Je mehr Windungen, desto geringer der Al-Wert von Ringkernen??

  • Hallo Funkfreunde!



    Ich hoffe, das Thema ist theoretisch genug für dieses Theorie-Unterforum. ;)


    Also: Ich bin ja nun seit einigen Monaten dabei, auch Grundlagen noch besser zu verstehen, und Bastelerfolge weniger dem Zufall zu überlassen. Nun habe ich mir vor ein paar Wochen einen langgehegten Wunsch erfüllt, einen Frequenzmesser erworben, und heute dafür einen Oszillator zusammen gelötet. Dort arbeitet ein 2N3904 in Kollektorschaltung mit kapazitivem Spannungsteiler zwischen Emitter und Basis aus 2x1500pF, folgend eine Pufferstufe mit BF981.


    Wo ich damit hin möchte, ist genügend genaue (+-10%) Bestimmung von INDUKTIVITÄTEN in Zusammenarbeit des Oszillators mit dem Frequenzmesser nach der bekannten Formel
    25330 : C (pf) : QRG (MHz) = L (uH)


    Habe jetzt ein paar Dutzend Induktivitäten gemessen und berechnet. Dabei waren auch Festinduktivitäten mit Wertaufdruck, Die nach dieser Methode bestimmten Induktivitäten sind derzeit von ein paar % bis zu 50% höher als der Aufdruck, was mich noch nicht wirklich zufrieden stellt.


    Besonders aufgefallen ist mir folgender Effekt: Je mehr Windungen ich auf einen Ringkern wickele, desto geringer wird der berechnete Al-Wert! Die Induktivität steigt schon mit steigender Windungszahl, aber nicht in dem Maße, wie die Berechnung es vermuten liesse.Liegt dem eine Gesetzmässigkeit zu Grunde, oder hast Du eine Idee, was dort vor sich geht?


    Danke für die Hilfe
    und einen guten Start in die Woche
    wünscht
    Dennis, DL6NVC aus Berlin



    PS: Natürlich kenn ich den Spruch, wer misst, misst Mist. :)




    y

  • Hallo Denis.
    Der AL Wert aller Kerne die nicht aus Luft sind ist auch abhängig von der Sättigung.
    Je mehr windungen du aus einen Kern wickelst desto höher wird die Indukdivität ja aber bei gleichen Strom auch der magnetische Fluß. Wenn du nun die Flußdichte erhöst gerät das Kernmaterial in die Sättigung und somit wird der AL-wert kleiner.
    Bei Wikipedia ist das anschaulich erklärt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hysterese_(Physik)
    Der Vorteil der Ringkerne ist das sie ein minimales Streufeld haben und je nach Material ordendliche Magnetische-Feldstärken auch bei Großen Ummagnetisierungsgeschwindigkeiten ertragen.
    Aber wie so oft im Leben gilt auch hier L ~ n²*Al bis zu einer bestimmten magnetischen Flußdichte und dann wird Al immer kleiner. In Schaltnetzteilen wird der Grenzwert sehr weit ausgenutzt und in der Nachrichtentechnik sollte man bei spulen die (analoge) Signale sauber übertragen sollen im linearen ansteigenden bereich der magnetisierung bleiben.
    In deinem Fall des Ausmessens veringere den Strom durch die Spulen (Ausgangsspannung des Generators) und du wirst sehen das bei kliner magnetisierung der Al-wert wieder normal wird. H ~ I*n


    Herzliche Grüße und fröhliches experimentieren
    Daniel Nottarp

  • Hallo Daniel!


    Danke für die interessante Antwort und Idee!
    Auf jeden Fall hab ich schon was dazu gelernt :)


    Allerdings glaub ich nicht, dass diese Kern-Sättigung die Erklärung des fragwürdigen Phänomens ist. Weisst Du, der verwendete Oszillator läuft in ähnlicher Dimensionierung als VFO in Empfängern. Insgesamt fliessen durch den 2N3904 Oszillator-Transistor 3,1mA Kollektor- wie Emitterstrom bei Ub=6V. Das macht 18,6 Milli-Watt "Input" in die Schaltung, von denen der allergrösste Teil im Ub-Entkopplungswiderstand (220 Ohm) und im Emitterwiderstand (680Ohm) verheizt werden. Nur ein kleiner, vermutlich unproblematisch hoher, Teil dieser Leistung gerät in den Test-Schwingkreis.


