Spule : Wie Dick, wie Lang wie ..... ????? Grundwissen

  • Wie verhält es sich denn mit der Güte, wenn ich die Spule mit kleinem Durchmesser wickel oder mit einem großen ?


    Was Bewirkt die Güte eigendlich ?


    Auch kann ich mit dem Begriff Güte nicht unbedingt viel anfangen !


    Bin noch einer, der den Fragekattalog damals fast Auswendig gelernt hat ;(


    Dafür kann ich eben andere Sachen ;)


    vy 73 de Bert SA2BRN

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Lbr Bert,


    denke bitte daran, daß meine Angaben zu Spule und Kondensator aufgrund einer (einzigen) Messung gemacht worden sind! Ich würde erst einmal eine entsprechende Spule mit dünnerem Draht (1 ... 2 mm) bauen, den passenden Keramikkondensator besorgen, diese Bauteile wie angegeben in die Reuse hängen und dann die Anpassung im ganzen 160-m-Band mit geringer Leistung durchmessen, um zu sehen, wo das SWR-Minimum ist usw. Vielleicht ergeben sich ja noch Änderungen am L oder auch am C. Erst wenn Du experimentell die für dich günstigsten Werte gefunden hast, solltest Du deine Spule für hohe Leistung bauen. Sonst baust Du evtl doppelt.


    Zur Güte der Spule:


    Die Güte einer Spule äußert sich als Verlustwiderstand in Reihe zu deiner Spule; je höher die Güte, um so kleiner ihr Verlustwiderstand. Dieser Verlustwiderstand adddiert sich zu dem Serienwiderstand, den Du bei deiner Messung ermittelt hast. Die von mir angegebenen 8,2uH entsprechen bei 160 m einem Blindwiderstand von ca 95 Ohm. Bei Güte 100 wäre der Verlustwiderstand etwa 1 Ohm. Das ist schon so niedrig, daß nicht mehr anzunehmen ist, daß eine dickere Spule mit noch niedrigerem Verlustwiderstand die Anpassung beeinflußt.


    Viel Erfolg, wenn das Wetter bei dir soweit ist!

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • @ HaJo


    Ich habe mal dein Hochpassnetzwerk in einem Online Smith Diagramm Tool eingegeben, um mir den Transformationsweg anzuschauen. Leider kann ich mit den von dir vorschlagenen Werten von L = 8,2 uH und C = 500 pF nicht erkennen, dass hierduch eine vernüftige Anpassung erzielt wird. ( Als anzupassende Lastimpedanz habe ich die Werte der Reuse von Bert bei 1,8 Mhz angenommen: Z = 19,6 Ohm -j73,5 Ohm)


    Bitte auf diesen Link klicken, zur Anzeige der von mir eingebenen Werte und des zugehörigen Smith Diagramms:
    http://www.volker-lotze.de/con…00/Cr;C1;5.000e-10;0.000/


    ist irgendetwas falsch an meiner Eingabe? Falls nicht, würde dein Hochpass-Anpassnetzwerk so nicht funktionieren.


    Alternativ habe ich ein C-L Netzwerk gerechnet, Mit einem parallel C = 2200 pf zwischen Core und Masse und einem Serien L = 8,7 uH wäre die Anpassung für das gesamte 160 m Band perfekt.
    Um das Netzwerk mit dem Transformationsweg zu sehen, hier der zugehörige LInk:
    http://www.volker-lotze.de/con…000/Cp;C1;2.200e-9;0.000/


    falls die Links nicht funktionierten sollten, sind die Printouts nochmal als Bild hier angehängt.


    @ Bert: Mit dem Smith Diagramm verhält es sich, wie beim Scheibenschießen - du musst mit deinem Anpassnetzwerk möglichst in die Mitte treffen. hi
    73
    Günter

  • Hallo Bert,


    Du möchtest die nötige Induktivität mit möglichst wenig Draht erreichen.


    Je näher die Wicklungen aneinander sind, desto höher die Induktivität.


    Wenn Du die Anzahl der Windungen verdoppelst, vervierfacht sich die Induktivität


    Wenn Du den Durchmesser verdoppelst, bekommst Du nur fast die vierfache Induktivität.


