SDR als RX, Si570 als VFO für (Analog)-Sender

  • Hallo,


    zur Zeit funke ich mit dieser Konfiguration:
    SDR mit Si570 als Empfänger und TS50 (<4W) als Sender.
    Beides ist mit der Software HamRadioDeluxe "verheiratet", so daß beide Geräte transceive funktionieren.
    bei Interesse: http://www.df5sf-qrp.de/index.php?article_id=44


    Der TS50 verbraucht mir zu viel Strom und deswegen habe ich folgende Idee:


    - Frequenz vom Si570 wird über CAT-Schnittstelle (RS232) von HamRadioDeluxe kontrolliert.
    Firmware muß geschrieben werden
    - vorhandenen Si570 als VFO für einen Sender benutzen. Si570 schwingt im Sendefall direkt auf Sendefrequenz.
    Signal muß nur noch verstärkt werden.


    Möchte das Rad nicht nochmal erfinden, deswegen die Frage, ob schon jemand einen Sender mit Si570 als VFO
    aufgebaut hat und welche Erfahrungen vorliegen.


    Irgendwann soll das ganze von 160-10m funktionieren.



    Vielen Dank

  • Hallo !


    Also der SI570 macht Rechteck.. d.H. ein ordentlicher Tiefpass muss die 3*f filtern können...
    Ähnliche Experimente habe ich im Winter auch vor, um eine alte Quarzfunke tieferzulegen..


    Aber ich sehe, Du nutzt einen Softrock. Warum dann einen extra Sender ?
    Möchtest Du nicht den PC zum Senden benutzen ?
    Dann gäbe es ja noch die Überlegung ihm das IQ-Signal extern über eine Diskrete Schaltung zuzufügen.
    Ich denke, Du möchtest CW machen.. oder ? Der Aufwand könnte geringer werden, als ein seperater Sender..


    73 de JAn

  • Hallo Jan,


    vernünftiger Tiefpass am Senderausgang ist geplant.


    Jetzt zu deinen Fragen:
    Ja, ich habe einen SoftRock Transceiver V6.2 aufgebaut. Dieser geht auf 40/30m (SSB/CW/digitale Betriebsarten) mit PA der DL-QRP-AG.


    Im oben beschriebenen Aufbau benutze ich den SoftRock RX V9.0 mit Preselektor vom
    Bayerischen Contest Club.


    Bei meinen Konzept benötige ich nur einen "einfachen" Sender, dessen Frequenz über eine CAT-Schnittstelle
    (Software) verändert werden kann.


    Dabei entfällt auch die ganze Problematik mit PC und Soundkarte. Wer weiß, welche Signale die Soundkarte neben dem
    eigentlichen Nutzsignal noch produziert und dieses wird dann auch gesendet. Hatte schon genug Probleme (Masseschleifen, Einkopplungen ....) bei Empfang ein sauberes Spektrum zu sehen. Und das war auch noch abhängig von der verwendeten Soundkarte.


    Ein externes I/Q-Signal für den CW-Träger zu erzeugen, ist aus meiner Sicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen.


    So sind meine Überlegungen.

  • Hallo !


    Ich meinte auch noch nen Tiefpass nach dem SI570... denn die erste oberwelle ist ziemlich stark vertreten.
    Warum diese mitverstärken ???
    (http://de.wikipedia.org/wiki/Rechteckschwingung)


    Also, entweder habe ich jetzt einen kompletten Knoten im Hirn, oder aber ich habe zur späten Stunde recht, das ein IQ-Signal für einen CW Sender nur einem Oszillatorsignal besteht, das einmal um 90° phasenverschoben wird(und einmal nicht.. hi ).
    und dieser sehr einfache IQ Oszillator (ich meine mal gesehen zu haben, das z.B. ein DDS das kann) dürfte wahrscheinlich weniger Aufwand bedeuten als ein kompletter CW Sender.


    Du hast ja noch den Lima.. stimmts ?
    Wenn Du Angst hast, das Deine Soundkarte was die Luft wirft, was Du nicht willst, warum überprüfst Du den Softrock nicht mit dem Lima ?
    Geht prima !
    z.B. habe ich habe ich meinen FT757SX sendeseitig damit "abgeglichen".
    d.H. ich habe den Lima an den TRX via Dämpfungsglied angeschlossen, und so lange an den Schrauben gedreht, bis das 2 ton Signal innerhalb normaler Parameter war.
    Oder der Träger weitgends weg war..
    (nachdem mein erster versuch mit offizieller Abgleichanleitung und Kalibrierten Frequenzzähler total schiefgelaufen war. )
    Ich hätte ja gerne noch eine halbwegs brauchbare aussage gemacht,wie gut mein Tiefpassfilter arbeitet... aber trauen tue ich dem Bandfilter vom Lima nicht mehr..
    Aber viel habe ich auf der 3. oberwelle nicht mehr vernehmen können.. eigendlich konnte man die Oberwelle nur "Ahnen"..