    Mir ist diese Induktivitäts- und Al-Wert Bestimmung echt wichtig und Ich mach jetzt noch mal eine systematischere Messreihe. Meld mich dann noch mal. Bin schon gespannt auf weitere Ideen.


    Liebe Grüsse
    Dennis DL6NVC

  • Hallo Dennis,


    vielleicht siehst Du ja die Kapazitaet zwischen den Windungen des Drahts? Je mehr Windungen, desto hoeher die Kapazitaet?


    73 Daniel


    ex-M0ERA, jetzt in Duesseldorf

    Daniel, M0ERA, Oxted, Surrey, UK

  • Hallo Daniel & Funkfreunde !


    Danke für die Antwort.


    Daniel, gute Idee, aber
    Ich habe an parasitäre Kapazitäten schon gedacht und deshalb liegen der zu testenden Spule parallel "ziemlich grosse" 2 mal 1500pF in Serie, plus Transistor- und Schaltkapazitäten. Das macht wohl so 760pf und lässt, so meine Hoffnung, wenige pF unberechenbarer Streu-,Windungs-, u.ä. Kapazitäten nicht ins Gewicht fallen.


    Eine steigende Windungskapazität bei mehr Windungen hätte auch zumindest theoretisch genau den gegenteiligen Effekt als den beobachteten: Die Induktivität müsste mehr zunehmen als rechnerisch. Der beobachtete Effekt ist aber: Die gemessene Induktivität nimmt weniger zu, als sie "sollte".



    Hier noch ein paar systematischere Testergebnisse mit dem Oszillator + Frequenzmesser:
    "bekannter" Ringkern "RIK10" aus "N30", spezifiziert mit 1760nH/Wdg^2


    1 Wdg: keine Funktion
    2 Wdg: keine Funktion
    3 Wdg: 2994khz -> 11,1uH -> Al=1237
    4 Wdg: 1781kHz -> 18,7uH -> Al=1170
    5 Wdg: 1255khz -> 26,5uH -> Al=1062
    6 Wdg: 980khz -> 34,0uH -> Al=945
    7 Wdg: 812khz -> 41,1uH -> Al= 838
    8 Wdg: 713khz -> 46,7uH -> Al=730
    9 Wdg: 642khz -> 51,9uH -> Al=641
    10Wdg: 583khz -> 57,2uH -> Al=572
    11Wdg: 537khz -> 62.1uH -> Al=513


    an der Stelle hatte ich keine Lust mehr ;)


    Sehr auffällig auch, dass noch grössere Induktivitäten noch grössere Fehlmessungen verursachen:


    90 Windungen auf Schalenkern "SKK10" Al=250. Sollten etwa 2000uH haben. Hat diese Spule auch, denn ich verwendete sie und ähnlich bewickelte "Kollegen" bereits für Langwellenexperimente, mit Kapazitäten, die die etwa 2 mH und den Al=250 jederzeit plausibel sein liessen.


    Jetzt hab ich die auch getestet:
    qrg 237,88khz, mit 760pF parallel, macht so 140uH, Al daraus wäre 17,3
    Dieses Ergebnis liegt mehr als 14-fach unter der Realität!


    Weitere Seltsamkeiten:
    Quarz 2000kHz schwingt am Oszillator mit 1999,8khz.
    Quarz 4915,2khz schwingt auf 4914,1khz. Soweit schick.
    und jetzt: 2 Quarze 200khz, schwingen je auf 456,6khz!



    Da ist ja wohl mein heutiges Tagwerk erstmal voll daneben gegangen.
    Aber sicher werd ich mit Eurer Hilfe noch viel draus lernen :)



    Lieben Gruss und Gute Nacht!
    Dennis
    DL6NVC

  • Hallo Denis,
    Beachte bitte auch das Induktionsgesetz.
    In der einfachen Form U=L*di/dt
    Wenn nun der Strom sich schnell ändert (stiegende Frequenz) steigt die Spannung abhängig von der Induktivität.
    Soweit ist die Welt in ordnung wenn die Induktivität nicht abhängig von der Höhe des Stromes ist.
    Bei einer Spule mit einem Kern aus Luft ist das so.
    Dann hast du den Effekt der kapazitiven Kopplung zwischen den Windungen beobachtet. Daniel (ex-M0ERA) hat Dir das sehr gut beschrieben.


