Mobilfunkgerät abgesoffen...

  • Hallo zusammen,


    ich schreibe das jetzt mal hier rein, vielleicht hat ja jemand eine Idee!


    Die Vorgeschichte: Irgendwann im letzten Jahr kaufte ich einen Magnetfuß, um darauf meine Mobilantenne zu schrauben, das hat auch soweit gut funktioniert. Das Funkgerät (also das eigentliche Gerät, nicht das Bedienteil) steckt senkrecht (mit den Buchsen für Antenne und Strom nach oben) im Kofferraum in einem Wartungsloch. Daran war das Koaxkabel vom Magnetfuß angeschlossen.


    Der Magnetfuß ist ein klein wenig undicht (bei dem vielen Schnee und Regen in den letzten Wochen vielleicht kein Wunder). Dadurch ist zuerst das Koaxkabel abgesoffen und dann das Wasser durch die PL-Buchse ins Gerät gelaufen. Dummerweise muss da Salz (Streusalz) mit dazwischen gewesen sein... Jedenfalls habe ich das Gerät (IC 2725) komplett zerlegt und gereinigt. Das hat auch geholfen, trotzdem zeigt die Kiste jetzt seltsame Reaktionen: Erst kein Empfang auf 70cm, kein Senden auf 70cm, 2m funktioniert problemlos. Einen Tag später dann kein Empfang auf 2m, 70cm funktioniert. Heute die neue Variante, auf 2m kommt keine Leistung raus, 70cm geht normal, bis auf anfänglich Empfangsschwierigkeiten.


    Ich habe die Befürchtung, dass die hohe Luftfeuchtigkeit und die Temperaturschwankungen dafür sorgen, dass irgendwo im Gerät immer noch Salzkristalle (o.ä.) "aktiviert" werden und dann bestimmte Bereiche im Gerät lahmlegen. Bevor jetzt noch irgendwas kaputt geht, habe ich das Funkgerät außer Betrieb genommen und noch mal zerlegt.


    Jetzt zu meiner Frage: Hat jemand eine Idee, wie ich das Zeug aus dem Apparat herausbekomme? Gibt es eine Empfehlung für ein wirklich effektives Platinen-Reinigungsmittel (vor allem für schwer zugängliche Stellen wie unter der PLL, die ca. 4mm über der Platine in einem Blechgehäuse sitzt und die ich nach Möglichkeit nicht auslöten will)? Am liebsten wäre mir irgendwas, das man reinsprühen kann um dann mittels Druckluft den Dreck einfach rauszupusten. Alternativ könnte auch sowas wie ein Pfeifenputzer zum Einsatz kommen.


    Any ideas? 8)


    (und ja, daran das Gerät einfach irgendwohin zu bringen und reparieren zu lassen habe ich auch schon gedacht, aber als Homo-Kannichalleine würde ich erst mal selbst noch mal versuchen eine Lösung zu finden!)


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    73 de Stefan DK6TM

  • Hallo Stefan,

    Zitat

    Jetzt zu meiner Frage: Hat jemand eine Idee, wie ich das Zeug aus dem Apparat herausbekomme? Gibt es eine Empfehlung für ein wirklich effektives Platinen-Reinigungsmittel (vor allem für schwer zugängliche Stellen wie unter der PLL, die ca. 4mm über der Platine in einem Blechgehäuse sitzt und die ich nach Möglichkeit nicht auslöten will)? Am liebsten wäre mir irgendwas, das man reinsprühen kann um dann mittels Druckluft den Dreck einfach rauszupusten. Alternativ könnte auch sowas wie ein Pfeifenputzer zum Einsatz kommen.

    ich würde, so wie Du, noch Reste von "Irgendwas" an den schwer zugänglichen Stellen vermuten. Einen Versuch Wert ist der Einsatz von Äthanol (Alkohol). Alkohol wird nicht umsonst in der Medizin als Lösungsmittel für alles Mögliche eingesetzt. Du bekommt es vergällt als Brennspiritus in vielen Geschäften.


    Wenn Du die ausgebaute Platine leicht schräg in eine Fotoschale legst und von einer Seite den Brennspiritus darüber laufen lässt, nimmt er beim Ablaufen die unter den Bauteilen liegenden Dreckreste mit. Notfalls mit einem kleinen Pinsel nachhelfen. Das wird nicht beim ersten "Drüberkippen" helfen, sollte aber nach mehrmaliger Anwendung Wirkung zeigen. Und nicht zu früh mit der Spülung aufhören. Du kannst den abgelaufenen Brennspiritus aus der Schale immer wieder über die Platine gießen - die Aufnahmefähigkeit ist enorm.


    Die Platine ist danach gründlich zu trocknen, da Brennspiritus einen nicht unerheblichen Teil Wasser erhält. In der Regel hilft ein warmer Platz, notfalls auch ein vorsichtig eingesetztes Fön. Wenn Du Druckluft nutzen kannst, geht das natürlich auch.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Ingo,


    danke für Deinen Rat, eine ähnliche Idee hatte ich auch schon. Dann werde ich mal hochprozentige Alkoholika kaufen gehen (aber nicht zum trinken! :D ) und die Platine damit zu reinigen zu versuchen... :)


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    73 de Stefan DK6TM

  • Hallo,


    Salz geht mit Wasser besser raus als mit Alkohol. Also am besten Platinen mit warmem Wasser komplett abspülen, dann zuerst trocken fönen und schließlich etwa 2..3 Tage auf die Heizung legen. Dann sollte das Problem behoben sein. Ich habe einige Zeit lang fertig gelötete Platinen zur besseren Langzeitstabilität gewaschen, mit Spiritus usw., das man aber anschließend unbedingt mit Wasser abspülen muss. Der Trocknungsvorgang hat wie beschrieben immer funktionert - ich hatte nie einen Platinenausfall.


    73, Uli, DK4SX

  • Da Alkohol Wasserstoffbrücken ausbildet (durch die Hidroxi Gruppe), lässt sich Alkohol auch super mit Wasser mischen, zusammmen bringen sie das beste Ergebnis. Salz sind NaCl Ionen, also auch Moleküle, die Dipolkräfte haben Die gehen mit Wasser und Alkohol gleich gut weg. Alkohol hat den Vorteil einen hydrophoben Rest zu haben, was andere Verschmutzungen dann doch besser löst als Wasser.

  • Hallo zusammen,


    dann scheint ja ein Gemisch aus Alkohol und (gereinigtem) Wasser die beste Lösung zu sein. Das werde ich mal ausprobieren. Im Moment läuft das Gerät aber ufb, mal sehen, wie lange... Es scheint, als würde wirklich so etwas wie Kondenswasser die Kristalle wieder anlösen und damit an empfindlichen Stellen zu viel Strom fließen lassen.


    Danke für Eure Hinweise! :)


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    73 de Stefan DK6TM