Drahtantenne - geht gar nicht???

  • Hallo,
    ich wollte endlich einmal meinen Empfang etwas verbessern und meine Notlösung (4...5 m Kabel auf dem Fußboden der Hobywerkstatt) durch etwas Besseres ersetzen... Vor allem wollte ich dem Störnebel des Hauses entfliehen.
    Als Empfänger benutze ich haupsächlich einen EKV13. Das Gehäuse des EKV ist mit der Zentralheizung verbunden.
    Ich habe jetzt also Coaxkabel von der Werkstatt bis zum vom Familienrat genehmigten Platz verlegt. Im Haus nimmt das Kabel aus Verlegegründen einige Umwege, so daß es insgesamt 70 Meter RG213 geworden sind. Bei unseren niedriegen Frequenzen sollte die Länge doch aber zu vernachlässigen sein, oder?
    Die Abschirmung des äußeren Kabelendes Ist mit einem dicke massiven Kupferdraht mit einem 2m langen Wasserrohr verbunden, welches fast vollständig in den (immer feuchten) Erdboden eingeschlagen wurde. Der Innenleiter ist nun mit ca 25 Metern Litze verbunden, die von West nach Ost aufgehängt sind. (ca 5 Meter liegen auf dem Dach - ich wollte erst ein bischen experimentieren, bevor ich es abschneide) Der provisorische Mast ist nur etwa 1,50 Meter hoch, dann geht es horizontal etwa 19 Meter, also in der Summe etwa 25 Meter Draht. Als Masten will ich in der endgültigen Fassung Fahnenmasten aus dem Baumarkt verwenden, etwa 6 Meter hoch.


    Beim bloßen Empfang (Senden darf ich ja nur auf CB ;) ist das alles unkritisch und ein Stück Draht klappt immer - dachte ich zumindest. Pustekuchen... !


    Bei 80 Meter habe ich tatsächlich etwas besseren Empfand und weniger Störungen. Auf allen anderen (bisher probierten) Frequenzen (Amateurfunk oder Radio) ist mein Stück Kabel auf dem Fußboden mindestens gleichwertig oder meist sogar erheblich besser als meine neue "Außenantenne".


    Ich habe mit einem Yaesu FRT7700 herumexperimentiert, ohne jeden Erfolg. Als Meßgeräte habe ich das DipIt - aber wie kann ich das an so einem Draht benutzen und wie interpretiere ich das Ergebnis?


    Was habe ich prinzipiell total faslch gemacht? Geht Draht an Coax nicht? Oder zumindest nicht so einfach? Oder ist Zuleitung in der Mitte generell besser als am Ende? Im Rothammel sieht es zumindest so aus.
    Zur Veranschaulichung der Schaltung und der räunlichen Gegebenheiten habe ich zwei Bilder gemacht. Was für eine Antennenkonstruktion/Typ würdet Ihr vorschlagen? T2FD? Ich höhre "alles" von AFU, Wetterfax bis Rundfunk (Stimme Koreas (deutsches Programm natürlich), sehr zu empfehlen! SOWAS gibts eigentlich schon lange nicht mehr! ;)


    Ach ja, das Kabel habe ich natürlich durchgemessen und es hat keinen Kurzschluß und keine Unterbrechung. Hätte ja sein können.


    Viele Grüße Alexander

  • Hallo Alexander !


    Mit so einer ANT Lage, wie es bei dir Herscht, würde ein Großteil der Amateurfunker mehr wie Glücklich sein !
    Aber warum du über 70m Koax Kabel verlegen musst und nicht die Bäume als Aufhängepunkte verwendest, ist mir ein Rätsel !
    Kannst du nicht mit einer kurzen Koax Leitung bis auf´s Dach kommen, dort einen Langdraht vom Hausdach bis irgendwo in größerer Höhe in der Botanik enden ?
    Habe fast 20 Jahre nur mit so einer ANT in QRP gearbeitet und alle Kontinente erreicht.
    Oder hast du andere Störungen, die von anderen Geräten erzeugt wird und dadurch deinen Empfang schlechter machen !?


    Auf jeden Fall müsste bei deinem QTH Wunderbare Möglichkeiten bestehen, um unser Hobby fast Optimal aus zu führen.
    Es würde noch nicht mal viel Geld kosten !
    Als Sinnvolle Ausgabe würde ich ein Automatischen ANT Tuner empfehlen, der Endgespeiste ANT Drähte auf allen Bändern anpassen kann.
    Ein im feuchten Boden eingeschlagenes Metallrohr ist nicht unbedingt eine gute HF Erde ! Da kannst du am Tuner besser ein paar Lamda Viertel Drähte anschließen, die du unter Pfannen, Teppiche usw. gut verlegen kannst !


    Aber ganz Wichtig : Feststellen, ob du nicht von anderen Geräten im Haus oder Nachbarschaft gestörst wirst !!!!!!!!
    Dann bringt auch eine 10.000 € ANT keinen Erfolg !!!!


    Viel Erfolg beim ANT bauen und Empfangen der AFU Sendungen Wünscht dir


    Bert - SA2BRN -- SE2I -- DK7QB aus Noord Schweden

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Hallo Alexander,


    Vielleicht ist es keine gute Idee, 5m der Antenne aufgewickelt auf das Dach zu legen?


