Wie Antenne im Baum befestigen?

  • Wie befestigt ihr eure Drahtantenne langfristig an irgendwelchen Bäumen?


    Meine letzte Antenne hat ganze 4 Tage gehalten. Ein dünner Draht (Länge ca. 24-27m) geht am Haus bis in 6-7m Höhe und von dort aus auf ca. 9m Höhe in einen kleinen Baumbestand. Mit viel Glück konnte ich eine mit Sand gefüllte Socke auf diese Höhe schleudern. Am Draht ist ein Bindfaden befestigt und an dessen Ende die (leicht) gefüllte Socke als mechanisches Gegengewicht.


    Diese Antenne war quasi unsicht - zur großen Freude meiner Frau. Leider ist der Draht im Baum gerissen. Vermutlich war die Gleitreibung wohl zu groß. Jetzt ist der Draht unten und die Socke mit Schnur im Baum :(


    Ich habe eigentlich keine Lust jede Woche eine Socke in die Baumkrone zu werfen um die Antenne neu aufzubauen. Nach einiger Zeit müsste ich dann ohne Socken rumlaufen und mich dann an den Socken meiner Kinder vergreifen ;)


    Wie kann man den Draht am Baum befestigen, wenn man nicht im Baum in diese Höhe klettern kann, da die Äste zu dünn werden? Es ist auch nicht möglich eine Angelrute am Baum anzulehnen (Vandalismus). Ab einer Höhe von 7-8m werden die Äste auch langsam dünner.


    Eigentlich hatte ich gehofft, dass es mehrere Wochen dauern bis der Bindfaden durchgescheuert ist. Mit einem gerissenem Draht habe ich nicht gerechnet.


    Grüße Jörn

  • Lbr Jörn,




    also ich habe einige Bäume zur Verfügung (bei mir herrscht quasi ewiger Fieldday) und mir daher einen Spiethmast gekauft, 10 m lang und dazu drei Verlängerungsstücke für unten). Mit dem bugsiere ich eine dünne Schnur mit einem Anglergewicht am Ende über einen geeigneten Ast (das geht viel gezielter als irgendetwas werfen). Kommt das Anglergewicht unten an, wird dort ein stärkeres Seil angeknotet und über den Ast gezogen. Dieses Seil (ca 3 - 4 mm stark) hält dann die Antenne; das Seil wird unten im Bereich des Baumes an einem geeigneten Punkt verknotet. Zwischen Seilende und dem Antennenisolator wird noch eine Zugfeder eingesetzt, aus Federdraht 1,25 mm stark mit 15 mm Durchmesser. Im ruhenden Zustand ist diese Feder 50 cm lang und wird auf doppelte bis dreifache Länge ausgezogen. Diese Lösung ist zwar nicht unsichtbar, hält aber alle Windprobleme von der Antenne fern. Sogar das Wegbrechen eines Kirschbaumes in einem Sturm hat der Antennendraht überlebt. Den Draht (einfache aufgetrennte Netz-Zwillingslitze) habe ich aus der Baumruine unversehrt retten können.




    Ob das für deine Installation paßt, kann ich natürlich nicht beurteilen.




    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Jörn,


    so, wie HaJo es beschrieben hat, mache ich es auch oft. Als dauerhaften Draht verwende ich DX-Wire von P.Bogner (keine Schleichwerbung!) [einfach googlen]. Der ist zwar nicht so preiswert, wie Draht aus dem Baumarkt, ist aber für dauerhafte Installationen durch die hohe Zugfestigkeit sehr gut geeignet.

    Tschüss von Michael, DL6ABB


    DOK: H73


    DL-QRP-AG #: 420
    G-QRP #: 11472
    AGCW #: 2994
    RTC #: 264

  • Hallo Jörn,


    ich hab's nicht viel anders gemacht: ich nehme für temporäre Installationen gern Drachenschnur, die ist leicht, stabil und läuft gut ohne übermäßige Tendenz zum Verheddern. Nylonschnur (Angelsehne), gern etwas dicker, also mind. 0,8..1mm, gibt's klar und gefärbt, blaugrau, braungrün, das sieht kein Vandale und hält auch dauerhaft ziemlich viel aus. Dünner würde auch halten, arbeitet sich dann aber über die Zeit gern in Zweige und Äste, außerdem irritiert es unsere gefiederten Freunde unnötig. Über eine angemessene Länge kann man diese Schnur auch dehnen. Ich werfe ein geeignetes Gewicht über den Baum der Wahl, spanne den Antennendraht aber nur mäßig, dann kann das ganze 'System' im Wind arbeiten, ohne zu reißen. Die Schnur knote ich überkopfhoch (Bierkiste, kurze Leiter) fest, so fällt in üblicher Augenhöhe nichts auf. Wenn Du nicht gerade den Baumstamm oder dicksten Ast zum Festknoten wählst, kannst Du die natürliche Federwirkung deines Antennenträgers gleich mit nutzen. Keine Gewichte, keine komplizierte Roll- oder Umlenkmechanik und sollte mal etwas reißen, fällt keinem etwas schwereres auf den Kopf als Dein Antennendraht. Meine W3EDP hängt so schon seit fast 2 Jahren...


