Delta Loop im Garten --- 2 oder mehrere Windungen auch sinnvoll ???

  • Hallo


    und die Bitte um Erfahrungen und Meinungen:
    Ich habe eine senkrecht aufgebaute Delta Loop mit 42 Meter Umfang im Garten, aus 1,5 mm² Schaltdraht. Haus und Baum bilden zwei Aufhängepunkte, Einspeisung an der Dreieckspitze in Bodennähe. Sie funktioniert prima, ist beim Empfang sehr störungsarm, und beim Senden komme ich gut raus. Nun hätte ich dies gerne auch fürs 80m, vielleicht sogar fürs 160m- Band. Platz für eine Schleife mit 84 Meter Umfang habe ich aber nicht. Hat schon jemand mal eine Delta Loop aus zwei oder mehr Windungen aufgebaut ? Kann eine solche Antenne überhaupt noch senden, oder löschen sich die Signale gegenseitig aus ? Bilden sich ganz andere Vorzugsrichtungen ? Wieviel Abstand müssten die Drähte der einzelnen Windungen mindestens haben ?


    In der Literatur habe ich dazu nichts gefunden. Vielleicht hat ja jemand schon mal so etwas in seinem Garten gebaut ?


    72/73 de Paul, DL5KW

  • Hallo


    Ich habe verschiedene doppelte Magnetic loops gemacht und die functionierten auf Anhieb recht gut.
    Durch serie oder reihe schaltung war einen optimalen Bandwechsel moeglich.


    viel Spass


    73 John

  • Hallo Paul !


    Diese Frage würde mich auch Interessieren !


    Aber bitte nicht mit einer Mag.-Loop verwechseln ! Da sind zwei Windungen gang und gäbe.


    Wie hast du an deiner jetzigen Loop die Einspeisung gemacht ?
    Einfach 50 Ohm Koax direkt angedrahtet ?


    vy 72 / 73 de Bert SA2BRN

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Hallo,


    falls ich mich recht erinnere, war im vorigen Jahrgang des Fa ein Artikel oder Artikelserie, die eine mehrfach Drahtloop mit Stubs beschrieb.


    73 de Addi / DC0DW

  • Hallo Bert


    Vom Trx gehts erst mal per 50 Ohm-Koax in den Garten. Dort, direkt unterhalb der Antenne, kommt ein Stück RG59(75Ohm)-Kabel, 7,10 Meter lang, aufwickelt zu einer Drossel, 11 Windungen, ca 25 cm Durchmesser, dann direkt die beiden Loop-Enden angelötet, eines an Seele, eines an den Mantel. Also kein Balun, sondern Umsetzung auf 100 Ohm per lamda-viertel. Keine weiteren Spulen oder Kondensatoren verbaut.


    73 de Paul

  • Hallo Paul,
    Wenn Du am Speisepunkt mit einem geeigneten symmetrischen L Glied eine Spannungsspeisung erzwingst geht zumindest 80m problemlos.
    Warscheinlich am besten mit einem abgestzten symmetrischen Tuner der aber die hohen Impedanzen abkönnen muss. Deshalb eher ein extra symmetrisches L Glied was du auf den anderen Bändern wegschaltest.


    73s


    Lutz

  • Hallo


    Trotz nasskalten Wetter hat mir das Thema keine Ruhe gelssen, und ich habe Verschiedenes ausprobiert:


    1) Eine Loop mit zwei Windungen kann bei mir entweder nur auf 80 oder nur auf 40 resonant sein. Vermuteter Grund: Ich habe eine senkrecht stehende Loop, und die untere Spitze ist recht nah am Boden, und dies hat offenbar die Resonanzfrequenz deutlich verschoben. (3,2 MHz statt 3,5). Ich habe die Antenne wieder demontiert.


    2) Stattdessen habe ich in den beiden oberen Ecken jeweils eine Verlängerungsspule eingebaut. Durch Ausprobieren habe ich eine Kombination gefunden, wo sowohl 80,40,30 wie 20 resonant sind. Beide Spulen sind auf HT-Rohrmuffen gewickelt, beide mit ca 24 Windungen, eine 40 mm Durchmesser, ca 15 uH, die andere 75 mm Durchmesser, ca 36 uH. (War wahrscheinlich schon ein lustiger Anblick, wie ich die Antenne immer wieder etwas runter gelassen habe, und mit etlichen bewickelten Rohrmuffen, Drahtstücken, Lüsterklemmen und Schraubendreher auf den Gartenstühlen herum geklettert bin). Die Eckpunkte habe ich genommen, damit die schweren Teile bei den Herbststürmen nicht wild herum schlenkern, nicht aus elektrischen Gründen. Der Einspeisepunkt ist weiterhin etwa 2 Meter über den Boden, mit einem 1 zu 4 Guanella Balun.


