Lötspitze nimmt kein Lot mehr an

  • Hallo,


    Ich hoffe das ist der Richtige Bereich. Wenn nicht bitte verschieben.


    Meine Lötspitze meiner ToolCraft Lötstation ST-80A ist ganz Schwartz und nimmt das Lot nicht mehr an. Giebt es eine möglichkeit diese wieder zu Regenerieren oder hat sie das Zeitliche gesegnet?
    Mit welchen Temperaturen und Lötzinn arbeitet ihr bei Kabellötungen(N-Stecker oder PL, NF-Kabel-Stecker)?


    73 de Marco,DO7NE

    73 de Marco, DO7NE

  • Hallo Marco,


    das Problem mit der passivierten Lötspitze hatte ich früher auch hin und wieder.
    Insbesondere dann, wenn ich den Lötkolben zum Bearbeiten von Kunststoff "benutzt" habe. :)
    Eine andere Ursache kann sein, dass die am nassen Schwamm gereinigte Lötspitze längere Zeit bei Löttemperatur im Halter der Lötstation vor sich hin "oxidiert".


    Der übliche Lötvorgang sollte so aussehen (zumindest bei längeren Pausen zwischen den Lötvorgängen):
    -Lötkolbe aus dem Halter nehmen
    -ggf. Spitze am Schwamm reinigen
    -dann löten
    -danach den Lötkolben mit noch zinnbenetzter Spitze wieder in den Halter stecken


    Dann sollte es eigendlich keine passivierten Spitzen mehr geben.


    Es gibt im Sortiment der Elektronikhändler sog. "Lötpitzenreiniger und Verzinner" zu kaufen (in kleine Blechdosen, Preis zwischen7€ und 13€ ). Wenn man die aufgeheizte Lötspitze damit behandelt ist üblicherweise wieder wie neu.
    Allerdings sollte man die dabei entstehenden Dämpfe nicht einatmen!


    Zum Thema Löttemperatur:
    Wichtig für ein gutes Lötergebnis ist die Temperatur der Lötstelle beim Lötvorgang welche nichts zwangsläufig auch der an der Lötstation eingestellten Tempertur entsprechen muss (insbesondere z.B. bei großen Masseflächen). Wichtig ist, dass das Lot heiß genug wird um richtig fließen zu können und z.B. in durchkontaktierte Bohrungen hineinläuft. Genau an diesem "Durchstieg" wird in der Elektronikindustrie die Qualität von Lötstellen bewertet.
    Ich habe meine Lötstation immer auf hohe Temperaturen eingestellt (>420° bis max.) und löte dafür dann lieber schnell, egal ob ich Stecker oder SMD-Bauteile löte. Bislang hatte ich dabei keine Ausfälle zu beklagen.


    Die teilweise von den Bauteilhersteller spezifizierten Temperaturverläufe sind für uns Hobbybastler eh nicht realisierbar (wer hat schon eine Kondensationslötanlage im Bastelkeller stehen?).


    73 de Dirk, dk2dh

  • Zitat

    Original von DK2DH
    Es gibt im Sortiment der Elektronikhändler sog. "Lötpitzenreiniger und Verzinner" zu kaufen (in kleine Blechdosen, Preis zwischen7€ und 13€ ). Wenn man die aufgeheizte Lötspitze damit behandelt ist üblicherweise wieder wie neu.
    Allerdings sollte man die dabei entstehenden Dämpfe nicht einatmen!


    Dazu habe ich auch noch einen Tipp: Wenn der Lötkolben zu heiß ist, funktioniert der Lötspitzenreiniger nicht mehr.


    73 Daniel DM3DA

  • Hallo,


    Danke für die Tips da werd ich mich mal morgen zum großen blauen C aufmachen und solch einen Lötspitzenreiniger kaufen.
    Meine Lötprozeduren sehen meist folgendermasen aus. Lötstation einschalten und erst mal ein Käffchen :) Nach einiger zeit wird das Lötobjekt zb. Mikrofonstecker und Kabel vorbereitet und losgehts. Zwischendurch bleibt der Lötkolben bei voller Power in der Lötstation. Nach dem Ende der Lötarbeiten mach ich die Lötspitze mit dem Schwamm sauber und entferne das noch anhaftende Lötzinn. Wobei ich das auch zwischendurch mache.


    Daniel DM3DA,
    Wie warm oder Heis darf die Lötspitze denn sein? Handwarm oder doch ne ecke Heiser?