    Bleiben wir bei der Realen Spule mit einem µr ungleich 1 :
    Leider ist die Induktivität abhängig von der Magnetisierung des Kerns.
    U = B*L*di/dt
    mit L = f(i)
    und H = i*n sowie B = H*µ0 * µr
    leider ist µr eine Funktion von i(t) *n
    und mit größerwerdenden Strom über der Zeit wird µr immer kleiner (siehe Hysteresekurwe)
    Deshalb ist in einigen Datenblättern auch die Sättigungs Feldstärke oder (Sättigungsstromwindungszahl) in Abhängigkeit der Fraqunz angegeben.


    Wenn nun die Frequenz kleiner wird bei, gleicher Amplitude des Stromes(!) hast du den Effekt das der Strom je Halbwelle mehr Zeit hat den Kern zu magnetisieren. Somit steigt die Magnetische Feldstärke höher an und der Kern kommt in die Sättigung.


    Also wenn du Zeit hast dann modeliere Deine Meßreihe:
    Reduziere den Strom durch Deine Spulen im gleichen Verhältniß wie die Frequnez sich reduziert.
    Du kennst diesen Effekt bei Transformatoren: bei gleicher Bauleistung reduzeirt sich das Bauvolumen mit steigender Betriebsfrequenz. Die Traffos in den 16 2/3Hz Lokomotiven sind um ein vielfaches Größer als die 50Hz im Lichtnetz bei gleicher Bauleistung.


    Viel Spaß bei Deinen weitern Experimenten und ich bin gespannt welche Erkenntnisse Du gewinnst.
    Herzliche Grüße Daniel aus Querétaro (Mexico oder XE)

  • Moin Forum,


    da wir hier im Theorie-Teil sind, kack ich noch einen Korinthen dazu, um der Korrektheit Genüge zu tun.


    Das Produkt n*i(t) ist mitnichten die magnetische Feldstärke H, sondern die Durchflutung. Über die Länge der betrachteten Feldlinie (im Fall des Ringkerns ist das näherungsweise die Linie auf der Hälfte zwischen innerem und äußerem Umfang) kommt die magnetische Feldstärke ins Spiel, also H = n*i(t)/(PI*(ra+ri)). Deshalb ist die Einheit der magnetischen Feldstärke auch A/m und nicht nur A.


    Der Rest passt dann wieder.


    73 de Heiko, DL2VER

  • Hallo Dennis,


    die Sache mit den "falsch" schwingenden Quarzen ist in der verwendenten
    Schwingschaltung begründet. Jeder Quarz benötigt eine bestimmte Lastkapazität und
    sollte in einer bestimmten Schaltung erregt werden.


    Der von Dir beobachtete Effekt wird in Amateurfunkkreisen sehr gern zum "Ziehen"
    einer Quarzfrequenz benutzt, indem man die Lastkapazität ändert. Quarze lassen
    sich unter bestimmten Umständen auch auf sog. Obertönen erregen. Allerdings
    liegen diese Frequenzen nicht immer harmonisch zur Grundfrequenz.


    Zu deutsch: Man soll einen 200 kHz-Quarz nicht in einer Oszillatorschaltung betreiben,
    die für einen Frequenzbereich vorgesehen ist, der 10 oder 20 mal höher liegt.
    Genaso muß man Grundwellen- und Obertonschaltungen den entsprechenden
    Quarzen zuordnen. Dazu gibt es umfangreiche Schaltungssammlungen.