    Die Formel findest Du hier: http://www.k7mem.150m.com/Elec…k/inductors/coildsgn.html


    73 Daniel DM3DA

  • Moin zusammen.

    Je näher die Wicklungen aneinander sind, desto höher die Induktivität.


    richtig, nur bei Verringerung des Wickungsabstands steigt auch die Eigenkapazität der Spule (und damit verringert sich die Frequenz, bei der die Spule "von sich aus" einen Resonanzkreis bildet). Diesen Effekt sollte man "im Hinterkopf behalten". Bei der aktuellen Problemstellung werden wohl bei einer Verringerung des Abstandes vor der Auswirkung dieses Effektes Probleme mit der Spannungsfestigkeit zwischen den einzelnen Windungen auftreten;)


    73 de Roland / DK1RM

  • Lbr Günter,


    ich kann dir gern meinen Rechenweg schildern:


    Da die Werte der Reuse bei 1801 kHz gemessen wurden, habe ich die Meßwerte 19,6 Ohm und -73,5 Ohm in Richtung höherer Frequenzen verändert auf 20 Ohm und -70 Ohm. Die Güte dieser Werte zueinander ist 3,5. Daraus umgerechnet auf Parallelschaltung von R und C ergibt sich für die Reuse auf 160 m ein Rp von 662 Ohm und parallel dazu 189,2 Ohm kapazitiv. Die Reuse ist ja für 160 m zu kurz, und daher ist es verständlich, daß die Einspeisung dann hochohmiger erfolgt.


    Dann habe ich von 50 Ohm aus ein Hochpaß-L-Glied errechnet, das zunächst reell die 662 Ohm an 50 Ohm anpaßt. Das ergab den Kondensator von 497pF und vom Konus der Reuse nach Masse eine Spule von 16,4uH.


    Zuletzt mußte noch der kapazitive Anteil der Parallelschaltung von 189 Ohmkompensiert werden. Das geschah mit einer Parallelspule von induktiv 189 Ohm. Beide Spulen liegen also parallel und ergeben ein L von 94,5 Ohm, was bei 160 m etwa 8,2uH sind.


    Mit dem Smith-Diagramm bin ich nicht gewohnt zu arbeiten, habe das immer auf diese rechnerische Tour gemacht.


    Mit dem Risiko, dass wir beide also eine unterschiedliche Denkart haben, muß ich leben.


    HW?


    P.S.: Ich habe eben mal auf dein erstes Smith-Diagramm geguckt und gesehen, daß bei dir das C1 an der Antenne anfängt. Bei mir fängt es bei 50 Ohm an, und vom Konus der Antenne geht die Spule nach Masse, auch um die Reuse direkt statisch zu erden. Siehe die richtige Zeichnung der Anpassung von Bert im Teil 1 dieses Themas.


    Vielleicht hast Du dich darin vertan. Eigentlich müßten beide Methoden ja das gleich Ergebnis liefern.


    Nach dem Blick auf dein zweites Smith-Diagramm muß ich sehen, das bei dem das C1 ebenfalls bei 50 Ohm anfängt und die Spule zum Antennenanschluß führt. Aber herausgekommen ist dabei eine Tiefpaß-Anpassung!


    Ich wollte aber bewußt eine Hochpaß-Anpassung vorschlagen, weil sich damit höchstwahrscheinlich ein Wegschalten der 160-m-Anpassung beim Übergang auf die höheren Bänder erübrigt. Vielleicht ist auf 80 m das SWR etwas schlechter als ohne die 160-m-Hochpaß-Anpassung.


    OK?

    Ha-Jo, DJ1ZB

    Einmal editiert, zuletzt von dj1zb ()


  • P.S.: Ich habe eben mal auf dein erstes Smith-Diagramm geguckt und gesehen, daß bei dir das C1 an der Antenne anfängt. Bei mir fängt es bei 50 Ohm an, und vom Konus der Antenne geht die Spule nach Masse, auch um die Reuse direkt statisch zu erden. Siehe die richtige Zeichnung der Anpassung von Bert im Teil 1 dieses Themas.


    Vielleicht hast Du dich darin vertan. Eigentlich müßten beide Methoden ja das gleich Ergebnis liefern.

