Software Defined Radio / Soft Rock

  • Hallo, Gerd!


    Bei Weaver kannst Du komplett auf die Software verzichten.


    Was Du brauchst:


    1.) Einen IQ-VFO für die HF (z.B. abstimmbar von 3 ... 30 MHz)
    2.) Einen IQ-Generator auf NF-Mitte (z.B. bei 1.5 kHz)
    3.) Auf jeden Fall Tiefpässe mit Grenzfrequenz bei 1.5 kHz und
    möglichst steiler Sperrflanke.


    Es entsteht KEIN unerwünschtes Seitenband, nur bei nicht perfekter
    Symmetrie zwischen den beiden Kanälen ein Hintergrund-Gegrummel/
    Gezwitscher.


    Im RX-Fall würde ich als HF-Mischer gleich den Taylor nehmen.


    73
    Hans/DJ4AZ

  • Hallo Gerd,


    > allen an der IQ-Technologie Interessierten nur den Rat geben, sich den
    > UniDSP von Gerrit zu beschaffen, da er sowohl für für IF-IQ wie für
    > NF-IQ nutzbar ist.


    das muß ja nicht sein ;o), es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten. Einige werden sicher noch ein altes DSK- oder EVM-Board im Schrank liegen haben, oder wollen lieber den PC nutzen.
    Ich hätte auch lieber einen der neusten DSPs hergenommen (meine Favoriten im Moment ADI SHARK oder BlackFin BF533/BF537), aber da hätten die Entwicklungswerkzeuge mehrere tausend Euro gekostet, so daß sie für den Amateurfunk ausfallen. Vielleicht gedeiht das Open Source Projekt um die BlackFin-Familie so weiter und bietet eine Alternative.



    > Ob dabei das Sponsoring von Gerrit noch gilt, muss er selber mitteilen.


    Für OMs die Entwicklungsleistungen für die QRP-Gemeinde erbringen und Azubis/Studenten gilt das natürlich noch, solange der Vorrat an ausgelöteten DSPs reicht (Karl bekommt auf jeden Fall einen ;o).



    > Bleibt für mich noch die Frage nach der SSB-Demodulation, Einsatz des
    > Waever-Prinzips oder nicht.


    Das beste Verhältnis zwischen Rechenaufwand und Seitenbandunterdrückung bietet die Phasenverschiebung entsprechend dem Hilbert-Trafo (+90° bei negativen Freq. und -90° bei positiven) im Filter nach den IQ-Mischern
    (Multiplizierern) durch Tiefpaß zu Banpaßtransformation mit Cosinus im I-Pfad und Sinus im Q-Pfad. Durch die Unsymetrie der Sinusfunktion wird nun im Q-Pfad-Filter die Phase geschoben (+90° bei neg. Freq. und -90° bei pos.
    Freq.).
    Eine kleine numerische Simulation für das freie Scilab habe ich in die Yahoo group "unidsp" abgelegt (Vergleich Hilbert-Implementierung mit der eben genannten).


    Wenn das nicht mehr Off-Topic ist, können wir ja vielleicht auch auf diesen Server hier ziehen (2FI-Peter?).



    > Gibt der DSP eine Regelspannung für externe
    > Verstärker ab, z.B. den IF/NF-Verstärker hinter dem Mischer?


    Kein Problem. Die Latenz in der Regelung ist Dank DSP unkritisch (wenn man
    keinen zu langsamen Sigma-Delta-Wandler einsetzt).



    > Meine Frage zur verwendeten SW galt weniger dem C-Compiler, sondern mehr
    > der Simulation mit Matlab usw. Hier ist eine einheitliche SW sicher vom
    > Vorteil, um wirkungsvoll Hilfe geben zu können.


