10m GFK Mast ortsfester Betrieb ohne Fundament ?

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir von DX-Wire eine 10m GFK Mast zugelegt ("schwere" Ausführung). Ich möchte diesen wenn möglich
    ohne Betonfundament aufstellen. Abspannung ist auch nicht möglich.
    Er soll als zweiter Fixpunkt für G5RV 10-40m dienen.


    Ich habe bei Uli dl2lto.de => http://www.dl2lto.de/gif/HB_UP_8.jpg
    eine schöne Lösung mit einem einschlagbaren Pfostenträger, Posten etc. gefunden.
    Hat Jemand Langzeiterfahrungen mit solch einer Lösung oder evt. einen anderen Vorschlag ?


    Vorab vielen Dank 72 de Mark DL6YYM

  • Hallo Mark,
    ich glaube der Mast hat unten den gleichen durchmesser wie mein Spieth-Mast. Ich habe das untere Rohr in zwei Abwasser-Doppelmuffen geschoben und diese grauen kurzen Rohre erst mit denRohrschellen befestigt. Der Mast wird so nicht punktförmig belastet. Allerdings baue ich das Ganze immerwieder ab, habe also keine Langzeiterfahrung. Vielleicht hilfts dir trotzdem-


    vy 73 de Gerd, dk4fp

  • Hallo Gerd,


    danke für die schnelle Antwort.
    Im Innern habe ich nur das kribbeln, ob solch ein Einschlaganker + Pfosten das Ganze aushält.
    Der Abstand zum Nachbarn ist minimal. Darf also in der Richtung nichts passieren.
    Die Wäscheleinen meiner XYL kann ich wieder zusammenknoten ;) .
    Der Mast hat unten ca. 55mm oben das letzte Element ca. 20mm. Macht einen sehr stabilen Eindruck.


    73 de Mark DL6YYM

  • Hallo


    Seit bald 20 Jahren betreibe ich einen 10m Spieth Mast als ortsfeste und einzige KW-Antenne. 1999 knickte der Sturm "Lothar" das erste Exemplar. Seither ist Nummer 2 im Einsatz.


    Das Ding steht auf einer Dachterrasse in einem billigen, mit Wasser gefüllten Plastik-Sonnenschirmständer. In etwa 2.5m Höhe ist der Mast mit einer Mastschelle am frontseitigen Abdeckbrett eines Dachgiebels eingespannt. Starker Wind biegt den Mast erheblich, aber er hält das aus. Nach Jahren der UV-Bestrahlung und in der schmutzigen Stadtluft verwittert die Oberfläche stark. Einige Segmente waren hellgrau bis weiss, andere noch schön schwarz. Kürzlich habe ich den Mast 2-mal mit Polyurethan-Lack behandelt (ein OM schenkte mir den Rest, nachdem er seinen SteppIR Beam damit bestrich). Jetzt sieht er wieder prächtig aus und wird bestimmt noch viele Jahre halten.


    Im Innern des Masts zog ich einen normalen Installationsdraht hoch. Oben kappte ich die Mastspitze gerade soweit, dass der Draht hindurch geschoben werden kann. Eine Lüsterklemme fixiert ihn in dieser Position. Unten, direkt neben dem Mast, ist ein SG-230 AutoTuner platziert. Damit bin ich auf allen Bändern von 160m bis 6m QRV. Sicher kein Wunderwerk, aber mitten in der historischen Altstadt bin ich froh, überhaupt auf KW QRV sein zu können.


    Nachtrag:
    Radials habe ich keine verlegt. Als Gegengewicht dient das Geflecht von Blitschutz, Regenabflussrinnen und Mauer-Abdeckblechen aus Kupfer.


    Habe auch schon den Mast abgehängt und den SG-230 Ausgang und Erde gleichzeitig mit diesem Kupfer-Netzwerk verbunden. Natürlich mit einigen Metern Abstand dazwischen, wirkt dann wie ein Gamma-Match. Auf tieferen QRGs besserer Empfang im Nahbereich wegen steilerer Strahlung, sowie deutlich weniger QRN, weil DC-mässig alles geerdet ist. Und als angenehmer Nebeneffekt: 100% unsichtbar für die Nachbarn!


    73, Markus

    Einmal editiert, zuletzt von hb9brj ()

  • Hallo Markus,


    vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Er macht mir echt Mut, das solch ein 80cm tief in der
    Erde sitzende Anker + 1,2m Posten die Sache trägt.
    Ich will einfach keinen Trödel mit den Nachbarn ....