    Wie wäre es mit einer Hühnerleiter/300 Ohm Flachbandkabel bis zu dem Mast am linken Gartenhaus (links auf Deinen Fotos). Davon gehen die 19m zu dem rechten Schuppen. Das andere Kabel der Hühnerleiter schließt Du an einen weiteren Draht, den Du über das linke Gartenhaus zum Haus spannst. Der könnte dann eine Länge von ca. 9...10 m haben. Das wäre eine OFCD Antenne (off centre fed dipole). Du kannst die Drähte auch etwas V-förmig führen. So eine Antenne hatte in meinem letzten QTH mit einem Anpasstuner in der Funkbude zu guten Signalen geführt.


    ...Aber Du ich glaube, baust gerade eine Sendeantenne. Vielleicht ist für den Empfang die Aktivantenne der DL-QRP-AG besser? Die könntest Du auf einen Minirotor oben auf den Hausgiebel setzen. Oder auf den Mast auf dem linken Gartenhaus. Hier der Thread und hier weitere Information: http://www.qrp-shop.de -> Aktiv Antenne.


    73 Daniel DM3DA


    PS: Probier einfach mal, den Erdungsdraht nicht zu erden, also von der Kupferstange abzutrennen. Funktioniert die Antenne dann besser?

  • Moin Alexander,
    für reine Empfangszwecke würde ich zwischen Koax und Antennenlitze einen Übertrager 1:9 ( Unun) setzen. den kannst Du fertig erwerben bei allen Afunk-Händlern, oder selber wickeln, Anleitungen findes Du im Web.
    Zum senden benötigst Du einen Tuner.
    Viel Spass beim ausprobieren, ändern, umhängen etc.Deine Antenne wird Dir dann auch Freude machen,

    Vy 72 de Bruno, DL7UN

  • hallo Alex,


    warum Du Dir bei diesem feinen Rx (fuer Interessenten z.B. siehe http://www.mydarc.de/dl6lim/ekv13.html) den Aufwand mit dem langen Koax und dann einem vergleichsweise kurzem & niedrigen Drahtstueck antust, verstehe ich nicht ganz, ein einfacher Draht direkt vom Rx weg so hoch & frei wie moeglich sollte es immer besser tun,
    und wenn Du viel unter QRM leidest, nimm eine geschlossene Schleife, die ist etwas ruhiger, fuer ganz schlimme Faelle wurde Dir ja auch schon die geschirmte Aktivloop empfohlen, aber so einen Eindruck habe ich von Deinem QTH nicht...
    Fuer's erste klemm mal die Erdung am drahtseitigen Ende ab, ich vermute, dann wird's ruhiger im Rx, ueber die Gehaeuseerdung des Rx ueber die Heizung hast Du eine recht grosse, je nach Erdverhaeltnissen recht wirksame Schleife geschaltet...


    viel Erfolg, berichte ueber Deine Ergebnisse, bin gespannt!


    72! Tom 4 . .-

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo Alexander
    Hier können einige nicht richtig lesen. Auch auf dem eigenen Grundstück kann man nicht wie man möchte. Einen Vorteil hat die Geschichte die du da machst, die Antenne ist weg vom Gebäude. Beim Empfang kommt es eigentlich nicht so auf eine abgestimmte Antenne an, so viel Draht wie möglich ist da eigenlich gut.
    Schau dier dein Gebilde mal an ob du nicht irgend wo einen Kurzschluss mit der Seele vom Kabel fabriziert hast (ev. Stecker ein Manteldrähtchen mit eingeklemmt), denn sonst muesste es auf jeden fall etwas bringen.Eventuell würde ich die Erdung draussen mal ab machen und mal schauen wenn der Schirm auf beiden Seiten ab ist.
    Reinhard

  • Hallo Alexander,


    bis jetzt ist mir noch unklar, was du eigentlich bemängelst. Sind es zu schwache Signale? Dann mal alternativen Empfänger probieren (ausleihen z.B.).
    Sind es Störungen? Dann auf die Suche gehen. Hast du ein kleines portables Batterie-KW-Radio? Einfach mal auf dem Grundstück und drumherum laufen und beobachten, ob die Störungen in irgendeiner Ecke stärker werden. Auch in einer tollen Lage kann man Störungen im eigenen Haus selbst produzieren ohne es zu wissen. Oder der Nachbar..... ;(

  • Moin Alexander.


    Mit der Behelfsantenne im Keller empfängst Du besser. Nachdem ich mir Deine Antennenkonstruktion angesehen habe, war mir sofort klar, warum.


    Lassen wir mal alle "komplizierten" Lösungen beiseite und besinnen uns auf einfache elektrische Grundlagen.


    Fangen wir draußen an.


    Beispielsweise beim Draht, der auf dem Dach liegt. Das ist nicht gut. Im Rothammel und auch die alten Hasen wissen: Eine Antenne sollte HOCH und FREI aufhängen. Also: So aufspannen, das nix aufliegt. Wurde weiter oben schon geschrieben und ist sehr wichtig! Alles, was HF führt, sollte nicht irgendwo aufliegen.


    Gehe mal mit dem Empfänger direkt an das Ende der Antennenleitung, also draussen, vor dem Übergang in das RG213. (Dabei logischerweise das RG213 abklemmen!)
    Wie sieht der Empfang dort aus?


