Hallo,
ich verfolge mit großem Interesse die Quarzofenversuche und hätte dazu noch eine Empfehlung.
Seit einigen Monaten beschäftige ich mich mit dem von Rudolf Faulhaber, DC2YF, entwickelten Reziprokzähler, veröffentlicht im FUNKAMATEUR 12/2011 und 01/2012.
Dieser ist, meiner Meinung nach, gerade für solche Versuche mit Oszillatoren hervorragend geeignet, da über eine Serielle/USB-Schnittstelle die Meßwerte ausgegeben werden und somit eine einfache Analysemöglichkeit, wie schon von Andreas beschrieben, z.B. mit Plotter gegeben ist.
Da dieser Zähler von Rudolf hier im Forum selbst schon ein Thema wert wäre, beschreibe ich jetzt nur kurz meinen Versuchsaufbau und Experimente.
Ich betreibe an diesem Zähler z.Z. einen FA-SY mit 200MHz als Referenz und am Meßport einen OCXO 10MHz von Schomandl, wobei hier jetzt der OCXO als Referenz fungiert, weil seine Stabilität laut Datenblatt mit 2x10E9/Tag sicherlich besser als der FA-SY ist. Vom Prinzip her ist das aber erst einmal egal, nur die Auswertung der Allan Deviation in Plotter stimmt dann nicht ganz.
Der Gesamte Aufbau ist noch nicht komplett, so fehlt z.B. noch eine vernünftige Stromversorgungsbaugruppe, Eingangsteil für verschiedene Quellen oder Frequenzbereiche bzw. GHz Frequenzteiler. Aber für erste Experimente geht das schon, mein Zähler arbeitet so bis ca. 330MHz, und man will ja noch etwas Bastelspaß haben
Damit fahre ich seit einigen Wochen verschiedene Versuchsreihen um z.B. Auswirkungen der Betriebsspannung usw. zu testen.
Sehr entscheidend ist hier natürlich die Qualität der Referenz (bei dieser Gelegenheit, ich suche noch ein vernünftiges GPS-Modul für einen GPSDO), meinen FA-SY betreibe ich z.Z. ohne Heizung, um zu sehen wie sich der Umgebungseinfluss auswirkt. Bei der Analyse mit Plotter bekommt man einen "Schrecken" wie sich die Kurve verhält und wie schnell der FA-SY reagiert (ohne Gehäuse, nur in etwas Schaumstoff gepackt), dabei sind es in einem Beispiel nur Änderungen von ca. 42mHz innerhalb 9 Stunden, oder in einem anderen Beispiel nur 6mHz innerhalb ca. 6,5 Minuten, also für den "Normaluser" gar nicht so schrecklich.
Ich denke für die Quarzofenversuch wäre dieser Zähler ein ideales Werkzeug. Aber vorsicht, solche Versuche machen süchtig!
Bei meinen Anhängen bitte nicht auf die absolute Frequenz achten, der FA-SY ist nicht abgeglichen und die Frequenzgenauigkeit des OCXO kenne ich auch nicht, es geht ja im Prinzip nur um die gemessenen Änderungen, das Meßinterval ist 10s.
73,
Raimund
DL3OP