Baugruppe 12, TX Treiber, Ruhestrom kann nicht eingestellt werden

  • Hallo Hobo Freunde,


    ich bin nun bei Baugruppe 12, also der TX-Treiber und mal wieder
    ein Problem:


    Der Versuch den Ruhestrom einzustellen war nicht erfolgreich.
    Ich drehe an P1, aber die Stromaufnahme (207mA) ändert sich nicht.


    Im Allg. habe ich an meinem Hobo eine Stromaufnahme
    bei der dunkle Anzeige = 78mA, bei der helle Anzeige = 113mA und
    bei der helle Anzeige mit CW und Tune = 207mA.


    Ist der T1 Mosfet RD06HHF tot ? Was und wie kann ich an den T1
    in eingebauten Zustand messen, um zu prüfen ob er richtig funktioniert?


    (Die Schaltung des TX treibers habe ich hier angehängt)



    73 de DH5PM, Markus

  • Hallo Markus


    schönen Sonntag, den Hobo bekommst Du schon zum Laufen. Also fangen wir an...
    - messe mal die Spannung mit der man die Ruheströme mittels P1 und P2 einstellt . Am Widerstand R11 wird auf der einen Seite
    +8V -TX eingespeist, also im sendefall.. , auf der anderen Seite von R11 steht die Spannung für die Ruhestromeinstellung bereit.
    Diese ergibt sich aus der Reihenschaltung der 3 Dioden , 2x1N4004 , 1xZD mit 4,7V , ergibt so etwa 6V.
    Diese sollte man an beiden Potis messen.
    -Liegt eine Fehlbestückung bei R6 vor , hier werden 5,6 Ohm gefordert, dies solltest Du auch am Source von T1 messen.
    - liegt am Drain von T1 die Betriebsspannung an ?
    - auf Senden schalten , die Spannung am Gate T1 messen und prüfen ob diese von 0V hoch geht beim Drehen am P1.
    - wenn diese hoch geht, solltest Du am Source von T1 einen Spannungsabfall messen , bei 100mA müssten etwa
    0,56V zu messen sein. Wie hoch dabei die Gate Spannung sein wird kann ich nur abschätzen und würde sagen,
    so etwa um die 2V .
    Markus , alle Messungen bitte mit einem digitalen Messgerät durchführen, wegen der Belastung des Messobjektes.


    so , ich warte dann mal auf Deine Messergebnisse.


    73 de

    Manfred , dl3arw


  • Hallo Manfred,


    danke für die systematische Erklärung.


    Die Dioden waren O.K. Summe = 6.1V.


    Den Fehler habe ich nun schnell gefunden. Wie du sagst, erst muss überhaupt
    eine Betriebsspannung an T1 Drain anliegen. Das war nicht der Fall. Hätte ich
    drauf kommen müssen das erst zu prüfen.


    Die Lötung an den Anschlüssen 1 und 3 des Tr1 war nicht richtig. Es war so als
    wäre kein TR1 vorhanden. Auch nach dem erneuten Löten war nichts. Ich habe
    den TR1 abgebaut. Dann habe ich den neu gewickelt (ich musste alles abschneiden)
    und die Anschlüsse erneut aber nun richtig schön verzinnt und abschließend an
    seinem Platz wieder gelötet.


    Nun klappte es mit der Einstellung des Ruhestromes mit P1. Die Einstellung ist
    sehr feinfühlig, aber machbar. Erst passiert nichts beim Bewegen von P1, aber dann
    geht es raketenmäßig hoch. Mein Wert ist 307mA (207mA + 100mA).


    Beim Einstecken des Pre-Selektors, dann max. Pre-Selektor Einstellung und
    schliesslich
    max. eingestelltem TX-Poti ist die Stromaufnahme 560mA. So richtig
    heiß wird aber der T1 nicht. Nach etwa 10 -15s habe ich aber jedes Mal vorsichthalber
    TUNE abgeschaltet.


    Was ich an der Schaltung nicht verstehe ist die Funktion von C4. Wofür ist C4 da?


    Nun geht es weiter mit Baugruppe 13 Sendestufe.


    73 de DH5PM, Markus

  • Hallo Markus,


    [size=10][font='Arial, Helvetica, sans-serif']
    Was ich an der Schaltung nicht verstehe ist die Funktion von C4. Wofür ist C4 da?


    Das ist m.E. etwas unglücklich gezeichnet.


    C4 bildet mit Dr1 einen Tiefpaß und soll einfach nur die 13,8V gegen die HF abblocken.

    73 aus Weimar


    Thomas, DG0OFZ

  • Hallo Markus,


    kurz zur Schaltung:
    T1 soll Hf verstärken
    Das Maß an Verstärkung wird bestimmt durch den Gleichstromarbeitspunkt und eventuelle Gegenkopplungen( hier R5,C2).
    Der Gleichstromarbeitspunkt ergibt sich beim FET durch die Gatesourcespannung. Hier wird durch den Einsatz der Dioden D4,D5 eine temperaturabhängige Beeinflussung vorgenommen. R6 wirkt als Gegenkopplung sowohl für AC als auch für DC. Wird R6 mit einem C gebrückt, dann wird weniger gegengekoppelt.


    Damit die an C1 eingekoppelte Hf nicht die Arbeitspunkteinstellschaltung beeinflusst, wirken R4 und C3 als Tiefpass.


    Wie bereits schon vo meinem Vorschreiber angemerkt, wirken C4 und Dr1 auch als Tiefpass - anders ausgedrückt, C4 macht den unteren Anschluss des Übertragers zu seinem "kalten Ende". Er liegt also damit kapazitiv an Masse.