    Dann: Als Gegengewicht an der Massebuchse des RX ein paar Meter (5-10 oder mehr) Draht auf DEN BODEN legen. Oder, noch besser, dazu Deine Erdung dort benutzen. Ergebnis?


    Ich könnte mir vorstellen, das es dort vor dem Übergang zum RG213 alles gut aussieht.


    Nun ist die Idee, eine abgeschirmte HF-Signalführung zu haben, eine gute. Aber: Das klappt mit Koaxialkabel NUR DANN, wenn der Wellenwiderstand stimmt. Also am Ende des Antennendrahtes "irgendwie" 50 Ohm erreicht werden können. Das geht nicht ohne verstellbare Anpaßsschaltungen. Die Lösung mit 1:9 Balun wäre der Einfachheit halber ebenfalls mein nächster Versuch. Perfekt wäre ein ATU, aber das bedeutet Aufwand.


    Warum ist es denn nun nix mit dem RG-213?


    Wieder Grundlagenwissen. Zum einen: Der Antennendraht ist am Ende zum Übergang des RG213 sozusagen ein Signalgenerator. Keine 50 Ohm, also in der Regel hochohmig, jedenfalls weit davon weg, egal wohin. Zum RG213 können wir lesen: Das Kabel hat einen Wellenwiderstand von 50 Ohm. Der Antennendraht gaaanz was anderes. Und zwar bei jeder Frequenz anders. Somit versuchst Du etwas sehr Schwieriges: Einen unbekannten Antennenwiderstand an die 50 Ohm des RG213 ohne Hilfsmittel anzukoppeln.


    Zum anderen: 75m RG-213 sind schon eine sehr sehr große Menge.


    (Am Rande: Ist das Kabel neu? Oder lag das lange irgendwo herum oder wurde es woanders preiswert "geschossen" bzw. verschenkt? Dann könnte das Kabel defekt sein. Feuchtigkeit und mehr. Erkennst Du oft daran, ob das Kupfergeflecht noch nach hellem Kupfer aussieht oder aber nach dunklem Schimmel, Grünspan. Das Kabel kannst Du dann getrost vergessen.)


    Und, jetzt komme ich zum Kern meiner Betrachtungen:


    75m Koaxialkabel RG-213 sind ein dicker Kondensator. Zwischen Innenleiter und Abschirmung sind das 101 pF je Meter, so ergab eine Google-Recherche. Das sind bei 75m rund 7,5 nF! Dieser "fette" Kondensator, der Dir die HF vom Antennendraht am Einspeisepunkt draussen alle hoehen Frequenzen nach Masse kurzsschliesst. Also quasi vom Signalleiter nach Masse! Da kommt - bei DER Fehlanpassung, die vorherrscht - beim besten Willen keine andere HF als 80m oder so mehr durch! Jedenfalls dann nicht, wenn keine Anpassung (die Du idealerweise für jede Frequenz neu erstellen musst, vorherrscht, so wie hier.) Dafür spricht auch, was Du ja auch schreibst, 80m geht so...


    Wenn Du bei Deinem Versuch draussen (Antennendraht direkt in den RX, Erdung an Deine Rohrerdung und RG-213 zum Keller NICHT angeschlossen) hast, mal probehalber einen 10 nF oder 6,8 nF Kondensator aus der Grabbelkiste zwischen Antennenanschluss und Masse schaltest, sollte sich was verschlechtern.


    Somit kannst Du nur noch tiefe Frequenzen hören. Die Dämpfung des Kabels kannst Du dabei getrost vergessen. Mal so als Vergleich: Mit 7,5nF in einer NF-Leitung nach Masse sind selbst dort schon die hohen Frequenzen weg.


    Es wäre mal zu Übungszwecken interessant, Xc (also den Blindwiderstand, der bei einem Kondensator mit höher werdender Frequenz abnimmt und somit (mit höher werdender Frequenz) immer mehr Energie nach Masse leitet) bei den KW-Bändern für 7,5nF auszurechnen. Oder nur mal für 10m und 80m um nicht zu viel zu rechnen.


    Hier ein Link zur Berechnung. (3 Berechnungen gewählt)
    C = 7.5 nF
    f1 = 3500 kHz
    f2 = 3800 kHz


    Einzelwertberechnungen 80m


    fx = 3500000 Hz
    XC = 6,063 Ohm
    --------
    fx = 3650000 Hz
    XC = 5,814 Ohm
    --------
    fx = 3800000 Hz
    XC = 5,584 Ohm
    --------


    Einzelwertberechnungen 10m


    fx = 28000000 Hz
    XC = 0,758 Ohm
    --------
    fx = 28250000 Hz
    XC = 0,751 Ohm
    --------
    fx = 28500000 Hz
    XC = 0,745 Ohm
    --------


    Also rund 6 Ohm bei 80m und unter 1 Ohm auf 10m. Da kann prinzipiell nix durchkommen, ist ja so gut wie ein Kurzschluß, selbst auf 80m. :(


    Den Scheinwiderstand X vom Kondesator C kannst Du so ohne weiteres nicht messen. Aber berechnen: Xc = 1 durch (2 mal Pi mal f mal C). Dieser Wechselstrom-Widerstand liegt (durch das angeschaltete Koaxkabel) somit "quer" über der HF-Eingangsbuchse und Masse. Ein Wunder, das auf 80m nochwas zu hören ist. Vermutlich aber mehr über die Erde der Heizung, hi. ;)


    Das alleine reicht schon aus um ganz einfach ohne Umschweife zu sagen: So, wie Du das gerade aufgebaut hast, kann das nicht gehen!