    Naja.. also so ähnlich könntest Du auch schauen, obst Du mit Deinem SDR, noch was anderes als das gewünschte in die Luft lässt.


    glg JAn

  • Hallo Jan und Mitlesende,


    das Interesse an meiner SDR-Konfiguration scheint groß zu sein, bis heute haben über 40 YL/OMs meine Beschreibungen heruntergeladen.
    Habe ein vorläufiges Blockschaltbild erstellt, um zu sehen, wie groß der Aufwand tatsächlich ist.
    Daß der Aufwand dann doch größer wird, zeigt meine Erfahrung ....
    Die grün unterlegten Baugruppen gibt es als Bausatz in verschiedenen Versionen. Müssen aber durch (geringfügige) Anpassungen in das Gesamtsystem
    eingepasst werden.
    Der größte Aufwand wird wohl die Software, aber hier bin ich vom QRL vorbelastet.
    Für das Projekt gebe ich mir ca. 2 Jahre Zeit, deshalb 2012 im Namen HI HI


    @Jan: obwohl ich einen SDR-Sender (einfaches Konzept) habe, möchte ich für dieses Projekt einen konventionellen Sender aufbauen. Die Angst vor Einstreuungen und unerwünschten Aussendungen ist bei mir einfach zu groß. Vielleicht rüste ich auch mal auf 100W auf ...

  • Nabend !


    Aber : Angst tötet den Geist ! ;)
    Guck mal.. ich habe/hatte auch Angst an Schaltnetzteilen rumzubasteln.. die ersten Wandler funktionieren ufb, stören nicht, soweit ich das beurteilen kann, und ich hätte gerne deswegen mehr Zeit und schlechtes Wetter .. hi..
    Dafür ist die Freude umso größer, wenns dann klappt. Und wenn nicht, dann kann ich mich immer noch daran erfreuen, das ich was gelernt habe.
    Irgendwie gibt mir sowas immer nen kleinen "Kick".


    Ich kann zwar kein CW, hätte aber gedacht, das ein externer IQ Modulator eventuell Vorteile bringen könnte, weil dadurch ein wenig "Latenz" eingespart wird.
    Und für CW, müsste das sich der Aufwand in Grenzen halten.
    Die einzigste simpelste konstruktive Idee die ich diesbezüglich habe, ist nen DSP einzusetzen.
    Dann könnte man das Signal einmal genauer untersuchen, und wäre, wenn fest mit dem Softrock verbunden, auf der sicheren Seite.


    Im gegensatz zu SSB, braucht man hier zum senden bestimmt keine 2 steilen Tiefpässe.. (Weaver Methode)
    Gut.. ich ehrlichgesagt, weis ich nicht, in wie weit das ein Problem der Latenz bei CW ist, weil ich noch kein CW kann..
    (Auch so ne Angst geschichte.. ;) )


    Übrigens, das SDR-Zeugs ist auch wieder aus so eine Marotte von mir entstanden :
    Wie ? Neu ? Digitale Signalverarbeitung ? (schon immer nen Bogen drum gemacht)
    Aber die Möglichkeiten !!!
    Moment ! Das klingt aber interessant.. kann man ja Simulieren.. (4 Stunden lang GNU Radio kompiliert.. )
    Und vorallem : Ich will wissen was dort passiert. Um auch einigermaßen am Ball zu bleiben habe ich mir den Lima aufgebaut.
    Weil dieses Teilchen mich geradezu verpfichtet mich mit der Thematik näher zu befassen.
    Und nicht nur damit. Auch die Mangelhaften Filter lassen mich schon wieder nachdenken, wie ich mein Meßequipment, und meine Erfahrungswerte steigern kann.


    Nur solltest Du im Sender nach dem SI570 und vor der PA noch mal nen Tiefpass setzen. Weil die erste Oberwelle von einem Rechtecksignal ist mit 1/3 doch recht stark, und ich weis nicht, was die PA sagt, wenn 1/3 der Leistung einfach vom Tiefpass zurrückgegeben werden.
    Zumindest wird sie als Entschädigung ein wenig mehr Strom als nötig wollen.. ;)


    73 de JAn

  • Hallo,


    so langsam mache ich mir Gedanken ueber die noch roten Kaestchen.


