Fehlersuche SoftRock RX Ensemble II

  • Hallo,


    im Bauabschnitt 5 mit den Bandpaßfiltern habe ich jetzt ein Problem mit dem Baugruppentest.


    An den Spannungsteilern R15/R16, R23/R24 und R27/R28 wird jeweils an den Verbindungspunkten der beiden Widerstände eine Spannung von 2,5 V erwartet.


    Das ist auch bei den beiden erst genannten Spannungsteilern der Fall, bei R27/R28 allerdings nicht, dort messe ich lediglich 0,8 V. Ich kann weder an den Lötstellen der Widerstände etwas auffälliges erkennen noch an den Kondensatoren C41 bis C45. Bei den C vermutete ich einen Kurzschluß, das konnte ich bislang aber nicht meßtechnisch belegen. Auch den Wert der Kondensator von 100 nF konnte ich im eingebauten Zustand nicht messen, und auslöten möchte ich nicht alle Kondensatoren.


    Wo liegt der Fehler, wer hat einen Tipp ?


    Hier noch der Link zur Schaltung, ich weiß nicht ob das Hochladen des Schaltbildes funktioniert.


    http://www.wb5rvz.com/sdr/ensemble_rx_ii/index.htm


    73,
    Klaus-Peter
    DJ4DI

  • Schau mal spaßeshalber nach C22: Das wird doch sicher ein gepolter sein. Wenn der verkehrt herum sitzt... Stichwort "Polaritätsangabe auf Tantal- bzw. SMD-Elkos". Nur so als Tipp, habe keine Praxis mit diesem Gerät.


    Was sollten übrigens C43...45 mit dem Problem gemein haben, die sitzen doch an anderem Kreis?! Wenn die Kurzschluss haben, fehlt die Spannung auch woanders.


    Ansonsten viel Erfolg bei der Fehlersuche.

    72/73 de Peter in JO61VA, Dresden
    DL-QRP-AG #01921

  • Hallo Klaus-Peter, DJ4DI,


    ich habe mir die Schaltung nur kurz angeschaut, kenne den Bausatz nicht.


    Also alles Folgende deshalb mit Vorbehalt.


    C41 etc. sind Abblock-C's (keramisch). Dass da einer kurzgeschlossen ist,
    halte ich für wenig wahrscheinlich. Da diese C's alle nach Masse abblocken,
    wäre im Kurzschlussfall die Spannung zwischen R27 und R28 Null Volt.


    Prüfe doch 'mal die Anschlüsse von U10 und U11 mit einer Lupe auf Lötbrücken,
    Kurzschluss, Masseschluss, etc.


    Sind die roten Punkte in den Schaltbildern Testpunkte? Falls ja: gibt's dazu
    jeweils Spannungswerte bzw. Widerstandswerte?


    73, Klaus, DK3QN


    http://www.dk3qn.com

    CW forever!

  • Nachtrag:


    sind die ICs U10 und U11 richtig herum eingelötet?


    Falls die noch nicht eingelötet sind:


    Die Baumappe sagt auf der Detailseite Folgendes:


    Trouble Shooting R28/R27


    Assuming you have the correct resistors and you are getting near zero
    at the junction, look for something that could short that junction to
    ground:


    • C42
    • C41
    • soldering on R28

    CW forever!

  • @ Peter


    C22 ist ein ungepolter Keramikkondensator, den ich noch nicht eingelötet habe. Aus den Baugruppen 6 und 7 habe ich bislang lediglich die beiden ICs U10 und U11 sowie die Abblock-Kondensatoren C44 und C45 eingesetzt.


    @ Klaus


    U10 und U11 habe ich mit der Lupe überprüft auf Lötbrücken, Kurzschluss und Masseschluss und auch nochmal nachgelötet, ich kann keinen Fehler feststellen. Den Einbau von U10 und U11 habe ich mit Bestückungsbild und Datenblatt verglichen, alles okay.


