Spulen und Preselektor

  • Hallo,
    ich habe in vergangenen 3 Tagen meinen Harzburg bis auf die Spulen aufgebaut. Vor Spulen habe Respekt (einfach noch nie gemacht und auch nie gezeigt bekommen), deshalb hier ein großes Lob an die bebilderte Beschreibung.


    Die Frage: Wie halten die Spulen jetzt auf der Leiterplatte? Einfach durch den etwas steifen Draht, der kurz eingelötet wird? Ist das stabil oder klappern die Spulen dann? (Gefahr, dass sie sich irgendwann lösen öder die Windungen verrutschen?) Oder werden die Ringkerne angeklebt? An dieser Stelle hätte ich gern noch ein Nahaufnahme-Bild im Handbuch.


    Zum Presektor:
    In den Schaltbildern ist oben links immer nur ein Kasten S1 gezeichnet, hier hätte ich gern (einmal) den genauen Plan zum Verständnis. Oder ist das die Schaltung auf Seite 39 oben links?
    Meine Frage ist: Kann ich den Harzburg auch ohne Presektor betreiben? (Um ihn zu Testzwecken an den ZF-Ausgang eines anderen Empfängers anzuschließen oder um statt des internen Presektors z.B. meinen YAESU FRT 7700 zu benutzen?) Muß ich dann eine Spule weglassen? (Wenn ja, auf welche kann man ehesten verzichten?)


    Was wird mit C1 eingestellt?


    In der Beschreibung fehlt mir für Anfänger hier auch noch ein wenig Erklärung:
    - Wie und wann stelle ich P1 und C1 ein?
    - Wie und wann setze ich J1? "Antenne = 5 Meter Klingeldraht, dann so..."
    - Vielleicht noch eine kräftige Rundfunkfrequenz für das erste Erfolgserlebnis.


    Auf jeden Fall ein toller Bausatz, der viel Spaß macht. Schade, dass ich schon fast fertig bin ;)


    MfG Alexander

  • Hallo Alexander!


    Zu Deinen Fragen kann ich z.Zt. nicht viel schreiben doch zum Thema FRT / FRA 7700. Ich benutze den FRT 7700 als Preselector am Antenneneingang und das macht sich positiv bemerkbar. Kannst Du getrost zwischen Antenne und Harzburg anschließen.


    Zu den Spulen: Wickel den Draht nicht zu straff auf den Spulenkörper damit die Schutzschicht (Lack) nicht beschädigt wird. Beim Anlöten ziehe die Drähte straff durch die Lötaugen und löte die Drähte dann fest. Achte darauf das der Lack vom Draht "brennt" oder schmiergel ihn vorher ab. Ich löte die Drähte mit gut 450°C an, da löst sich der Lack in "Rauch" auf (NICHT EINATMEN!!). Die Spulen stehen dann straff auf der Platine.


    **** Okay, Uli hat ja recht so sollte / kann man(n) es machen und dann haben die Drähte auch immer Kontakt :D :D :D ****



    Weiterhin viel Spass!


    VY 73 de Peter (DK2WL) 8)

    '73 de Peter (DK2WL)

    K2/10, QCX 20m und FT-817ND sowie andere TRX
    DL-QRP-AG #01317, Alaska-QRP-Club #283, NAQCC #7085
    und Flying-Pigs #76
    :thumbup:

    3 Mal editiert, zuletzt von DK2WL (Peter) ()

  • Hallo,


    ganz prinzipiell: Kupferlackdrähte mit "lötbarer" Lackisolation sollten VOR dem Einlöten verzinnt werden. Das geht auch mit Temperaturen unter 400 Grad! Am besten lässt man an der Lötkolbenspitze einen kleinen Tropfen Lötzinn hängen und hält den Lackdraht hinein bis es raucht. Dann ist der Lack abgebrannt. Zur Sicherheit nochmals mit frischem Lötzinn drübergehen, dann bleiben wegen des Flussmittels keine Lötzinnreste/Tropfen/Schlacke am Draht hängen. Erst dann die Spule einlöten. Das funktioniert mit Lackdrähten bis 1 mm Durchmesser.


