Erfahrungen mit Breitband Loops von DL4KCJ?

  • Sieht interessant aus diese Loop. Leider kann ich Dir dazu auch nichts sagen. Aber ich finde zumindest mal den Preis interessant.


    Wunder zu erwarten wäre natürlich falsch. Meine eigenen Erfahrungen mit Loopantennen beschränken sich auf eine Koaxkabelloop mit 2m Durchmesser für das 80m Band. Damit hatte ich überraschend gute Ergebnisse, aber kein Vergleich mit einem gut angepassten langen Draht.


    Bin gespannt ob diese von Dir genannte Antenne schon jemand in Aktion erleben durfte oder ob das wieder so eine 'ABX' Erscheinung ist...


    72 de thomas, dk2nb

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
    DL-QRP-AG #1131 AGCW #2109 G-QRP-Club #10385 GTC #256 EPC #2020 GM25

  • Ich würde mich gern für einen Test zur Verfügung stellen und in einem QSO mal hören wie das Ding funktioniert. Bin auf allen KW Bändern auch mit genügend QRO qrv.
    73 Uwe DJ9XG

  • Bei "Wunderantennen" bin ich sowieso vorsichtig.
    Zumal der OM behauptet, daß die Antenne von 80m bis 6m ohne Abstimmung funktionieren würde. Auch die angegebenen Referenzensagen hierzu nichts Eindeutiges aus.
    Rückmeldungen à la "jetzt höre ich sogar die Amerikaner auf 20m, das war mit meinem Langdraht vorher so nicht möglich. Auch die Rapporte von den Gegenstationen fallen sehr gut aus..." sind nicht wirklich aussagekräftig, weil hier Infos über Modulationsart, Leistung und Entfernung fehlen.
    Auch mit meiner "Zauberpeitsche" (Miracle Whip :D) habe ich schon Amerikaner "gehört"

    vy 73 de Andreas, DC3AFA

  • Hallo Andreas,
    ich hatte nach Rücksprache mit einem OM in Neumünster, der 2 Breitband-Loops besitzt, telefoniert und war über seine Erfolge überrascht. Ich hatte mir darauf hin das Modell 5-eck portabel Breitband-Loop bestellt. An der Masthalterung muss ich noch etwas verbessern, damit sie mit 2 Schellen statt mit nur einer Schelle befestigt werden kann. Der Umfang beträgt etwa 6m und die Antenne befindet sich zur Zeit noch im Zimmer. Der Empfang zur Mittagszeit sind einige Stationen auf 80 und 40m zum Teil bis S9+ auf meinem FT-900 zu hören. Die oberen Bänder gehen schlechter, da die Hauswand mit ALU verkleidet ist. Sobald ich eine festere Halterung gebaut habe, werde ich im Garten einen extra Mast für diese Loop aufstellen. QRM und QRN fast nichts, Stationen mit S1-S2 sind auch zu verstehen.


    Ich habe mit meinem Vectronics 584-B folgendes im Zimmer gemessen:


    MHz_SWR_R_X_
    50,50 1,4 72 0
    40,00 1,0 47 4
    28,50 1,1 46 3
    27,00 1,1 50 7
    21,20 1,0 50 0
    14,20 1,3 64 16
    10,14 1,6 31 7
    07,10 1,6 43 22
    03,80 1,3 66 0
    03,50 1,2 62 0
    03,00 1.0 48 1
    01,80 5,0 12 31


    Diese Ergebnisse hatten mich überrascht, denn die Einkopplung erfolgt über 4 Ringkerne, bei denen zusätzlich die Einspeisung 1 mal durch gesteckt ist, auf der einen Seite geht das an Masse der PL-Buchse, die andere Seite an den senkrechten Strahler, der oben an der Spitze mit angeschlossen ist. Von dort geht eine Kompensations C zum Innenleiter der Buchse. Die Rohrenden sind mit Epoxy vergossen und haben mal eine Bohrung und die Gegenseite ein Gewinde, sodass man die Vierkantrohre zusammen schrauben kann. Die Bilder auf OM Helmuts Seite sind wie eine Bauanleitung bis auf das C, das ich gemessen hatte.


    Wenn ich die Antenne draußen installiert habe, werden noch mal neue Messungen folgen.

