Rauschmaß DDR Schalttransistor SS 218 C in E-Schaltung (AB-Betrieb) ??

  • Liebe Funkfreunde, in einem alten Funkmöbel (1984) ist in der ZF lustigerweise der Schalttransistor SS 218 C verbaut. Er wird dort "linear" in Emitterschaltung bei wenigen mA betrieben. Die allgemeinen Daten des Transistors sind ja zu finden, leider keine Angabe zum Rauschmaß. Ist ja für einen Schalttransistor auch nicht essenziell....


    Hat zufällig jemand eine Idee zu dem Thema? Ich würd sonst von O..ermann mal 10 Stück ordern und auf die Suche nach einer Meßmöglichkeit gehen.


    Danke & 73! Jochen

  • Hallo Jochen


    so weit ich mich erinnern kann wurden bewusst solche Transistoren eingesetzt. Sie haben eine Transitfrequenz , die gewährleistet , dass es zu keiner Selbsterregung in der Stufe kommt.
    Das Rauschen ist auch besser als mit einem derzeitigen reinen HF-Transistor. Ich glaube mich zu erinnern , diese Typen in einer 10,7MHz ZF eingesetzt zu haben. Aber das Ganze lag
    wohl in der Herstellung / dem Aufbau des Transistors. Vergleiche uralte BD139 mit heutigen in der KW-PA. Da liegen Welten dazwischen. Mit alten BD139 lässt sich eine PA aufbauen,
    mit neueren raucht diese bald ab. Hierzu gab es mal für 2m PA mit kleiner Leistung den SSY20. Ich verwende diesen gern in der Treiberstufe.


    hoffe einwenig zum Durcheinander beigetragen zu haben


    73 de manfred , dl3arw

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred,


    bei der Suche in den Kistchen bin ich auf tollste Teile gestoßen, u.a. BD 354/355, MJ2955/2501... nur nicht das, was ich suche. :rolleyes: Das Thema mit neueren ICs / Transistoren kenne ich, nach einem die shrink ist der kompatible Typ aufgrund der schlechteren Wärmeabfuhr dem Hitzetod geweiht.....


    Zum Rausche-Thema: Transitfrequenz wird mit 350MHz angegeben, in der Originalschaltung macht der Transistor kaum Verstärkung (hfe des C-Typs 56..140), ein aktueller Ersatz wäre ein NF-Transistor BC549A mit typ. NF 1,2..1,4 dB. Ich habe übrigens das HF-Teil eines SEG "beim Wickel", ZF 200kHz.


    Habe noch mehr Teilchen bei O..mann gefunden, bestell ich mal und häng die Vergleichstypen an einen LNA mit Oskar zum Schauen. Als Vergleich sicher ausreichend, sogar ein 200kHz Filter liegt noch rum...


    73! Jochen

  • Hallo Jochen


    Jetzt , wo Du SEG genannt hast......alles klar, musste oder durfte unter anderem so etwas reparieren. Mir fällt aber nicht ein, welcher Typ durch den SS218
    ersetzt wurde. Jedenfalls in der SEG war das nur eine Lösung weil die " RICHTIGEN " Transistoren nicht da waren. In den ersten Geräten gab es noch
    BF.... Typen mit 4 Beinen und Metallgehäuse. In einem Stereodekoder wurden auch mal SS Typen verbaut, war wohl Mitte der 70-er Jahre.


    Meine SEG 15 habe ich mir auch etwas umgebaut, aber jetzt steht sie seit Jahren ungenutzt rum , mit cw Filter und 14MHz Erweiterung.
    Arbeite lieber meinem aufgemotzten Tramp8.
    Die SEG ist etwas zu groß und die Betriebsspannung ist 24Volt. Aber das erste Quarzfilter mit 28,2MHz und die Umsetzung auf 200KHz ist eine feine Sache.
    Musst mal Obacht geben auf die 28MHz Quarzoszillatoren , defekte Quarze verursachten so einige " Wimmerprobleme " .


    73 de manfred , dl3arw

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Jochen


    Heute früh mal in den Unterlagen geblättert. Meines Wissens nach wurde damals der BF166 und BF167 eingesetzt. Bei alten Mustern an Leiterplatten findet man noch 4 Bohrungen für den Transistor.
    Diese Transistoren wurden mal für TV -ZF entwickelt, sollen rauscharm , rückwirkungsarm und regelbar ( aufwätsregelung des Stromes ) sein.
    Ich hoffe Du hast auch die Unterlagen zur HF-Platine...


    schönen Tag


    73 de manfred , dl3arw

    Manfred , dl3arw

  • Danke für die Info!