    Die roten Punkte im Schaltbild kennzeichnen die Einbaulage der Widerstände. An den mit rotem Punkt gekennzeichneten Stellen wird der Widerstand senkrecht eingelötet, das erleichtert das Auffinden der Prüf-/Messpunkte. Referenzspannungen oder Widerstandswerte werden in der Baumappe nicht angegeben.


    Das Troubleshooting R28/R27 habe ich geprüft: C41 und C42 habe ich jetzt doch ausgelötet, die beiden Widerstände haben jeweils 2,2k und sind an der richtigen Stelle eingelötet.



    Was sind denn jetzt noch für Möglichkeiten der Fehlereingrenzung offen ?


    73,
    Klaus-Peter
    DJ4DI

    Power is no substitute for skill

  • Hallo Klaus-Peter,


    wie ist die Spannung am Verbindungspunkt R28/R27 OHNE C41, 42...?


    Welche Bauteile sind im weiteren Umfeld von U10/11 noch bestückt?


    73, Klaus, DK3QN


    http://www.dk3qn.com

    CW forever!

  • Hallo Klaus-Peter,


    löte mal die Verbindung nach T3 ab. Diese Doppellochkerne (Schweinenasen) sind scharfkantig und können den Draht verletzen, berichte ob es das war.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Klaus-Peter,


    wenn ich mir die Schaltung so anschaue (ohne sie konkret zu kennen), würde ich folgendes sagen:
    - 0,8V sind so eine typische Schwellspannung für Halbleiter. Also könnte ich mir gut vorstellen, dass der OV einen Schaden hat oder vielleicht im Eifer des Gefechtes verkehrt herum eingebaut wurde (selbst gemachte Fehler übersieht man ja grundsätzlich bei Kontrollen)
    - direkte Lötbrücken halte ich für unwahrscheinlich, aber Schmiereffekte sind schon drin.
    - der Übertrager ist auch relativ unwahrscheinlich, da alle Wicklungen höhere Spannungen haben (sollten).
    - verkehrt herum gepolter Kondensator 4,7µF könnte sein.


    73 Reiner

  • Hallo Klaus, Uwe und Reiner,


    vielen Dank für eure Beiträge, über stückweises Ausschließen der Fehlerquellen komme ich hoffentlich weiter. Allerdings wird es langsam kompliziert.



    @ Klaus: Die Spannung am Verbindungspunkt R28/R27 OHNE C41 und C42 beträgt unverändert 0,8 V.


    U10 und U11 hatte ich schon zu Baubeginn auf der Unterseite der Platine aufgelötet zusammen mit den Abblockkondensatoren C43 bis C47. Da diese Bauteile SMD sind, schien mir das vorteilhaft zu sein beim Löten, da sich zu diesem Zeitpunkt keine Bauteile auf der Oberseite befanden. Sonst zur Zeit keine weitere Bestückung.


    Damit habe ich allerdings mein Vorhaben aufgegeben, nur baugruppenweise zu löten und zu testen.


    @ Uwe: T3 habe ich nochmal gemessen und keinen Windungs- oder Masseschluß feststellen können. Trotzdem werde ich wie Du vorschlägst T3 neu wickeln, aber das noch einen Augenblick zurückstellen.


    @ Reiner: Der OP-Verstärker ist richtig herum eingebaut, das habe ich mit dem Datenblatt verglichen. Einen Defekt kann ich nicht ausschließen. Der Kondensator C22=4,7uF ist ungepolt und noch nicht eingebaut.



    Bei meinen Recherchen im Internet bin ich darauf gestoßen, das das vorgezogene Bestücken von U10 und U11 in den Bauabschnitten 6 (Mixer) und 7 (OPV) einen Einfluß haben könnte auf den Test in Baugruppe 5. Anders ausgedrückt: Möglicherweise ist eine Spannung von 0,8 V an R27/R28 bei meiner Konstellation völlig normal.


