Spule : Wie Dick, wie Lang wie ..... ????? Grundwissen

  • Hallo Gemeinde !


    Ich will ja noch meine Reusen Antenne auf 160m mit einer Verlängerungs Spule erweitern.
    Um die Kalte Jahreszeit aus zu nutzen, möchte ich diese Spule nun schon erstellen.


    Meine Fragen :


    Verwenden möchte ich 6 mm Kupferrohr von einer Rolle.
    Bei 160m und einer max. Leistung bis 2 KW sollte die Spule einen Durchmesser von ca. .... cm haben !? Warum ?
    Der Wicklungsabstand sollte ca. ..... mm betragen. Warum ?
    Am Besten sollte man .... mtr. Rohr aufwickeln, damit man auf der SIcheren Seite liegt.


    Die Spule soll in einer Plexiglasscheibe eingefügt werden, um die Lage Stabil zu halten. Das gebilde soll dann in ein Kunststoffgehäuse unmittelbar am Fußpunkt angebaut werden. Die Umschaltung Normal Betrieb / 160m sol mit 2 Stck. Vakum Relais erfolgen.


    Auf dem Bild, meine Vorstellung, wie es Funktionieren sollte.


    Danke für eure Hilfe ! Ist meine erste Spule für den Praktischen Einsatz !


    vy 73 de Bert SA2BRN -- SE2I -- DK7QB

  • Hallo Bert,


    Schön, dass deine Reuse trotz Eislast nicht so mitgenommen wurde, wie deine anderen Antennen. ( In der Karibik wär dir das nicht passiert, hi ).


    Aber zu Deiner Frage nach der Konstruktion einer Spule:
    Kannst du mit einem Antennenanalyzer oder einer Impedanzmessbrücke ermitteln, wie sich die Eingangsimpedanz der Reuse bei 160 Mhz verhält? Mit diesen Erkenntnissen ließen sich dann die elektrischen Parameter des erforderlichen Anpassnetzwerks bzw. einer Induktivität bestimmen. Erst im zweiten Schritt macht es meines Erachtens Sinn, sich über die konstruktiven Einzelheiten einer Spule Gedanken zu machen.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Günter,


    Bert meinte wohl 160 m ! (nicht 160 MHz) . So breitbandig ist die Reuse auch wiederum nicht !


    vy 73 de Gerd, dk4fp

  • Moin Bert,

    Die Umschaltung Normal Betrieb / 160m sol mit 2 Stck. Vakum Relais erfolgen.


    ich habe noch nicht so ganz verstanden, warum du zwei Relais verwenden willst, eins würde doch zur Überbrückung einer Verlängerungsspule reichen. Befürchtest du Probleme mit der anliegenden Spannung, oder hast du eine "transformatorähnliche" Konstruktion im Sinn?


    73 de Roland / DK1RM


    Edit: Ok, man sollte auch die angehängten Grafiken betrachten... Du denkst also an eine Speisung mittels eines Transformators. Das verkompliziert die notwendigen Berechnungen natürlich, denn es kommt ein weiterer Parameter (die Position der Anzapfung) hinzu...

  • Lbr Bert,


    im Zusammenhang mit der Anpassung deiner Reuse für 160 m hattest Du ja schon Messungen von R und X gemacht. Das Problem für mich war, daß über das X nicht gesagt werden konnte, ob es positiv oder negativ ist, also eine Spule oder ein Kondensator.


    Wenn du diese Meßwerte noch einmal nennen würdest (dann brauche ich sie hier auf der Webseite nicht zu suchen), könnte ich mal eine Anpassung berechnen. Für ein gutes SWR sollte es wohl ein L und ein C sein, insofern würde man doch zwei Relais zum Umschalten benötigen.


    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • so was ist mir auch noch nicht passiert !
    Habe gestern Abend meine Antwort geschrieben und bevor ich es absenden konnte, bin ich vor dem Rechner eingeschlafen ( war Halt Kontest Weekend ! ;) ). Dann hatte sich das Forum schon von selbst verabschiedet wie ich wieder Wach geworden bin !!


    Nun meine Vorstellung sollte dahin gehen, das ich eine "Ideale" Spule schon mal baue, die auf jeden Fall etwas Überdimensioniert sein sollte.
    Will diese dann im Frühjahr an der Reuse anschließen.
    Das Kalte Ende mit dem Radial Netz verbinden und dann von der anderen Spulenseite die Resonanz für ca. 1.830 MHz suchen.
    Danach will ich vom Kalten Ende aus, den Punkt suchen, wo ich auf der TX Seite ein SWR von nahezu 1:1 abgreifen kann.
    Ich weiss nicht, ob ein Vakuum Relais reicht, um alles zu überbücken !???? Bin da nun eben noch absoluter Anfänger.