    Vy 72/73 de Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von DC4LO ()

  • Hallo Gerhard,


    und danke für die Info.
    Zu mindest das SWR ist so wie versprochen.
    Bin mal auf Deine Ergebnisse gespannt,
    am besten mit QRP-Leistung!

    vy 73 de Andreas, DC3AFA

  • Die Widerstände und das SWR sagen leider fast nichts über den Nutzen aus. Ein Dummy Load hat auch überall SWR 1:1 und ein Z von 50 Ohm, trotzdem sind die Strahlungseigenschaften gen Null. Ich habe diese Breitbandloops mal mit MMANA simuliert.. auf den Bändern 160,80 und 40m sind die Strahlungswiderstände unter 1 Ohm!!, d.h. wenn man dann ein gutes SWR erreicht wird der überragende Teil in Wärme verbraten (>99%), denn die Anpassung erfolgt ausschließlich durch die Verlustwiderstände und nicht durch den Strahlungswiderstand der Antenne. Wäre dieser 50 Ohm hätten wir eine perfekte Anpassung und Leistungsausnutzung. Leider sind bei fast allen Simulationen die Verluste im Antennensystem nicht ohne weiteres sichtbar (siehe auch FITNEC bei DL4KCJ). Die dann entstehenden Gewinnangaben beziehen sich immer auf verlustfreie Antennen... Gerhard und ich haben schon mal vereinbart das wir einfach mal ein QSO auf 80m machen und dann sehen was funktioniert und was nicht... die Entfernung zwischen unseren QTH,s
    ist ca 450km . Praxistest ist hier auf jeden Fall eine wichtige Info... besser als alle Simulationen.
    73 Uwe DJ9XG

  • Zitat

    [i]Praxistest ist hier auf jeden Fall eine wichtige Info... besser als alle Simulationen


    Das sehe ich genauso! Auch wenn OM Bensch auf seiner Webeite mit vielen Meßdiagrammen wirbt, interessiert mich bei dieser Antenne ganz konkret, was die Praxis bringt.

    vy 73 de Andreas, DC3AFA

  • Hallo,


    Gerhard, danke für Deine ersten Messungen,
    was für Kerne werden benutzt und welche Größenordnung hat das C?
    In diesem Forum schreit das ja nach Selbst(nach)bau, ich wäre an einem Test interessiert!
    Meine Referenzantenne (W3EDP) hängt und funktioniert, eine nicht-resonante Vertikal (2x6,5m mit HL) kann ich umgehend danebenstellen.
    Bin gespannt...


    72,
    Tom 4 . .-

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

    Einmal editiert, zuletzt von dm4ea ()

  • Hallo Zusammen, habe jetzt auch eine E/M-Loop vom DL4KCJ. Anzahl der Rinkerne ist 9, die C´s setzen sich zusammen aus 2x470pF Keramik 4kV + 1000p FKP1 1250V= 600V~ paralell. Die Ringkerne sind grau lackiert, warum auch immer... Das SWR ist so wie versprochen: nicht größer als 1,5 von 160m - 10m (Antenne hat 2m Höhe und 1m Breite) Einen genauen Vergleich kann ich noch nicht machen da die zum Contest genutzte Moxon in ca. 6m Höhe und die in ca. 1,5m Höhe angebrachte E/M-Loop nicht vergleichbar sind. Zum kommenden Wochenende werde ich nochmal einen Aufbau realisieren der einen besseren Vergleich zulässt. Die Leistung ist mit 100W angegeben und sollte auch nicht wesentlich überschritten werden (Test mit 400W brachte weglaufendes SWR) Diese Woche werde ich sie auf einem Balkon "ansaften". Näheres zu praktischen Tests dann demnächst. 73 de Reinhard DL5ZA

  • Hallo Reinhard,


    und danke für Deinen ersten Eindruck ;) nebst Foto!
    Bin auf Deine Tests gespannt...

    vy 73 de Andreas, DC3AFA

  • Hallo,


    ist es Dir möglich die Induktivität der verschalteten 9 Ringkerne zu ermitteln?


    Dann könnte man auf die Ringkerne schließen.


    Ich baue gerade eine Einkopplung mit 3x TN23/14/7-4C65 | 2x FT114-43 | 3x TN23/14/7-4C65 auf einen 12mm Aulrohr mit einer Koppelwindung auf.
    Die Einkopplung hat 1,53µH.


    Hochvoltkondensatoren habe ich zum Glück genügend.


    * 150pF 1,7kVp-p KP/MKP 375 keramisch 'orange'
    * 330pF 3kV keramisch Murata 'blau'
    * 4700pF 2kV keramisch Murata 'blau'


    * 22nF 1500V- MKP 1841 ERO
    * 56nF 1000V- KP 1836 ERO
    * 220nF 1000V MKP Siemens


    Sind die ersten drei Typen aus eurer Sicht für HF geeignet?

    73 de Uwe
    DC5PI

    2 Mal editiert, zuletzt von de0508 ()

  • Hallo,


    Uwe, DJ9XG dürfte richtig liegen, denn bisher hat's noch keiner geschafft, den folgenden einfachen Zusammenhang zu umgehen:


    Antennengröße (Länge,Fläche,usw.)
    -------------------------------------------- = konstant
    Wirkungsgrad x Bandbreite


    Stammt nicht von mir (Moxon, G6XN?) und bringt es schön auf den Punkt.