    In der Softrock-Yahoo-Group beschreibt ein OM ein Problem mit dem Meßwert an diesem Verbindungspunkt R27/R28, das ziemlich genau meiner Beschreibung entspricht. In der Diskussion weist Bob, G8VOI, darauf hin, dass durch Gegenkopplung in der Baugruppe 7 (OPV) die Spannung an R27/R28 gegen Null geht. Bei meiner Platine sind die Widerstände R32 und R33 aber noch nicht bestückt - also doch nicht die Lösung des Problems ?


    Schließlich habe ich in der Bauanleitung bei WB5RVZ unter Baugruppe 6 (Mixer) den Hinweis gefunden, dass die zu erwartenden Spannungen von Multimeter zu Multimeter gewaltig abweichen können aufgrund der Rechteckspannungen.


    Zitat: Just for a little background information, most of the voltages on U10 pins are derived from the potential divider formed by R27/28 (tested in the Auto Bandpass Filter Stage). If in doubt you can always measure the junction of those two and should get 2.5v as they are equal values across the 5v rail. If one or both were the wrong value, that point would be significantly different. The 2.5v is passed through T3 to the input pins of the multiplexer, and appear on the output pins when the appropriate switch is enabled. Other pins have clock waveforms present, which are relying on the averaging effects of the measuring instrument to give an approximate reading of 2.5v, but this can vary tremendously. Zitatende.


    Wohlgemerkt: Tremendously. Aber auch die Baugruppe 6 (Mixer) ist noch nicht bestückt. Auch nicht die Lösung ?


    Und schließlich wird die Masseverbindung /OSD EN diskutiert. Diese Verbindung wird im Betrieb des RX mit einem TX geöffnet, um den Mixer stumm zu schalten. Es ergeben sich Auswirkungen auf die Spannungswerte.


    Die Beschreibung bei WB5RVZ hat m.E. Lücken und ist für mich im Detail nicht immer nachvollziehbar.




    Bis zur Baugruppe 5 waren alle Tests inclusive Filterumschaltung erfolgreich. Was haltet ihr von der folgenden Vorgehensweise ?


    1. Restbestückung der Baugruppen 6 und 7 (Mixer und OPV).


    2. Baugruppentests durchführen, Spannungen messen und notieren


    3. Funktionstest des RX mit PowerSDR


    4. Falls negativ, T3 neu wickeln und austauschen.


    5. OPV U11 austauschen


    Ich habe den Eindruck, dass ich mit dieser Diskussion die Grenzen des Machbaren in einem Forum erreiche. Das Ganze ist komplex und zumindest für mich als Nicht-Elektroniker schwierig, obwohl ich schon mehrere SoftRock-Lite-RX aufgebaut habe und Erfahrung sammeln konnte. Diese RX liefen auf Anhieb.


    Wenn ich jetzt nicht sehr präzise und systematisch bin muß ich einen neuen Bausatz bestellen, selbst sachgemäßes Löten auf der Platine kann nicht unbegrenzt wiederholt werden. So viel zu meiner Entschuldigung was die Länge des Postings angeht.


    73,
    Klaus-Peter
    DJ4DI

    Power is no substitute for skill

  • Hallo Klaus-Peter,


    wenn du Softrock-Lite hast, dann mach einfach eine Vergleichsmessung: R3/R4 ( dort 1kOhm) haben die gleiche Funktion.