    Lieber HaJo


    danke für den Hinweis, aber auch nach der Korrektur erhalte ich mit deinen errechneten Bauteilewerten keine Anpassung.
    Ändert man allerdings den Wert deiner Spule auf 4,4 uH und den Wert des Kondensators auf 800 pF passt es perfekt. Bitte überprüfe doch mal die Rechnung mit diesen Werten.
    Link zum Smith Diagramm: http://www.volker-lotze.de/con…00/Cr;C1;8.000e-10;0.000/


    Wie du richtig feststellst, hat ein L-Hochpass als Anpassungsnetzwerk hier Vorteile und ergibt zudem günstigere Bauteilewerte.


    Übrigens: ich berechne Anpassnetzwerke ganz komfortabel mit dem Online Tool " Impedance Matching Designer " der Uni Berkeley. Man gibt dport die komplexe Quell und Lastimpedanz ein und das Tool berechnet 16 unterschiedliche Anpassnetzwerke mit den jeweiligen Bauteiledaten. Die errechnteten Werte überprüfe ich durch Kontrollrechnung und graphische Kontrolle mit dem Smith Diagramm.


    73, Günter

  • Bert, nach all den Erörterungen ist dein Anliegen des Threads nach einem Rezept für die Anpassung deiner Reuse etwas aus dem Blickfeld geraten. Ich versuche hier einfach mal zum Nachkochen Dinge zusammenzufassen und deine Fragen nach der Spule zu beantworten:


    Ausgangspunkt: Bert hat eine breitbandige Reusenantenne, die er für das 160 m Band anpassen will. Mit dem MiniVNA hat er am Fusspunkt der Reuse bei 1,8 MHz folgende Impedanz gemessen: R = 19,57 Ohm – j73,55 Ohm. Das heißt, die Antenne verhält sich auf 1,8 MHz wie ein Widerstand von 19,57 Ohm, mit einem Kondensator von 1200 pF in Serie.


    Die Antenne soll durch ein geeignetes Anpassnetzwerk verlustarm für den Betrieb auf 1,8 MHz an die Kabelimpedanz von 50 Ohm angepasst werden.Im ersten Schritt stellt sich die Frage: mit welchem Anpassnetzwerk kann die Anpassung erreicht werden und wie muss es dimensioniert sein?


    Um die Antennenimpedanz von Z = 19,57 – j73,55 Ohm auf Z = 50 Ohm des Kabels zu transformieren, reicht eine Spule allein nicht aus. Es muss mindestens ein L-Netzwerk bestehend aus Spule und Kondensator sein.

    Dafür bieten sich zwei Varianten des L-Netzwerkes an:


    - L-Tiefpass - Querkondensator nach Masse und Serien L zur Antenne.
    - L-Hochpass - Serienkondensator und Querspule von der Antenne nach Masse. (HaJos Vorschlag)


    Die Variante Hochpass-L hat den Vorteil, dass die Reuse über die Spule geerdet ist und führt in unserem Falle auch zu günstigeren Bauteilewerten. Durch rechnerische und graphische Lösung mit Hilfe des Smith Diagramm habe ich für die jeweilige Variante folgende Bauteilewerte ermittelt:


    Variante 1 L-Tiefpassnetzwerk
    Querkondensator nach Masse mit C : 2200 pF und Serienspule zur Antenne L : 8,7 uH
    Link zum Transformationsweg im Diagramm:http://www.volker-lotze.de/con…000/Cp;C1;2.200e-9;0.000/

    Variante 2 L-Hochpassnetzwerk

    Serienkondensator mit C = 800 pF und Querspule von der Antenne nach Masse mit L = 4,4 uH
    Link zum Transformationsweg im Diagramm: http://www.volker-lotze.de/con…00/Cr;C1;8.000e-10;0.000/


    Nun zu Berts Ausgangsfrage, nach den optimalen Aufbau der Spule und dem Warum:


    Die Spule des Anpassnetzwerks soll konstruktiv so dimensioniert werden, dass die Verluste minimiert werden. Für eine einlagige Luftspule, deren Güte bei konstantem Bauvolumen optimiert wurde gilt nach [1, Diagramm unten] :