    Habe schon hunderte von Ringkernspulen gewickelt und verarbeitet - so funktioniert es immer.


    73, Uli, DK4SX

  • Zitat

    Original von AlexanderF
    Hallo,
    ich habe in vergangenen 3 Tagen meinen Harzburg bis auf die Spulen aufgebaut. Vor Spulen habe Respekt (einfach noch nie gemacht und auch nie gezeigt bekommen), deshalb hier ein großes Lob an die bebilderte Beschreibung.


    Die Frage: Wie halten die Spulen jetzt auf der Leiterplatte? Einfach durch den etwas steifen Draht, der kurz eingelötet wird? Ist das stabil oder klappern die Spulen dann? (Gefahr, dass sie sich irgendwann lösen öder die Windungen verrutschen?) Oder werden die Ringkerne angeklebt? An dieser Stelle hätte ich gern noch ein Nahaufnahme-Bild im Handbuch

    .
    stehende Ringkernspulen werden durch die straff gegen die LP gezogenen Drähte gehalten. Kleber jeder Art vermeiden wir. Es sind Geräte mit solchen Ringkernen seit vielen Jahren im teilweise harten Outdooreinsatz ohne das es je Probleme mit den Spulen gab. Zum verzinnen der Spulendrähte: Ich mache es genau wie Uli, DK4SX es in seiner Antwort schreibt.


    Ich werde versuchen, ein informatives Bild für das Handbuch zu machen.


    Zitat


    Zum Presektor:
    In den Schaltbildern ist oben links immer nur ein Kasten S1 gezeichnet, hier hätte ich gern (einmal) den genauen Plan zum Verständnis. Oder ist das die Schaltung auf Seite 39 oben links?


    Ja. In dem Kasten verbirgt sich nur der Schalter, das Bild auf S.39 gibt die Funktion wieder.


    Zitat


    Meine Frage ist: Kann ich den Harzburg auch ohne Presektor betreiben? (Um ihn zu Testzwecken an den ZF-Ausgang eines anderen Empfängers anzuschließen oder um statt des internen Presektors z.B. meinen YAESU FRT 7700 zu benutzen?) Muß ich dann eine Spule weglassen? (Wenn ja, auf welche kann man ehesten verzichten?)


    Ganz ohne Preselektor wird es zu massiven Intermodulationen kommen. Man kann einen Spulenplatz frei lassen (Brücke vom Mittelanzapf zum Hochpunkt der Spule mit 10nf oder 100nF) und dann einen externen Preselektor an die Koaxbuchse anschließen. Wird dann diese Schalterstellung benutzt, ist nur der externe Preselektor in Betrieb.


    Zitat

    Was wird mit C1 eingestellt?


    Wenn der Jumper von 50 Ohm weg zu C1 gejumpert wird, dann dient C1 zu groben Anpassung einer kurzen Drahtantenne.

    Zitat

    In der Beschreibung fehlt mir für Anfänger hier auch noch ein wenig Erklärung:
    - Wie und wann stelle ich P1 und C1 ein?


    Mit P1 wird der Preselektor bedient. P1 liefert eine variable Gleichspannung, die auf die Kapazitätsdiode gegeben wird. Die Kapazitätsdiode verändert ihre Kapazität mit dieser Spannung. Je höher die Spannung, um so kleiner die Kapazität. Da die Kapazitätsdiode Teile der Kreiskapazität des Parallelschwingkreises ist, ändert sich mit Betätigung von P1 die Resonanzfrequenz.


    Detailierte Beschreibung mit Rechenhilfe im Angang der Baumappe.

    Zitat

    - Wie und wann setze ich J1? "Antenne = 5 Meter Klingeldraht, dann so..."


