Experimentieren mit der DDS AD9912

  • Hallo Experimenter!


    Nun ist schon eine Weile vergangen und viele Möglichkeiten zur SYSCLK-Erzeugung für den AD9912 (oder anderen DDS) sind ersonnnen, getestet und Praxis erprobt.


    Idealerweise 1 GHz, aber auch irgendeine Frequenz zwischen 500 MHz - 1.1 GHz ist interessant.


    Was könnt Ihr empfehlen? Dioden-Multiplier nach Wenzel, Aussieben der Oberwellen, Verdopplung mit Transistor, ....günstigen Fertigoszillator entdeckt?


    Was verwendet Ihr für Euer DDS Modul für die SYSCLK Erzeugung?


    Bisher habe ich (nur zu Testzwecken!) einen SAW Oszillator verwendet. Nun soll was Besseres dran, da der Einsatz als LO geplant ist.


    Beste Grüße
    Christian


    P.S.: Die tolle Schaltung (modifizierter Driscoll Oscillator) von Norbert, DL1SNG und Wulf-Gerd, DL1FAC kenne ich natürlich.

    73 de Chris, OE3HBW

    Einmal editiert, zuletzt von chirt ()

  • Hallo, Christian,


    Zitat

    Original von chirt
    Was könnt Ihr empfehlen? Dioden-Multiplier nach Wenzel, Aussieben der Oberwellen, Verdopplung mit Transistor, ....günstigen Fertigoszillator entdeckt?.


    sieh Dir auch die VCSO's für 500MHz und 1GHz von Crystek an. Nicht gerade als günstiges Angebot zu bezeichnen, €50,- bzw. €90,-, doch mit sehr schönen Daten bezüglich Phasenrauschen. 116dBc/1kHz, 138dBc/10kHz und >-160dBc weitab für die 500MHz Version. Der 1GHz Oszillator ist 6dB schlechter bei 1kHz, nicht aber bei größeren Frequenzabständen. Müsste halt noch an einer genauen Referenz angebunden werden und die 500MHz z.B. verdoppelt werden. Beide sind bei Digikey (de.digikey.com) zu bekommen.


    http://search.digikey.com/scri…ton&KeyWords=vcso&x=0&y=0


    http://www.crystekcrystals.com…s/vcxo/CVCSO-914-1000.pdf


    http://media.digikey.com/pdf/D…s/Crystek/CVS575S-500.pdf

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo Christian/Eric,


    ... alt aber gut:


    http://www.axtal.com/data/publ/96mhz.pdf


    den P8000 gibts nicht mehr, erstzten durch BFxxx / J310 (?) oder zwei parallel (?!) davon. Ist ggf. rauschärmer als bipolar, evtl. sind kleine Umdimensionierung(en) an der Schlaltung erforderlich.


    Für die Schaltung im FA war ich auf der Verteilerliste für den Entwurf des Oszillators. Fets wurden vom Verlag von vorne herein ausgeschlossen, wegen der Streuung der Parameter und damit Problemen mit der Nachbausicherheit.


    OM Neubig ist aber eine Kapazität für Oszillatoren, daher sein Driscoll mit Fets, mit vernünftigen Quarzen ist das bestimmt, auch heute noch, eine tolle Sache. ...


    73 de Günter
    dl5sdc


    P.S.: Für den Thermostaten kann ich mit eine Schaltung, wie Sie im PicAStar Transceiver verwendet wird vorstellen. Mal Google fragen? Bei nix gefunden und Interesse bitte melden.

    3 Mal editiert, zuletzt von dl5sdc ()

  • Hallo


    Danke für Eure Hinweise und Berichte!


    ...und ich dachte es ist so ruhig weil Ihr schon fertig seid und keine Rede mehr darüber verlieren braucht ;)


    Reinhold: Tja da wären wir wieder bei den SAW Oszillatoren. Sicher am einfachsten, aber teuer und dem Nachteil von nur +100/-150 ppm Temperaturstabil.


    @Eric:
    Ja den NE68819 Oszillator habe ich mir auch näher angeschaut.
    Bezüglich OCXO noch ein paar Links - falls noch nicht bekannt:


    G8ACE mk2 OCXO
    http://www.microwaves.dsl.pipex.com/
    http://www.microwaves.dsl.pipex.com/mk2/mk2.pdf
    http://millimeterwave.free.fr/Chapitre_1_OCXO_G8ACE_cj.pdf


    DF9LN OCXO
    http://www.dl6nci.de/ocxo.htm


    HP OCXOs (incl. Schaltpläne)
    http://millimeterwave.free.fr/OCXOHP_F.htm


    Die vergleichende Messung ist recht interessant und ich wäre froh einen Oszillator mit dieser Qualität hinzubringen. Dennoch finde ich es bemerkenswert, dass der Anstieg unter 1 kHz Offset derart steil ist (gerade die NE68819 sollten ja ein sehr geringes 1/f Rauschen haben). Anderseits ist die Kurve ab 100 kHz bemerkenswert flach. Woran kann dieses andere Verhalten gegenüber dem Originalspektrum liegen?