    - Der Formfaktor, das Verhältnis von Länge zu Durchmesser. soll etwa zwischen 0,4 bis 0,9 betragen (Optimum bei 0,615)
    - Die Wicklungsdichte, das Verhältnis von Drahtdurchmesser zur Steigung, soll etwa 0,48 bis 0,6 betragen ( Optimum bei 0,545)


    Diese Vorgaben ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Gegeninduktivität, Skineffekt und Proximityeffekt- Die Gegeninduktivität entsteht durch die magnetische Kopplung benachbarter Wicklungen, beim Skineffekt handelt es sich um die Verdrängung von hochfrequenten Strömen aufgrund des eigenen Magnetfeldes an der Außenwand des Leiters. Der Proximity-Effekt beschreibt die Stromverdrängung zwischen eng benachbarten Leitern, durch die Wechselwirkung der Magnetfelder. [1]


    Bert will 6mm Kupferrohr verwenden, daraus ergeben sich angelehnt an die vorstehende Regel etwa folgende konstruktiven Spulenmerkmale:

    Variante 1 L-Tiefpassnetzwerk:

    Querkondensator 2200 pF
    Induktivität der Spule: 8,7 uH
    Gewählter Durchmesser: 80 mm
    Länge: 130 mm
    16 Windungen
    Länge des Drahts: ca 4 m,
    Eigenresonanz bei 30 MHz


    Variante 2 L-Hochpassnetzwerk
    Serienkondensator 800 pF
    Induktivität der Spule: 4,4 uH
    Gewählter Durchmesser: 80 mm
    Länge: 130 mm
    11 Windungen
    Länge des Drahts: ca 2,8 m
    Eigenresonanz bei 43 MHz,


    Durch leichtes Strecken oder Stauchen der Spule kann in gewissen Grenzen eine Feinabstimmung der Induktivität erreicht werden. Der Verlustwiderstand des 6mm Rohrs unter Berücksichtigung des Skin Effekts ist so gering dass sich eine Leerlauf-Spulengüte über 550 ergibt, also sehr sehr gut. Die errechnete Betriebsgüte des Netzwerks beträgt nur 2,2, d. h. auch bei Leistungen von 1KW sind demnach keine Bedenken wegen Überschlägen durch die Spannungsüberhöhung angebracht. Der Kondensator mit sollte bei 1KW mindestens 1000V spannungsfest sein, das beinhaltet m.E. genügend Reserve. (Das hat dann aber nichts mehr mit QRP zu tun, hi)


    [1] Graubner, Norbert, DL1SNG „Selbstbau eines symmetrischen Antennenkopplers“, FUNKAMATEUR 2-2011, Seite 179)

  • Hallo zusammen!



    Super gemacht Günter! Ich glaube mir der Anleitung sollte das wirklich zu schaffen sein.
    Ich würds glatt nachkochen ^^



    72! de Uli

    72! de Uli


    Bedenke! Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic...

  • Lbr Günter,


    Du hast recht! Ich habe mich verrechnet beim Umrechnen vom Real- und Blindanteil in Serienschaltung auf Parallelschaltung. Nach meiner neuen Rechnung komme ich mit Rs = 19,6 Ohm und Xs = 73,5 Ohm nur auf ein RP von 295 Ohm. Dadurch wird auch das Serien-C größer und das Parallel-L kleiner; und die Kompensation der kapazitiven 295 Ohm mit einer Parallelspule ergibt ebenfalls eine kleinere Spule, so daß auch die 4,4uH bei 1801 kHz hinkommen.


    Umgerechent auf 1830 kHz ergeben sich dann für meine angenommenen Rs = 20 Ohm und Xs = 70 Ohm ein Serienkondensator von 838pF und eine Parallelspule von der Reuse nach Masse von 4,13uH.


    Erklären kann ich diesen Rechenfehler eigentlich nur dadurch, daß mein 1979 gekaufter Taschenrechner in letzter Zeit nach dem Eintippen manchmal etwas ganz Falsches errechnet. Mit einem neueren Taschenrechner mit Solarzelle habe ich dieses Problem bisher nicht; ich muß also bei dem alten Rechenr aufpassen oder ihn endlich einmal erden, aber irgendwie hänge ich an dem alten Ding (ob die Leser das glauben oder nicht).