    Erste Empfangsergebnisse sind ganz hoffnungsvoll. Beim Reinhören auf 80 Meter denkt man an eine Kabelunterbrechung an der Antenne, so leise sind die Störgeräusche geworden. Ich will jetzt eine Weile prüfen, ob es dabei bleibt, und die Antenne auch zum Senden was taugt, oder ob mich der Antennenbau-Virus wieder packt.


    73 de Paul, DL5KW

    Einmal editiert, zuletzt von DL5KW ()

  • allo an alle


    In den letzten paar Monaten habe ich weiter Draht verschnipselt, hier meine Ergebnisse, vielleicht sind sie Anregung für andere Antennenbauer:


    1) Jede Unter-Dach-Antenne ist schlechter als eine noch so bescheidene Drahtantenne im Garten, in Bezug auf klarem Empfang.


    2) In meinem Garten kann ich kann ich mit Mühe und Not eine 40 Meter Vertikale Delta Loop unterbringen. Versuche, diese mit Verlängerungsspulen und mit doppelten Drahtringen auch für 160 und 80 Meter auszubauen, haben sich in der Prazis bei den Sendeergebnisssen nicht bewährt.


    3) Recht gut hat noch ein Radial von 20 Meter Länge für 80 Meter-Band bewährt, damit bekam ich 2 S-Stufen bessere Rapporte als mit einer W3DZZ.


    4) Eine senkrechte Delta Loop kann man auch seitlich einspeisen, sie wird dann zur DX-Antenne!!!


    5) Seitlich eingespeist, und die Loop hat Spulen, verlangt entweder, dass man den Standort der Spulen sehr diffiziell aussucht, oder auf die Multiband-Fähigkeit verzichtet, und eine Monoband-Antenne akzeptiert.


    6) Unangenehme Überraschung: Seitliche Einspeisung ist gegenüber bodennahe Einspeisung deutlich sichtbarer. Ich musste wegen XYL Kompromisse machen, der optimale Standort war genau im Sichtfeld eines Fensters gelegen. Auch die Nachbarn wollen bedacht sein.


    7) Achtung: Ist in der Nähe der Einspeisung eine Spule, ändern sich die Impedanzen an der Einspeisung dramatisch. Ich hatte plötzlich z.B. 50 cm neben einer Spule 19 Ohm, statt erwartete 130 Ohm. Dies kann man aber auch nutzen, es gibt Punkte mit 50 Ohm.


    8) Eine Simulatitions-Software ist recht hilfreich, irgendwann sind die vielen Meter Draht einfach nervig bei den Probeaufbauten.


    9) Ich hatte viele Probleme mit strahlenden Koaxkabel. Kurz nach dem Einspeise-Punkt auf jeden Fall eine Mantelwellensperre einbauen. (Balun, Choke, Ferrithülsen, ...)


    10) Eine vertikale Loop braucht nicht genau vertikal zu stehen. Eine leichte Schräge zum Beispiel Richtung Süden blendet Stationen in Italien/Spanien deutlich aus.


    11) Wenn Spulen, diese als aufgewickelten Draht auf HT-Doppelmuffe mit Durchmesser 50 mm realisieren. Dies ist ein brauchbarer Kompromiss zwischen Induktivität ( max 26 Windungen ergeben ca 15 µH ) und Handhabbarkeit.


    12) Als Einspeise-Kabel hat sich RG58/CU bewährt.


    13) Loops mit Spulen sind deutlich schmalbandiger als reine Draht-Loops. Fürs 40m Band kann man damit leben, an der Bandgrenzen braucht man jedoch eine Tuner, der im Transceiver eingebaute Tuner reicht völlig aus.


    14) Einspeisung per RG59 mit Länge 7,10 Meter , aufgewickelt als Choke, hat sich nicht bewährt. Es ergibt einen großen Topf, pott-hässlich, alle Nachbarn gucken.


    15) Meine Ideal-Einspeisung ist ein 1:1 Balun nach W1JR, das Einspeise-Kabel durch einen Ferritkern gezogen, und die Lötstellen mit wasserdichten Tape versiegelt.


    16) Mein Ideal-Aufbau: Spitze nahe am Boden, ca 2 Meter in irgendeinen Busch. Einspeisung seitlich. In der Ecken der Haltepunkte, hoch in der Luft, jeweils eine Verlängerungsspule.


    17) Die Verlängerungsspulen müssen ca gleichgroße Induktivität haben. Sonst geht die DX-Fähigkeit verloren, und die Antenne wird wieder zum Senkrecht-nach-oben-Strahler.


    18) Leichte Unterschiede in den Induktivitäten (60 zu 40 Prozent) bringen die Antenne zum Schielen um bis zu ca 20 Grad , man kann sie nochmal optimal ausrichten, z.b. Nordamerika.



    Schönes Basteln allerseits


    de Paul, DL5KW