    Vielen Dank 73 Mark DL6YYM

  • Hallo Markus,


    hast Du um Deinem Spieth-Masten auch Radials verlegt ?


    vy 73 de Gerd, dk4fp

  • Hallo Mark,


    wenn Du nicht ein schlankes Betonfundament setzen willst kannst Du ein Schwellenfundament bauen. So werden Gittermasten für mittlere Überlandleitungen gesetzt. Du nimmst Deinen Holzpfahl und schraubst unten ein Kreuz (50cm*50cm) aus gleichem Material an. Wenn Dir das noch nicht reicht das Gleiche nochmal 80 cm höher. Das Ding wird eingegraben 1,2m tief. Bombenfest! Mein Gittermast steht auf einem Schwellenfundament 1,8m tief 2,8m im Quadrat. Beton ist nicht nötig.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Mark,
    schön wärs 10m GFK-Mast ohne Abspannung. Ich habe da meine Zweifel, ob es funktioniert.
    Meine FD-Antenne, 2x30m, HL gespeist wird am Speisepunkt 15m mit einem Spider -Mast über Grund gehalten. Die Dipolenden sind am Erdboden abgespannt.
    Anfangs war der Mast nur in der Mitte abgespannt.Optisch sah das nicht gut aus und so bekam der Mast noch eine 2. Abspannung, ca. 2m von der Mastspitze entfernt. das sorgte dann für die notwendige Stabilität.
    So, wie Du den Mast einsetzen möchtest, würde er an der Spitze einseitig auf Zug belastet und bei 20mm Rohrdurchmesser dürfte die Steifigkeit zu gerimg sein. Eine Erdhülse in die dann der Mast gestellt wird,sollte kein Problem sein.
    73 Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von DL8DWW ()

  • Hallo,
    hier ein kleiner technischer Hinweis/Tipp:


    Auf der HAM-Radio in FN wurde 2011 für Plastik-Steckmasten-Benutzer ein kleiner, aber genialer Zusatz-Artikel angeboten:
    125 cm rechteckiger, grauer Plastik-/Gummi-Schlauch, 8 x 10 mm Aussendurchmesser, innen ebenfalls rechteckig, für 5,-- EURO.


    Mittels diesem, in kleine Stücke geschnitten, Kabelbinder durchgeführt, oberhalb jedes Segmentes um den Mast angebracht, kann man das ungewollte Zusammen-Schieben (-Rutschen) verhindern.
    Man kann auch den Schlauch längsseitig aufschneiden.
    Dann sind zwar die Kabelbinder sichtbar, dafür erhält man aber die doppelte Verwendungslänge.
    Der Anbieter ist mir nicht bekannt.


    Ach ja, auch ich sollte meinen "Spieht" wieder mal verwenden!

    Dieter, DL8NAJ

  • Auf der HAM-Radio in FN wurde 2011 für Plastik-Steckmasten-Benutzer ein kleiner, aber genialer Zusatz-Artikel angeboten:
    125 cm rechteckiger, grauer Plastik-/Gummi-Schlauch, 8 x 10 mm Aussendurchmesser, innen ebenfalls rechteckig, für 5,-- EURO.


    Das Gummiprofil gibt es bei DX-Wire unter "Zubehör für GFK-Masten", die Anleitung ist mit Text und Bildern hinterlegt: http://www.dx-wire.de/


    73,
    Klaus-Peter
    DJ4DI

    Power is no substitute for skill

  • Hallo Mark,
    das Fundament sehe ich nicht als Problem, da ist mit relativ wenig Aufwand etwas zu machen. Ich sehe die Verwendung "Abspannpunkt für G5RV" kritisch, da hier seitlicher Zug auftritt, den Glasfibermasten mit erheblicher Biegung beantworten, wenn man nicht mindestens die oberen 3-4 Segmente weglässt, insbesondere, wenn keine Abspannung zur Zugentlastung montiert ist. Bei einer Vertikal wirkt da nur die Windlast, da besteht das Problem nicht.
    Für Dauermontage muß der Mast gegen Zusammenfallen gesichert werden (kann durch die Windbewegungen schon mal vorkommen, daß die Klemmstelle sich lockert). Wenn man ihn später irgendwann mal wieder zusammenschieben will, müssen alle Klemmstellen der Segmente gegen Wassereintritt abgedichtet sein. Regen spült feinen Staub mit ein, der im Laufe der Zeit aus der Klemmverbindung schon mal eine "unlösbare Verbindung" machen kann.
    Meine Empfehlung: zuerst einen Versuch, ob der Mast die G5RV überhaupt in der gewünschten Form trägt, und dann an dauerhafte Aufbauten gehen.
    73 Reiner

  • Hallo OM's,


    vielen herzlichen Dank für die Rückmeldungen.


