Oszillator Sinus zu CMOS Pegel

  • Hallo Selbstbaupraktiker!


    Vielleicht kann mir jemand ein wenig helfen bei folgendem Problem:


    Beim HGCR2010 RX (http://home.pages.at/chirt/Pro…HGCR2010/HGCR2010_BLK.jpg ) bin ich von der 455 kHz ZF auf 5 MHz gewechselt. Dadurch wird ein neuer LO für den 2. Mischer notwendig. Die dazu nötigen 50 MHz (0° und 180°) möchte ich aus dem schon vorhandenen 100 MHz Master-Oszillator (modifizierter Driscoll Oszillator) ableiten.
    Den Oszillator samt Buffer möchte ich nicht ändern. Siehe Bild 1. Der 500 MHz Ausgang ist der Reference-Clock für den DDS AD9912 und bleibt von diesen Maßnahmen unberührt..


    Ich habe vorgesehen die 100 MHz per 74F74 (geht bis 125 MHz) durch 2 zu teilen und Q bzw. Q/ dem 2. Mischer (FST3125) zuzuführen. Der Oszillatorausgang (SMA-Buchse) geht per semi rigid Koax ca. 20 cm bis zum 2. Mischer und ist dort (zumindest für die Messung) nach einer weiteren SMA Verbindung mit 50 Ohm R abgeschlossen. Im Oszi sind ca. 1,6 Vss sichtbar (Bild 2).


    Nun zur Frage: Wie kann ich den 74F74 mit diesem Sinus-Signal (1,6 Vss) ansteuern?
    Meine bisherigen Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt.
    Die Signalqualität (Phasenrauschen) sollte nicht verschlechtert werden und der Aufwand klarerweise möglichst gering sein (diskrete handelsübliche Bauteile).
    Welche Möglichkeiten stehen dafür zur Verfügung?


    .

  • Hallo Chris,


    nun Du musst mit dem Sinus eine TTL-Eingang ansteuern.
    Per Generator 100MHz -- 1nF auf einen 2,5V Spannungsteiler (+5V--4,7k--x--4,7k--Gnd).
    Und an Punkt "X" liegt dann der D-Eingang des 74F74.
    Meistens findet man hier auch 74AS74 Typen.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Christian,


    wie Uwe schon geschrieben hat, den 74F74 mit VCC/2 vorspannen und wenn möglich den Generator im Leerlauf betrieben und nicht mit 50Ohm abschließen. Die ~3,2Vss sollten dann eigentlich ausreichen. Möchtest du doch lieber einen 50Ohm Trennverstärker vorsehen dann z.B. diesen hier:



    Je nach HF-Transistortyp und Stromverstärkung ist R6 geringfügig anzupassen damit der Ausgang bei ~VCC/2 liegt. Vor dem Verstärker noch ein 6dB Dämpfungsglied schalten.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo Uwe und Reinhold!


    Danke für Eure Rückmeldungen!


    Die Sache mit dem Vcc/2 habe ich schon ausprobiert (auch schon früher bei diversen Schaltungen). Die Spannung sollte ausreichen habe ich mir gedacht. Mit und ohne 50 Ohm Abschluss ausprobiert. Ebenso mit einem einfachen Verstärker. Ich bin aber fast verzweifelt weil es eben nicht funktioniert hat. Manchmal hängt man an so einfachen Sachen und es geht einfach nicht weiter. Daher auch mein "Hilferuf".


    Da Ihr mich nun bestätigt habt, denke ich jetzt schon an einen kaputten 74F74. Oder messe ich falsch? Aber da würde das Signal eher geringer als die gemessenen 1,6 Vss.


    Werde jetzt nochmals alles checken und Euch dann berichten.....


    P.S.: den 74F74 habe ich genommen weil er verfügbar war.


    .

    73 de Chris, OE3HBW

  • Hallo miteinander,


    möglicherweise mache ich einen Denkfehler: Aber es kann nicht funktionieren. Bei 1,6Vss an 2,5V (=Vcc/2) hat man
    Vmin= 1,7V (2,5V-0,8V) und Vmax=3,3V (2,5V+0,8V).
    Der 74F74 benötigt aber weniger als 0,8V für LOW-pegel und mehr als 2V für HIGH-Pegel. siehe Datenblatt
    Evtl. funktionierts, wenn du statt Vcc/2 1,5V nimmst. Dann werden die Spezifikationen vom 74F74 eingehalten.


    Alles Gute für 2012.

  • Hallo,
    es spricht sehr viel für den Vorschlag von Uli. Mir fällt gerade ein, dass ich auch auf diese Weise mal ein vergleichbares Problem gelöst hatte (bei sehr viel kleineren Frequenzen). Eigentlich müsste es funktionieren.
    Möglicherweise gibt es aber noch Probleme mit der Frequenz von 100MHz und irgendwelchen störenden Kapazitäten in Kombination mit dem Spannungsteiler.
    Da helfen nur einfache kleine Versuche.


    Grüße Jörn

  • Probier noch folgende Schaltung aus, die Vorspannung ist nun einstellbar. Normalerweise sollte ein 1:4 Übertrager (mit R1 = 220Ohm) auch ausreichen.



    Funktioniert es damit noch immer nicht dann stimmt etwas mit dem FF nicht.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo Leute,


    hört das Nachdenken auf - das Problem ist gelöst. Genaueres später...
    Nur so viel: Uli lag goldrichtig. Mit Poti wie Reinhold vorschlug - auf Anhieb die Lösung :thumbup:


    Danke!


    .

    73 de Chris, OE3HBW

  • Hier die Analyse des nun gelösten Problems:


    Die grundlegende Schaltung beruht auf dem 74F74 (siehe Bild 1). Mein Fehler war schlicht ein Irrtum bei der Berechnung ob die 1,6 Vss ausreichen. Das Datenblatt des 74F74 habe ich sehr wohl gelesen, aber gegen den Rechenfehler hat es natürlich nichts genutzt.
    Nach dem Aufbau (kleine Print mit Masseunterseite), habe ich dann 2 Tage (!) nach einem Hardwarefehler gesucht und alle möglichen Sachen ausprobiert (R-Werte 100 kOhm, 10 kOhm, 4.7 kOhm, 1:9 Unun, BF199 Verstärker).
    In Bild 2 der inzwischen sehr verbastelte 2- Konverter des HGCR2010.


    Nach meinem Hilferuf im Forum und Euren Rückmeldungen dann zuletzt die Schaltung von Reinold mit dem Poti, aber ohne Übertrager ausprobiert.
    Und siehe da, es hat funktioniert!
    Der richtige Wert der DC Vorspannung beträgt 1,20 bis 1,80V. Die 1,5 V von Uli waren also goldrichtig!


    Der FST3125 Mischer wird nun korrekt angesteuert. (Der Diplexer und der Verstärker muss jetzt noch von 455 KHz auf 5 MHz umgebaut werden).


    Vielen Dank für Eure geschätzte Mithilfe!


    Ein Gutes 2012
    und