    Der BF167 scheint ja von Valvo, Telefunken und Unitra hergestellt worden zu sein. Wenn man weitersucht, wird man zum "Nachfolger" BF198 "geschubst." Der steht wiederum als kompatibel zum SF240 drin. Das kann passen, denn laut electronica245 ist der SF240 für geregelte und der SF245 für ungeregelte ZF Stufen entwickelt worden. Der SS218 scheint den Regelumfang (60dB) nicht zu können, er wird nur in Stufen mit fester Verstärkung verwendet.


    Ich warte mal auf meine Testexemplare... schönen Abend! Jochen

  • Hallo Jochen


    Es ist so, wie Du es dargelegt hast, die BF198 / 199 sowie die SF- Typen sind Plastverkappte Typen.
    Irgendwie hat sich bei mir von früher her die Auffassung festgesetzt, dass Metall - Gekappte Transistoren
    in Oszillatore ein sauberes Signal abgeben als Plaste - Typen. Hat wohl auch was mit der Herstellungstechnologie
    zu tuen. Ich verwende seit Jahren im Oszillator die Typen SF136 / 137 , habe nur beste Ergebnisse damit erreicht.
    Der SF240 muss zur Abregelung der Verstärkung mit dem Strom nach oben geregelt werden.
    Also wenn starke Signale anliegen den Strom nach oben regeln und die Verstärkung wird weniger. Ist somit
    auch eine ausgezeichnete Möglichkeit ein Signal nicht zu verzerren.
    Wollte damit mal einen Verstärker konzipieren für HF und ZF der durch die S-Meter Spannung geregelt wird.
    Vielleicht wird es ja mal irgend wann damit etwas. Bin ja nun " Berufsfunker " aber zeit habe ich noch weniger.


    73 de manfred , dl3arw

    Manfred , dl3arw

  • Grüß Dich, Manfrad!


    Gestern hab ich einen Tip bekommen, daß die Plaste, die zum Verkappen benutzt wurde, eine Zeitlang nicht völlig nichtleitend war....


    ... sobald die SS218 da sind, verleiche ich mal. Leider sind die SF240 bei O..mann alle.


    Schönen Tag! 73 , Jochen

  • Hallo Jochen


    oha , dass sagt natürlich alles . Hatte irgendwie mitte der 80-er Jahre mit undeffinierbarem Rauschen so
    meine Probleme. Es stellte sich heraus , dass die Isolation des verwendeten Lackdrahtes nicht ganz in Ordnung
    war .... in einem Ringmischer floss Gleichstrom von der Wicklung zum Doppellochkern und dann nach Masse.
    Seitdem bekommen alle meine Kerne eine Teflonwicklung .


    73 de manfred , dl3arw

    Manfred , dl3arw

  • Nabend Manfred & Mitleser!


    Die erworbenen SS-Transistoren waren Kernschrott/taub.


    Wer weiß schon, was schöne Bandarbeiterinnen im HFO seinerzeit verarbeiten mußten. :love:


    Naja, seinerzeit habe ich eine gemoddete SEG15 aus Platzgründen abgegeben. Jahre danach ist hier eine defekte SEG100 eingezogen. Dauerbaustelle. Soviel zum Thema Platz. ^^


    Heute habe ich 2 schöne antike Bauteiltypenbücher errungen...


    73 & schönen Abend! dh6tf

  • Hallo,
    werden noch SS218 gesucht?
    Habe noch einige SS 218D aus Y2-Zeiten.

    72! Frank, DH0JAE
    QRV auch mit QRP, G-QRP-C 6807

  • Guten Abend OM JAE!


    Ja bitte - ich würde gerne OE - Transistoren auf Lochraster in einer Schaltung nach alter Applikation testen.


    Sinn der Geschichte: Ersatztypen (für die SEG100 - Anwendung) bestimmen.


    Auch ich habe noch reichlich Y2 - Zeug in der Schublade. Allerdings IS :D . Helfe damit auch gern anderen "Patienten."


    Das SEG100, welches ich nun schon eine Weile schrittweise instandsetze, muß mal richtig böse Spannung gesehen haben. Thyristoren gezündet, Transistoren taub und die Abstimmlogik beschäftigt mich auch....


    Das Gerät hat eine echte Historie und ich habe es in einer langen Fahrt geholt. (50kg+)


    In Berlin Köpenick gefertigt, in Potsdam lange ersteingesetzt. Später in den Raum MUC umgezogen.


    Der OM, der es abgab, hatte im realen Leben schwere Schläge hinzunehmen. Ich hoffe, der Historie gerecht zu werden, wenn ich instandsetze und "modde" - aber grundlegend am Original bleibe und keinesfalls "verbastele".


    Btw.: ein AAG 100 könnte ich gern in die Baustelle einfügen. (fehlt mir noch)


    Das Ersetzen der unsäglichen Cs halte ich für eine legitime Reparatur, ebenso sehe ich das bei Mischdioden oder Transistorersatz durch rauscharme Typen.