    Die Daten sind noch von der Messung im letzten Jahr, direkt nach dem Aufbau der Reuse.
    Die Anschlüsse liegen momentan unter 1 m vereistem Schnee.


    vy 72 / 73 de Bert SA2BRN

  • Hallo Bert,


    habe mal gelesen, das eine Spule rund doppelt so lang sein soll wie sie im Durchmesser hat.
    Der Abstand zwischen den Windungen soll dabei mindestens dem Drahtdurchmesser entsprechen.
    Wie viel Windungen Du da brauchst, kann Dir sicher HaJo verraten wenn Du Ihm etwas "Input" lieferst.
    Rechnen kannst Du das ja mit dem MiniRingkernRechner.


    Liebe Grüße in den Norden


    Alois

    "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos
    ausgegeben. Den Rest habe ich verprasst." - George Best

  • Da ich ja reiner Praktiker bin und mit Formeln nicht viel am Hut habe, frage ich mich, muss der aufgewickelte Draht ungefähr die Länge von Lamda viertel haben ?
    Also fast 40 m ?
    Oder werde ich mit deutlich weniger auskommen !??
    Möchte ja nicht unbedingt eine 1m lange Spule vor Wetter schützen müssen.
    Eine Simple Aussagen ..... nehme mal ...... z.B. ( 12cm Durchmesser bei 45 Windungen ), würde mir schon ausreichen, damit ich nach der Schneeschmelze zügig an die Arbeit gehen kann.


    vy 72 / 73 de Bert SA2BRN

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • So wie in diesem Link hatte ich mir das gedacht !


    http://www.n2nl.net/?page_id=40


    Denke, das die Ladespule ca. 15 cm Durchmesser hat, bei ca. 30 Wdg.


    Werde so eine mal aufbauen mit ca. 35 Wdg. und ca. 15cm Durchmesser.


    vy 72 / 73 de Bert SA2BRN

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Lbr Bert,


    nach einigen Rechenreien um deine Reusenanpassung möchte ich dir zur Klärung, ob unsere Vorstellungen von einer Anpassung realisiserbar sind, eine simple Frage stellen:


    Wenn Du mit einem Ohmmeter vom Shack aus in das Speisekabel der Reuse mißt, hast Du dann Durchgang (ich will nicht sagen Kurzschluß) oder ist das Kabel am Ende offen?


    Von dieser Messung hängt alles ab!


    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Ha-Jo .........


    der Widerstand ist unendlich ! Das Gebilde steht ja auf einem Keramikisolator und hat nirgend wo eine Verbindung zur Masse. Das einzigste ist eine Funkenstrecke mit ca. 5 mm Abstand.


    Netten Gruß aus dem Frühlingshaften Norden ( nur Minus 3 Grad ) von


    Bert

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Die Impedanzen sind offensichtlich mit einem MiniVNA gemessen. Der kann auf Grund seines Messverfahrens die Blindkomponenten nicht vorzeichenrichtig ausgeben.
    Da die Reuse für 1,8 MHz zu kurz ist, ist wohl davon auszugehen, dass der gemessene Xs Wert als kapazitiv anzunehmen ist und mit -1 multipliziert werden muss.


    Überschlägig gerechnet würde schon eine Serien-Spule von 6,5 uH den kapazitiven Anteil von -j73,55 Ohm kompensieren. Der ohne weitergehende Transformation verbleibende Rs von 19,57 Ohm entspräche einem SWR von 2,6. Damit kann man leben.


    Edit: Eine mit diesem Online Tool brechnete Spule hätte 11 Windungen mit 6mm Kupferrohr, einem Spulendurchmesser von 100mm und einem Windungsmittenabstand von 12mm.
    Die berechnete Eigenresonanz der Spule läge bei ca 32 MHz, die Leelauf-Güte bei über 700.


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    4 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Lbr Bert,


    ich muß sagen, das hätte ich von einer technisch eingesetzten Antenne nicht gedacht, daß die VÖLLIG isoliert ist! Ich habe in meiner Praxis immer nur statisch geerdete Reusen erlebt. Da hatte ich auch mal einen Fall, wo ich eine Reuse von nominal 6 ... 30 MHz durch Verlängern des inneren Konus, der wie eine Spule nach Masse wirkt, der Antenne auf Wunsch des Kunden noch bei ca 5 MHz eine Anpasssung unter S = 2 verpassen konnte. Ab 13 MHz lief sie dann wieder bis 30 MHz wunschgemäß. Der Bereich dazuwischen wurde nicht genutzt.