    Also schönen Dank für deine Mitarbeit; beide Verfahren ergeben also unter den richtigen Vorausetzungen auch die gleichen Werte.


    OK?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Erst einmal vielen Dank für die guten Erklärungen und Berechnungen !!!!!!


    Wenn ich hier sehe, das dieser Beitrag über 1.600 mal angeklickt wurde, Denke ich, das diese Grundthemen mit Sicherheit viele Leute Interessiert !


    Habe vor ca. 15 Jahren mal auf einem Forum in einer Schule teil genommen, wo als Eingangsfrage vom Vortragendem gestellt wurde : Ich setzte vorraus, das sich jeder mit dem Rechnen von DB Werten auskennt !
    Großes Schweigen im Saal ! Dann hatte ich mal aufgezeigt, weil mir es nicht so geläufig ist und sich nun die Möglichkeit ergab, was neues zu lernen.
    Also legte der gute Mann mit DB Rechnen erst mal eine halbe Stunde vor.
    Danach verstanden dann auch alle seinen Vortrag ( hatte ich den Eindruck ).
    In der Pause sprachen mich einige Leute an, die der Meinung waren, das meine Bitte vielen Leuten erst den Vortrag verständlich gemacht hätten und sie nicht den Mut besässen vor so einer Menschenansammlung sich als Laie zu zeigen.
    Darin liegt ja das große Übel, das sich viele Menschen nicht Trauen mal nach zu fragen, wenn sie was nicht verstanden haben. Aber darum gehe ich doch deshalb in solche Vorträge, um etwas zu verstehen !??
    Deshalb auch hier meine Frage in diesem Tröt. Weil ich es nicht weiss !!!!


    Würde mich freuen, wenn hier im Forum viele Leute einfach mal Fragen stellen, die sie Interessiert !
    Keiner wird hin gehen und euch aus lachen wegen eurer Fragen !!!!!!!


    Auch die Erklärungen hier im Beitrag haben zu einem guten Verständniss geführt.
    Wäre schön, wenn allses so einfach und umfassend Erklärt würde.


    Noch mal vielen Dank und


    vy 72 / 73 de Bert SA2BRN

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Hallo Bert, dafür wollen wir dann aber spätestens im Frühjahr wissen, ob es so wie berechnet auch funktioniert hat. (Ich hege daran keinen Zweifel)


    Aber eine andere Frage:
    HaJo hat ja angedeutet, dass er es für möglich hält, die Reuse auch auf den höheren Bändern betreiben zu können, ohne das Hochpass L-Glied für 1,8 Mhz zu wegzuschalten, und dabei ein etwas erhöhtes SWR in Kauf zu nehmen. Das ließe sich leicht ermitteln, wenn du uns - wie für 160m - die mit dem Mini VNA gemessenen Impedanzwerte für 80m und 40m zur Verfügung stellen könntest?


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Zur Zeit ist, wie Bert ja schon sagte, in Nordschweden der Schnee noch so hoch, dass ein Messen direkt an der Reuse problematisch ist.


    Meines Wissens hat die Reuse eine untere Grenzfrequenz von 3 MHz, und das würde bedeuten, daß das SWR von 3 ... 30 MHz maximal 3 beträgt, eine bei Reusen übliche Toleranzgrenze. Da die Parallelspule nach Masse im Blindwiderstand immer höher wird, ist es vor allem eine Frage, wie der Längskondensator von ca 800 pF im Blindwiderstand kleiner wird und inwieweit er das SWR von maximal 3 überhaupt noch beeinflussen wird.


    Ich bin auch gespannt, wie das dann läuft und auch, wie die SWR-Grenzen für das 160-m-Band ausfallen.


    P.S.: Es war übrigens NICHT mein alter Taschenrechner, der mir meine Berechnung verdorben hat. Ich habe beim Umrechen von Serie auf Parallel nur statt RS = 20 Ohmdie allgegenwärtigen 50 Ohm eingesetzt, und schon war es passiert.


    Also werde ich den alten Rechner doch behalten . . .

