Drossel an der Röhrenheizung

  • Hallo OMs,


    ich bin gerade dabei eine Endstufe mit 4xGU50 zu bauen.
    Die Zuleitung der Heizung muss ja verdrosselt werden und i.d.r. ist in den verschiedenen Publikationen ein Ferritstab bifilar bewickelt worden.
    Da ich keinen Ferritstab habe, so stelle ich mir die Frage ob ich für diesen Zweck auch einen FT140 aus 77er Material nehmen kann?


    Dass sollte doch auch funktionieren oder?


    vy 73 de DL3AD
    Frank

  • Hallo Frank,


    wie wärs mit den Ferritantennen aus alten Transistorradios?


    73
    de
    Addi / DC0DW

  • Hallo Addi,


    wenn ich eines hätte dann wäre es schon geschlachtet worden. :D
    Dafür habe ich aber jede menge Ferritringe.


    73 Frank

  • Hallo Frank,


    dann würde ich sie mit unterschiedlichen Windungen versehen und hintereinander schalten.


    73
    Addi.


    Andererseits, wieviele Stäbe würdest du brauchen? Mindestens einen, ist klar. Ich hätte 2kurze abzugeben

  • Hallo Addi,

    dann würde ich sie mit unterschiedlichen Windungen versehen und hintereinander schalten.

    wie meinst du dass ?


    Ich wollte auf einem Ringkern eine Wicklung bifilar aufbringen so dass sich ca 150µH ergeben.
    eine Seite geht zu der Röhrenheizung und die andere wird mit je 10nF gegen GND abgeblockt und ab zum Trafo.


    Die Frage die ich mir stelle ist einfach ob das technisch ok ist. :huh:
    Es gibt ja auch Drosseln aud Ringkern und auf Ferritstab zu kaufen nur halt nicht 150µH für meine spezielle Anwendung.


    73, Frank

  • also wie gesagt. 2 ferritstäbe kann ich dir unentgeldlich zukommen lassen. brauche nur deine Anschrift


    73
    Addi

  • Hallo Frank,
    du schriebst:
    Die Zuleitung der Heizung muss ja verdrosselt werden und i.d.r. ist in den verschiedenen Publikationen ein Ferritstab bifilar bewickelt worden.
    Da ich keinen Ferritstab habe, so stelle ich mir die Frage ob ich für diesen Zweck auch einen FT140 aus 77er Material nehmen kann?


    Dass sollte doch auch funktionieren oder?


    Ja, so würde ich das auch machen. Der Ringkern sollte >10mm vom Chassis entfernt sein. Siehe Daten vom MiniRK.
    Wenn kein CUL-Draht 1,5mm vorhanden ist, sende eine PN.



  • Hi,


    ein Ringkern funktioniert generell genauso. Man muss nur einige Punkte beachten. Sofern höhere Spannungen anliegen muss er isoliert eingebaut werden und Anfang und Ende der Wicklung sollten nicht unmittelbar nebeneinander liegen. Da der Heizstrom hoch ist, muss man relativ dicken Draht nehmen; d. h. man bekommt nur vergleichsweise wenige Windungen der bifilaren Wicklung auf den Kern. Um die Permeabilität zu erhöhen kann man aber mehrere Kerne aufeinander kleben.


    73, Uli, DK4SX

  • Hallo Frank,


    warum muß die GU 50 die Heizung verdrosselt bekommen? Die Röhre ist doch indirekt geheizt, Kathode und Heizung sind nicht miteinander verbunden. Ich habe da ein Verständnisproblem, klär mich (und andere) bitte auf warum das bei dieser Röhre so ist. Mit Röhren habe ich bis auf die Wartung von großen Pa nichts gemacht, deshalb auch nur wenig Kenntnis davon.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Uwe,


    ja da hast du recht die GU50 ist indirekt beheizt.
    In all den Publikationen in den die GU50 in Gitter-Basis-Schaltung arbeitet wurde die Zuleitung der Heizung verdrosselt.
    Ich vermute der Grund liegt in der Kapazität zwischen Heizung und Katode.
    Da die HF-Steuerleistung über die Katode zugefürt wird ist es warscheinlich notwendig.