    Die Gummiprofile hatte ich mitbestellt macht sich echt prima.
    Der schwere Mast von DX Wire ist deutlich massiver als die üblichen. Ich hatte mir
    im Vorfeld einen im OV ausgeliehen. Das gibt mir die Hoffnung das es mit dem "schwiepen"
    nicht ganz so doll wird.
    Zum anderen überlege ich, so eine Umlenkrolle aus meinem Shop
    http://www.bamatech.de/index.php/cat/c379_Umlenkrollen.html


    an den Fuß des letzten Elementes zu bringen. Das Ende der G5RV bzw. die Abspannung nicht
    direkt mit dem Mast zuverbinden, sondern mit einem Gegengewicht.
    So könnte sich die Rute bewegen, aber der Draht bleibt wie er ist (soweit die Theorie).


    Aber hier wird nur experimentieren zum Ziel führen. ;)


    VY 73 de Mark(us)

  • Hallo Mark,
    noch eine Stimme. Hier Spieth-Mast auf zwei der von ihm ebenfalls gelieferten starren Verlängerungsstücke gesteckt. Befestigung - was Dir jetzt nicht helfen wird - an einbetoniertem steinernen Zaunspfosten, der knapp 1,5m hoch ist (Spanngurte reichten...). Trug sechs Jahre lang einen 40m-Dipol mit einem horizontalen und einem schrägen Arm plus Bandleitungsspeisung über alle Stürme inklusive "Kyrill" hinweg. Speisepunkt ist etwa einen Meter unterhalb der Spitze, und der Mast hat natürlich Biegung durch den Zug bis zu extremer Biegung bei Sturm - aber das ist IMHO eben die Physik, die bei Fiberglasmasten Abspannung erspart. Das Ende kam erst, als im Janaur eine massive Dachlawine mit Eisbrocken abging. Ein etwa acht Kilo schwerer Brocken traf dabei die Speiseleitung, die die Kraft weitergab, so dass das Röhrchen unterhalb des Speisepunkts einriss und das Teil mit dem Speisepunkt runterkam.


    Jetzt steht ein 12m-Spidermast an der gleichen Stelle, so dass der Speisepunkt wieder halbwegs auf zehn Metern ist. Auch ohne Schellen, Gummis kein Einschieben der Teleskopelemente beim Spieth-Mast beobachtet, auch bei /p-Einsätzen nicht.


    Viel Erfolg mit dem "Fundament" - die Antenne sollte der Mast ohne weiteres halten.
    73, Christian

  • Moin Mark,

    So könnte sich die Rute bewegen, aber der Draht bleibt wie er ist (soweit die Theorie).


    gute Idee, um den Masten zu entlasten. Du solltest dabei jedoch beachten, daß du damit ein "schwingfähiges Gebilde" (Masse=Gegengewicht/Feder=Mast) aufbaust, welches irgendwo eine Resonanzfrequenz hat -> Versuche zur Dimensionierung des Gegengewichts sind dabei sicher nützlich.


    73 de Roland / DK1RM


  • Hallo Mark,


    wenn du das machst, dann aber genau über die Anbringung der Rolle nachdenken. So stabil diese Masten sind, sie vertragen keine Scherkräfte (schreibt man da so?) Ich habe mal eine Rolle mit dem Bügel auf den Mast gesteckt. Wenn etwas Zug durch die Antenne darauf kommt, dann verkantet sich der Bügel gegen den Mast und .... knick, ist er durchgebrochen.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo OM's,


    vor einiger Zeit habt Ihr mich sehr mit Tricks und Hinweisen unterstützt. Nochmals Dank dafür.
    Nun bin ich zur Umsetzung gekommen.


    Nach dem der Hilfsmast (Pfosten) aufgestellt wurde,


    [Blockierte Grafik: http://www.bamatech.de/dl6yym/Mastfuss%2024-08-11.jpg]


    habe ich die Eigenbau G5RV 10-40m zwischen Dachluke und GFK via Umlenkrolle verspannt.
    Allerdings muß ich sagen, das ich diesem Aufbau nicht sonderlich gedraut habe. Der Mast machte trotz stabiler Ausführung und
    Verzicht auf die beiden letzten Segmente eine recht deutliche Krümmung.
    Das habe ich dann kurzerhand verworfen zumal mein Umfeld (Nachbarschaft) recht sensibel ist.
    Kurzerhand habe ich dann auf Inverted Vee umdisponiert.