    Solltet Ihr zu einer halbwegs nachbausicheren Oszillator + Vervielfacher Lösung kommen, bitte denkt an mich, ich bin daran hochinteressiert.


    Ich wäre auch interessiert wenn es wieder zu einer gemeinsamen Bestellung von zum Beispiel


    NE68819
    500 MHz Helixfilter (480 MHz habe ich genug, ev. kann jemand tauschen)
    TC1-1-13M


    kommen würde.


    Inzwischen experimentiere ich auf eher niedrigem Niveau weiter; aber der Weg ist das Ziel und mein 150 MHz Oszi möchte auch gebraucht werden (einen Spektrumanalysator habe ich leider nicht zur verfügung).


    Im Anhang lege ich noch eine interessante Diskussion über den Driscoll/Bartram Oszillator bei.


    Beste Grüße
    Christian

  • Hallo Leute,


    auf Seite 19 des AD9912 datasheets steht:


    "It is important to note that when bypassing the system clock PLL, the
    LOOP_FILTER pin (Pin31) should be pulled down to the analog ground with a 1
    kOhm resistor".


    Beim PAD2 des AD99112 Moduls ist der erste "Pin" mit Loop_Filter bezeichnet.
    Ich würde diesen Anschluß nun über 1 kOhm auf GND legen.


    Habt ihr das auch gemacht?


    73, Chris

    73 de Chris, OE3HBW


  • Hallo Forumfreunde


    Für den DDS 9912 wird ja ein 1 GHz-Takt gebraucht, sofern man nicht übertakten möchte und die früher schon beschriebene 1200MHz-Lösung benutzt. Ein Filter für 1 GHz nach der letzten Vervielfachung ist dann notwendig, die Realisierungsmöglichkeiten vielfältig. In der Regel wird man Stripline-Strukturen wählen, aber es geht auch anders.


    Aus der GSM-Technik gibt es bei einschlägigen Bastler-Händlern mehrkreisige Keramikfilter für Frequenzen um 950MHz, für den Amateurfunker eher uninteressant, aber diese koaxialen Keramikfilter haben eine sehr hohe Güte, was sie wieder für mich interessant gemacht hat.


    Das Problem ist die Frequenz! Da es sich um Viertelwellenresonatoren handelt, sollten die sich ebensoleicht abgleichen lassen, wie ein Stub aus Koaxkabel an einer Antenne - nämlich durch verkürzen.


    Ich habe recht erfolgreiche Versuche mit einem dünnen 1,25mm Diamantfrässtift gemacht. Dabei wird von der "offenen" Seite des Filters her der Innenleiter (also die aufgalvanisierte Kupferschicht) vorsichtig durch abschleifen verkürzt. Für den Grobschliff habe ich ein Proxxon-Tool (andere gehen sicher auch :D ) benutzt, für die letzten MHz den Schleifstift dann per Hand gedreht. Alles natürlich unter Sichtkontrolle mit dem DG8SAQ-VNWA.



    Zunächst versuchte ich mich an einem 2-kreisigen Filter, was nach einigen Fehlversuchen aber ganz gut einzustellen ging. (erstes Bild)


    Dann habe ich mich an ein 3-kreisiges Filter gewagt - das ist jedoch eine äußerst diffizile Angelegenheit, denn es geht nicht um zehntel Millimeter, sondern eher um hundertstel. Außerdem verändert man mit dem Verkürzen des Innenleiters nicht nur die Frequenz sondern leider auch die Kopplung der Kreise untereinander. Wichtig ist, alle 3 Kreise möglichst gleichförmig zu bearbeiten, keinesfalls jeden Kreis "für sich" abzustimmen versuchen, das ging schon bei Spulenfiltern nicht :( .


    Leicht passiert es dann, daß etwas zuviel abgetragen wurde, aber mit einem Cu-Ag-Draht, der straff in das Filterloch passt, kann man das wieder korrigieren und auf diese Art auch einen Feinabgleich bewerkstelligen. (Bild Feinjusierung)


    73, Andreas, DH7AZ


    Legende zu den Bildern:


    959MHz-2-kreisfilter: ist ein 2-kreisiges Keramikfilter vor und nach dem Abschleifen


    Aufbau: klar, mein Aufbau, es empfiehlt sich, kleine Cu-Fähnchen an die Filtermasse zu löten und nur damit auf der Platine aufzulöten - damit bewahrt man sich die Chance, alles wieder in einem Stück herunterzubekommen. Das Cu-Blech "obenrum" dient der Abschirmung der ANschlüsse.


    Feinjustierung: Mit eingeschobenen dicken Drahtstücken kann die Frequenz ein paar MHz nach unten korrigiert werden


    959MHz-3kreis-original: ist das unbearbeitete Filter im Frequenzbereich von 500 bis 1200 MHz


    959MHz-3kreis-auf-1GHz. ist nun das fertig bearbeitete und abgeglichene Filter im Frequenzbereich 800-1200MHz. Einfügedämpfung und Anpassung haben sich nur geringfügig verändert.