    73 de Marco,DO7NE

    73 de Marco, DO7NE


  • Genau das ist der Fehler, Marco.
    Die Lötspitze wird durch den Überzug aus Zinn geschützt. Unmittelbar vor einem Lötvorgang wird die Spitze asm feuchten Schwamm abgewischt, nach dem Löten bleibt das restliche Zinn unbedingt auf der Spitze.


    Meine Stationen laufen alle auf 400 Grad, wenn ich mit den Prototypen beschäftigt bin dann durchaus auch mal 12 Stunden und mehr an einem Stück.


    Hinweis zu den Lötspitzenreinigern: Nach meiner Erfahrung heisst es hier: Wenn einmal, dann immer. Die Lötspitzen werden "süchtig " nach dem Zeugs. Wenn man einmal damit angefangen hat scheinen die Spitzen sich so zu modifizieren, dass es ohne nicht mehr geht. Ich bin wieder davon weg.


    Und zum Schluß: Nicht vergessen, Lötspitzen sind Verbrauchsmaterial!!!!

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo.......was nirgends erwähnt wird...destiliertes Wasser für den Schwamm verwenden!Normales Wasser hat zuviel Kalk und das ist für die Spitze auch nicht gut.
    Ich habe es mir abgewöhnt den Schwamm naß zu machen...es geht ohne viel besser.
    Lörtemperatur 400-450 Grad für Blei und bleifrei.Zum Reinigen der Spitze habe ich sowas wie "Putzwolle" die richtige Bezeichnung weiss ich nicht...2 mal die Spitze reingestochen und es geht wieder richtig.Für die Unterschiedlichen Lötarbeiten(Blei/bleifrei) sind GRUNDSÄTZLICH 2 getrente Spitzen zu verwenden...1 Mal das falsche Lot dran und schon ist die Spitze für immer versaut!!!!!!!!!


    so das wars ganz schnell aus der (nicht Amateur)Praxis.


    CU Siggi

    Ich bin die Signatur! :P

    Einmal editiert, zuletzt von Siggi ()

  • Zitat

    Original von Siggi
    Hallo.......was nirgends erwähnt wird...destiliertes Wasser für den Schwamm verwenden!Normales Wasser hat zuviel Kalk und das ist für die Spitze auch nicht gut.
    Ich habe es mir abgewöhnt den Schwamm naß zu machen...es geht ohne viel besser.
    Lörtemperatur 400-450 Grad für Blei und bleifrei.Zum Reinigen der Spitze habe ich sowas wie "Putzwolle" die richtige Bezeichnung weiss ich nicht...2 mal die Spitze reingestochen und es geht wieder richtig.Für die Unterschiedlichen Lötarbeiten(Blei/bleifrei) sind GRUNDSÄTZLICH 2 getrente Spitzen zu verwenden...1 Mal das falsche Lot dran und schon ist die Spitze für immer versaut!!!!!!!!!


    so das wars ganz schnell aus der (nicht Amateur)Praxis.


    CU Siggi


    Dest. Wasser, Putzwolle, 400-450 Grad, getrennte Spitzen... wir sind uns einig.


    Nur bei dem trockenen Schwamm nicht. Zitat aus der Ersa Betriebsanleitung:" Niemals die Lötkolbenspitze am trockenen Schwamm abwischen, dadurch wird die Lötspitze dauerhaft inhibiert"
    Das Wasser übt einen mechanischen Effekt aus: Bei 400 Grad verdampft es ziemlich heftig und sprengt dabei eventuell vorhandene Schöacken vpn der Spitze. Stellt euch das in etwas so vor, wie bei einem Kercher Dampfreiniger :D

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Zitat

    Original von DO7NE
    Daniel DM3DA,
    Wie warm oder Heis darf die Lötspitze denn sein? Handwarm oder doch ne ecke Heiser?


    Hallo Marco,


    ich habe eine kleine Dose Lötspitzenreiniger & -verzinner. Die genaue Bezeichnung und den Hersteller kann ich leider nicht nennen, weil das Etikett abgefallen ist. Diesen Reiniger verwende ich sehr selten und nur, wenn unbedingt nötig.


    Einmal habe ich es nicht geschafft, eine neue Spitze zu verzinnen. Der Lötspitzenreiniger machte alles nur noch schlimmer. Die Lötspitze wurde schwarz und nahm überhaupt keinen Zinn mehr an. Bis ich auf den Trichter kam, dass der Reiniger bei den Temperaturen nicht funktioniert, bei denen ich normalerweise löte (375 - 400 °C). Mit 300 °C funktioniert der Reiniger tadellos. Das ist möglicherweise von Produkt zu Produkt unterschiedlich.


    Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es auch Kupferlackdraht CuL, die sich hervorragend verzinnen lässt, wenn die Temperatur stimmt. Wenn der Lötkolben und der Zinntropfen zu heiß sind, lässt sich der Lack nicht abbrennen. Das wurde hier im Forum irgendwo diskutiert. Leider finde ich den Thread nicht mehr.


    73 Daniel DM3DA

  • Hallo zusammen,


    seit wir im QRL kleine Behälter mit Topfkratzern haben, benutzt kaum noch jemand


    die Schwämme, da die Spitzen so, trocken abgestreift, Lötzinn deutlich besser


    annehmen!


    Gruss


    Peter/DL3PB

  • Hallo zusammen,


    Während in diesem Thread
    Leiterplatten mit Fittinglötpaste verzinnen?


    diskutiert wurde, ob Rosol Fitting Lötpaste zum verzinnen geeignet ist, was ich nach probieren nicht empfehlen kann (das Zinn lässt sich so nach 4-6 Monaten gar nicht mehr gut löten)
    hat Norby damit seine Lötspitzen regeneriert und ist recht zufrieden
    Zitat Norby:

    Zitat

    das einzigste Positive an dem Fittingslot ist, das ich meine Sammlung von vielen verbrauchten Lötspitzen (ERSA), wieder damit Funktionsfähig bekommen habe, auch dabei sollte man beachten das die Löt--Temperatur um ca.. 30 Grad C Höher zu Regeln ist, aber das "Verliert" sich nach ein paar Stunden, bisher sind meine gesamten so behandelten Lötspitzen UFB Sauber geblieben, selbst nach 1 Woche Dauerbetrieb da ich vergaß die Löter Auszustellen hi... Smile


    aus: dem Kapitel Mechanik...
    http://www.multiforum.se/afu/


    Vielleicht kann er ja seine Erfahrungen hier auch noch einmal mit der Gemeinschaft teilen.
    Ich habe es auch probiert und war auch ganz zufrieden.


    73, eric1
    Edit: Noby zitiert

    4 Mal editiert, zuletzt von eric1 ()

  • Hallo Freunde,


    TNX Eric, ich wollte dazu schon Eher meine Erfahrungen schreiben, ich hatte es leider Vergessen, Sorry hi :)


    Eigentlich hat sich nichts weiteres mehr dazu ergeben, außer das ich eine Spitze mit dem Schleifstein "Nadelspitz" geschliffen hatte um in meinem C628 einen SMD Elko aus zulöten, also nachdem ich die Spitze soweit bearbeitet hatte habe ich dann wieder Fittingslot genommen und bin mit nun Spitzer Lötspitze Gut zurecht gekommen, Anfangs hatte ich 400°C eingestellt wodurch dann die Lötspitze nach 30min anfing zu "Koken", nach Änderung und erneutem beschichten der Lötspitze Arbeitet die Spitze nun mit 360°C wie Neu seit 3 Monaten, ab und zu mal mit einem Seiden Läppchen abgewischt zum Schluss der Lötarbeit, erneut mit Lötzinn benetzt wird dann die Spitze gelagert...


    Zusammenfassend:


    Der Tip mit dem Rahsol Fittungslot zum verzinnen vom PCB´s kam aus dem I-NET, ich hatte das sofort Ausprobiert und eine Platine damit verzinnt und SOFORT Bestückt, nach 6 Monaten musste ich einen Defekten Transistor erneuern und stellte dann fest, das das nur mit Schwierigkeiten ging, im gegensätzlich zu meinen Alten Lötspitzen habe ich dann meine 1te Meinung dazu Revidiert und benutze das Fittingslot nur noch für die Lötspitzen, seitdem "Versilbere ich wieder meine HomeMade PCB´s mit Drewanz Anreibe Silber :) Mit dem Fittingslot werde ich wohl noch 50 Jahre auskommen hi :)


    Bis denn einen guten Start in die neue Woche mit vy 72/73s de Norby aus Belecke :)

    Vy 72/73s de Norby aus Belecke


    VFDB Z92
    DL-QRP-AG #209
    G-QRP # 12593
    AGAF #2086
    AGCW #3491
    EPC #1619 GM01