Drehkondensator-Auswahl für Z-Match

  • Hallo Selbstbauer,
    ich möchte einen Z-Match für QRP nach W6JJZ nachbauen, wie er hier: http://www.njqrp.org/mbrproj/zmatch_original.html beschrieben ist.
    Auf der Suche nach Drekos für den Z-Match fand ich:
    A) bei http://www.ak-modul-bus.de/stat/drehkondensator_am_fm.html einen mit 2 x 265 pF für 3,20 EUR oder 1 x 500 pF für 4,30 EUR jeweils mit Verlängerungsachse 1,50 EUR, und
    B) bei http://www.pollin.de/shop/shop.php</a> unter Bestell-Nr. 601 026 einen RFT-Tuner-Dreko mit 2 x 330/12 pF für 4,95 EUR.
    Der würfelförmige Typ unter A baut klein und hat wohl Kunststofffolie als Dielektrikum. Der Typ unter B ist ein herkömmlicher Platten-Dreko mit Luft als Dielektrikum und mechanischem Untersetzungstrieb. Angenommen der Bauraum spielt keine Rolle, welchen Dreko würdet ihr bevorzugen, um eine optimale Anpassung zu erhalten?
    Noch einen Hinweis: ak-modul-bus hat auf deren Website auch ordentliche Datenblätter für die Drekos und für Selbstbauer so interessante Sachen wie einen Schottky-Ringmischer TUF-1 für 9,50 EUR oder Mikrocontroller-Technik.
    73, Roland, DF8IW

    ***Ich baue selbst, also bin ich.***

  • Hallo,
    ich habe mir zwei Säckchen Drehkos Pollin Best.Nr. 800 093 (jeweils 5 Stk.) schicken lassen und daraus 2 Doppeldrehkos mit gleicher Kapazität heraus gesucht.
    Ich habe welche verwendet die auf der Unterseite keine Kapazitäten für den Feinabgleich hatten.
    Die Drehkos sind spannungsfest bis max.10 Watt je nach anzupassender Impedanz.
    73 de
    Michael DL7EM

  • Hi Roland,


    wenn Du es nicht im Mikroformat bauen möchtest, dann würde ich den Luftdrehko nehmen. In erster Linie deshalb, weil man dann durch die Untersetzung feinfühliger abstimmen kann. Spannungsfestigkeit ist ja im QRP (!) - Bereich nicht so entscheidend.
    Je nach Aufbau kann man dann sogar den QRP Bereich bis zur Spratzelgrenze verlassen ;-). Aber das hängt natürlich auch von der Qualität der pollin-Drehkos ab ...


    72 Thomas, DF7XF

  • Hallo Michael und Thomas,
    danke schon mal für eure hilfreichen Antworten. Die Spannungsfestigkeit scheint ein wichtiges Auswahlkriterium zu sein. Kann hier jemand abschätzen, welche mit welchen maximalen Spannungen über den Drekos man üblicherweise im QRP-Betrieb beim Abstimmen mit einer Z-Match rechnen muss? Die Drekos, die ich verwenden möchte, wurden ja nicht eigens für Abstimmgeräte gebaut, so dass hier kein Angaben zur Durchschlagsfestigkeit zu finden sind. Gibt es Erfahrungswerte, was die Folien-Drekos und die Plattendrekos spannungsmäßig aushalten? Gab es für Luftstrecken nicht mal so eine Faustformel: z.B. 1mm Luft für 1 kV Gleichspannung?
    Welcher ist verschmutzungsanfälliger: der Folien-Dreko oder der Platten-Dreko? Den Platten-Dreko könnte man ja mit Blasluft oder einem Pinsel säubern. Der Folien-Dreko ist von einem Kunststoffgehäuse umgegeben, welches ab er nicht staubdicht ist. Den Folien-Dreko zu reinigen, scheint nicht ohne weiteres möglich.
    73, Roland, DF8IW

    ***Ich baue selbst, also bin ich.***

  • Hallo Roland und Z-match-Bastler,


    ich habe mir ein Z-match ähnlich der W6JJZ-Schaltung mit Luftdrehkondensatoren gebaut. Es funktioniert ausgezeichnet. Zur Abstimmung benutzte ich ein normales Drehspulinstrument mit selbstgefertigter Skala und mit Umschalter für Vor-und Rücklauf. Alternative war die Abstimmung mit roter LED. Die LED-Abstimmung schien mir damals zu ungeau; deshalb die Entscheidung für das Drehspulinstrument.


    Ein halbes Jahr später habe ich das ZM4 mit den im Bausatz enthaltenen Kunststoff-Folien-Kondensatoren (Poly-Varicon) und LED-Abstimmumg aufgebaut. Es funktioniert ebenfalls ausgezeichnet. Allerdings konnte ich bisher nur mit max. 10W Ausgangsleistung testen. Hochohmige Antennen habe ich jedoch mit den beiden Tunern noch nicht angepasst.


