ZM-4 Diskrepanz zwischen LED und SWR-Meter

  • Hallo,


    was mir immer wieder bei der Arbeit mit meinem ZM4 auffällt, ist daß das Helligkeitsminimum der LED (und auch das Rauschmaximum) nicht mit dem SWR-Minimum gemessen mit meinem FT-817 zusammen fällt. Woran kann das liegen? Möglicherweise am Verbindungskabel zwischen fT-817 und ZM-4?


    Gruß,
    Harald/DJ3HRN

  • Hallo Harald,


    wenn das Kabel zwischen ZM-4 und TRX 50 Ohm Wellenwiderstand hat, so findet keine Transformation statt und es hat keinen Einfluss auf das Messergebnis.


    Bei mir stimmt das SWR-Minimum vom ZM-4 mit den Anzeigen verschiedener TRX exakt überein. Ich kann aber nicht von der LED-Helligkeit auf das absolute SWR schließen. Es ist schon so, dass ein deutliches Leuchtminimum ein gutes SWR repräsentiert... nur manchmal erlischt die LED ganz und manchmal trotz exzellentem SWR nicht ganz. Daran gewöhnt man sich aber schnell.


    Da im ZM-4 eine einfache Messbrücke für die Genauigkeit zuständig ist, kann sie kaum falsche Anzeigen produzieren. Es sei denn, die Brückenwiderstände sind nicht korrekt bestückt.


    Überprüfe doch mal die SWR-Anzeige des FT-817 oder teste das ZM-4 mal an einem anderen TRX mit SWR-Anzeige.

  • Hallo ZM-4 Nutzer,


    auch mir ist der Effekt aufgefallen. Speziell im 10m-Band war trotz sehr guter Anpassung
    die LED nicht zum Erlöschen zu bringen. Grund ist die unsymmetrische und direkte Kopplung des Anzeigekreises mit dem Antennenpotential.


    Ich habe den Effekt dadurch beseitigen können, indem ich Anzeige- und Antennenkreis getrennt habe. Danach glimmte die LED auf 10m bei SWR 1:1 (Dummy Load) nicht mehr.


    73 de Olaf, DL7VHF

  • Hallo Olaf,


    super Idee, das werde ich auch ausprobieren... allerdings hat mich das Restglimmen bei bestimmten Anpassungsverhältnissen nicht gestört. Das Minimum verändert sich ja dadurch nicht... aber wir sind ja QRP-Bastler und wollen alles optimieren...

  • Hallo,
    bei meinem ZM4 leuchtet die LED wie sie will. Mal bei niedrigem SWR mal bei hohem. Und das auch in beiden Schalterstellungen (Tune & Operate).
    Hat jemand von Euch eine Idee?


    Oder:


    Modifikation der LED auf max. Antennenstrom. Halte ich für Sinnvoller weil die meisten Geräte sowieso ein SWR-Meter haben.
    Außerdem zeigt mein 817 1:1 an bevor der max. Ausgangspegel erreicht ist.
    Grüße
    Thomas


  • Hallo Thomas,
    wenn bei meiner ZM4 die LED leuchten würde wie sie will, dann würde ich nicht über Modifikationen nachdenken sondern den Fehler suchen. Offensichtlich ist doch etwas völlig kaputt, an deiner ZM4.


    Die ZM, die ich auf dem Tisch hatte hatten alle Verdrahtungsfehler. Vergleiche noch einmal deinen Aufbau mit den Bildern der Baumappe.



    Übrigens, wie kommst du darauf, dass die meisten Geräte ein SWR Meter eingebaut haben? Die Anzeigeschaltung wurde ja gerade deswegen entwickelt, weil die meisten Geräte keine Anzeige eingebaut haben. Du kannst nicht von den 817ern ausgehen, die meisten von uns haben ein oder mehrere Selbstbaugeräte :)

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Und jeder "ernsthafte" Besitzer eines YAESU FT-817 hat sowieso das interne Meter auf "PWR" stehen und nicht auf "SWR", ...um gleich zu sehen wann das Endstufenmodul zum 1000mal abkackt... :D


    Doch zurück zum Thema:


    Auch ich habe letzte Woche meine ZM-4 nach dem Vorschlag von Olaf umgebaut. Da der originale FT37-43 Ringkern allerdings verklebt war und ich nur noch (und zufällig) FT37-77 zuhause hatte, nahm ich halt diesen -- und auch mit gleichen Windungszahlen trotz höherer Permeabilität.