    Jetzt verstehe ich es. Ich empfehle von den beiden freien numerischen
    Simualtionsprogrammen Octave und Scilab immer das letztere, da die Signal
    Processing Toolbox umfangreicher ist. Für Matlab-Erfahrene ist Octave aber
    angenehmer, da die Syntax weitestgehend übernommen wurde.
    Wie gesagt, ich erstelle die Beispiele in Scilab.


    http://www.scilab.org


    vy 73 rundherum,


    Gerrit, DL9GFA

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • > Bei Weaver kannst Du komplett auf die Software verzichten.


    die Software soll hier ja nicht Bug, sondern Feature sein ;o). Interessant ist, welches der bekannten Verfahren in Software umgesetzt das beste Aufwand-Leistungs-Verhältnis bietet. In Hardware ist das klar.


    vy 73 Gerrit, DL9GFA

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo Gerrit und Hans,


    meine Frage zur Anwendung des Waeverprinzips galt nur der SSB-Demodulation und hier die Anwendung im DSP. Der Unterschied ist einerseits die Anwendung eines Bandpassfilters und die Seitenbandumschaltung sinnvollerweise im DDS oder aber die Mischung des SSB-Signals mit 1,5 kHz und den Einsatz eines 1,5 kHz Tiefpasses. Das Signal liegt dann also +- 1,5 kHz um den Träger. Persönlich ist mir die erste Version lieber, da überschaubarer.


    Mit der Wahl des DSP geht unser Problem dann los. In der Zeit, wo jeder seinen Lieblingskontroller haben muss, nun auch den DSP frei wählbar zu machen, bedeutet das Ende jeder vernünftigen Entwicklungsarbeit, die breiter genutzt werden kann.


    Die Amerikaner haben ja gerade einen solchen Erfolg mit dem SDR-1000 und seinen Kindern, den SoftRadioversionen, weil Sie einfach zu bauende Bausätze schnell und unkompliziert anbieten, die mit dem PC als Softwareplattform arbeiten.


    Ich hatte mich bisher auf die aus meiner Sicht einfacheren IC von Wavefront(Alexis) orientiert, weil deren Programmierung überschaubar ist. Im Sinne der Schaffung einer größeren Interessengemeinschaft habe ich nun darauf verzichtet.


    Für den SW-Download kannst Du auch die Rubrik SoftRock auf http://www.817-onair.de nutzen. Hier habe ich schon einige Literatur zum Thema und Schaltbilder hinterlegt.


    Das bereits angesprochene Buch zum 56002 vom Elektor Verlag ist relativ billig bei Amazon.de zu erwerben. Dieser DSP ist zwar nicht 100% mit dem 56309 kompatibel, aber die wesentlichen Sachen sind identisch und vor allem, man kann es lesen, was man von den Originalunterlagen von Freescale nicht unbedingt behaupten kann.


    Schreibe hier doch mal offiziell, wie man den UniDSP erwerben kann.


    Beste Grüße
    Gerd DM2CDB

  • Hallo, Gerd!


    Du schreibst:


    ----
    meine Frage zur Anwendung des Waeverprinzips galt nur der SSB-Demodulation und hier die Anwendung im DSP. Der Unterschied ist einerseits die Anwendung eines Bandpassfilters und die Seitenbandumschaltung sinnvollerweise im DDS oder aber die Mischung des SSB-Signals mit 1,5 kHz und den Einsatz eines 1,5 kHz Tiefpasses. Das Signal liegt dann also +- 1,5 kHz um den Träger. Persönlich ist mir die erste Version lieber, da überschaubarer.
    ----


    Weaver läßt sich auch hervorragend zur CW-Demodulation verwenden. Die
    effektive Bandbreite wird bestimmt durch die Tiefpässe im I- und Q-Kanal. Und
    der "Beat" durch den zweiten Generator (auf NF). Seitenbandwahl geht beim
    Weaver hinter den NF-Mischern durch analoges Addieren oder Subtrahieren
    der Signale (aus I- und Q-Kanal); DDS muß dazu nicht "verschoben werden
    (wäre auch Schmarrn).


    Also: Bei Weaver wirklich NIX SOFTWARE. Unabhängig von einem
    mitgeschleppten Gomubder - denk auch mal an die Portabel-Ömer! Auch
    was DSP anbelangt: Wenn schon, dann evtl. weitere Aufbereitung der
    entstehenden NF (z.B. Zusatzfilter, Rauschunterdrückung usw. - aber auch
    das läßt sich ohne Probleme - und sicher billiger - analog lösen).