    Weiterer Problempunkt:


    Die Erdung an der Heizung stört evtl.. Ich habe bei derlei Versuchen oft mehr Störungen eingefangen als es die Signalstärkeanhebung ergab. Also: Mal auf die Erdung an der Heizung verzichten. Statt dessen ein paar Meter Draht als Erde am RX auf dem Boden verlegen. Könnte bei der Störsituation helfen.


    Also für mich hast Du zwar einen (bis auf die auf dem Dachboden liegenden Wicklungen) recht freien Draht und an sich schon eine Antenne, von der mancher nur träumt. Aber danach (Richtung RX) fangen die Probleme an :)


    Lösungen? Tja... Antenne möglichst hoch; die Ableitung möglichst kurz. Wenn Du nix anderes machen darfst / kannst, als die 75m RG-213 (und dazu heiles) zu behalten, dann brauchst Du idealerweise (!) einen fernbedienbaren Antennentuner. Für Amateure, die senden dürfen, ist das kein Problem. Für SWL wird es schon aufwändiger, denn es gibt keine HF von einem Sender, auf den sich der ATU einstellen kann.


    Der Bau / die Ausleihe bei Funkfreunden eines 1:9 Baluns in Erwägung ziehen. Das ist kein Allheilmittel, aber die Widerstandstransformation von einem hochohmigen Draht zum niederohminge Koaxkabel könnte schon was verbessern. Anleitungen gibt es im Netz.


    Wie wäre es, statt des frei gespannten Drahtes, eine via Koaxkabel fernabgestimmte Mag-Loop zu bauen? Ist für meine Begriffe und Deine Situation ideal und relativ einfach machbar. Dazu bekommst Du noch einen schönen selektiven Vorkreis draussen auf dem Dach.


    Die DL-QRP-AG bietet da ja gerade aktuell was an Loop-Technik, suche mal in den Threads aus diesem Jahr.


    Viel Erfolg!


    (Nachtrag: Habe soeben nach 2 Std. den Beitrag komplett überarbeitet)

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

    6 Mal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Hallo Allerseits!
    Zuerst einmal möchte ich mich herzlich für Euer Interesse und die vielen Tips, Meinungen und Vorschläge bedanken. Da habe ich eine Menge Anregungen, über die ich erst einmal nachdenken kann.


    Vielleicht sieht das auf dem Bild größer aus, als es ist. Bäume zum Befestigen stehen erst beim Nachbarn, was bei uns steht (Nußbaum) ist sehr dicht am Haus, da gibt es kaum Platz zun Aufhängen. Und dann muß ich ja auch den familiären Frieden im Auge behalten. Deshalb kam es zu dieser Wahl und dem langen Koax-Kabel.
    Aufgewickelt sind die 5 Meter auf dem Dach nicht. Es war nur zufällig ein ca 25 Meter langes Stück Draht, und da ich ja noch einen höheren Mast bauen wollte und noch experimentieren wollte, hatte ich den Rest nicht abgeschnitten. Das liegt also "einfach so" auf dem Dach, nicht irgendwie aufgewickelt oder so. Die Aktivantenne der DL-QRP-AG werde ich mir anschauen, ebenso die engesprochene OFCD-Antenne.
    Mit den verschiedenen Erdungsvarianten werde ich in den nächsten freien Tagen experimentieren.


    Mich wundert z.B. folgender Umstand. Im Zimmer neben mir befindet sich eine Halogen-Deckenlampe mit einem unmöglichen "Elektroniktrafo". Sobald das Ding an ist, prasselt es breitbandig auf 80 Meter. (Mein Sohn macht sich öfters den Spaß, mit dem Lichtschalter zu "morsen" und will dann von mir wissen, was er denn gemorst hätte ;) Ok, diese Lampe wird ein naher Zukunft entsorgt, aber ich hatte gehofft, diesem Prasseln mit dem Koax-Kabel und der entfernten Antenne zu entkommen. Ist aber überhaupt nicht so! Anscheinend empfängt wohl doch das Koax-Kabel selbst!?


    Michael, Dir besonderen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort und die praktischen Vorschläge. Ich werde alles ausprobieren. Auf manche naheliegenden Ideen kommt man einfach nicht selbst.
    Das Koax-Kabel hatte ich vor vielleicht zwei Jahren bei Reichelt gekauft. SIeht für mich perfekt aus.
    Eine weitere Steuerleitung könnte ich noch verlegen, um irgendwie etwas am Ende der Antenne zu tunen. Auf das Dach links auf dem Foto kann man gut raufsteigen und dort verschiede Sachen anbauen und testen.