    73 de Olaf, DL7VHF

  • Hallo,


    mehr Windungen - prozentual weniger Induktivität läßt sich sicher auch mit dem Koppelfaktor der Windungen auf dem Kern erklären - ich habe in einem Schwingkreis einem Ringkern problemlos 10% Frequenzänderung durch Verschieben der Windungen erreicht (10Wdg auf T68-2). Mit reiner Kapazitätsänderung der Windungen ist das bei 200pF Kreiskapazität nicht anschaulich zu vermitteln.
    Reiner

  • Lbr Dennis,


    zu deiner Frage über die scheinbare Abhängigkeit des AL-Wertes von der Windungszahl, möchte ich noch eine grundsätzliche Frage stellen:


    Wie hast Du die wenigen Windungen auf den Ringkern gewickelt?


    Gleichmäßig über den Umfang des Ringkernes verteilt oder alle dicht beieinander an einer Stelle?


    Wenn Du alle dicht beieinander gewickelt hast, dann könnte eher der Eindruck entstehen, der AL-Wert nehme mit dem Vollwickeln des Ringkernes ab.


    Was sagst Du dazu?


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Oh sooo viele Anregungen! Danke, danke!!! Habe alles gelesen und "wirken lassen"!


    Und: Danke Horst. Megahertz zum Quadrat, auch das ist eine verdammt heisse Spur :) :)
    Nö, verrückt mach ich mich ja nicht, aber 'n bisschen verbissen hab ich mich schon im Thema...


    Ein Scope muss ich mir wohl auch unbedingt anschaffen. Wer weiss, was da für eine Signalform am QRG-Messer ansteht...


    Bin gerade noch mal in meinem "Labor". Konkrete Meldung folgt :)


    Lieben Gruss
    Dennis

  • Hallo allerseits!


    Vielen lieben Dank für die Ausführungen und Erhellungen!


    "Hurra, bald kann ich Induktivitäten messen! Und das geht soooo einfach!"
    Dachte ich voller Vorfreude, bevor ich gestern diesen Oszillator baute...


    Die kleine Oszillator-Schaltung befindet sich übrigens mit kurzen Drähten (normale Bauelemente) Oberflächen-montiert ("halbwegs hübsche ugly construction") flach und sogar mit einigen echten Abklatsch-C's 1nF geblockt auf der Kupferseite eines Stückes Platinenmaterial. Ich habe Erfahrung mit dem Selbstbau von z.B Antennenverstärkern bis 70cm und dem Aufbau von Bausätzen bis 2,3Ghz. Würde aus dieser Erfahrung sagen, die Art des Oszillator-Aufbaues ist auf jeden Fall UKW-tauglich! Da liegt das Problem vermutlich nicht. Mangels Digitalkamera kann ich Euch den Aufbau hier nicht zeigen.



    Folgendes trug sich nun zu, seit gestern Abend:


    Habe zusätzlich zum Studium Eurer Anregungen mich zu Colpitts- bzw. Clapp Oszillatoren belesen, und bin dem Vorschlag gefolgt, die Spule quasi in Serienresonanz zu betreiben, indem ich sie über einen weiteren C von 1500pf in Reihe an den Oszillator ankoppele. Diese Maßnahme hat die Schwingfrequenz - völlig kontra-intuitiv! - gesenkt, obwohl die Spule jetzt insgesamt gut 500pF (drei mal 1500pF in Serie) statt vorher 760pF "sieht".


    Leider stimmt jetzt "rein gar nichts mehr". :(



    Die Abhängigkeit zirkulierender Ströme und Induktivität scheint bei einigen Ferriten tatsächlich praktisch relevant zu sein, was ich ja erst nicht so recht glauben wollte...


    Experiment: 22k Trimmer in Reihe mit der Oszillator-Stromversorgung: Damit gelingt es, die Betriebs-Spannung des Oszillators zwischen gut 6V und etwa 1,5V zu variieren. Diese Maßnahme ändert, neben den internen Transistorkapazitäten, die aber vermutlich ganz gut in den äusserlich angeschalteten C's von 2*1500pF (Masse-Emitter-Basis) untergehen sollten, natürlich sehr die Beaufschlagung des Schwingkreises mit "Leistung", sei es insgesamt auch nur die Grössenordnung kleiner 1mW.




