o8o

  • Hallo zusammen,
    vielen Dank für eure Anmerkungen.
    Das hilft mir bei meinen Entscheidungen weiter.


    :thumbup:

    72/73 de
    Karl-Heinz, DK5LP

  • Hallo,


    meine nächsten Projekte sind zu 99% in SMD. Zu Corona-Zeiten werden es immer mehr ...
    Bis jetzt hab ich SMD mit normalem Lötzinn und Lötkolben gelötet. Funktioniert so weit.
    Für die Zukunft will ich mir keinen Reflow-Ofen kaufen (zu teuer) und einen Pizza-Ofen zum Reflow-Löten umbauen ist auch nicht meine Welt.
    Deswegen soll zukünftig SMD mit Heißluft gelötet werden, wie z.B. hier gezeigt.
    Meine Fragen:
    Was für Erfahrungen habt ihr mit diesem Verfahren gemacht?
    Welche Heißluftstation ?
    Welches Flußmittel, welche Lötpaste etc ?


    Danke

  • Hallo,


    ich habe ein Nachbau nennt sich 858D+ und hat um die 40 Euro damals gekostet. Macht viel mehr Spaß und ist bequemer als THT. Ein µC zB ist viel viel schneller mal getauscht als QFP/QFN als im klassischen DIP Gehäuse. Man braucht ein bisschen Übung, aber dann geht das gut von der Hand. Habe sie schon ein paar Jahre und bin sehr zufrieden damit. Flußmittel habe ich leider keins, hätte aber schon öfters mal welches brauchen können, dennoch gingen auf feinste Strukturen bis QFN, 0402 damit problemlos. Lötpaste habe ich immer noch die erste von Ali für 2,3 Euro oder so. Hatte sie nicht im Kühlschrank gelagert, aber geht auch nach ca 3 Jahren immer noch. Nennt sich XG-Z40

    73 de Max

  • Hallo Uli,

    bis zu 0402 kann man mit einer feinen Spitze z.B. ERSA BDLF löten. Weller RT1 geht auch. Meiner Ansicht nach sind eine gescheite Optik (Stereomikroskop, Vergrößerung ab 5) und ausreichende Beleuchtung genauso wichtig. Am besten eine Arbeitsplatte mit Rand, die nicht zu niedrig sein sollte, damit man die Unterarme auflegen kann, siehe Uhrmacher. Feinmotorik vorausgesetzt.
    Heißluft erfordert Erfahrung und Übung. Beim Auslöten ist es sinnvoll das betreffende Bauteil zu maskieren (AluFolie), damit die Teile in der Umgebung nicht davon fliegen.

    73
    Andreas

    dl5cn

  • Rs, Cs sowie alles in SOT23 löte ich mit dem Lötkolben, auch SOIC sind schnell so verlötet; Heissluft verwende ich für alle SSOP, TSSOP, TQFP, QFN etc.


    in dem Video wird von mir aus gesehen wieder einmal viel zu viel Lötpaste aufgetragen; ich rühre immer eine ganz kleine Portion Lötpaste mit separatem Flux zusammen; denn Zinn selbst braucht es wirklich nur sehr, sehr wenig, dafür ist genügend Flux umso wichtiger für ein gutes Lötergebnis. Zum Auftragen auf die Pads verwende ich dann einen ganz feinen Pinsel; einfach flächig über die Pads aufgetragen, der Flux regelt den Rest.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Meiner Ansicht nach sind eine gescheite Optik (Stereomikroskop, Vergrößerung ab 5) und ausreichende Beleuchtung genauso wichtig.

    Ich kann das nur unterstreichen. Nach meinen Erfahrungen ist das mehr als die halbe "Miete", insbesondere wenn man klassisch mit dem Lötkolben SMD lötet. Ich bin auch der Meinung, dass der geneigte Bastler auch hier ruhig investieren sollte, gerade eine gute Optik ist eine Investition für ein ganzes Bastlerleben. Im Gegensatz zur Erwähnung von Andreas, favorisiere ich eher eine Kopflupe. Hiermit ist man nach meinem Empfinden ortsunabhängiger, sie geht mit dem Kopf und in der Regel haben sie einen komfortablen Arbeitsabstand, bei mir 235mm.

  • Hotjet eher zum Auslöten. Mit stencil und Kolloidpaste kann man auf einer billigen Pizzaplatte perfekt löten.