    Mit Deinen XC Berechnungen habe ich aber gefühlsmäßig ein Problem. Kann man das wirklich so einfach rechnen? Ich meine, man kommt auf 7,5 nF und damit bei 3,5 MHz auf ca 6 Ohm, aber kann man das Kabel in dem Fall wirklich so mit einem Kondensator vergleichen? Steckt das C nicht eher im Wellenwiderstand mit drin, stückchenweise zwischen vielen kleinen Leitungsinduktivitäten verteilt?
    Nur so aus dem Bauchgefühl heraus, dann könnte man ja praktisch keine HF über ein Koax-Kabel übertragen. Schließlich werden doch üblicherweise weit höhere Frequenzen über Koaxkabel übertragen und auch wenn meine 70 Meter hier viel aussehen ist das doch keine sooo außergewöhnliche Länge? Oder täuscht mich mein Bauchgefühl hier so sehr?


    Ok, die Heizung werde ich abklemmen, mal sehen, ob sich dann was ändert.
    Einen Balun werde ich mal wickeln und den Loop-Thread raussuchen.


    Vielleicht sollte ich auch erst einmal versuchen, einen DIpol für z.B. die Deutsche Welle auf 6075 kHz zu machen um ein wenig praktische Erfahrungen zu sammeln? Aber dafür wäre meine Strecke ja auch wieder etwas zu kurz. Lambda/2=24,70 Meter.
    Bei Wikipedia habe ich noch eine Anpaßschaltung dafür gefunden:
    http://de.wikipedia.org/wiki/R…assung_einer_Dipolantenne


    Mal sehen, Anregungen habe ich ja nun einige ;)
    Oder doch eine T2FD?


    mfG Alexander

  • Moin Alexander,

    Mein Sohn macht sich öfters den Spaß, mit dem Lichtschalter zu "morsen" und will dann von mir wissen, was er denn gemorst hätte ;)


    wenn ihr beide schon "so weit seit", schliesst euch einfach zusammen, und macht gemeinsam "die DO-Lizenz". Das könnte die Akzeptanz bei der restlichen Familie (und damit die "Möglichkeiten") deutlich erweitern (und ihr dürftet -eingeschränkt- senden) ;)


    ...aber kann man das Kabel in dem Fall wirklich so mit einem Kondensator vergleichen? Steckt das C nicht eher im Wellenwiderstand mit drin, stückchenweise zwischen vielen kleinen Leitungsinduktivitäten verteilt?


    Ganz grob/hart ausgedrückt: Ein Koaxkabel ist nur solange ein "brauchbarer Wellenleiter", solange Ein- und Ausgangsimpedanz mit der Kabelimpedanz übereinstimmen. Ist das nicht der Fall, kann das Kabel "Alles sein", sowohl Induktivität, als auch Kapazität.... Ggf. auch ein -frequenzabhängiger- Transformator;)


    ...auch wenn meine 70 Meter hier viel aussehen ist das doch keine sooo außergewöhnliche Länge?


    Das ist (selbst bei "Anpassung", wenn nur noch die Dämpfung "zählt") schon eine "heftige Länge", die je nach Möglichkeit besser zu verringern ist.


    73 de Roland / DK1RM

  • Hallo Alexander !


    Wenn ich die Seite vom Angepassten Dipol ansehe, muss ich sagen, das diese Ausführungen nicht gerade da zu einladen sich einfach mit der Materie zu Befassen. Ich stehe immer noch auf den Standpunkt, das eine gut zu gebrauchende KW - ANT nicht viel Geld kosten muss !
    Aus diesem Grund habe ich mal drei Möglichkeiten aufgezeichnet, wie man ganz Günstig eine ANT bauen kann, die sich fast auf allen Frequenzen Anpassen läst, bzw. für den Empfang auch ohne Anpassung Nutzen läst.
    In Bild 1 ist ein Koaxkabel bis auf das Dach oder Dachboden gelegt und dort mit dem Antennendraht verbunden. Die Masse kann man an einen kurzen Rohrstummel legen, an den ein paar verschieden lange Radiale durchaus Praktikabel wären.
    In Bild 2 befindet sich der Aufbau von Bild 1 aber mit einem ATU direkt neben der Station ( RX ).
    Bei Bild 3 befindet sich ein ATU der aber leider mit 12 V versorgt werden muss auf dem Dacht und Passt unmittelbar den Draht an.


    Für deine Empfangsversuche würde ich Bild 2 als Praktikabel ansehen, weil man so einen ATU für Empfangs und QRP Betrieb für sehr wenig Geld selber Bauen kann ! Der Antennendraht muss nicht unbedingt Geradlienig verspannst werden, er darf auch ein paar Hacken schlagen, sollte aber so hoch wie möglich angebracht werden.
    Du kannst den ANT Draht auch direkt bis zum RX verlängern ( ohne Koax Kabel ), wenn der Draht nicht durch / an Metall oder Betonteile gelegt wird. Nur evtl. Störstrahlung innerhalb des Haus werden dann natürlich gleich mit "Eingefangen" !


    Nur nicht zu Kompliziert Denken und Handeln !
    Wenn du dich mal mit der Materie Richtig aus kennst, kannst du eine ANT die auf ganz wenigen KHz genau liegt mit den Entsprechenden Zuleitungen dann Berechnen und Bauen ! Ich habe in meinem ganzen AFU Leben noch nie eine Berechnung oder Simulation angewendet und bin seit über 40 Jahren QRV ..... mal schlechter, mal Besser, aber irgend wie hat es immer mit guten Ergebnisen geklappt !