    Die Software verschiebe ich ganz nach hinten.
    Als erstes beginne ich mit dem Sender:


    Hier gibts aus meiner Sicht zwei Moeglichkeiten.


    1.)
    Si570->Tiefpass_1->Verstaerker->Tiefpass_2


    Tiefpass_1 muss die Frequenzen ab 3*f unterdruecken, d.h. man deckt
    mit 4 Filtern (4/8/16/32MHz) den gesamten KW-Bereich ab.
    Verstaerker und Tiefpass_2 kann man als Bausatz kaufen (z.B. bei QRPeter).


    2.)
    Klasse-E Verstaerker


    Sehr viele Bausaetze fuer CW-Transceiver benutzen als Endstufe einen
    (oder mehrere parallelgeschaltete) MOSFETs. Diese werden als Schalter
    betrieben
    und direkt von einem Rechtecksignal (74AC....) angesteuert.
    Beispiele sind der NorCal2030, der ATS3/ATS4/PFR3 von KD1JV u.a.


    Man spart sich 4 Tiefpaesse und die MOSFETs sind kostenguenstig


    Si570->Klasse-E Verstaerker->Tiefpass_2



    Literatur zu Klasse-E Verstaerkern gibts hier:


    Sarkol, WA1HQC, Entwickler dieser Verstaerkerklasse
    http://www.classeradio.com/sokal2corrected.pdf


    Bauanleitung mit Formeln zur Berechnung fuer 5W 20m CW Transceiver von Dan
    Tayloe N7AV
    http://www.norcalqrp.org/files/Class_E_Amplifiers.pdf



    Jetzt hab ich die Qual der Wahl.
    Was meint ihr ?

  • Hallo,


    bin mit meinem SDR-Projekt jetzt etwas weiter gekommen.
    Habe mich aber im wesentlichen auf den Empfänger konzentriert.
    Nach lesen eines Artikels von Günther DL7LA habe ich mich gegen einen FST... als Mischer entschieden.
    Meine Wahl fiel auf einen Mischer von Analog Devices: AD831.


    Für mich war folgndes ausschlaggebend:
    - einfache Schaltung, da alles drin
    - niedriger Pegel für Local Oszillator (-10dBm ausreichend)
    - kein "Durchschlagen" des LO auf Antenneneingang (Dämpfung 70dB)
    - IP3 ca. 24dBm
    - für IQ-Mischer gibt es Platine beim FA (DL7IY FA5/08)
    - die AD831 bekommt man als Muster bei AnalogDevices


    Die Schaltung des NF-Teils ist im wesentlichen dem Buch "Experimental Methods in RF DESIGN" entnommen (lesenswert!!!)
    LO ist ein CMOS Oszillator mit nachgeschaltetem 74AC74. Der AD831 wird mit Rechteck-Signal angesteuert.


    Erste Messungen zeigen, daß einige Mischprodukte über dem Rauschen liegen. Speziell mit 3*LO und 4*LO.
    Ob sich dies wesentlich verbessern läßt, wenn man mit Sinus ansteuert, muß ich noch untersuchen.


    HW?


    PS: 12.12.2010 Schaltplan mit AD831 wurde ausgetauscht

  • Hallo Uli,


    ich stoße aus welchem Grund auch immer erst heute auf deinen Beitrag. Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung weiter.


    Es ist richtig, dass der SI570 einen Rechtecksignal erzeugt. Es gibt aber den SI-570 auch mit LVDS Ausgang. Der ist dann sinusförmig.


    Ich verwende den SI-570 LVDS als Signalgenerator und in Oszillatoren für Transverter. Das Signal ist sicherlich nicht sauber, aber selbst bei 100 MHz sind alle Nebenaustrahlungen mehr als 60 dB unterdrückt. In den Transvertern schalte ich ein Filter nach und habe sauberes Signal..


    73 Herbert, DF7DJ

    73, Bert DF7DJ

  • Hallo Herbert,


    vielen Dank für den Tipp. Dass der LVDS einen Sinus liefert, wußte ich nicht.
    Das vereinfacht mein Konzept:
    Si570-LVDS -> (evtl.Bandfilter/Tiefpass) -> Quadratur-Hybridkoppler -> AD831
    4-fache Oszillatorfrequenz entfällt.
    Werde es mal testen.