    Nun gut, dann gilt meine angestellte Rechnung für deine Reuse also doch. Ich würde vorschlagen, die Reuse nicht mit einer Serienspule auf 160 m abzustimmen, sondern mit einem Hochpass-LC- Glied! Das hätte höchstwahrscheinlich den großen Vorteil, daß Du bis auf eine leichte Erhöhung des SWR auf 80 m überhaupt nichts umzuschalten bräuchtest! Nach meiner Rechnung bräuchtest Du dann vom Einspeisepunkt des Konus der Reuse nach Masse eine Spule von etwa 8,2uH und ebenfalls vom Konus zur Ader des Koaxkabels einen Längskondensator von 500pF, in Form eines stromfesten Keramik-Rohrkondensators. Für die höheren Frequenzen wird der Blindwidestand der Spule höher und der des Kondensators kleiner und wirkt bald nicht mehr, aber auf 160 m entsteht eine richtige Anpassung. Außerdem ist deine Antenne IMMER statisch geerdet. die Überschlagstrecken sind halt nur für die Blitzableitung da.


    Für die Spule mit 6 mm Drahtdurchmesser und einem Windungsmittenabstand von 12 mm habe ich bei einem mittleren Durchmesser von 60 mm 14 Windungen errechnet. Das ließe sich ja nachprüfen.


    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Für die Spule mit 6 mm Drahtdurchmesser und einem Windungsmittenabstand von 12 mm habe ich bei einem mittleren Durchmesser von 60 mm 14 Windungen errechnet. Das ließe sich ja nachprüfen.

    HaJo,
    Setze ich deine konstruktiven Spulen-Daten in dieses Online Tool ein, das nach diesem Modell rechnet , erhalte ich nur eine Induktivität von 3,48 uH und nicht wie gewünscht 8,2 uH?
    Auch die Überprüfung mit dem MiniRingkernrechner von DL5SWB, der auch Luftspulen berechnet, kommt auf nur 3,5 uH.


    Nach meiner Berechnung hätte eine Luftspule von 8,2 uH 13 Windungen, mit einem Spulendurchmesser von 100 mm ( bei 6mm Rohr-Durchmesser und einem Windungsmittenabstand von 12mm, ermittelt mit dem MiniRingkernrechner, überprüft mit dem oben genannten Online Tool)



    73 Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Ist es eigendlich günstiger einen kleineren Wickeldurchmesser zu wählen als einen größeren !? Warum ?


    Das selbe auch noch für den Wicklungsabstand ? Ist ein kleiner Abstand Günstiger oder ein größerer ? Warum ?


    Bezogen auf Luftspulen !!!!


    Oder gibt es da evtl. einen Lehrreichen Link oder gar Film bei youtube !??


    Nur diese Dummen Fragen, um das mal zu verstehen !


    Netten Gruß aus dem in Schnee versinkendem Nord Schweden von


    Bert SA2BRN

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Lbr Bert,


    ja, es ist genau so, wie Du es gezeichnet hast!


    Über die Form der Spule möchte ich mich nicht näher auslassen,da gibt es ja viele Ratgeber.

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Dazu brauchst du keinen Youtube Film. Wenn du mal das Online Berechnungs Tool aufrufst, das ich in meinem vorherigen Posting verlinkt habe und einfach mal als Beispiel die genannten Spulendaten eingibst und dann beobachtest, was sich jeweils verändert, wenn du die Abmessungen oder Abstände oder Windungszahlen veränderst, hast du einen viel größeren Verständnisgewinn. Einfach mal ein bisschen mit den Eingaben spielen und sehen, wie sich das auf die Induktivität, die Güte, die Streukapazität, die Eigenresonanz etc auswirkt.


    Die wichtigsten Parameter hast du ja schon vorgegeben: die gewünschte Induktivität und dein 6mm Kupferrohr. Wenn du dich dann noch an der Faustregel orientierst: Windungsmittenabstand = doppelter Drahtdurchmesser, dann wird eine Spule mit kleinerem Durchmesser eben länger als eine Spule mit größerem Durchmesser. Natürlich verändern sich auch die Eigenresonanz und die Streukapazitäten. Aber ich behaupte mal frech, das macht am Wirkungsgrad deiner Reuse nur marginal etwas aus, ob die Luftspule (bei gleicher Induktivität) jetzt 60 mm Durchmesser hat und 140 mm lang ist oder ob sie 150 mm Durchmesser hat und dafür entsprechend kürzer oder du einen größeren Windungsabstand wählst.

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)