    Viel Erfolg beim Ausprobieren von


    Bert SA2BRN -- SE2I -- DK7QB

  • Kann man das wirklich so einfach rechnen? Ich meine, man kommt auf 7,5 nF und damit bei 3,5 MHz auf ca 6 Ohm, aber kann man das Kabel in dem Fall wirklich so mit einem Kondensator vergleichen?

    Hallo Alexander. Roland hat das treffend auf den Punkt gebracht. In der Tat, man kann und sollte es auch! Natürlich kenne ich diese schönen Zeichnungen mit dem C und dem L und so, auf die Du anspielst. Also so, wie sich ein Koaxilakabel in verschiedenen Situationen verhalten kann. Das ist nicht trivial und verwirrt macnhmal durchaus mehr als es nützt. :) In Deinem Fall hilft aber die Betrachtung als Kondensator schon bei der Fehlerfindung. Ein Beispiel, wozu Koaxialkabel noch benutzt werden: Wenn Du bspw. einen Hochvoltkondensator benötigst, kannst Du auch geeignetes Koaxialkabel nehmen und den parallel schalten. Sogar abgleichen - durch abschneiden.


    Mal ein Grundsatzerklärungsversuch:


    Ein Koaxialkabel arbeitet nur dann so, wie es soll, wenn am Eingang und am Ausgang der Leitung derselbe (Schein)Widerstand wie der des Kabels 'gesehen' wird. In diesem erstrebenswerten Idealfall spricht der Techniker von Leistsungsanpassung. Leistung ist relativ, ein Micro- oder Nanowatt (wenn wir von Empfängern reden) ist auch Leistung, die sauber durch das Kabel muß. ;)


    Im Fall der Leistungsanpassung stört dann "nur" noch der Ohmsche Widerstand. Also das, was Du mit 'nem 08-15 Ohmmeter messen kannst. Und die im Datenblatt angegebenen Dämpfungswerte. Diese sind allerdings auch bei der idealen Leistungsanpassung von der Frequenz abhängig und vorhanden! Du siehst, selbst bei idealen Verhältnissen (Leistungsanpassung, nur zur Wiederholung, hi) stellt sich immer noch was in den Weg. Regel: Die Dämpfung nimmt zu höheren Frequnzen hin zu.


    Um also in Deinem Fall die (Empfangs)Leistung möglichst verlustarm von der ANT zum RX zu bekommen, müssten also beide (Blind)Widerstände gleich sein. Der am Eingang des Kabels (draußen) und am Empfänger. Nur dann bliebe die reine Dämpfung des Kabels übrig. Bei KW ist sie vernachlässigbar, aber vorhanden. Bei 2m hast Du bei 75m Länge schon rund 6 dB Dämpfung. Das ist 1 S-Stufe weniger. Um bspw. am Ende des Kabels im Keller denselben Empfang wie an der Antenne selbst zu haben, müsste um 6 dB verstärkt werden. Oder schon mehr als eine HB9CV-Richtantenne (dann drehbar) montiert werden. Sendeseitig darfst Du sogar die 4-fache Leistung aufbringen, damit die Verluste von 75m Kabel auf 2m ausgegelichen werden. Beim RG-213 werden in der Regel keine Dämpfungswerte für 10m (oder 11m, ist ja nahe 'dran) angegeben. Das heisst aber nicht, das es nicht doch ein paar dB sind, die da flöten gehen. Aber das nur am Rande...


    Zurück zum KW-RX.
    Der Eingangswiderstand am RX ist bei guter Konstruktion i.d.R. konstant. Davon gehen wir einfach mal aus; zumal Du einen passenden RX hast. Der (Schein)Widerstand der Antenne liegt "irgendwo". Und dazu noch bei jeder Frequenz woanders. Wäre das nicht so, wäre unser Funkerleben sehr sehr viel einfacher :) Daher muß durch geeignete Schaltungsmaßnahmen (ATU usw.) dafür gesorgt werden, dass der Antennenwiderstand je nach Frequenz auf die 50 Ohm des Koaxkabels transformiert wird.


    Ansonsten verhält sich das Koaxialkabel irgendwie anders; schlimmstenfalls eben als dicker Kondensator mit 7.5 nF nach Masse ;( Nicht umsonst wird gerne (wieder) zur symetrischen Speisung gegriffen. Dort fallen viele Nachteile des Koaxialkabels weg. Wie z.B. den Zwang zu 50 Ohm.


    Der Komfort des relativ problemlosen Verlegens eines dazu noch abgeschirmten Kabels wird teilweise teuer erkauft. Realtiv deshalb: Auch eine Koaxialkabelabschirmung läßt (zumindest bei RG-213, also bei Geflechten) immer was durch. Genug, um bei paralleler Verlegung mit anderen Leitungen "Schmutz" zu empfangen und, bei Sendebetrieb, auch in andere Leitungen einzustrahlen. Also auch hier ist nichts perfekt. Zumal RG-213 mit 60 dB Schirmungsmaß zu den schlechten in der Klasse gehört. Teuer deshalb, weil aufwändigere Anpassungsmaßnahmen zu treffen sind.


    Kabelzustand: Wenn Du das Kabel neu gekauft und gut gelagert hast, kein Problem.


