Cauer / Elliptic Filter für DDS Baugruppe

  • Hallo Uwe,


    entschuldige meine etwas verspätete Rückmeldung.
    Zunächst einmal wollen wir die Begrifflichkeiten nicht durcheinander bringen, das eine ist das Rekonstruktionsfilter - hier ausgeführt als Cauer-/Elliptisches Filter - , das andere die Sinc oder sin(x)/x-Korrektur.


    Was die Grenzfrequenz des Rekonstruktionsfilters angeht, so geht die Theorie zwar von fmax=fs/2 für das ideale und fmax=fs/3 für wirtschaftlich realisierbare Filter aus, aber das Beispiel Agilent zeigt ja, dass auch >40% durchaus realisierbar ist. Hier im konkreten Fall Agilent sind fs=50MHz und fmax=23.5MHz des Filters angesetzt, die maximale Ausgangsfrequenz sind 20MHz, dafür kommt aber auch ein Filter 9. Ordnung zum Einsatz.


    In diesem Funktionsgenerator ist die Sinc-Korrektor als Bandpassfilter ausgeführt. Du hattest ja schon auf http://www.mikrocontroller.net/topic/235218#2382593 verlinkt, die finale Funktionsweise der Gesamtanordnung hat dort aber niemand beantworten können. Auch zu der Auslegung der Sinc-Korrektur konnte niemand etwas sagen oder auf entsprechende Literatur verweisen.
    Ich muss zugeben, dass auch mir noch nicht ganz klar ist wozu das Konstrukt sein soll. Aufschlussreich wäre, wenn man mal Amplituden- und Phasengang des Rekonstruktionsfilters mit und ohne Sinc-Korrektur bei korrektem Abschluss des Filters gegenüber gestellt sehen würde, vielleicht erschließt sich dann die Funktion. Kannst du hiermit zufällig aushelfen?
    Vielleicht kannst du auch ein paar Worte zur Auslegung verlieren? Im Programm AADE Filter Design gibt es eine solche Auswahlmöglichkeit nicht und mehr als die Schaltpläne von Agilent habe ich dazu leider auch noch nicht gefunden. Die Internetrecherche dazu war bislang auch wenig erfolgreich, möglicherweise auch aufgrund falscher Suchbegriffe?
    Ich bleibe nach wie vor der Auffasssung, dass ein Rekonstruktionsfilter nur die gewünschte Filterkennlinie zeigt, wenn es korrekt abgeschlossen ist. Ist das nicht der Fall kommt alles Mögliche raus, nur nicht das was man möchte. Demzufolge müsste die Sinc-Korrektur rein reell und parallel mit der Last den korrekten Abschluss für das Filter bilden, sehe ich das richtig?


    Ich hatte hier: http://www.mikrocontroller.net…Das_Rekonstruktionsfilter etwas zur Auslegung eines Rekonstruktionsfilters verfasst. Da das Rekonstruktionsfilter mit Sinc-Korrektur anders ausgelegt werden muss wäre es gut, wenn der Artikel um diesen Teil erweitert würde, dann hätten auch andere Leute die vor dem gleichen Problem stehen etwas davon. Irgendwie scheint das Thema in gewisser Weise mysteriös und Bedarf offenbar etwas Aufklärung. Wäre nett, wenn wir den Schleier lüften könnten.


    Gruß, André

    Was ich nicht reparieren kann ist nicht kaputt! :whistling:

  • Hallo Uwe,


    ich habe dir anbei mal die LTSpice-Simulation deiner Schaltung angehängt. Der Plot berücksichtigt neben dem reinen Frequenzgang auch noch den Sin(x)/x-Einfluss des DAC. Daran kannst du erkennen, wie gut deine Sinc-Korrektur wirklich arbeitet.
    Vielleicht hilft dir das ja bei deiner Optimierung?
    Ich bin auch gerade daran meiner Schaltung mit dem AD5930 diesen Einfluss abzugewöhnen.


    Gruß, André

  • Uwe, mein Bauchgefühl sagt mir das noch Optimierungspotential in der Schaltung liegt. Wenn du mit dem Frequenzgang jedoch zufrieden bist und er dir flach genug ist dann ist alles gut.


    Weil ich deinen 4:1 Übertrager nun nicht genau kenne habe ich einfach mal den genannten Wert von 30µ je Wicklung angenommen. Darüber hinaus simuliert die Schaltung noch keinerlei Filterverluste. Diese verbiegen dir den realen Frequenzgang noch einmal deutlich.


    Wie gesagt, wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist ist es egal was ich oder andere darüber denken.


    Gruß, André

    Was ich nicht reparieren kann ist nicht kaputt! :whistling:

  • Hallo Uwe,


    ich habe meine Schaltung in der Simulation jetzt auch mal um eine Sinc-Korrektur erweitert. Im Gegensatz zu deiner Schaltung habe ich bei mir auch die Filterverluste mit implementiert, d.h. alle Herstellerangaben der Induktivitäten (Serienwiderstand und Parallelkapazität) sind mit enthalten.
    Stellt man nun den Frequenzgang ohne Sinc-Korrektur (grün) und reinem Abschlusswiderstand dem Frequenzgang mit Korrektur (blau) gegenüber kann man sehr schön den Einfluss sehen. Der Frequenzgang ist recht flach, allerdings müsste mein Filter noch einmal überarbeitet werden, um bis auf 20MHz zu kommen. Einen ähnlichen Verlauf sollte dein Filter optimalerweise auch aufweisen.


    Gruß, André

  • Hallo André,


    heute hat Peter für die Schaltung und die Stückliste für das DDS-Modul "SOLF" veröffentlicht.


    http://www.qrpproject.de/Media…ilder/dds-Modul_Schem.pdf


    Bauteilwerte

    Zitat

    C11, C15 18pF
    C12, C14 2,7pF
    C13 39pF
    C16 10nF
    L1, L2 1,5uH


    http://www.qrpproject.de/Media…listen/DDS-Modul_Part.txt


    Somit können wir z.B. mit RFSim99 bei Rgenerator=220R und Rlast=220R das Filterverhalten bestimmen.


    Das Filter ist gut geworden !

  • Hallo Uwe,


    mag sein, dass das Filter simuliert gut ausschaut, spätestens eine Messung des DDS mit Filter wird zeigen, dass der Frequenzgang vollkommen anders ausschaut, weil die Simulationen bei RFSim keine Sin(x)/x-Hüllkurve berücksichtigen, die Prinzip bedingt durch den DAC des DDS hinzukommt. Daher nützt, wenn man es genau nehmen will, das beste Filter am DDS nichts.
    Den Unterschied habe ich ja im anderen Forum gezeigt. Mittlerweile ist meine Taktquelle auf die 50,331648MHz umgestellt und mit Rekonstruktionsfilter und Sinc-Korrekturstufe in Betrieb, der Frequenzgang sieht jetzt um Welten flacher aus. Das war zumindest für mich das oberste Ziel.


    Gruß, André

    Was ich nicht reparieren kann ist nicht kaputt! :whistling: