Aktivantenne mit Röhre

    Hallo,


    nachdem ich in meinem regelmäßigen Auswärts-QRL meinen Nathan-80m-Empfänger aufgestellt hatte, fehlte mir noch eine gescheite Antenne. Außenantenne ist nicht möglich, daher auch nur ein RX.


    Bei der Suche nach einer passenden Schaltung stieß ich auf diese hier:


    http://darc-f35.ido-consult.de…lobaltuners/Schaltung.jpg


    Es gibt noch eine andere Schaltung für eine Aktivantenne mit Röhren, aber die ist m.E. zu kompliziert. Es gibt - außer der Lust, mit Röhren zu bauen - keinen Grund, diese Schaltung einer Lösung mit Halbleitern vorzuziehen.


    Ganz anders hier: Hier macht die Einfachheit der Schaltung den Charme aus.


    Eine solche Antenne wurd bis vor kurzem bei dem Internet-RX auf dem Böllstein verwendet. So ganz verkehrt kann sie also nicht sein.
    http://darc-f35.ido-consult.de/globaltuners.htm


    Ich habe die Schaltung exakt so aufgebaut, nur ohne die Fernspeiseweiche. Sie wird als Indoor-Antenne betrieben, 1m Teleskopantenne,.und spielt gar nicht schlecht. Jedenfalls besser als Garnix.


    Die Röhre scheint erstaunlicherweise unkritisch zu sein. Statt der hier vorgesehenen ECC81 konnte auch eine ECC83 oder ECC85 verwendet werden, ohne dass ich einen Unterschied bemerkt hätte. Ich habe jetzt erst mal die ECC85 drin gelassen.


    Die Schaltung stammt von DK1MM/sk aus Funk 3/96. Wenn den Artikel jeman hat, wäre ich für Scannen und zusenden sehr dankbar.


    Und wenn jemand Verbesserungsvorschläge hat (ist ja schwer bei so wenig Bauteilen) oder eigene Erfahrungen hat - ich bin gespannt.


    vy73 Horst DO1KHS

    Einmal editiert, zuletzt von DO1KHS ()

    Hallo Horst,
    die vorgestellte Schaltung hat positiven Gitterstrom, der bei 12V Betriebsspannung gerade noch geht. Eine ECC-82 ist bei 12V steil genug, um mit negativer Gittervorspannung ein positives Ergebnis zu bringen. Auf Jogis Röhrenbude findet man diese Schaltung, die bestimmt noch mehr bringt:
    http://www.jogis-roehrenbude.d…vantenne/Aktivantenne.htm


    Nachtrag: die 90V werden aus der 6,3V Heizspannung gewonnen und durch eine 4 fache Spannungsverdoppelung auf etwa 90V hoch gepumpt.

    Vy 72/73 de Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von DC4LO ()

    Hallo DC4LO,


    die von Dir genannte Moppert-Schaltung ist die von mir erwähnte andere, kompliziertere Schaltung. Naja, wirklich kompliziert ist sie ja auch nicht, aber auf jeden Fall sehe ich da dann keinerlei Vorteil gegenüber einer Halbleiterschaltung - außer eben "Zu Wissen, es ist Röhre".


    Bei "meiner" Schaltung habe ich auch schon darüber nachgedacht, eine negative Gittervorspannung anzulegen (Müsste ja mit 'nem entsprechenden Spannungsregler keine Sache sein.). Die Gittervorspannung dürfte auch der Grund sein, warum die gegenüber der ECC81 viel steilere ECC85 das gleiche Ergebnis zeigt.
    Erst aber würde ich gerne mehr darüber wissen, was sich der Entwickler der Schaltung dabei gedacht hat. Und die Betreiber der Anlage auf dem Böllstein haben sich ja auch was dabei gedacht.


    Eigentlich reicht es mir schon, dass die Antenne mit einem vernünftigen Signal-/Rauschabstand funtktioniert. Und das tut sie. Wenn ich mir Gedanken darüber mache, ob man da noch was verbessern kann, dann natürlich in der Hauptsache aus Neugier.


    vy73 Horst

    Einmal editiert, zuletzt von DO1KHS ()


    Hallo Horst,
    in diesem Fall kommt die positive Leitung vom G1 ab und 100K nach Masse. Durch den fließenden Strom der Kathode ergibt sich dann die -Gitterspannung. Diese komische Schaltung gab es in den 60ger Jahren nicht.


    Nachtrag: beachte die Vorkreise mit Abstimmung, da wird die Einfachlösung glatt verlieren!

    Vy 72/73 de Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von DC4LO ()

    Hallo,


    interessante Schaltung, aber leider ohne Spannungsverstärkung, da eine Kathodenfolgerschaltung nur eine Leistungsverstärkung hat. Die Schaltung funktioniert hier als Impedanzwandler ( hoher Ri, niedriger Ra). Ideal wäre die Verwendung der ECC86, die speziell für 12 V Betriebsspannung gebaut wurde. Sie ist noch käuflich erhältlich, allerdings haben Exoten ihren Preis.


    73 de Gerd, DM2CDB

    Super Erklärung für die Anwendung gerade dieser Schaltung: "Weil sie überschaubar ist". Da kommt eine Röhre zum Einsatz, deren Eingangswiderstand auf 15k verringert wird. Es erschließt sich mir nicht, warum man die Schaltung nicht mit JFETs aufbaut.


    73

    Zitat

    Original von DF6AP
    Super Erklärung für die Anwendung gerade dieser Schaltung: "Weil sie überschaubar ist". Da kommt eine Röhre zum Einsatz, deren Eingangswiderstand auf 15k verringert wird. Es erschließt sich mir nicht, warum man die Schaltung nicht mit JFETs aufbaut.


    73


    Moin OM DF6AP ohne Name,
    ein JFet macht bei einer Summenspannung von 10V schlapp. Diese komische Schaltung kann das durchaus übertreffen.

    Vy 72/73 de Gerhard

    Hallo Gerhard,


    mit 12 V Anodenspannung kannst Du keine 10 V HF verarbeiten, zumal Du auch noch einen Spannungsabfall am Kathodenwiderstand hast. Mit der 90 V Version sieht die Welt schon besser aus. FETs können max. Spannungen im mV Bereich ohne Verzerrungen verarbeiten. Der genaue Wert hängt wie immer von der konkreten Dimensionierung ab.


    73 de Gerd, DM2CDB