    Neue Versuche/Ergebnisse:


    Rechnung L= 25330 : (f(MHz))^2 : 500pF


    Spule von real etwa 2000 uH
    (90 Wdg. HF-Litze 25x0.07 in Schalenkern "SKK10" Ferrit Manifer183 Nenn-Al=250)
    mehrfach als LW-Schwingkreis erprobt, daher "plausibel" L=2mH
    Oszillatorbetriebsspannung 6,54V ==> qrg 353khz entspr. L=406uH Fehler -4.9-fach
    Oszillatorbetriebsspannung 1,57V ==> qrg 64.2khz entspr. L=12291uH Fehler +6,1-fach



    handelsübliche Spule mit CuL auf Ferritkern, beschriftet "Fastron 22uH 3A"
    die vermutlich gegenwärtig beste Referenz meiner Bastelkiste ;)
    Oszillatorbetriebsspannung 6,51V ==> qrg 936khz entspr. L=57.8uH Fehler +2.6-fach
    Oszillatorbetriebsspannung 1,48V ==> qrg 325khz entspr. L=479uH Fehler +21.7-fach



    Eine bemerkenswerte Frequenzvariabilität!! Warum gibt es eigentlich C-Dioden und Drehkondensatoren??




    3 Windungen "einseitig" gewickelt, Schaltdraht mit PVC-Isolierung
    auf Ringkern RIK10 Material N30, Nenn-Al 1760nH/Wdg^2
    keine Funktion



    5 Windungen ca. 50% bewickelt, Schaltdraht mit PVC-Isolierung
    auf Ringkern RIK10 Material N30, Nenn-Al 1760nH/Wdg^2
    Oszillatorbetriebsspannung 6,47V ==> qrg 1721khz entspr. L=17uH Al=680nH/Wdg^2
    bei Verringerung der Spannung baldiger Schwingungsabriss



    12 Windungen gleichmässig Kern-füllend, Schaltdraht mit PVC-Isolierung
    auf Ringkern RIK10 Material N30, Nenn-Al 1760nH/Wdg^2
    Oszillatorbetriebsspannung 6,46V ==> qrg 472.6khz entspr. L=226.8uH Al=1575nH/Wdg^2
    Oszillatorbetriebsspannung 1,70V ==> qrg 471.5khz entspr. L=227.9uH Al=1583nH/Wdg^2
    Hier erstaunlich stabil und auch erstaunlich konsistent mit der Erwartung, wäre nicht das "Desaster" vorher schon eingetreten.
    bei Verringerung der Spannung unter 1,7V Schwingungsabriss.







    Alles ganz schön wüst! Hmmm. Und was lerne ich daraus?


    - Hier gibt es eine Menge fitter und sehr hilfbereiter Menschen!!! Danke!
    - Quarze resonieren nicht nur auf Grundwelle und ungeraden Obertönen,
    sondern bei "ungeeigneter Umgebung" auch mal ganz woanders!
    - Mit Spulen ist in der Amateurpraxis "nicht zu spaßen".
    - Induktivitäten auf Ferritkernen werden bei steigendem Strom manchmal kleiner.
    - Oszillator-Betriebsspannung auf jeden Fall immer stabilisieren!
    - Oszillatoren sind "eine Wissenschaft für sich".
    - Verschiedene Ferrite verhalten sich unterschiedlich.
    - Verteilung der Windungen auf Ringkernen ist auch ein Faktor.
    - Ferrite im VFO?? Na, lieber nicht!
    - So komme ich meinem Ziel, der brauchbaren Bestimmung von Induktivitäten und Al-Werten,
    scheinbar leider nicht näher... :(




    Vielleicht bau ich demnächst einen weiteren Oszillator mit einem S-Fet und schau mal, wie der sich "macht". Heut schaff ich das nicht mehr, Leben besteht ja nicht nur aus Spulen, hihi...