  • Hallo Uli,


    der LVDS-Ausgang des Si570 gibt natürlich auch eine Rechteckspannung ab, allerdings ist der Ausgangspegel geringer und die Flankensteilheit höher. Der AD831 benötigt, wie Du schon richtig schriebst etwa -10dBm Oszillatorsignal. Danach folgt ein Begrenzer, der für ein stabiles Oszillatorsignal sorgt. Ein Tiefpass vor dem Begrenzer bringt nichts, vielleicht solltest Du den CMOS-Pegel des Si570 reduzieren und dann erneut messen.


    73 Gerd, DM2CDB

    Einmal editiert, zuletzt von DM2CDB ()

  • Hallo Uli,


    die LVDS Version gibt auch Rechteckspannung aus. Der Pegel ist allerdings kleiner als normaler TTL-Pegel und liegt praktischerweise in Gegentakt an. Das läßt sich ganz gezielt ausnutzen indem nur noch ein :2 Teiler eingesetzt wird um die benötigten LO-Signale zu generieren. Damit läßt sich der RX Frequenzbereich stark erweitern. Werden anstatt 74er D-FF's schnelle (P)ECL Varianten genommen läßt sich das Ganze auf den VHF/UHF-Bereich erweitern.


    Die Widerstände R2 und R7 (je 1k) sind etwas zu hochohmig. Ist das Absicht? Werte von 100...120W wären richtig und der Eingangsübertrager sowie das vorgeschaltete TP-Filter wären damit korrekt abgeschlossen. C26, C25 könnten komplett entfallen und durch einen Kurzschluss ersetzt werden. Vertauscht du die Anschlüsse der 3. Übertragerwicklung wären die zwei Mischer zusätzlich untereinander besser isoliert.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo Reinhold,


    vielen Dank für die Tipps.
    Die Widertände (1k) wurden vom Originalschaltplan übernommen.
    Habe sie jetzt auf 110 Ohm verkleinert, sowie C25,C26 entfernt und dort Übertrager direkt mit Masse verbunden.
    Die 3. Übertragerwicklung ist im Schaltplan falsch herum gezeichnet.
    Jetzt erhalte ich ein Eingangs-SWR besser 1,4 zwischen 1,5-30 MHz.


    Schaltplan ist in meinem vorigen Beitrag ausgetauscht.

  • Hallo,


    jetzt gehts wieder einen Schritt weiter:
    Als Preselector habe ich mich für den tiny SCR preselector von M0WWA entschieden.
    Der Bandpass ist ein serieller LC-Kreis, wobei das C von 1...256pF in 1pF-Schritten verändert werden kann. Das L wird je nach Frequenzbereich umgeschaltet.
    Die Abstimmung geschieht USB-Schnittstelle.
    Wegen möglicher Störungen soll diese Schnittstelle ersetzt werden. Neben der mechanischen Lösung (Schalter) tendiere ich zu einer Lösung mit Mikrocontroller.
    Der Mikrocontroller mißt die Frequenz (kommt dauerhaft vom LO-Oszillator) und stellt C und L entsprechend ein. Die Werte für C und L werden einmal experimentell (mit Hand) ermittelt. Man hat dadurch eine komfortable automatische Abstimmung des Preselector.


    Hat schon jemand so etwas ähnliches gebaut und gibt es dazu Erfahrungen ?
    Wie könnte die Software aufgebaut sein und welche Prozessoren sind dazu geeignet ?


    HW?

  • Hallo,
    weiß Jemand, wie man den SI570 unter WIN10 betreibt?
    Die verfügbaren USB-Treiber scheinen dafür nicht geeignet zu sein.
    Es geht um die Verwendung des Si570 als Oszillator in Verbindung mit der
    Software für den ATMEL-µC von DG8SAQ.


    Danke
    73
    Andreas

    dl5cn

  • Moin Andreas,


    habe schnell mal meinen LIMA angeschlossen.
    Mit HDSDR gehen die Treiber wir gehabt. Nur meine EMU-202 nimmt nur den ASIO Treiber.


    73 Bernd, DL5WB

  • Hallo Bernd,
    meine WIN10 Installation auf einem 64 Bit Quadcore Board weigert sich, die
    USB-Treiber für die SI570-LOs zu akzeptieren.
    Code 43, Fehler bei der Anforderung der Gerätebeschreibung.
    Das passiert sowohl mit Oszillatoren vom FA Leserservice als auch mit einem Eigenbau.
    Mit XP funktioniert alles ohne Beanstandung.
    Der WIN10-PC ist normalerweise nicht für Radioanwendungen gedacht, ich wollte mit der SDR-Console und KW
    spielen.
    Danke
    73
    Andreas

    dl5cn