    Soviel aus dem Nähkästchen, 73 de dh6tf (ex dg1rtc) ! Jochen

  • Hallo Jochen..


    ich werde der Tage mal bei mir nachsehen, was ich noch so alles zur SEG Signalaufbereitung habe
    und würde mich dazu hier dann wieder melden. Es ist schon sehr viel raus gegangen, aber nachsehen
    schadet bestimmt nicht.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Guten Abend Manfred!


    Auf Manfreds (dl7awl) Seiten war ich auch einige Zeit zugegen, habe ein 15d mit neuen Elkos, Mischdiodenumbau und rauscharmem NF-Schaltkreisersatz wieder nutzbar gemacht. PLL-Teiler mußte auch repariert werden. Dann hab ich die Kiste verkauft.... Aufräumen + Platz gewinnen.


    Nach mehreren Jahren SEG - Ruhe ist nun das 50kg - Monsterfunkmöbel bei mir. Das mache ich nun schrittweise wieder schön...


    Der sound aus dem schwarzen Hörer produziert Fernweh... ich suche noch 600er Kapseln..


    Aufräumen ja, Platz naja... 8)


    Nostalgische 73! Jochen

  • Die Elkos habe ich im Teltow auch durchweg ersetzt, denn genau diese Reparatur haben wir auch schon zu DDR-Zeiten bei vielen geräten gemacht.


    Somit sogar zeitgemäss ;)

  • Zitat

    Die Elkos habe ich im Teltow auch durchweg ersetzt, denn genau diese Reparatur haben wir auch schon zu DDR-Zeiten bei vielen geräten gemacht.


    Ich nannte diese Prozedur bei meiner Kiste : Entfrolytten... ;)


    Aber jetzt mal im ernst : Ich habe schon einiges repariert.. mittlerweile denke ich, das jeder Hersteller egal ob Ost oder West irgendwann mal grossen Bockmist gebaut hat.
    In einer GRC-9 z.B. sah es so aus, als ob alle 100nF Kondis gerade die Zellteilung probieren wollten..
    Von den Spässen mit Elkos auf Mainboards und Grafikkarten ganz zu schweigen...

  • Für einen Freund hab ich einen LCD-Fernseher repariert, dessen Netzteil nicht mehr starten wollte. In Ermangelung der Serviceunterlagen hab ich einfach flächig alle Elkos gegen richtig gute Typen getauscht. Netzteil ungetestet zum Patienten geschickt: siehe da, TV lebt wieder! 8o


    Übrigens: die Si-Dioden - Stapel in den Schaltreglern hab ich auch durch MBR - Einzeltypen mit geringer Schaltkapazität und niedrigem Schwellspannungswert ersetzt.


    SEG: es kommt offenbar stark aufs Baujahr an. Zum Teil finden sich Bauteile von Unitra oder Tesla Eltos, manchmal sogar Telefunken. Es wurde wohl nach Beschaffungslage bunt gemixt. :whistling:


    Mein neuer dicker Patient ist Bj. 82. Allein der Pertinax - Dunst, wenn man die Büchse mal aufmachen muss setzt das Hirn in den Nostalgiemodus.


    Dazu müsste man nach der Arbeit am Gerät wohl einen Murfatlar, Rosentaler Kadarka, Grauen Mönch oder Grünen Veltliner entkorken :thumbup:


    Btt: ich freu mich über jede fachliche OT-Hilfe, bin ja erst x Jahre nach 1989 ins Thema SEG eingestiegen. Seit Schüler-Zeiten übrigens "Bastler-Quelle" - Käufer.


    73 aus JO62 de dh6tf, schönes WE wünscht Jochen

  • das betrifft ja nicht nur Ost Geräte zB.


    JEDER R&S SMFP Funkmessplatz hat entweder die Rifa Kondensatoren im 5V Pfad schon neu oder er läuft nicht mehr......
    Also auch milionenteure Westgeräte sind vor dem Elkotod nicht geschützt


    vy 73 de Mark, HB9DRN

  • Hallochen
    Das war schon immer so ! Der Elko war und ist das störempfindlichste Bauelement der Elektronik.
    In meiner Berufspraxis habe ich Tausende wechseln müssen.
    Reinhard

  • Bin gerade vom qrl zur Tür reingepurzelt, da hab ich in der Post eine freundliche hilfreiche Transistorspende gefunden. 8o


    Vielen Dank dafür an Frank! :thumbup:


    Vll. kann ich ja auch mal wieder irgendwo weiterhelfen, habe z.B. noch Referenzquarze zum Umbau alter C-Netz-Telefone auf 70cm und reichlich Rundfunkempfängerschaltkreise aus RFT-Zeiten...


    73 & einen schönen Abend! Jochen