    Liebe Grüsse
    Dennis

  • Hallo Raimung,


    > Und direkt einer hinterher: wie kann die obere Transitfrequenz eines Transistors
    > einfach und ohne großen techn. Aufwand ermittelt werden. Die Exemplarstreuungen sind
    > teilweise beachtlich... ich hatte mal eine BD135, den konnte ich als PA-Transistor
    > auf 40m verwenden. Ein anderer tat es nicht mal auf 80m


    ich denke, Du willst nicht die Transitfreqzenz messen, sondern die Grenzfrequenz. Die Transitfrequenz ist der Wert, bei dem die Verstärkung auf 1 (eins) abgesunken ist. Und diese Frequenz liegt in der Regel höher, als man den betreffenden Transistor betreiben sollte. Denn was nützt einem ein Verstärker, der eine Verstärkung von 1 hat?


    Die Grenzfrequenz ist hingegen der Wert, bei dem die vorher zu 100 % angenommene Verstärkung auf 70,71 % abgesunken ist. Diese Prozentzahl wird Dir bestimmt bekannt vorkommen: Es sind die berühmten -3 dB. Zur Ermittlung/Kontrolle hilft nur eines: Ausprobieren! Dafür eignen sich ein HF-Generator, eine einfache Transistorstufe und ein HF-Messkopf/Detektor - zusammen versteht sich. Erhöhe die Frequenz soweit, dass die Verstärkung auf den oben genannten Wert zurückgeht. Dann hast Du die Grenzfrequenz.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Dennis,
    ich habe eben mal dem 'N30 material' gesucht mit Google. Das ist für Breitbandbaluns und Breitband-Übertrager geeignet. Aus diesem Grund kommt mir das Verhalten nicht komisch vor. Der Ansatz wäre Amidon Txx-06/02 und entsprechend mit einem Material, das zur Frequenz passt. Das sind dann Eisenpulverkerne für Filter und kein Ferrit. Dann wird alles besser. Lese auch http://www.amidon.de .


    Schau auch mal bei http://www.dl5swb.de vorbei und lade Dir den mini-ringkern rechner herunter, dann kannst Du das nachvollziehen.

    Vy 72/73 de Gerhard

    Edited once, last by DC4LO ().

  • Hallo Dennis,


    ehe mir jemand nachsagt, dass ich nur theoretisiere 8):
    Du bis jetzt mal schuld, dass ich mit meinem Hobo nicht weiterkomme :D, ich habe den FT 50-43 aus der PA mal mit 15 Windungen bewickelt und dann jeweils eine Windung weggenommen. Das Ergebnis, also die gemessenen Induktivitäten und die gerechneten AL-Werte findest Du in der angehängten Tabelle.


    Also mal abgesehen von sehr wenig Windungen, was auch blöd auf dem Kern aussieht: Der berechnete Wert von 430 nH/Wdg² passt gut zum Tabellenwert von 440 nH/Wdg². Gemessen habe ich mit einem L/C Meter IIB von AADE. Insofern scheint es also zu "gehen" und der AL-Wert ist konstant, sofern man den Kern nicht in die Sättigung fährt.


    73 de Heiko, DL2VER


    P.S. Ich weiss, dass die Angabe der Nachkommastellen beim AL-Wert Quatsch ist, ich wollte nur nicht unterschlagen wo der Wert "genau" liegt.


    Edit: Bildchen angehängt, für die Diagrammliebhaber :rolleyes:


  • Hallo Horst,
    ich hatte von Txx-xx Kernen und nicht von FTXX-XX Kernen geschrieben. Das hatte mich eben verwundert und ich habe das noch mal in meinem Beitrag geprüftt. Das ist ja wohl ein heißes Thema..., wenn die "Spezialisten" daran gehen. Wir Praktiker machen das gleich so, das es funktioniert.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo,


    bei so großen und undurchsichtigen Frequenzänderungen würde ich auch die Anzeige des Frequenzmessers mal kritisch betrachten. Es kann durchaus gelingen, auch industrielle Frequenzmesser durch Ansteuerung mit verschiedenen Kurvenformen und Amplituden einer Frequenz zu unterschiedlichen Aussagen zu bewegen.


    Reiner


  • Hallo Heiko!


    Ich nehme die "Schuld" nicht an. ;)


    Gruss
    Dennis



    PS: Die Schaltung von VK2ZAY gefällt mir! Danke Günther für diesen Tipp!


    PPS: Ich hab auch noch eine Schaltung gefunden:
    Y25RD L-Meter Funkamateur 1988