    Tests stehen noch aus, muss mal sehen ob das so funktioniert. Habe allerdings die Befürchtung, dass aufgrund der höheren Kernpermeabilität und somit Induktivität auch die LED-Spannung höher ausfällt und somit der "Geh-doch-endlich-aus!!"-Effekt wieder dahin ist. :D



    vy 73,
    Jochen

  • Hallo Thomas,


    ich habe bei meinem portablen Anpaßgerät festgestellt, daß Antennenstrommaximum und SWR 1 erheblich voneinander abweichen können. Der Effekt tritt auf, wenn die Antenne größere Blindanteile aufweist und auf Resonanz gezogen wird. Offensichtlich können die Blindströme in einem solchen Fall das Wirkstrommaximum überdecken. Also Vorsicht bei ausschließlicher Antennenstrommessung.


    vy 73 Reiner

    Einmal editiert, zuletzt von DL8LRZ ()

  • Naja,
    Ihr habt ja alle schon recht. Klar gibts noch andere Geräte wie den 817- nennt man ihn nicht auch den (Endstufen)Bruzzler? :)
    Egal, ich werde mir jetzt nochmal genau die Baumappe anschauen und einfach alles nochmal kontrollieren. Vielleicht hab ich doch was übersehen.
    Jedenfalls lässt sich meine GAP-Stationsantenne recht gut abstimmen. Sogar auf 160m.
    Ciao,
    Thomas

  • Der FT37-77 war ein Griff in's Klo, da geht die LED gar nicht mehr aus. Ebenso wird er beim Abstimmvorgang leicht warm (mit Finger spürbar, aber nicht sehr). Also wohl doch Permeabilität + Induktivität zu hoch. Weniger Windungen wären der Schlüssel, aber ich wollte das weder per Ringkernrechner neu rechnen, und schon gar nicht experimentell per Try-and-Error ermitteln. Dafür bin ich heute nach dem QRL zu schlapp. :D


    Nun habe ich noch einen kleinen 4C65 zuhause (Größe ähnlich dem FT37), der wird mein nächstes "Opfer" aber soweit ich das richtig weiß ist ein 4C65 dem Material -43 gar nicht so unähnlich.


    Gerade fixieren sich noch die Windungen per 2-Komponentenkleber, nach der Aushärtung und Einbau werden wir dann sehen.


    Sicherheitshalber möchte ich Euch dennoch gerne fragen, ob ich mit dem angehängten Wickelschema der getrennten Windungen richtig liege. Oder vielleicht an Dich die Frage Olaf, ob Du vielleicht die Anschlüsse 1 + 3 an der gleichen Stelle startest und die eine Windung 5 Wdg., die andere jedoch 15 Wdg. von diesem Startpunkt hochlaufen. Ähnlich einem Einkoppeltrafo bei dem die beiden Massepotentiale an der gleichen Stelle starten und nur die Windungszahlen zwischen Primär- und Sekundärwicklung unterschiedlich sind.


    Ich denke aber mit meinem symmetrischen Design müsste ich richtig liegen. Auch mit der Lage von 1+3 und 2+4 !?



    vy 73,
    Jochen

  • Nachtrag:


    Die ZM-4 läuft !


    Trotz 4C65-Kern hatte ich zuerst nie ein Erlöschen der LED.


    Schlussendlich kam ich auf den Fehler. Ich hatte damals nach dem Bau die Gehäusebeschriftung eines OM's hier im Forum übernommen, der das freundlicherweise für die ABACOM-Programme zur Verfügung gestellt hatte.


    Und hier muss wohl ein Fehler sein, denn die Beschriftung für "Impedanz High" und "Low" muss vertauscht werden. Ich hatte die ganze Zeit (auch mit dem FT37-77) versehentlich in Stellung "Impedanz High" und mit angeschlossenem Dummyload getestet. Da bekommst'e nie einen Abstimm-Nullpunkt !! :D


    Nun geht alles top ! Werde die Beschriftung schnellstens ändern.



    vy 73,
    Jochen


    Hey !! Gerade entdecke ich zufällig dieses (auch noch zeitaktuelle) Posting hier: Erkenntnisse über die ZM-4
    Und da steht der Fehler mit dem Schalter drin. Hätte ich das nur vorher gelesen... :evil::D

    3 Mal editiert, zuletzt von DG2IAQ ()

  • Hallo Freunde,
    Fehler gefunden. LED falsch angeschlossen.
    Leider habe ich erst nach richtig komplizierten Fehlern gesucht....
    Dabei ist das ja soo blöd gewesen. Also vielen Dank an alle, das Gerätchen funktioniert jetzt richtig, und ich hab eine Baustelle weniger.
    Grüße
    Thomas.

  • Hallo Thomas,


    in meinen LED-Vorräten befinden sich solche, bei denen das kurze Bein die Anode ist
    aber auch solche, bei denen der DL2FI-Spruch KURZ = KATODE zutrifft. Also teste
    ich vor jedem Einbau einer LED die Polarität. Je länger ich in meiner Afu-Praxis Fehler
    suche, desto öfter schaue ich erst einmal, ob auch Betriebsspannung vorhanden ist.
    Die Betriebsblindheit ist eine verbreitete Krankheit unter Elektronikern........
    73 Olaf, DL7VHF

  • Hallo Olaf,
    danke für den Hinweis. Die nächsten LEDs werde ich vorher ausmessen, um derartige Fehler auszuschließen.
    Leider war der Fehler noch viel dümmer......
    Ich benutzte einen Reserve-Lötpunkt von einem Kondensator. Die Kondensatoren haben einen Lötpunkt mehr, damit man auch eine andere Bauform benutzen kann.
    Tja, da hats wieder mal geklappt mit Murphy- oder wars doch die Pisa-Studie? :-))
    Grüße
    Thomas