    Nochmal zum Antennendraht auf dem Dach: Nicht das Aufwickeln als Rolle ist das Problem, sondern das überhaupt dort etwas aufliegt. Das gilt es zu vermeiden. Wenn möglich, den liegenden Rest noch aufspannen (irgendwie im Zick-Zack) oder kürzen und frei aufhängen. Wenn 'Hoch' nicht immer geht, dann wenigstens 'Frei'.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Für deine Empfangsversuche würde ich Bild 2 als Praktikabel ansehen,


    Wobei Bild 3 die einzig richtige Lösung ist! Alle anderen beseitigen das Grundproblem nicht: Nämlich das ein Antennendraht mit relativ unbekannten elektrischen Daten an ein Kabel mit klar definierten Daten angezwungen wird. 8) Bei Bild 2 ist "das Kind ja schon in den Brunnen gefallen" und verändert nix an der oben beschreibenen Ausgangssituation...


    Ich bin ansonsten Prakiker. :whistling: Allerdings hilft etwas Basiswissen, das ich hobby- (sowas wie oben beschrieben musste ja immerhin zur Prüfung verinnerlicht werden) und berufsbedingt gelernt habe, weiter. Das eine oder andere Problem ist leichter zu erkennen, die Anzahl der Fußangeln nehmen spürbar ab, hi. :P

    73 Michael, DF2OK.

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  • Das Koax-Kabel hatte ich vor vielleicht zwei Jahren bei Reichelt gekauft. SIeht für mich perfekt aus.


    Hallo Alexander,


    wie hast Du das Kabel eigentlich gegen Regen und Feuchtigkeit abgedichtet? Vielleicht ist es ja nass geworden nachdem Du es verlegt hast?


    73 Daniel DM3DA

  • wie hast Du das Kabel eigentlich gegen Regen und Feuchtigkeit abgedichtet? Vielleicht ist es ja nass geworden nachdem Du es verlegt hast?

    Hallo Daniel,
    ich interpretiere die Beschreibung von Alexander so, dass er das Kabel samt Antenne erst vor kurzem aufgebaut hat. Eine kurzfristige Feuchtigkeitseinwirkung wird sich nicht so nachteilig - wie beschrieben - auswirken. Dazu müsste das Kabel schon sehr lange Feuchtigkeit gezogen und innerlich über weite Strecken Grünspan angesetzt haben. Oder beim Anschneiden der Außenisolierung das Wasser herauslaufen. Hatte ich bei einem Kunden schon mal, der staunte auch nicht schlecht. ;)

    73 Michael, DF2OK.

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  • Mich wundert z.B. folgender Umstand. Im Zimmer neben mir befindet sich eine Halogen-Deckenlampe mit einem unmöglichen "Elektroniktrafo". Sobald das Ding an ist, prasselt es breitbandig auf 80 Meter.

    Gibt es leider. Gegenmaßnahme: Entsorgen und was störfreies installieren. Zur Abschrimung und Koaxkabel habe ich weiter oben was geschrieben. Dazu gesellt sich eine Ausstrahlung über die 230V~ Leitungen, die im Haus verteilt sind. Zusätzlich - damit es richtig gemein wird - noch induktive sowie kapazitive Kopplungen zum Schutzleiter im Haus. Der wiederum auch an der Heizung liegt. Die wiederum am Gehäuse Deines RX. :whistling: Und an der Masse des Koaxkabels. Das durch Dein Haus läuft. Und nach außen. Und zum Antennendraht. Usw...

    73 Michael, DF2OK.

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    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Moin Alexander,

    Kann man das wirklich so einfach rechnen? Ich meine, man kommt auf 7,5 nF und damit bei 3,5 MHz auf ca 6 Ohm, aber kann man das Kabel in dem Fall wirklich so mit einem Kondensator vergleichen? Steckt das C nicht eher im Wellenwiderstand mit drin, stückchenweise zwischen vielen kleinen Leitungsinduktivitäten verteilt?


    ich habe mir die aufgeführten Berechnungen auch nochmal genauer durch den Kopf gehen lassen, und würde auch eher deinem Bauchgefühl zustimmen, als den dabei auftretenden extremen Resultaten. Meines Erachtens "darf man nur so rechnen", solange die Kabellänge klein gegenüber der Wellenlänge der betrachteten Frequenz ist -> Das "NF"-Beispiel ist also durchaus ok. "Passt" jedoch z.B. ein kompletter Wellenzug auf das Kabel, so sind die "Teilkondensatoren" an verschiedenen Stellen auch verschieden (ggf. gegenpolig) geladen. Ich glaube nicht, daß man in diesem Fall die Teilkapazitäten dann immernoch als "parallelgeschaltet" betrachten kann.