    73, Frank
    DL3AD


  • Hallo Uwe,
    Ich vermute der Grund liegt in der Kapazität zwischen Heizung und Katode.


    Genau so ist es.


    Gut verständliche Erläuterung von Sinn und Zweck der Heizdrossel im 2007 ARRL Handbuch Kapitel 18, Seite 20ff:


    "The filament or “heater” in indirectly heated tubes must be very close to the cathode to heat the cathode efficiently. A capacitance of several picofarads exists between the two. Particularly at high frequencies, where these few picofarads represent a relatively low reactance, RF drive intended for the cathode can be capacitively coupled to the lossy filament and dissipated as heat. To avoid this, above about 50 MHz (edit: gilt in diesem Falle für die 8877 Röhre), the filament must be kept at a high RF impedance above ground. The high impedance ..... represented by the filament choke .... minimizes RF current flow in the filament circuit so that RF dissipated in the filament becomes negligible. The choke’s low-frequency resistance should be kept to a minimum to lessen voltage drops in the high-current filament circuit. The choke most commonly used in this application is a pair of heavy-gauge insulated wires, bifilar-wound over a ferrite rod. The ferrite core raises the inductive reactance throughout the HF region so that a minimum of wire is needed, keeping filament-circuit voltage drops low. The bifilar winding technique assures that both filament terminals are at the same RF potential.

    Zur Beachtung:
    Bei der Dimensionierung einer Heizdraht-Drossel ist darauf zu achten, dass die Kapazität zwischen Kathode und Heizung der verwendete Röhre zusammen mit der Induktivität der Drossel keine Serienresonanz im Betriebsfrequenzbereich bildet. Ein durch einen derartigen Serienresonanzkreis verursachter HF-Kurzschluss zwischen Kathode und Masse beeinflusst die Eingangsimpedanz der PA und reduziert die Verstärkung und kann im ungünstigsten Fall sogar die Kathode beschädigen.


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    2 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Hallo *,


    andere sehen das etwas anders. Mit welchem Resultat, weiss ich leider nicht.


    http://timelesson.blogspot.com…books-in-early-1970s.html


    Im Artikel, erwähnt er aber noch folgendes:


    Because of indirect heating, it is possible to avoid a filament choke usage - there are no problems on the 14Mc band, but if your signal source on the 28Mc band can't offer enough power, it should be a good choice to feed a heaters through a little chocke.



    73 de Addi / DC0DW

  • Hallo,


    ich denke für ein optimales Ergebnis in einer PA dieser Schaltungsvariante ist eine Verdrosselung notwendig und sinnvoll !
    Gerade auf den oberen Bändern wo sich die Kapazitäten negativ auswirken ist es unabdingbar, zumal sich sonst der Eingangswiderstand zunehmend verringert und Steuerleistung vernichtet wird.


    73, Frank
    DL3AD

  • In Funkamateur-DIGEST ist eine 500W-Enstufe mit 4x GU50 beschrieben.
    In der Zuleitung der Röhrenheizungen ist eine Bifilardrossel eingefügt.
    Daten zur Drossel: 2x50 Wdg,bifilar auf Ferritstab, 1,2mm CuL.
    Die Drossel wird in der Nähe der Röhren angeordnet, trafoseitig mit 2x 4,7nF gegen Masse abgeblockt.
    Längere Zuleitungen, so der Autor, sollten verdrillt verlegt werden.
    Besondere Hinweise zur Induktivitätsgröße gibt es nicht.Scheint unkritisch zu sein. Da sollte auch ein entsprechender Ringkern möglich sein.
    73 Wolfgang


  • ich bin gerade dabei eine Endstufe mit 4xGU50 zu bauen.

    Frank, würdest du einen Blick auf deine Schaltung bzw. den Aufbau gewähren?

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)