    Was bei der Dimensionierung der Kondensatoren wichtig ist, dass ist sein Blindwiderstand Xc bei der betrachteten Frequenz. So werden die Kondensatoren dann mit steigender Frequenz immer kleiner. Bei hohen und höchsten Frequenzen bestimmen sowohl der praktische Aufbau und das Dielektrikum des Kondensators den möglichen Einsatzzweck.


    Ganz allgemein möchte ich betonen, dass man jede Schaltung so oder ähnlich auseinander "pflücken" kann. Das macht die Eingrenzung von möglichen Fehlern etwas einfacher...


    vy 73
    Andy
    DK3JI

  • Hallo Markus und liebe Bastelfreunde,


    ich baue mir auch grad einen Hobo auf, bin aber erst bei
    Baugruppe 10 angelangt und so konnte ich leider bis jetzt nicht viel weiterhelfen,
    da Du mir immer etwas voraus bist! :) Lese aber immer gern mit und umschiffe
    dadurch vielleicht so manche Klippe,...


    Ich habe mal den Schaltplan für Baugruppe 12 bezüglich des
    Kondensators C4 und Deiner der daraus resultierenden Frage versucht etwas zu
    "entflechten" und hoffe, das vielleicht jetzt besser ersichtlich
    wird, welche Funktion er hat. Es wurde ja schon dazu geschrieben, daher nur ergänzend.




    Das ist bestimmt ein bißchen unglücklich ausgedrückt, auch wenn die meisten wohl wissen werden was gemeint ist! Vorsichtshalber möchte ich darauf hinweisen, das Kondensatoren mit steigender Frequenz weder kleiner werden 8| noch die Kapazität abnimmt ?( sondern der Widerstand es ist, welcher mit zunehmender Frequenz kleiner wird. ;)


    Na dann viel Glück beim Aufbau Deines Hobos,
    liebe Grüße,
    Ingo - DO4ISL - 73

  • Hallo Ingo,


    selbstverständlich meinte ich damit, dass man Kondensatoren mit kleinerer Kapazität einsetzt, wenn man Stufen für hohe Frequenzen aufbaut.
    Die Formel für Xc kennt jeder Bastler...


    vy 73
    Andy
    DK3JI

    AK

  • Danke Andy, hatte mir es schon so gedacht, nun finde ich es auf den ersten Blick eindeutig was gemeint war! Die Thematik zum Kondensator ist so komplex, das sie gerade dazu einlädt über Missverständnisse zu stolpern. 8o


    Liebe Grüße,


    Ingo - DO4ISL - 73

  • Hallo Hobo Freunde,


    super danke für die Erklärungen. Langsam fange ich Schaltungen etwas besser
    zu verstehen: da sehe ich Tiefpässe, Hochpässe, Spannungsteiler, Widerstände
    für den Arbeitspunkt, Kompensation, Impedanz-Anpassung und anderes. Macht
    echt spaß.


    Bei der Masseverbindung von T2 zur Rückenwand war ich erstmals etwas
    skeptisch ob das richtig ist. Die Oberfläche der Rückenwand ist ja eloxiert
    (elek. isolierend). Also kann nur die Massekontaktierung zwischen der Oberfläche
    der geschnittene Bohrung und das Schraubengewinde funktionieren. So ganz
    tech. sauber ist diese Kontaktart nicht, aber der Widerstandmesser sagt, dass
    die Masse doch gut kontaktiert. Ich denke bei der Leistung des Hobos macht
    das absolut nichts aus.


    Im übrigen habe ich die Massekontaktierung ähnlich wie von DK1RM in seinem
    Bautagebuch berichtet mit einem zurechtgebogene versilberte Draht D0.5mm
    ausführen müssen. Der Boden schließt einwandfrei bis an die Rückwand.


    73 de DH5PM, Markus

  • Bei der Masseverbindung von T2 zur Rückenwand war ich erstmals etwas skeptisch ob das richtig ist. Die Oberfläche der Rückenwand ist ja eloxiert(elek. isolierend). Also kann nur die Massekontaktierung zwischen der Oberfläche der geschnittene Bohrung und das Schraubengewinde funktionieren. So ganz tech. sauber ist diese Kontaktart nicht, aber der Widerstandmesser sagt, dass die Masse doch gut kontaktiert. Ich denke bei der Leistung des Hobos macht
    das absolut nichts aus.

    Da hast du etwas falsch interpretiert, Markus. Die Kühlfahne darf auf Masse, muss aber nicht. Entscheidend ist, dass das Bein unten möglichst kurz mit Masse verbunden ist. Fatal wäre es, wenn die kurze Masseverbindung am Transistorbe fehlen würde und die Masse nur über die Kühlfahne kommen würde.

    Zitat


    Im übrigen habe ich die Massekontaktierung ähnlich wie von DK1RM in seinem Bautagebuch berichtet mit einem zurechtgebogene versilberte Draht D0.5mm ausführen müssen. Der Boden schließt einwandfrei bis an die Rückwand.


    73 de DH5PM, Markus

    Die Lösung ist ok, die im Handbuch vorgeschlagene Lösung mit der Lötfahne ist aber einfacher zu realisieren und bewährt.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter,


    die kurze Masseverbindung (auf der Leiterplatte) an Source von T2
    hatte ich schaltungsmäßig schon als notwendig verstanden und
    durchgeführt. Nur die zus. Massekontaktierung an der Rückwand
    hatte ich nicht ganz verstanden warum sie unbedingt an diese Stelle
    an den T2 gemacht wird.


    73 de DH5PM, Markus