    73 de Roland / DK1RM

  • Hallo Alexander,
    Antenne geht nicht, heist entweder
    - es kommt kein Signal aus dem Kabel, weder Nutz- noch Störsignal, die Antenne ist vollkommen "taub"
    - die Antenne bringt ein Signal, aber das Signal/Störverhältnis ist so schlecht wie bei der Hausvariante.
    Im ersten Fall gelten die vielen Hinweise, mit der Anpassung des Drahtes an das Koax zu experimentieren. Da auf allen Bereichen empfangen werden soll, muß es sich um Breitbandanpassungen für die ganze Kurzwelle handeln oder um einen Antennentuner, den ich fernbedienen kann, aber die normalen Antennentuner für AFu machen das meist nicht, wenn keine (Sende-) HF an ihnen anliegt.
    Im zweiten Fall mußt Du bedenken: ein Ast der Antenne ist dein Draht, das Gegengewicht ist der Außenleiter der Koaxkabels. Da das Koaxkabel überall herumgeführt ist, fängt es auch überall Störsignale auf. Also müsstest Du eine Mantelwellensperre aufs Koaxkabel aufbringen (oder Breitbandübertrager zwischenschalten) und die Antenne als Dipol ausführen. Es bleibt aber das Problem, daß auf verschiedenen Frequenzen verschiedene Anpassung erforderlich ist.
    Die beste Lösung einer Empfangsantenne ist eine aktive Antenne. Sie nimmt nur das Signal am Empfangsort auf und kann gut an das Kabel angepasst werden und funktioniert über den gesamten Kurzwellenbereich, bei entsprechender Dimensionierung noch bis runter zur Langwelle.


    73 Reiner


    Noch ein Nachtrag: der EKV ist an der Heizung geerdet, das Ende des Koaxkabels an einem Staberder relativ weit weg, das Koaxkabel verbindet beide und bildet eine schöne Erdschleife für die HF. Mit solchen Anordnungen habe ich schon viel Ärger mit Störungen gehabt. Erster Test: Klappferrite übers Kabel, die dürften zwar auf der unteren Kurzwelle nicht allzuviel bewirken, aber auf den mittleren ond oberen Bereich sieht man, ob es was bringt. Auch der Ort der Anbringung kann Einfluß haben.

  • Hallo Antennenbastler,


    das die Antenne auf 80 funktioniert, liegt sicher auch daran das zumindest der Realanteil bei 25 Meter Draht auf 80 recht nahe an 50 Ohm liegt.
    Als einfachster Ausweg aus der Anpassungsmisere sehe ich da einen aperiodischen Verstärker. Ein J310, reichlich Strom und die Verstärkung < 1.
    Eine breitbandige Anpassung über einen größeren Ferritkringel und über das Koaxkabel mit Spannung versorgen. Das Kabel ist zufrieden und breitbandiger passt das ein 1:9 UnUn auch nicht an. Ist sicher nicht der Stein der Weisen, aber ohne einen Tuner auf der Antennenseite des Kabels ist es einer der möglichen Kompromisse.


    72 de Alois

    "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos
    ausgegeben. Den Rest habe ich verprasst." - George Best

  • Oh mann.. ja so viel Platz will ich auch mal haben.. ;)


    Gerade wenn es "nur" um Empfang geht, und Dein Empfänger schön Großsignalfest ist, wäre doch eine T2FD mal eine netter Versuch.
    Anpassung ist schon drin.. etc..
    Und kostet Dich nur ein paar Meter Draht + Ringkern. Also kein Grund das nicht auch mal zu probieren.
    Die Idee von DL8RAM finde ich auch interessant. Das ganze lies sich sogar noch über das Coax mit Strom versorgen.
    Obwohl ne Batterie auch ewig halten dürfte..oder : Eine Solarfunzel umbauen.. ;) LED raus.. Verstärker rein ! ;)


    Möchte übrigens diesen Sommer auch mal gerne ein paar Experimente mit der T2FD machen, allerdings auch sende seitig.
    Zum Vergleich soll ein Multibanddipol nach DJ4UF dienen, den ich gerne mal im Park aufbaue, und versuchen den mit einer Induktivität auf 80m zu erweitern
    (so ähnlich wie der http://www.ov-r34.de/qlc/qlc_dipole.htm).
    Unkompliziertheit, nicht allzu schlechter Wirkungsgrad und kleinstes Packmaß sind für mich dabei wichtig.
    Vorallem bin ich mal gespannt, was der zu heiß gewaschene FT857 ohne und mit Preselektor dazu sagt.


    Gerade habe ich mir ein wenig Alufolie besorgt, und versuche eine diese mit einer selbstgebastelten Luftspule + ollen Zeltstangen so zu verheiraten, das ne art Billig-MP1 herauskommt.
    (Leider habe ich nicht mehr genug Kupferfolie für die Endkapazität.. Moment.. mal.. das bringt mich auf ne Idee... )
    Endkapazität soll gleichzeitig Transportverpackung sein, und Feintuning am Antennenfuß. (Bin doch ne faule Socke. )
    Mal gespannt ob ich morgen zum testen komme..


    Achja.. Zeltstangen.. wenn Ihr Leute kennt, die dieses Jahr auf irgendwelchen Festivalls sind, dann diese bitten, am ende der Fete nach verlassenen Zelten ausschau zu halten, und dann die Zeltstangen zu ernten.
    Einige lassen ja ihre halbdefekten Zelte ja einfach an Ort und stelle liegen. Und die Ordner freuen sich bestimmt, das sie diese nicht erst zerlegen müssen..
    Jedenfalls sehr nettes Rohmaterial für Portabel Antennen !
    Ich bin mal gespannt, was mein Freundeskreis demnächst so für mich erntet... (und vor allem, ob sie dazu geistig noch in der lage sind.. hi )


    lg JAn