ZM-4 mit Rauschbrücke abstimmen?

  • Hallo


    2 Problemchen habe ich mit meiner ZM-4:


    Das Aufspüren des Anpasspunkts ist bei neuen (nie zuvor verwendeten) Antennenkonstruktionen manchmal sehr schwierig. Im Sonnenlicht ist die LED oft nur schwer zu sehen (habe sie mit einem Röhrchen etwas ins Gerät hinein versetzt).


    Ein langwieriger Abstimmvorgang raubt kostbare Akkuenergie und erhitzt die Endstufe meines ATS-3 unnötig.


    Auf einem Flohmarkt fand ich kürzlich eine Rauschbrücke von Palomar. Hat jemand Erfahrungen damit gemacht, einen QRP-Tuner statt mit Sendeleistung mit einer Rauschbrücke abzustimmen?


    73, Markus

  • Hallo Markus, hallo QRPer,


    ich teste mir unbekannte KW-Antennen erst einmal mit meinem NWT. Hier kann ich quasi unbegrenzt lange die beste Einstellung am ZM-4 suchen und sehe sehr schön, wie die "Resonanzkurve" beim Verstellen des ZM-4 über den gewählten Frequenzbereich wandert. Auch ist die "Sendeleistung" des NWT sehr gering, so dass geringst mögliche Störungen auftreten. Allerdings kann man auf diese Weise nicht die realen Sendebedingungen bei Leistung, wie z.B. Erwärmung, untersuchen. Für die Beurteilung der unbekannten Antenne ist dieser Weg m.E. recht praktisch. Mit der Rauschmessbrücke müßte es eigentlich auch gehen. Das habe ich aber noch nicht probiert.

    Tschüss von Michael, DL6ABB


    DOK: H73


    DL-QRP-AG #: 420
    G-QRP #: 11472
    AGCW #: 2994
    RTC #: 264


  • Zu der Palomar Rauschbrück kann ich nichts sagen, aber vielleicht zur Abstimmpraxis: Ich stimme grundsätzlich erst bei Empfang auf bestes Signal ab:


    Alle Schalter in Mittenstellung. Senderseitiger Drehko in groben Stufen von 25 Grad, Parallel Drehko bei jeder Stufe einmal durch.
    Liegt die größte Signalstärke bei eingefahrenem Drehko, Kippschalter auf die nächst höhere Kapazität, erreicht man kein richtiges Maximum, Auskopplung umschalten.


    Nun auf TUNE schalten


    Beim Signal Maximum nun den senderseitigen Drehko einen deutlichen Tick über das Maximum hinaus, mit dem Parallel Drehko nachdrehen. nach 1-3 mal ist die beste Einstellung erreicht.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Markus
    eine Rauschbrücke ist doch eine geniale Sache. Du kannst mit minimalem Aufwand vektoriell messen.
    Das einzige Problem ist den Sender nicht aufzutasten. Sonst geht das gute Stück in den Himmel.
    Der Antennenkoppler dient ja dazu dass der Transiver richtig angepasst ist (50 Ohm). Also Brücke auf 50 + j0 einstellen und mit dem Koppler auf minimales Rauschen einstellen. Du kannst die Antenne auch direkt über ein Kabel messen. Nur ist zu berücksichtigen wenn die Kabellänge nicht Lambda / 2 ist dass das Kabel transformiert. Das lässt sich aber recht einfach z. B. mit TLW umrechnen.


    73 Robert

    Der Strom hat immer recht!!!!!

  • Hallo Michael, Gerhard, Peter, Uwe und Robert


    Ein grosses Dankeschön für alle Hinweise. Speziell interessant für mich sind:


    (1) Gerhards Link zum ATUB-29 von DK9NL mit Schutzschaltung gegen versehentliches Aktivieren des TX. So kann man die Rauschbrücke als fixen Bestandteil in die QRP-Station integrieren und das Umstecken entfällt.


    (2) Peters Algorithmus zur Abstimmung der ZM-4. Sowas hat mir immer gefehlt. Unsystematisches Probieren führte bisher nicht immer zum Erfolg. Der Stress durch den TX-Dauerton verleitete zu hastigem Abstimmen und dementsprechendem Ergebnis...


    Nachtrag:


    Machte einige Versuche mit der Rauschbrücke, aber in Verbindung mit der ZM-4 und dem ATS-3B scheint mir die Methode nicht optimal. 2 Gründe:
    1) Das Rauschminimum ist derart scharf, dass man meist darüber hinweg dreht.
    2) Beim ATS-3B kann die AGC nicht abgeschaltet werden.


    Mit Peters Abstimm-Algorithmus dagegen (sh. Beilage) gelingt das Abstimmen auf RX Rauschmaximum sehr gut. Das nachfolgende Abstimmen im Sendebetrieb dauert dann nur noch wenige Sekunden. Super!


    73, Markus