    Viel Erfolg

  • Hallo Klaus-Peter,
    teilbestückte OV-Baugruppen sind natürlich so ein Ding beim Funktionstest. Ob der OV die Spannung soweit herunterziehen kann, möchte ich nicht beurteilen, da die Innenschaltung mir nur teilweise bekannt ist. Ich würde - mit etwas Abstand - alles nochmals kontrollieren, die Funktionsgruppen vollständig bestücken, und dann testen. Wobei an diesem Spannungsteiler (C's bestückt) nur Gleichspannung anliegen sollte, also dürfte es keine Meßprobleme geben. Natürlich kann das Ding halbbestückt auch verrückt spielen.
    Falls am Ende aller Tests nur der OV als Verdächtiger übrigbleibt, und ein neuer in Reichweite ist, würde ich ihn wechseln (ich zerlege ihn zum Schutz der LP mangels Spezialwerkzeug dann mit einem Minischleifer), wobei nach dem Ausbau diese Spannung stimmen muß, ansonsten hat man was übersehen.
    Mehr kann ich aus der Ferne auch nicht aus dem Kaffeesatz lesen, hi
    73 Reiner

  • Hallo Klaus-Peter,


    wie Reiner schon schrieb, wenn Du den OV ausbaust siehst Du klar. Je nachdem was das für ein Typ ist sind die sehr empfindlich gegen statische Ladungen. Da ist es besonders heikel sie als erstes auf eine isolierte Platine zu löten. Sind schon die Bauteile rund um das IC vorhanden kann es normalerweise keine Statik geben. Je kälter und trockener das Wetter war wie du das IC gelötet hast umso höher das Risiko. Auslöten: Heißluft wenn du hast, sonst einen Draht 1,5²mm aus Cu blank (aus Installationsdraht abisoliert) rund um das Ic legen, auf die Beine, und mit 80-100 Watt-Lötkolben mit Lötzinn einmal drumherum alles volllöten. Das IC aus dem flüssigem Lot herausheben. Die Platine mit Entlötlitze säubern. Mit der Methode habe ich LCD Anzeigen, Mischer und anderes heil! ausgebaut. Manchmal kann man dann messen, und oft hat man diese Bauteile auch nicht neu in der Bastelkiste. Dann ist es gut wenn man das doch brauchbare Teil wieder einlöten kann.


    Zum T3 wenn du den auf Masseschluß ausgemessen hast, dann macht es keinen Sinn den zu wechseln. Die Spannung von 0,8V deutet auch auf einen p/n Abfall hin. Rechtecksignale gibt es da nicht. Wenn der 4,7µ eingebaut ist soll da beruhigt U/2 anliegen. Die OV sind hochohmig an den Eingängen, ziehen also die Spannung nicht in eine Richtung weg.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Uli,


    die Vergleichsmessung am SoftRock Lite hat an R3/R4 eine Spannung von 2,5 V ergeben.


    @ Reiner und Uwe: Ich werde jetzt die restlichen Bauteile von Mixer und OP-Verstärker einlöten und wieder berichten. Falls weiterhin die Spannung 0,8 V beträgt folgt der Ausbau des OP-Verstärker-IC.


    73,
    Klaus-Peter
    DJ4DI

    Power is no substitute for skill

  • Hallo,


    der SoftRock RX Ensemble II läuft !


    Nach dem Bestücken von Mixer und OP-Verstärker messe ich am Verbindungspunkt R27/R28 eine Spannung von 2,5 V so wie es in der Baubeschreibung angegeben ist. Die Inbetriebnahme mit PowerSDR hat auf Anhieb funktioniert.


    Mit dem Einlöten des OP-Verstärker-IC haben sich offensichtlich die Spannungswerte verändert.


    Ich lerne aus dieser Erfahrung, das


    • der schrittweise Aufbau von Baugruppen und deren Inbetriebnahme die Fehlereingrenzung erleichtert
    • eine Teilbestückung vermieden werden sollte, weil sich anderenfalls vorgegebene Meßwerte (Erwartungswerte) ggf. nicht einstellen
    • empfindliche Halbleiter immer erst dann eingelötet werden, wenn sie benötigt werden. Eigentlich wußte ich das ja ... eigentlich.

    Vielen Dank an alle, die mich durch ihre Beiträge so eindrucksvoll unterstützt haben. Das QrpForum ist ein tolles Forum !


    73,
    Klaus-Peter
    DJ4DI

    Power is no substitute for skill