    HW? :P
    73 de Hans/DJ4AZ

  • Hallo Hans,


    wir schreiben eigentlich immer aneinander vorbei...


    Ich bin übrigens auch ein "Analoger" und scheue weder Spulen noch HF (seit meinem 11. Lebensjahr, Lizenz mit 14). Da sich die Performance von heutigen Radios aber nur noch in Kombination mit "Digitalitis" steigern läßt, habe ich mich irgendwann darauf eingelassen und kombiniere das beste aus beiden Welten, um weitere Verbesserungen zu ermöglichen. Ich bin gegen Digitalisierung, nur weil sie vermeintlich modern ist. Wir brauchen kein digitales Radio, was schlechter oder nur gleich gut wie ein analoges ist, da sind wir uns sicher einig.


    Nachdem Aufwand nun schon immer sehr subjektiv bewertet wird, sollten wir wenigstens versuchen, bei der Performance sachlich zu bleiben.
    Wenn Du einen RX nach Weaver vorliegen hast, schreibe doch bitte mal die Meßwerte für Großsignalfestigkeit (am besten Metrik IIP3-NF, also Input Intercept 3 minus Rauschmaß), Selektion und vor allem Seitenband- und Trägerunterdrückung. Das erste Kriterium hat natürlich viel mit der Gesamtleistungsfähigkeit, aber wenig mit der SSB-Demodulationsmethode zu tun...


    Falls Du keine Meßtechnik zur Verfügung hast, biete ich Dir gern an, diese Messungen für Dich vorzunehmen. Ich denke hier auf der Liste gibt es viele OM, die eine Beurteilung der verschiedenen Ansätze mit Fakten und nicht nur Worten begrüßen würden. Die Zahlen für die anderen Ansätze würde auch für eine Auswertung zusammen tragen. HW?



    > Also: Bei Weaver wirklich NIX SOFTWARE. Unabhängig von einem
    > mitgeschleppten Gomubder - denk auch mal an die Portabel-Ömer!


    Ein DSP muß nicht viel Energie vernichten. Der BlackFin benötigt bei 200MHz Takt z.B. nur ca. 50mW! Dafür kann er durch Vorverzerrung der Sendesignale eine Linearisierung der Sendeendstufe für SSB, PSK31 usw. vornehmen, die den Wirkungsgrad drastisch steigert und damit ganze Watts spart. Das meinte ich mit der geschickten Kombination beider Welten zum Vorteil für das Gesamtgerät.



    > was DSP anbelangt: Wenn schon, dann evtl. weitere Aufbereitung der
    > entstehenden NF (z.B. Zusatzfilter, Rauschunterdrückung usw. - aber
    > auch das läßt sich ohne Probleme - und sicher billiger - analog lösen).


    Nunja, der BlackFin BF531 ist ab 5$ zu haben und kann dafür eine ganze Menge.
    Natürlich ist das ein 10000 Stück/Jahr-Preis, aber der doppelte Preis steht immernoch in einem sehr guten Verhältnis für den vielfältigen Nutzen. (Wie lange muß man also funken, um den Anschaffungspreis von vielleicht 10$ durch die Energieeinsparung wieder zu kompensieren? ;o)


    vy 73 de Gerrit, DL9GFA

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo Gerd,


    > Mit der Wahl des DSP geht unser Problem dann los. In der Zeit, wo
    > jeder seinen Lieblingskontroller haben muss, nun auch den DSP frei
    > wählbar zu machen, bedeutet das Ende jeder vernünftigen
    > Entwicklungsarbeit, die breiter genutzt werden kann.


    das reguliert sich wahrscheinlich über die Verfügbarkeit der Entwicklungswerkzeuge. Während für alle möglichen Microcontroller kostenlose Versionen existieren, sieht das bei DSPs anders aus. Das war ein Hauptgrund für die Auswahl des Motorola/Freescale-DSPs für das UniDSP56.



    > Die Amerikaner haben ja gerade einen solchen Erfolg mit dem SDR-1000
    > und seinen Kindern, den SoftRadioversionen, weil Sie einfach zu
    > bauende Bausätze schnell und unkompliziert anbieten, die mit dem PC
    > als Softwareplattform arbeiten.


