Problem nach SSB-Modifikation gem. Sammelmod von DL2FI

  • Hallo und guten Tag


    Auf Anraten von Peter (DL2FI) melde ich mich mal hier.


    Leider habe ich nun nach dem Umbau folgendes Problem:




    Bedingungen für Problembeschreibung: K2 an Bleiakku und Kunstlast mit Elektret-Handmikrofon.
    Kontrollempfänger mit Kopfhörer.
    Problem: Die Modulation hört sich an, wie wenn eine Rückkopplung vorhanden wäre. Die Modulation ist nach dem drücken der PTT sehr laut, was sich auch wie ein kurzes klicken anhört. Dann während dem modulieren ist ein leises Hintergrundgeräusch (ähnlich wie Rüchkopplung) hörbar. Nach der Modulation (z.B. Pfeiffton) ist ein "Nachschwingen" zu hören. Die ALC-Led (ein Balken) flackert im gleichen Takt wie das Nachschwingwen. Durch die Menueinstellungen von SSBA und SSBC kann die Wirkung beeinflusst werden. Der Problemeffekt verschwindet bei der Einstellung SSBA-1 und SSBC-1 fast. Der Effekt kann durch eine Änderung der Widerstände R8 und R10 nicht beeinflusst werden.
    Eine wirkliche Rückkopplung vom Kopfhörer zum Mik. kann ausgeschlossen werden.


    Weitere Infos zum Problem:


    - Die Messwerte gem. Sammelmod stimmen. Der Messwert an D14.k beträgt ca. 200mV/pp


    - Die ALC Modifikation (R9 1,5k, ....) habe ich auch gemacht.


    - An Stelle des PN2222 verwende ich einen 2N2222 (andere Pinbelegung beachtet). Habe auch einen MPSA06 (Ersatztyp vom PN2222) eingesetzt. Problem bleibt.


    Wer kann mir helfen?


    Herzlichen Dank zum Voraus!


    73 de Daniel

  • Hallo Daniel,


    von einem Elektret an einem K2 habe ich noch nie gehört. Was für ein Mikrophon verwendest Du? Als erstes würde ich einmal ausprobieren, ob ein dynamisches Mikrophon die gleichen Symptome zeigt. Versuche mal, ob Du Dir irgendwo solch ein Mikrophon leihen kannst. Ideal sind 600 Ohm, z. B. das Kenwood MC-43.


    73 Daniel DM3DA

  • Hallo Daniel,
    beachte bitte, dass ein Elektretmikrofon offensichtlich nicht zum Mikrofoneingang des Gerätes passt!
    Das Elektretmikrofon hat einen wesentlich höheren Ausgangspegel gegenüber einem dynamischen Mikrofon
    und dazu kommt noch, dass das Elektretmikrofon eine höheren Ausgangswiderstand hat. Demzufolge dürfte
    die Anpassung nicht stimmen und der Frequenzgang beeinflusst sein.
    Ich stimme meinem Vorredner zu. Nimm irgendein dynamisches Mikrofon zum Test.
    Du wirst sofort den Unterschied bemerken.
    Viel Erfolg beim Test.
    73 Olaf, DL7VHF

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank für die superschnellen Antworten!


    Vor der Modifikation hat das mit den Elektretmiks wunderbar funktioniert. Ich habe den K2 mit verschiedenen, selbstgebauten, aber immer aktiven Mikrifonen betrieben.


    Die Mikrofonbuchse kann ja auch so beschaltet werden, dass die Speisespannung (ich glaube 5V) zur Verfügung steht.


    Vielleicht habe ich ja nun nach der Modifikation zuviel NF-Power :)


    Auf alle Fälle danke für den Typ. Ich probiere es mit einem dynamischen Mikrofon.


    73 de Daniel

  • Hallo,
    der K2 ist durchaus für Elektred-Mikrofone ausgelegt. Das für den K2 von Elecraft vorgesehene Mikrofon MH2 ist ein solches.


    Ich schau mir die Tage die Schaltung und die Mods mal was genauer an. Als erste Idee fällt mir ein, dass dein Mikrofon zu viel Leistung bringt. Das lässt sich aber durch eine zusätzliche Bedämpfung (Parallelwiderstand über R14) leicht austesten.

    72/73 de
    Karl-Heinz, DK5LP

  • Hallo Daniel,
    ich hatte am Balance-Modulator einen Elko 47µF/16V von PIN8 nach Masse geschaltet, was die Betriebsspannung stabilisiert. Siehe:
    http://jg1xlz.cocolog-nifty.co…aft_k2_ssb_sound_imp.html

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    das mit der Modifikation nach JG1XLZ ist interessant. Was für einen Unterschied hast Du an Deinem K2 beobachtet?


    73 Daniel DM3DA

  • Was für einen Unterschied hast Du an Deinem K2 beobachtet?

    Hallo Daniel,
    die Modulation ist jetzt sauber und klar, weil die Spannung am Balance-Modulator nicht mehr schwankt.


    Nachtrag: zum Verständnis, der Port des PIC, der den Balance-Modulator mit Spannung versorgt, ist nicht niederohmig. Dadurch schwangt die Betriebsspannung in den Modulationsspitzen und die Verstärkung des LO-Signals auch, was zu einer nicht erwünschten Gegenregelung des DSB-Signals führt. Es ist ohne das fehlende C nicht linear.

    Vy 72/73 de Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von DC4LO ()

  • Hallo zusammen


    Zuerst noch einmal besten Dank für die Beiträge. Ich habe am Wochenende kurz mal Zeit gefunden und verschiedene Messungen und Versuche gemacht.


    Zusammenfassend kann ich sagen, dass weder die Mod. nach JG1XLZ noch die dynamische Mikrofonkapsel das Problem gelöst hat. Es spielt auch keine Rolle, wie viel NF-Signal an U3 Pin 4 ankommt. Das Urproblem besteht immer.


    Kann mir jemand grob erklären wie der ALC-Regelkreis funktioniert? Ich bin überzeugt, dass das Problem hier irgendwo versteckt ist.


    73 de Daniel

  • Hallo zusammen


    So, jetzt gehe ich mal mit Jörns "K2-Doktorarbeit" in Klausur. Melde mich wieder, wenn ich was rausgefunden habe.


    73 de Daniel

  • Hallo zusammen


    Mein Problem ist gelöst!!! Nach dem Studium von Jörns Baumappe, habe ich verstanden wie die Schaltung funktioniert. Als erstes habe ich dann C20 ausgelötet und nur Messungen am SSM2165 (U3) gemacht. Der Sprach-Kompressor war die Ursache für das Nachschwingen der Modulation. (ev. wegen der nun höheren Kompression) Nach dem Studium des Datenblattes vom SSM2165 habe ich mit dem C14 (Pin 5) experimentiert. Im Datenblatt wird der Originalwert von 22yF vorgeschlagen. Nachdem ich C14 durch einen Elko von 1yF ersetzt habe, ist das Nachschwing-Problem verschwunden. Auf dem Band habe ich sehr gute Modulationsrapporte erhalten.


    Noch einmal besten Dank an alle, die zur Problemlösung beigeetragen haben!!! :thumbup:


    Nach den Messungen am U3 bitte C20 wieder einlöten, sonst geht gar nichts mehr.


    73 de Daniel HB9GBX