    Hier mein erster Versuch noch mit der Umlenkrolle ;-), Feuertaufe Mittwochabend mit einem größeren Gewitter inkl. Sturm.


     [Blockierte Grafik: http://www.bamatech.de/dl6yym/…i-v%20oben%2024-08-11.jpg]


    Heute Morgen habe ich dann die vorläufige Endversion montiert


    Balunbefestigung unten


    [Blockierte Grafik: http://www.bamatech.de/dl6yym/g5rv%20balun%2028-08-11.jpg]


    die obere Befestigung


    [Blockierte Grafik: http://www.bamatech.de/dl6yym/…i-v%20oben%2028-08-11.jpg]


    Das Gesamtkunstwerk


    [Blockierte Grafik: http://www.bamatech.de/dl6yym/g5rv-28-08-11.jpg]


    Nun kann ich nur probieren und hoffen ;)


    vy 73 und einen guten Wochenstart


    Mark DL6YYM

  • Hallo Mark,


    danke für den Bericht und die prima Fotos. Ich hoffe, Du hast ein paar schöne QSOs mit der neuen Antenne. Beim Ansehen des Fotos von oben musste ich seufzen. Sooo viel Mast noch frei, sooo viel Höhe verschenkt. ;( Du hast die Wireman-Leitung direkt am Mast befestigt. Klar, der ist nicht elektrisch leitend. ;) Jedoch wird Dir die Gesamtsituation der Zuleitung bei Nässe in beiden Aggregatzuständen (Regen, Nebel / Eis, Schnee) Probleme bereiten. Abstandshalter wären hier angebracht. Ferner gibt es einen Trick, die Angriffsfläche dieser Art von Leitung zu vermindern: Jeden 2. Steg (oder auch mehrere, je nach Situation) mit einem scharfen Messer entfernen und die restlichen 'aushöhlen', so wie hier http://www.dl2lto.de/gif/HB_HL_29.jpg als Beispiel dargestellt.


    Hast Du bei der G5RV-Idee, wo der Mast sich in Richtung Antennendraht durchbiegt, nicht die Möglichkeit, den Mast mit 2 Abpannungen in Richtung "dahinter" abzuspannen? So "V"-förmig mit stabilem Gegenzug aufzurichten? Nur so eine Idee...


    Grad' noch eine: Es gibt selbstverspannte Masten. Ich finde bei google derzeit nix dazu, aber das ist eine Technik, bei der der Mast sich selber spannt. Es werden der Länge nach 4 Seile am Mast von oben nach unten gespannt. Sozusagen in alle 4 Himmelsrichtungen. Auf halber Höhe werden dann 4 Streben vom Mast weg (senkrecht zur Mastachse stehend) montiert und die Seile dort herübergeführt und dort gespannt fixiert. Durch diese "Selbstverspannung" kann der Mast nicht durchbiegen und wird unten befestigt.


    Habe das bei div. Funkern schon gesehen, die Tannen oder sowas als langen Mast nutzen. Und wenn Du mit offenen Augen in ländlichen Räumen mit Industrie umhergehst, findest Du sowas bspw. an Mühlen oder Bauernhöfen, die so auf diese Art (nicht nur senkrecht) Rohre über längeres Strecken laufen lassen.


    Vielleicht finde ich ja noch ein Foto...

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Mein Vorschlag um diese Masthoehe fast vollstaendig auszunuetzen: Ich habe eine Seite der G5RV, von der Spitze beginnend bis zur Huehnerleiter, mittels Kabelbinder am Mast befestigt. Die andere Seite verlaeuft in etwa 45 Grad nach unten. Die Huehnerleiter genauso, aber etwa 180 Grad versetzt dazu. Im Gegensatz zu den hier beschriebenen Varianten hat diese Anordnung einen recht flachen Abstrahlwinkel auf allen Frequenzen. Leider habe ich die Plots auf einem anderen PC.




  • Man sieht es gut auf dem Bild: Nach links unten verlaeuft die Huehnerleiter. Leider kaum zu sehen, nach rechts unten bis zum Ende des Gebaeudes der andere Schenkel der G5RV.


    Bild von meiner Aktivitaet als OD5/DL6SN aus dem Jahr 2010