    Das ist ohne Zweifel so.



    > Ich hatte mich bisher auf die aus meiner Sicht einfacheren IC von
    > Wavefront(Alexis) orientiert, weil deren Programmierung überschaubar ist.


    Dafür sind die Möglichkeiten auch eher beschränkt. Gibt es dafür freie Entwicklungs-Tools?



    > Das bereits angesprochene Buch zum 56002 vom Elektor Verlag ist relativ
    > billig bei Amazon.de zu erwerben. Dieser DSP ist zwar nicht 100% mit dem
    > 56309 kompatibel, aber die wesentlichen Sachen sind identisch


    Das stimmt, der 56309 kann alles was der 56002 kann (ausser
    Sinus/u-Law/A-Law-Tabelle im ROM) und einiges mehr. Er hat auch mehr RAM und
    Schnittstellen. Das Buch ist gerade für OM mit wenig Englischkenntnissen
    empfehlenswert, allerdings teilweise sehr dürftig übersetzt (Original ind
    Französisch). An einigen Stelle mußte ich eine Weile grübeln, bis ich mit
    einem breiten Grinsen auf dem Gesicht weiterlesen konnte ;o). Die Erläuterung
    der einzelnen Befehle ist aber absolut zu gebrauchen.



    > Schreibe hier doch mal offiziell, wie man den UniDSP erwerben kann.


    Ich habe einen Teilbausatz mit allen nötigen Halbleitern (ausser Dioden) und
    der PCB angeboten (einige sind noch da). Rs, Ls, Cs, LEDs und zwei Dioden
    sind selbst bei Reichelt und Co. zu beschaffen. Der Preis des Teilbausatzes
    liegt bei 82€ inklusive Versand+Einschreiben. Allein der DSP macht hier 40€
    aus. Schaltung Lieferumfang usw. findet Ihr hier:


    http://unidsp56.de/mediapool/3…iDSP56V132_Doku060218.pdf


    Der JTAG-Adapter ist optional nur für die nötig, die über den
    Background-Debug-Port debuggen wollen. PCB und die beiden speziellen
    Bustreiber kann ich für 10€ anbieten. Das ist zwar relativ viel, aber ich
    habe nicht lange nach PCB-Herstellern gesucht und die Schaltung kann auch auf
    einer Lochraster schnell aufgebaut werden. Unser UniDSP56-WEbmaster hat die
    Doku noch nicht auf die Homepage gelegt (in der Yahoo group "unidsp"
    vorhanden). Eine kurze Anfrage per E-Mail bei mir reicht und ich schicke sie
    jedem zu.


    Ich verfolge keine kommerziellen Interessen und biete alles zum
    Selbstkostenpreis an. Daher hoffe ich, daß es OK ist, wenn ich diese Daten
    hier veröffentliche.


    vy 73 de Gerrit, DL9GFA

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo Gerrit und Hans,


    besten Dank für die Infos. Hans, Du hast gerade mit Deiner QRP-Stromsparfrage die 123te Schleife in diesem Thema gestartet, während ich krampfhaft versucht habe, die trennenden Gräben zuzuschütten, um zu einer nachnutzbaren HW-Plattform zu kommen.


    Der Vorschlag von Gerrit mit dem BlackFIN ist sehr schön, es muss aber nur noch die Hard- und SW erstellt werden. Wer schnell zu einerTestplattform kommen will, sollte zum SDR-1000 oder zum SoftRock-Radio greifen, wo übrigens die Idee mit dem 90 Grad Phasenschieber bereits realisiert ist.


    vy 72/73 Gerd DM2CDB

  • Hallo, Gerrit!


    Zunächst mal congrats zur Lis mit 14 Jahren.
    Das war zu meiner Zeit (1957) leider noch nicht
    möglich (Mindestalter 18 Jahre; keine Starter-Lis).


    Soweit "off topic".