    Genau so. Für ein paar Meter Draht wird der Jumper J1 auf C1 gesetzt und mit C1 grob angepasst. Antennen mit Koaxspeisung oder nachgeschaltetem Antennenanpassgerät werden direkt, ohne C1 betrieben.


    Zitat


    - Vielleicht noch eine kräftige Rundfunkfrequenz für das erste Erfolgserlebnis.


    In einer älteren Beta Version der EXTIOHarzburg hatten wir schon eine ganze Sendertabelle hinterlegt. Im Moment die diese Möglichkeit wieder gesperrt, weil noch etwas Nacharbeit nötig ist. Kommt aber, gut Ding will Weile haben :D , auch die aktuelle DLL ist immer noch BETA


    Zitat


    Auf jeden Fall ein toller Bausatz, der viel Spaß macht. Schade, dass ich schon fast fertig bin ;)


    MfG Alexander


    Schau dir auch die anderen Beiträge zum Harzburg an, da kann noch so einiges gebastelt werden, die ersten Freunde sind schon dabei.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • So, gestern abend habe ich die Spulen gewickelt und eingebaut. Danke für Eure Tips. Es gingt tatsächlich ganz gut. (Man kommt sich vor wie beim Knöpfe annehen) Die Anleitung ist hier wirklich Gold wert, z.B. bei der Anzapfung. "Wo ist jetzt die Anzapfung, noch eine Windung durch oder nicht?" Dank der wirklich genauen Beschreibung wird so etwas klar. "Straff wickeln"- Ok, war klar. "Straff anlöten"- ja, die Spulen sind tatsächlich relativ fest auf der Platine. Ich habe mit einer Flachzange die Drähte vorsichtig straff gezogen und dann etwa 45 Grad scharf am Loch gebogen. Dann bleiben die Drähte für das Löten straff liegen. Das Verzinnen hat ebenfalls wie von Euch beschrieben funktioniert. Man muss eben einem Moment warten, bis der Lack weg ist. In eine Falle bin ich dann doch noch getappt: Bei der letzten Spule (L1C) habe ich es mit dem Verdrillen der Anzapfung irgendwie nicht optimal getroffen. Jedenfalls passte der verdrillte Draht nicht mehr (bzw nur unter riesiegen Schwierigkeiten) durch das zugehörige Loch, obwohl das ja schon recht groß ist. Er war beimVerdrillen/Verzinnen zu dick geworden.


    Durch Drehen am Poti findet man jetzt immer ein ganz kleine Stelle, bei der der Rauschpegel deutlich ansteigt.


    Einige AM Radiosender habe ich gestern mit 1 Meter Draht als Antenne empfangen.



    Zitat

    Mit P1 wird der Preselektor bedient. P1 liefert eine variable Gleichspannung, die auf die Kapazitätsdiode gegeben wird. Die Kapazitätsdiode verändert ihre Kapazität mit dieser Spannung. Je höher die Spannung, um so kleiner die Kapazität. Da die Kapazitätsdiode Teile der Kreiskapazität des Parallelschwingkreises ist, ändert sich mit Betätigung von P1 die Resonanzfrequenz. Detailierte Beschreibung mit Rechenhilfe im Angang der Baumappe.


    Das hatte ich soweit verstanden und das wird ja auch ausreichend erklärt. Die Frage war hier ganz kindlich: "Ja, gut, und was soll ich jetzt einstellen? Viel oder wenig Rauschen? Und warum?" Also nach der theoretischen die praktische Anwendung.


    MfG Alexander

  • Hallo Harzburger !


    einen schönen Bausatz für einen Preselektor gibt es hier:


    http://www.herostechnology.co.…tiny_SCR_preselector.html


    ... für den Harzburg vielleicht preislich überdimensioniert aber von der Idee her find ich den gut w/ ansteuerung USB I2C Bus ...auch für andere, weiterführende Projekte.


    Die Schaltung ist auf der Internetseite sehr gut dokumentiert (pdfs) und vom "Grundgedanken" her gut umsetzbar ...


    vy 73' Klaus DG2KO