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • ... In der Pause sprachen mich einige Leute an, die der Meinung waren, das meine Bitte vielen Leuten erst den Vortrag verständlich gemacht hätten und sie nicht den Mut besässen vor so einer Menschenansammlung sich als Laie zu zeigen. Darin liegt ja das große Übel, das sich viele Menschen nicht Trauen mal nach zu fragen, wenn sie was nicht verstanden haben.

    Hallo Bert, sehr gut! Gleiches habe ich ebenfalls schon erlebt. Ich bin - mitlerweile - durchaus ein Typ, der mal eine Frage stellt, wenn ich in den Reaktionen der Menschen sehe, dass etwas nicht ankommt / verstanden wird / das Fragezeichen offensichtlich auf der Stirn steht :) Natürlich auch dann, wenn ich selber etwas wissen möchte. Wie heisst es doch so schön im Trailer der alten Sesamstraße: "Wer nicht fragt, bleibt dumm." Oder, weit bekannt: "Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten." Oft erlebt...

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Hallo Ha-Jo .......


    in einem anderen Beitrag hast du mal folgenden Satz geschrieben :


    zunächst mußt Du mal die Kapazität der Antenne gegen Masse bzw die
    Montagefläche des Antennenfußes messen. Erst wenn diese bekannt ist,
    also einschließlich der Kapazität des Fußpunktisolators, kann man eine
    Fußpunktsspule für eine solche Antenne berechnen.


    Meine Frage : Wie messe ich die Kapazität in der Praxis ? Ein einfaches Digitales C - Messgerät ?


    a. z.B. bei meiner Reuse
    b. an einer Monoband GP in 6 m Aufbauhöhe


    Hoffentlich Lebe ich noch lange, damit ich alles noch ausprobieren kann ;)


    vy 72 / 73 de Bert SA2BRN

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Bert, die statische Kapazität des Antennengebildes gegen Erde oder Radialnetz kannst du tatsächlich mit einem Kapazitätsmesser messen. Nicht jedoch den kapazitiven Anteil der Antennenimpedanz, denn der ist frequenzabhängig. Mir erschließt sich nur nicht, welche Aussagekraft eine solche statische Messung haben soll?


    Eine Antenne verhält sich für ein HF-Signal in der Regel wie die Serienschaltung eines Widerstandes mit einer Kapazität oder einer Induktivität, man spricht daher von Antennen Impedanz. Ist die Antenne auf eine bestimmten Frquenz in Resonanz, wird bei dieser Frequenz die Kapazität oder Induktivität zu null. Du kannst daher den kapazitiven Anteil der Antennen Impedanz nicht mit einem einfachen Kapazitätsmessgerät messen, denn sie gilt ja jeweils nur für eine spezifische Frequenz. Außerdem könnte es genausogut eine Induktivität sein. Du brauchst also ein Messgerät, das sowohl den Realteil (den ohmschen Widerstand der Antenne) als auch einen kapazitiven oder induktiven Blindanteil der Antennenimpedanz abhängig von der Frequenz darstellen kann.


    Am komfortabelsten misst du das mit einem kleinen vektoriellen Antennenanalyzer, wie du das ja schon gemacht hast und auch als Ausdruck hier eingestellt hast. Deine Ausdrucke einer Messung deiner Reuse bei 1,8 Mhz in Post #8 in diesem Thread sind mit einem Mini VNA gemacht. War es deiner? Er zeigt als Messwerte die Frequenz und das dazugehörige SWR, sowie die Antenenimpedanz aufgeteilt nach Realteil Rs und dem Blindanteil Xs ( Xs repräsentiert in diesem Falle den Wert des Blindwiderstandes der Antennenkapazität bei der Freuenz von 1,8 MHz)


    In einem deiner vorherigen Threads ( 110 m RG213 ) hast du auch schon mal einen Ausdruck des Mini VNA deiner Reuse bei 3,8 MHz eingestellt. Leider sind dort die Kontrollkästchen für die Impedanz nicht angeklickt, so dass diese Werte leider nicht mit ausgedruckt wurden, die Kästchen mit den entsprechenden Messwerten sind leider leer.


    Alternativ zu dem MiniVNA gibt es noch den hervorragenden Analyzer SNG 2von DL2SNG , der über den FUNKAMATEUR als Bausatz vertrieben wird, oder ohne graphische Anzeige den MFJ 269PRO . Vor der Zeit der Analysatoren hat man das "zu Fuß" mit Hilfe einer Impedanzmessbrücke gemacht.