    Viel Erfolg & awdh!


    Tom 4 . .-

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo Jörn,
    also auch ich hab mit dem flexieblen DX-wire sehr gute Erfahrungen gemacht. Dünn, schwarz und kaum sichtbar. Als Befestigung nehme ich aus dem gleichen Hause UV-beständige Abspannschnur, schwarz, kaum sichtbar. Am Baum dann mit Feder oder eine Umwegrolle aus dem Surfzubehör und da dran dann eine kleines Gewicht, so dass der Draht gespannt ist aber bei Wind sich alles bewegen kann. Funktioniert seit vielen Jahren. Lieber gleich beim 1. x alles richtig machen, als alle paar Wochen neu raus müssen.
    55/73 de Hans - DL3MBE

    Einmal editiert, zuletzt von DL3MBE ()

  • Eure Hilfen geben mir Mut den nächsten Versuch unter besseren Bedingungen zu wiederholen.
    Ich bedanke mich schon mal für die vielen Angebot, mir mit alten Socken auszuhelfen. Meine Töchter dürfen jetzt ihre Socken behalten und holen sich in diesem kalten Frühsommer keine Frostbeulen mehr.
    Eure Hinweise helfen bestimmt auch vielen anderen Antennenbau-Neulingen.



    Eine Frage bleibt mir aber noch: Welche Federn habt ihr verwendet und woher habt ihr sie bekommen?


    Grüße Jörn

  • Hallo Holger,


    dann wäre da noch ein alter Fahrrad-Schlauch.
    Der hält !

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Holger,


    super wieder etwas gelernt.

    WAF: Woman Acceptance Factor

    So 'nen Schlauch kann man auch kürzen und stückeln, vielleicht dann ?

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Betreibe seit über 30 Jahre Drahtantennen. Einen Aufwand für Federn, Schleuche, Gewichte habe ich noch nie gemacht ! Einfach Maurerschnur mit Pfeil und Bogen über einen Baum geschossen und anschließend diese weißen Seile 2 oder 3 mm von der Baumarktrolle nachgezogen. Diese jeweils am Ende fixiert ( meistens einmal um den Baum gewickelt und dann verknotet ). Das Seil kann dann fast gerade gespannt werden. Die ANT Litze habe ich vorher etwas lose an dem Seil Befestigt ( mit Knoten und gutem ISO Band ). Habe nie ANT mit schwerem Koaxkabel / Balun oder Sperrkreise gebaut. Immer nur Drähte mit entsprechenden Tuner am Ende. Hat die ganzen Jahre Wunderbar funktioniert !
    Meine LW von 140 m Länge könnt Ihr bei http://www.QRZ.com/db/SA2BRN sehen. Diese hat Minus 30 Grad als auch Plus 30 Grad ausgehalten ohne einen Schaden zu nehmen.


    vy 72 / 73 de Bert DK7QB -- SA2BRN

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Lbe OMs,




    wenn man eine Antenne an zwei oder bei einer Quad gar an vier Bäumen befestigt, die alle im Wind hin und her schwanken, dann kommt man doch ohne ein Federelement nicht aus, wenn die Antenne ihre normale Gestalt nicht verlieren soll. Ich hatte mir zunächst eine Federwaage für den Bereich von einigen Kilogramm gekauft und mal gesehen, welchen Zug denn meine 41 m lange Drahtantenne benötigt, wenn sie stramm sein soll, Das zeigt mir die Federwaage an, und daraus kann ich auch die Feder dimensionieren, also beim Kauf der Feder die Zugwage mitnehmen (nicht die Antenne). Es muß keine Feder sein (die hat ohnehin den Nachteil, daß sich beim starken Ausdehnen Zweige in ihnen verfangen und beim Zugehen der Feder dann eingeklemmt werden). Aber bisher habe ich bei Zugfedern mehr Auswahl an unterschiedlichen Zugkräften gefunden als bei Gummiseilen. Bisher hatte ich immer Zugseile in der Hand gehabt, die zum Ausziehen deutlich mehr Zugkraft benötigen als Zugfedern.




    Soweit zu den mechanischen Problemen.




    OK?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • ...nun, die windsicherste Methode scheint mir einen nicht mehr benutzten (Zink) Eimer zu nehmen, im Boden einige Löcher zu machen und das von oben aus dem Baumwipfel kommende Ende der Antenne (oder Hilfsschnur, welche die Verlängerung zur Antenne bildet) daran befestigen, Gewichte (Steine etc.) nehmen und solange in den Eimer geben bis die Antenne die gewünschte "Sapnnung" hat. Alternative geht auch ein Wassersack.

    Erstaunlich, was 5 Bauteile "anrichten" können.