    Generell habe ich absolut nichts gegen SW-
    Lösungen da, wo sie sinnvoll sind. Habe mich
    selbst lange Zeit damit abgemüht, Programme
    für HAMs zu schreiben. Vornehmlich mit Delphi.


    Warum ich weiterhin HW-Lösungen bevorzuge,
    liegt einfach daran, daß ich inzwischen die
    Programmiererei etwas scheue. Aber das ist
    sicher Geschmackssache.


    Zum Weaver:


    (1) Kann leider nicht mit einem Mustergerät dienen.


    (2) Der IP3 hat - ebenso wie die nutzbare (!)
    Empfindlichkeit eines RX - nichts zu tun mit dem
    Aufbereitungsprinzip (das hast Du ja selbst
    erwähnt). Wesentlich ist hier m.E. das "Front
    End". Und hier wird bei kommerziell angebotenen
    Geräten oft geschludert. Geradezu fahrlässig
    sind die scheunentorbreiten HF-Eingänge, die wir
    als HAMs nun wirklich nicht brauchen (wer macht
    schon "militärisches" Frequency Hopping"?). Sie
    zwingen geradezu zum Einsatz teurer Mischer mit
    fast unnötig hohem IP3-Punkt (die dann auch nicht
    unbedingt gerade das "Gelbe vom Ei" sind). Ich
    bevorzuge jedenfalls einen RX mit einem guten
    Preselector (die Zeit nehme ich mir beim Band-
    wechsel) und quäle den Mischer nicht mit Signalen,
    die mich gar nicht interessieren.


    (3) Beim Weaver entsteht gar kein zusätzliches
    Seitenband. Das ist ja gerade der Witz bei diesem
    Prinzip. Was jedoch entstehen kann (bei schlechtem
    Abgleich), ist ein Grummeln/Zwitschern im
    Hintergrund. Wieviel man davon zulassen kann,
    wäre diskussionswürdig. Da wir aber kein HiFi
    machen wollen, ist das wohl allein eine Frage
    der noch nutzbaren Verständlichkeit. Ein -
    sicher nicht repräsentativer - Anhaltswert:
    30 dB Unterdrückung dieser Störung müßte
    m.E. voll ausreichen (man denke mal an ein
    Gespräch in einer vollbesetzten Kneipe, in der
    alle sonstigen Gäste sich ebenfalls unterhalten).


    (4) Ein "Schwachpunkt" des Weaver-Prinzips ist
    die geforderte DC-Kopplung zwischen den Mischern.
    Ohne die erhält man eine Art "Loch" im Nutz-
    Spektrum (unschön!). Mischer der NE612-Klasse
    mögen keine DC-Kopplung, weil ihre Eingänge
    intern vorgepannt sind. Naheliegende Lösung:
    Schaltmischer (die lassen sich problemlos
    DC-koppeln und sind nachgewiesenermaßen auch
    noch sehr IM/KM-fest - IP3-Werte von weit
    über 30 dB wurden schon gemessen).


    (5) Die effektive Bandbreite eines Weaver-RX
    ist eine Funktion der Tiefpässe zwischen den
    Mischern. Hier bieten sich SC-filter der Art
    MAX-239 geradezu an (8-pol Cauer; bei 20%
    oberhalb der Grenzfrequenz mindestens 50 dB
    Dämpfung; Grenzfrequenz allein bestimmt durch
    Taktfrequenz, d.h. sehr einfache stufenlose
    Bandbreitenregelung). Außerdem sind diese
    Filter DC-gekoppelt (s.o.!).


    (6) Ein weiterer Vorteil des Weaver:
    Es wird keine breitbandige 90°-Phasenschiebung
    benötigt. Und die SB-Umschaltung geschieht
    einfach durch Wahl von (analoger) Summe oder
    Differenz der beiden (I/Q)-Signale. Genau
    genommen besteht sie lediglich aus einer
    Invertierung des Seitenbandes. Der HF-
    Generator muß dann lediglich etwas verstimmt
    werden, um ins andere SB zu gelangen. Die
    einmal erreichte (virtuelle!) SB-Unterdrückung
    bleibt erhalten (das gleiche Grummeln/Zwitschern).