    Wenn die "Breitbandloop" wirklich durchgehend ein so niedriges SWR hat, dann ist sie nichts weiter als eine kompliziert aufgebaute Dummyload mit angehängtem Strahler. Das kann man einfacher haben - siehe Anhang.
    Ich wüsste auch nicht, warum man sonst so riesige Log-Periodic-Antennen braucht.
    Übrigens, schon mit 100mW effektiver Strahlungsleistung kann man bei halbwegs günstigen Bedingungen QSOs über mehrere 100km fahren. Das entspricht einem Wirkungsgrad von 1% bei 10W Sendeleistung.
    73, Horst


  • Hallo Tom,
    bei mir sieht es so aus wie bei OM Bernd DC5LN (siehe Bild), nur das mein Anschlußkasten quadratisch ist. Es sind 2 Glimmer Cs einbaut, die zusammen ein 1nF haben. Glimmer-Cs sind auch auf UHF für HF geeignet. Wenn man sich die Kerne ansieht, sind diese dunkelgrau, rau und haben eine silbrige Spränkellung. Die Größe könnte FR114 -* sein und das Material sieht so aus, wie die Kerne von Pollin, die größer sind und die ich als MWSP einsetze. Die Kerne sind leider ausverkauft.

  • Das Thema interessiert mich auch schon lange, seit ich die ersten Abhandlungen auf der DL4KCJ-Seite darüber gelesen habe.


    Nur eines kapiere ich im erstgenannten DL4KCJ-Link nicht. Wie funktioniert diese Antenne ? :D


    Sieht für mich doch (schon alleine von den Abmessungen) wie eine Magnetloop aus, nur daß der serielle Drehko fehlt und somit keine einzelne Resonanz erzielt wird. Wie kann ein in sich geschlossener Loopring auf einem Hammerbereich von 3 - 30 MHz immer gleich gut funktionieren bzw. ein stabiles SWR ergeben ? Das hat sich mir bis heute noch nicht logisch erschlossen.


    Von der Ringkerneinkopplung bei Magnetloops betrachtet müsste doch auch das Windungsverhältnis anders sein, also an der TRX-(Einkoppel-)Seite mehr Windungen als auf der Loopseite. Es gibt eine QRP-Magnetloop eines Engländers, der mit 20:5 Windungen arbeitet. Fünf in Verlängerung des Loopkreises und zwanzig auf der TRX-Primärseite. Weil der Strahlungswiderstand der Loop an dieser Stelle typischerweise sehr viel geringer ist als die 50 Ohm des TRX, daher die Abtransformation.


    Doch die Bensch-Breitband-Loops hauen mir mein angelesenes Magnetloopwissen total über den Haufen...hi... :D


    vy 73,
    Jochen

  • Zitat

    Original von DG2IAQ
    Das Thema interessiert mich auch schon lange, seit ich die ersten Abhandlungen auf der DL4KCJ-Seite darüber gelesen habe.


    Tja, Jochen, genauso ging es mir auch. Irgendwo läßt sich die Physik ja doch nicht überlisten.
    Allerdings finde ich es klasse, wie schnell die QRP Gemeinde hier in die Diskussion eingestiegen ist und versucht, das "Rätsel" zu lüften! :)

    vy 73 de Andreas, DC3AFA

  • Am Sonnabend ist DL4KCJ in Dortmund auf dem Flohmarkt. (Steht auf seiner Webseite) Wer fährt hin, läst es sich erklären und berichtet dann hier?


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Jochen und alle anderen...
    grundsätzlich strahlt jeder stromdurchflossene Leiter und baut ein elektrisches Feld auf,
    auch eine kleine Loop... die "tolle Anpassung" bei der Breitbandloop entsteht durch das viele Ferriteisen in den zahlreichen Ringkernen.. die Größe der Loop dürfte nur einen sehr geringen Anteil an der Anpassung haben.. dieses kann man auch sehr schön an den vielen von DL4KCJ beschriebenen Varianten erkennen.. egal welche Loopgröße er verwendet.. immer eine tolle Anpassung.. könnte man vermutlich sehr schnell auflösen in dem man mehrere Ringkerne über einen geschlossenen Leiter schiebt und dann das SWR feststellt..
    aber ich will hier nichts vorweg nehmen und gern mal echte Ausbreitungsversuch in Form gelungener QSO,s zu machen.
    Die FITNEC Diagramme kann man mit MMANA genauso erzeugen, haben aber auch da keine Aussagekraft, da die Verluste in der Anpassung nicht erfasst sind.. der sehr!!!!! niedrige Widerstand kommt aber dabei sehr schön heraus... deutlich unter 1 Ohm
    bei den niedrigen Frequenzen, d.h. wenn man dann auf 50 Ohm kommen will muß man eine Transformation zaubern, die es leider nicht verlustarm gibt.
    73 Uwe DJ9XG