    Und bitte halte dir im Hinterkopf was in diesem Thread behandelt wurde: ein Spule alleine reicht meist für eine optimale Anpassung (Minimum SWR) nicht aus. Denn du musst Xs kompensieren und auf Rs transformieren. Und dafür benötigst du in der Regel mindestens ein Anpassglied mit L und C.


    Ich erlaube mir, nochmal die von dir eingestellten Mess-Ausdrucke mit dem MiniVNA aus deinen Posts anzuhängen.


    73, Günter

  • Lbr Bert und Günter,


    an diese Frage von mir habe ich gar nicht mehr gedacht.


    Ich möchte hier aber darauf aufmerksam machen, daß nicht geerdete Antennen einen gehörigen Teil statischer Elektrizität speichern können. Ein OM aus der frühen Langwellenzeit hat mir mal unter vier Augen gestanden, er habe sich bei einer solchen Messung an seinem isolierten Mast sein Kapazitäts-Meßgerät zerschossen!


    Da man andererseits an der geerdeten Antenne die genaue Kapazität schlecht messen kann, würde ich die jetzige Anpassung erst einmal einbauen, sobald das möglich ist. Die Isolatorkapazität wird sich als Veränderung der Anpassung am unteren Ende des 160-m-Bandes zeigen (oder auch nicht). Gegebenenfalls muß man die Spule nach Masse etwas ändern. Das muß man unter Umständen sowieso, um den Anpaßbereich der Antenne auf 160 m optimal zu legen, z. B. damit die Antenne in einem gewissen Frequenzbereich unter S = 2 oder auch S = 3 bleibt. Bert kan ja mal sagen, in welchen Bereich er die Rreuse am liebsten auf 160 m nutzen möchte.


    OK?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • HaJo,


    Bert hat doch mit dem MiniVNA die komplexe Impedanz auf 1,8 bis 1,85 MHz am Fußpunkt seiner Reuse gemessen ( siehe sein Diagramm aus dem Thread vom Januar " Anpassung einer Reuse für 160m" ) . Ist in einer solchen Impededanzmessung nicht die Kapazität des Isolators mit erfasst? Ich meine doch! Was soll dann noch die Messung der statischen Kapazität an der Dimensionierung der berechneten Spule des Anpassgliedes ändern?


    Bert schreibt dort auch, dass das mitgelieferte R&S Anpassgerät über eine mitgelieferte 16 adrige Leitung angesteuert wird. Das kommt mit Sicherheit daher, weil damit offensichtlich die Reuse für den Bereich von 1,5 MHz bis 3,5 MHz erweiterbar ist, also um meahr als eine Oktave. Da ist schon Abstimmaufwand drin. Für den schmalen Bereich von 1,8 bis 1,85 MHz ersehe ich aus der gemessenen Impedanz-Kurve keine Veranlassung, dass unser berechnetes L-Glied umgestimmt werden müsste.


    Immer wieder nochmal die Anmerkung zum verwendeten MIniVNA: Das Gerät kann nur den Betrag der Blindkoponente ausgeben, nicht das Vorzeichen. Man muss also aus der Kurve oder durch "scharfes Hinsehen" schließen, ob es sich um +Xs oder -Xs handelt. Das Nachfolgemodell MIniVNA PRO macht das jetzt richtig.


    73, Günter
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Lbr Günter,


    ich habe ja gesagt, ich kann mich nicht mehr erinnern, wann und wie ich diese Frage gestellt haben sollte. Dazu müßte ich wissen, wo sie hier im Forum steht und wie ich mich da ausgedrückt habe.


    Ich sehe es auch so, daß man mit der Messung der Kapazität des Isolators am Fußpunkt den Teil der Kapazität, der durch die Antenne selbst hervorgerufen wird, nicht trennen kann.


    OK?


    Mit der von dir gezeigten Kurvenschar der gemessenen Antenne kann ich ehrlich gesagt überhaupt nichts anfangen, zumal die


    waagerechte Skala überhaupt keine Eichung hat.

    Ha-Jo, DJ1ZB