    Ich gebe zu, daß mit zusätzlicher DSP noch so
    manches verbessert werden kann. Deshalb solltest
    Du daran weiter arbeiten. Nur laß mich dabei
    bitte raus aus dem Spiel; Du kennst Dich da besser
    aus. Meine Domäne ist und bleibt der Versuch,
    möglichst analoge Lösungen zu finden (meines
    Wissens hat noch niemand wirklich gründlich
    über das Weaver-Prinzip mit modernen Bauelementen
    nachgedacht geschweige denn eine praktische
    Lösung probiert. Dabei ist das nun schon rund
    ein halbes Jahrhundert alt und immer noch wird
    propagiert, daß es "nur für einfachste Sprech-
    funkgeräte" brauchbar sei).


    Nothing for ungood! ;(


    73
    Hans/DJ4AZ

  • Hei Hans,



    ist ja kein Geheimnis, das militarische RX-Systeme fuer FH eben
    *nicht* mit scheunentorbreite HF-Eingaenge arbeiten und
    ebenfalls einen Preselector haben.
    Und trotzdem machen die auch damit FH.


    Ist ja kein Handyfunk. :P



    Nur mal als Randnotiz. :D



    73de Kai-Erik, DG2IAC _._|_._

    _._|_._
    Det er meget nedslående å leve i en tid da det er lettere
    å sprenge et atom enn en fordom.
    Albert Einstein

  • Hallo Hans,


    > Warum ich weiterhin HW-Lösungen bevorzuge, liegt einfach daran, daß
    > ich inzwischen die Programmiererei etwas scheue.


    das ist ja völlig in Ordnung. Ein jeder hat seine bevorzugten weil bewährten Werkzeuge. Bei der Beurteilung von technischen Lösungen sollten wir aber versuchen etwas objektiver vorzugehen, oder einfach den Grund der bevorzugten Lösung erwähnen. Wie bereits angeklungen, sind SDR1000 und SoftRock ja auch nicht die super Lösungen hinsichtlich Performance. Für den eigentlichen Zweck, die Technologie und das Verständnis in den Amateurfunk zu bringen, sind sie aber "Superradios".



    > (3) Beim Weaver entsteht gar kein zusätzliches Seitenband. Das ist ja
    > gerade der Witz bei diesem Prinzip.


    Das stimmt nicht. Es entstehen beide Seitenbänder, die wie bei der Phasenmethode durch Addition bzw. Subtraktion konstruktiv oder destruktiv überlagert werden. Der Unterschied ist nur, daß der NF-Phasenschieber
    (Hilbert-Trafo) durch eine weitere Quadraturmischerstufe ersetzt wird.
    Dadurch wird nur ein schmalbandiger Phasenschieber für den 2. LO nötig, statt dem breiteren Phasenschieber in der NF.
    Die Orthogonalität der beiden LOs und der Gleichlauf der Tiefpässe (Phase und
    Amplitude) nach dem 1. Mischvorgang bestimmen die erzielbare Seitenbandunterdrückung. Auch hier wird es in der Praxis sehr schwer, die Seitenbandunterdrückung stabil und dauerhaft über 30dB zu bringen.


    Das ist auch der Grund, warum sich Phasenmethode und Weaver trotz mehrerer Anläufe in (analogen) SSB-Geräten nicht durchgesetzt haben.



    > 30 dB Unterdrückung dieser Störung müßte
    > m.E. voll ausreichen (man denke mal an ein
    > Gespräch in einer vollbesetzten Kneipe, in der
    > alle sonstigen Gäste sich ebenfalls unterhalten).


    Bezogen auf die Seitenbandunterdrückung sollte man sich vorstellen, daß ein
    S9-Signal im ungewollten Seitenband arbeitet, während der eigene QSO-Partner
    im genutzten Seitenband nur mit S3 aufzunehmen ist. Bei 30dB
    Seitenbandunterdrückung wäre das ungewollte SIgnal nach der Demodulation
    immernoch 6dB lauter als der QSO-Partner. Da hilft auch kein Filter.



    > IP3-Werte von weit
    > über 30 dB wurden schon gemessen).