    Die Abstimmung am ZM4 mit der LED funktioniert viel besser als ich mir das vorgestellt hatte. Das Handling ist einfacher weil die Umschaltung wegfällt und die Genauigkeit mit der das Minimum an Rücklauf durch Erlöschen der LED eingestellt werden kann, ist (subjektiv) sehr gut. Zur Zeit benutze ich (fast) nur noch das ZM4.


    Mein Fazit: Das ZM4 war wesentlich billiger als der Eigenbau-Tuner und hat nur einen Bruchteil der Zeit für den Aufbau benötigt.


    vy 72 Jakob, DL2GN

  • Hallo Jacob,
    Dein Z-Match mit den Luftdrekos begeistert mich. Könntest Du noch etwas zu dem verwendeten Ringkern, dem Gehäuse, der Instrumentbeschriftung, der Bezugsquelle für die Achskupplungen und der Schaltung für die SWR-Anzeige sagen.
    73, Roland, DF8IW

    ***Ich baue selbst, also bin ich.***

  • Hallo,


    ich habe mein eigentlich für QRP gedachtes Z-Match mit kleinen Luftdrehkos auch mal für QRO (um 60W) verwendet. Der verwendete Ringkern ist ein 184/6 von Amidon. An relativ niederohmigen Antennen ging das recht gut. Bei hochohmigen Antennen (untere Bänder) kam es nicht zum eventuell erwarteten Durchschlag im Drehko, sondern vom Silberdraht der Spule durch den Lack in den Kern mit "schönen" Brandspuren (Spulenenden etwa 10mm auseinander). Man sollte sich also in solchen Fällen auch um die Isolation des Kernes kümmern.
    Bei den Luftdrehkos gibt es welche (in kleineren DDR-Heimradios eingesetzt), die auf den Statorplatten kleine Kunststoffnoppen zur Stabilisierung des Plattenabstandes besitzen. Hier kommt es gern zu Überschlägen, wahrscheinlich besonders im Zusammenhang mit Staub und Feuchtigkeit.
    73 Reiner

  • Zitat

    Original von DF8IW
    Hallo Jacob,
    Dein Z-Match mit den Luftdrekos begeistert mich. Könntest Du noch etwas zu dem verwendeten Ringkern, dem Gehäuse, der Instrumentbeschriftung, der Bezugsquelle für die Achskupplungen und der Schaltung für die SWR-Anzeige sagen.
    73, Roland, DF8IW


    Hallo Roland,


    Ringkern ist ein Eisenpulverkern T157-6 gelb. Die weiße Grundkörperfarbe ist die Farbe des weißen Plastikisolierbandes, dass ich vor dem Wickeln der Spulenwindungen auf den Kern aufgebracht habe.


    Das Gehäuse ist ein Schubert-Gehäuse mit den Abmessungen 200x80x175 (BxHxT). Sehr solide aber teuer.
    Instrumentenbeschriftung und auch die Fronttafel habe ich mit dem Programm FrontDesigner3.0 von Abacom ausgeführt.
    Achskupplung und Buchsen für die Achsdurchführung in der Fronttafel sind von Bürklin, Düsseldorf.
    Die Schaltung für die Anzeige findest Du hier auf Seite 4. Anstelle der LED´s Instrument einbauen und Umschalter für Vor- und Rücklauf vorsehen.
    Das FrontDesigner-File für die Fronttafel und für das Anzeigeinstrument stelle ich gerne für Nachbauer zur Verfügung.


    Vy 72, Jakob

  • Hallo zusamman,


    Ich habe beste Erfahrungen mit dem Tuner nach DK7ZB. Er verträgt durch die entsprechend geschalteten Luftdrehkos bis ca. 100W. Ich habe ihn sowohl für QRP als auch für normalen Betrieb mit meinem FT100D in Betrieb.


    http://www.mydarc.de/dk7zb/Download/tuner.pdf


    Vielleicht hilfts etwas weiter...


    vy 72/73 de Peter DL1PJ

    Das Leben ist komplex: es hat reelle und imaginäre Komponenten...

  • Hallo Peter,
    danke für den Hinweis auf den DK7ZB-Tuner. Ein schöner Trick, wie durch die Reihenschaltung die Spannungsfestigkeit verbessert wird. Die auf dem Bild 4 gezeigten Drekos scheinen aber edle Typen mit großem Plattenabstand zu sein- keine billligen Restposten- vermutlich auch < 2 x 500pF.
    73, Roland, DF8IW

    ***Ich baue selbst, also bin ich.***

  • Hallo Roland,


    ich habe einfache Rundfunk-Drehkos 2x 300pF mit Feintrieb genommen, wie sie z.B. bei Pollin angeboten wurden (wie Du oben angegeben hast). Wichtig ist nur, dass man sie isoliert einbaut, sonst gibt es bei höherer Leistung heiße Finger,hi.


    Beste 72/73 de Peter DL1PJ

    Das Leben ist komplex: es hat reelle und imaginäre Komponenten...