    Du meinst aber sicher 30dBm (entschuldige, wenn ich ab und zu etwas penibel
    bin, aber ich "stolpere" an solchen Stellen immer ;o).



    > Und die SB-Umschaltung geschieht
    > einfach durch Wahl von (analoger) Summe oder
    > Differenz der beiden (I/Q)-Signale.


    Du siehst also selbst, daß beide Seitenbänder vorliegen und durch Addition
    bzw. Subtraktion voneinander "getrennt" werden, s.o..
    Vorsicht bei der Nomenklatur: die beiden Ausgänge sind keine I/Q-Signale mehr,
    da sie die 90°-Phasenbeziehung nicht mehr haben (sondern 0° bzw. 180°).



    > Die
    > einmal erreichte (virtuelle!) SB-Unterdrückung
    > bleibt erhalten


    Die Seitenbandunterdrückung ist nicht virtuell, sondern absolut real und
    messbar.



    > Du daran weiter arbeiten. Nur laß mich dabei
    > bitte raus aus dem Spiel;


    Wenn Du die Ansätze nachdrücklich bewertest, mußt Du auch damit rechnen, daß
    ich Begründungen bis hin zu Verifikation erfrage ;o). Aus dem Spiel kannst Du
    Dich nur selber heraushalten (was jetzt wirklich nicht bös' gemeint ist ;o).



    > (meines
    > Wissens hat noch niemand wirklich gründlich
    > über das Weaver-Prinzip mit modernen Bauelementen
    > nachgedacht geschweige denn eine praktische
    > Lösung probiert.


    Doch, nur aus oben genannten Gründen hat sich das Konzept nicht durchsetzen
    können. Mit modernen Bauteilen gibt es halt einfachere _und_ bessere
    Lösungen.


    > Nothing for ungood!


    Genau! ;o)


    vy 73 Gerrit, DL9GFA

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo Softrocker,


    ich habe heute die neuen Kits v.6 zusammengebaut und war überrascht von den
    guten Empfangseigenschaften der Module. Besonders auf 160m war heute sehr viel Betrieb und hier konnte ich auch gleich die Module testen.
    Danke nochmals an Bodo, für seine Mühe.


    Schöne Ostern von Wolfgang DL2JWL

  • Hallo 'SoftRock' und SDR-Freunde,


    nach dem Bau einiger Prototypen legt Tony, KB9YIG gerade eine Serie von 200 Stück des SoftRockv.7.0 auf.



    Ich habe auch einen Prototypen aufgebaut. Einzelheiten dazu sind hier zu sehen:
    http://dj9cs.raisdorf.net/SDR-SoftRock-06.html


    Ich bin gerne bereit, wie bisher bei der Beschaffung der Kits aus den USA zu helfen. Wegen Einzelheiten dazu bitte eMail an mich....


    73 de Bodo, DJ9CS

  • Hallo alle Freunde des Software Definierten Projekte
    seht Euch mal folgenden beitrag in der Yahoo Group an
    und besucht dann die Webseite von WB6DHW bei uns wird
    noch diskutiert hiert sieht man ein fast fertiges Projekt.


    I have generated a "quick and dirty" website that has the schematic and board layouts(in PDF form) of the 5 prototype boards. This includes a USB interface, AD9958/59 , QSD, BPF's, QSE-ADC-DAC. The USB and AD9959 boards have been built. The USB has been checked. The AD9959 has only been checked for shorts
    and opens. I have been learning Visual C++ 2005 Express edition and now have a program that can set or reset the Cy7C68013A port pins with a windows program. Took awhile since this is my first C++ program( I have done C on both the PIC and on an 8051 type). Next is to connect the AD9959 board!
    The website is at:


    <users.wildblue.net/wb6dhw>


    I am looking for comments on the design and ideas on if the partitioning into
    5 boards is good or chould be changed. Thhe first schematic and board was done using my old(15+ years) PCCAD program. The next Literation and all future projects will be done in the open source and FREE KICAD program.


    Dave - WB6DHW



    vy 73 + 55 es best dx op Bernd DL2BMH

    vy 73 + 55 es best dx op Bernd DL2BMH